Trainer Niko Kovac erwartet gegen den Tabellenletzten eine Leistungssteigerung von seiner Mannschaft.

Faschingswoche bei der Frankfurter Eintracht. Nachdem am Mittwochabend schon kammelenwerfende Mainzer erfolgreich besiegt wurden, soll nun am morgigen Samstag (15:30) mit dem 1. FC Köln der nächsten Karnevalshochburg die Faschingswoche vermiest werden. Trainer Niko Kovac war vor dem Spiel gut gelaunt und hatte auch ein Phrasenschwein mit im Gepäck.

Zwei Euro ins Phrasenschwein

Es gibt Floskeln, die gehören zum Fußball einfach dazu. In einer berühmten Fußball-Talkshow wurde dafür eigens ein sogenanntes Phrasenschwein eingeführt. Nachdem sich seit Kovacs Amtsantritt jene Redewendungen bei ihm und den Frankfurter Journalisten gehäuft haben, sah man sich gezwungen darauf zu reagieren: „Niko hat gesagt, bei den vielen Phrasen, die wir hier dreschen, ist es zwingend notwendig auf die Disziplin zu achten und entsprechend zu sanktionieren“, gab Jan-Martin Strasheim, Medienchef der SGE, mit einem Augenzwinkern bekannt. Zwei Euro pro Phrase sollen am Ende der Saison für einen guten Zweck gespendet werden. Und keine drei Minuten später sollte Kovac auch schon das erste Mal zahlen. Er sei nämlich froh, dass man den vermeintlich einfachen Sieg im Pokal gegen den FSV Mainz eingefahren hat, denn „die einfachen sind ja bekanntlich die schwersten.“ Beim letzten Wort stockte der Kroate kurz, brachte seine Phrase dann aber doch noch zu Ende und warf pflichtbewusst seine zwei Euro in das Eintracht-Schweinchen.

Das neu eingeführte Phrasenschwein. Trainer und Journalisten müssen ab sofort zahlen.

Wolf und Gacinovic fit, Fabian brennt – Warnung vor erstarkten Kölnern

Ziemlich sicher ist, dass die Partie gegen den 1. FC Köln deutlich schwieriger werden dürfte. 47.000 Tickets wurden bereits verkauft. 3600 davon an die Anhänger des Gegners, die, wie die Mainzer, auch verkleidet in den Stadtwald kommen wollen. Ob sie auch süße Wurfgeschosse mitbringen, wurde nicht überliefert. Leiten wird die Partie mit Daniel Siebert ein Schiedsrichter, der, wie Kovac, aus der deutschen Hauptstadt kommt. Gegen den Klub, in dem Ex-Eintracht-Trainer Armin Veh mittlerweile Sportchef ist, werden die Hessen wohl wieder rotieren: „Man kann davon ausgehen, dass ich etwas ändern werde“, mutmaßte Kovac. Entwarnung gab es bei den angeschlagenen Spielern. Marius Wolf, dessen Schulter zwar noch schmerzt und mit einem Hämatom versehen ist, Mijat Gacinovic und auch Omar Mascarell, der aus dem Mainz-Spiel noch Blessuren davon getragen hat, sollen alle wieder mit an Bord sein können. Ebenso wie Marco Fabian, der auf einen Startelfeinsatz brennt: „Er ist langsam so weit. Die Motivation bei ihm ist sehr hoch.“, lobte der Trainer seinen Schützling. Insbesondere der Empfang durch die Fans am Mittwochabend habe dem Mexikaner nochmal eine gehörige Portion Selbstvertrauen gegeben.

Das wird auch insgesamt nötig sein, um die Kölner in die Schranken zu weisen. Ein Gegner, der aktuell deutlich besser daherkommt, als es die Tabelle vermuten lässt. Mit sieben Punkten im neuen Jahr haben sie bereits mehr geholt als in der kompletten Hinserie und genauso viele wie die Frankfurter selbst. Seit dem Trainerwechsel zu Stefan Ruthenbeck ist wieder Leben in Mannschaft und Verein: „Der Glaube ist sicherlich zurückgekehrt.“ Entsprechend dürfe man die Tabelle nicht als Maßstab nehmen, um die Kräfteverhältnisse darzustellen: „Seitdem der Trainer da ist, herrscht dort eine Aufbruchstimmung. Sie haben gesehen, dass das Wunder von Köln geschehen kann.“ Ohnehin sei der Kader eher im oberen Tabellenmittelfeld anzusiedeln als auf Platz 18: „Sie spielen sehr kompakt, arbeiten aktiv gegen den Ball und sind gut in der Umschaltbewegung. Für uns gilt es, das zu eliminieren“, gibt der 46-Jährige die Devise vor.

Noch nichts erreicht – Leistungssteigerung gefordert

Unterschätzen will man den Gegner in keinem Fall. Das habe die Mannschaft am vergangenen Sonntag allerdings mit dem FC Augsburg getan. So zumindest die Wortwahl von Lukas Hradecky nach dem Match. Sein Coach hingegen möchte das so nicht bestätigen: „Ich weiß, dass der Lukas auch mal einer ist, der mal einen rauslässt. So in der Form, wie er es gesagt hat, habe ich es auch nicht gesehen.“ Dennoch will Kovac seinen Mannen immer wieder einimpfen, dass noch nichts erreicht ist: „Wir haben jetzt das Pokal-Halbfinale erreicht. Das ist okay. Aber es ist noch nicht das Finale, wo wir hinmöchten.“ In der Liga habe man zwar Platz Sechs inne, „aber es sind noch sehr viele zu spielen. Wir müssen weiter punkten.“

Das wird immer schwerer. Denn die Gegner analysieren die Eintracht und im Fall von Augsburg hat Manuel Baum ein probates Mittel gefunden gegen den Matchplan der Hessen. Scouts und Analysten seien, wie bei der SGE auch, Woche für Woche unterwegs: „Man sieht, dass viele Mannschaften sich Gedanken darüber machen, wie kann man die Eintracht schlagen, was kann man tun. Wir müssen uns in den Gegner hineinversetzen und dafür sorgen, dass die Ideen des Gegners nicht in die Tat umgesetzt werden.“ Dazu gehört es, immer wieder Plan B und C in der Schublade zu haben, geht der erste nicht auf: „Das muss relativ fix gehen mit wenig Informationen. Wir versuchen uns schon auf den Fall X vorzubereiten.“ Dazu muss man die Spieler vorab briefen. Ein kurzfristiges Reagieren auf dem Platz sei wenig zielführend.

Gegen die Kölner sollen die nächsten drei Punkte eingefahren werden. Mit dann 36 an der Zahl wäre der Klassenerhalt in greifbarer Nähe und zeitnah könnten neue Ziele ausgegeben werden. Doch erstmal gilt es, auf das Spiel vom Mittwoch noch eine Schippe draufzulegen: „Wir wollen zusehen, dass wir das morgen genauso aktiv und aggressiv angehen wie gegen Mainz. Aber wir können und müssen uns noch mehr steigern.“ Das habe er seiner Mannschaft schon deutlich gemacht.

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15 Kommentare

  1. Es ist sicher richtig, dass es nicht mehr viele taktische Geheimnisse in
    der Liga gibt. Alle Trainer wissen, wie wir spielen und wie wichtig besonders unsere
    schnellen Aussenbahnspieler für uns sind.
    Hecking hat versucht, das einzudämmen, aber seine Spieler hatten nicht
    das nötige Tempo. Selbst Patrick Herrmann war gegen Chandler ohne Chance.
    Baum dagegen konnte Heller und Max aufbieten, die mindestens so schnell sind,
    wie Wolf und Chandler. Damit war unsere stärkste Waffe neutralisiert. Mit Chandler
    und Rebic auf einer Seite hätte das wieder ganz anders aussehen können.
    Zum Glück gibt es in der Liga nicht sehr viele Abwehrspieler, die den langgezogenen
    Sprints von Chandler und Wolf folgen können. Da nutzt dann auch die beste Spionage
    nicht viel.
    Außerdem glaube ich, dass wir mit da Costa und Chandler aussen, sowie Wolf mit
    allen Freiheiten hinter den Spitzen noch gefährlicher sein können.

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  2. Da treffen zwei vergleichbare Traditionsklubs aufeinander.
    Innerhalb weniger Tage 2x verkleidete Gästefans. Allaf und Helau!!
    Freue mich auf dieses Duell.
    Kovac hat alles gesagt.
    Gegner nicht unterschätzen.
    Hätte gern Alex Meier im Kader gehabt. Torgarant gegen Köln.
    „Fun-“ fact.
    Nach Siegen im Pokal 17/18 gab’s in dee Bundesliga nur Unentschieden.

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  3. Wie sieht es personell in Köln aktuell aus?
    Können sie aus den vollen Kader picken?

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  4. Sehe es wie Kovac, eine Steigerung ist notwendig. Aber wenn zwei schwächere Spiele (mit einem Sieg!‘) schon unsere Krise ist, dann bin ich optimistisch. Der FC wird auf Sieg spielen, da Unentschieden ihnen nichts bringen. Also werden sie von Anfang knallhartes Vorchecking betreiben, denn sie kennen unsere Schwächen. Insbesondere Terrode wird Hradecky nervös machen wollen. Vorchecking ist aber auch unsere Chance, wenn wir schnell kontern. Diesmal würde ich es sogar in Kauf nehmen, den ein oder anderen langen Ball auf Haller mehr zu spielen. Der kann dann auf die schnellen Spieler ablegen. Bei Köln müssen wir auf Heintz achten, der sich oft in die Offensive einschaltet und der oft dann nicht auf der Rechnung des Gegners steht. Ich könnte ihn mir auch gut bei uns vorstellen.

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  5. Mit dem gleichen Siegeswillen und mindestens ähnlicher Defensivstärke wie gegen MZ, aber deutlich ballsicherer und präziser bei den finalen Pässen, darf es gegen Köln eigentlich kein allzu großes Kunststück sein, 3 Punkte zu holen – eigentlich… denn das muss vermutlich über die ganze Spielzeit gezeigt werden. Mit Gacinovic und Fabian kommt hoffentlich jetzt auch mehr spielerisch-kreative Qualität dazu.

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  6. Gegen Dortmund letzte Woche war es teils ein offener Schlagabtausch.
    Die 2 Kölner Tore fielen durch Ecken, wenn ich mich recht erinnere.
    Vermute ebenfalls, dass sie mutig nach vorn spielen werden.
    Bei Fabians bisherigen 2 Kurzeinsätzen sah ich ehrlich gesagt nicht viel, dass das spielerischer Element in der Mannschaft angehoben wird. Allzu große Hoffnung würde ich stand jetzt nicht auf „Verbesserung“ durch Fabian setzen.

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  7. Ja, u.U. wird uns unser schwieriges Verhältnis zu Standards auch gg. Köln am ehesten Punkte kosten.
    Fabián ist kein Anführer, der das Spiel an sich reißt. Wenn er Spielmacher sein soll, muss er eingebunden sein und zugleich Freiheiten haben. M.E. braucht er jetzt unbedingt Startelfeinsätze, um wieder dahin zu kommen.

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  8. Wenn wir verlieren, dann sehr wahrscheinlich durch Standards. Leider können das auch die Kölner gut. Vielleicht sollten wir aber auch irgendwann mal lernen, diese erfolgreich zu verteidigen! Offensiv geht da wenig bei uns, aber die defensiven sind noch deutlich schlimmer. Herr Kovac, bitte übernehmen Sie!

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  9. Terrode sehe ich auch als den Spieler, auf den wir besonders aufpassen müssen. Ein Spiel 2er Traditionsvereine, darauf freue ich mich immer besonders.

    Mit ’nur‘ schnellen Spielern bekommen wir zwar immer tolle Szenen zu sehen. Ich bin aber immer noch der Überzeugung, dass wir auch kreative Spieler alla Fabian oder robuste Spieler mit Torgefährlichkeit brauchen alla Haller oder Meier. Ein Spieler wie Fabian hat den Blick für den Raum und den Mitspieler, und kann dadurch erfolgreiche Spielzüge einleiten oder abschließen. Zumindestens war dies letzte Saison so. Diese Spielweise geht in der Regel nicht mit Geschwindigkeit einher, sondern mit überlegten Spielzügen. Nichts gegen Sprinter, aber das alleine langt nicht. Da wie in @1 schon erwähnt, sich Gegner auf so was einstellen können. Deswegen hoffe ich, dass wir mit Fabian wieder taktisch etwas breiter aufgestellt sind.

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  10. @11. SGECharly
    Also, gehe nach wie vor vom Kölner Vorchecking aus, das geht aber nur durch verschieben mit 5 bis 6 Spielern in unserer Hälfte. da sehe ich schon die Chance für Sprinter die ja dann jede Menge Platz in der gegnerischen Hälfte vorfinden sollten. Wenn wir uns allerdings einlullen lassen und denken in der Schlussviertelstunde muss sich der FC öffnen, da ihnen ein Punkt nicht reicht, geht der Schuss nach hinten los. Dann auf den einen Konter zu hoffen funktioniert bei uns nicht, dass haben die Spiele gezeigt wo wir geführt haben und darauf gehofft haben in der Schlussviertelstunde alles klar zu machen. sobald die Fans nervös werden, werden auch die Spieler nervös und bei jeder Standard wird dann gebettelt.

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  11. Zu @12
    Ja da hast du recht. Denke wir brauchen beides. Sprinter und Spieler mit Übersicht. Weiß auch nicht ob es für Fabian schon zu früh ist, aber ich freue mich auf ihn. Mal sehen ob er schon die Puste für ein ganzes Spiel hat.

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  12. Bin gespannt, wie NK das ‚Problem Terodde‘ lösen will.
    Gegen Augsburg spielten wir hinten 1:1 und das wird Köln wohl auch versuchen hinzubekommen: Mit Terodde gegen Hasebe.
    Hab grad kein Kopp für ne mögliche Aufstellung…das folgt.

    Offtopic:
    Hab grad das Interview mit Hübner in der FR gelesen und der Absatz bzgl Stendera stieß mir etwas auf:
    ‚Für ihn ist es schwierig, ganz klar. Er hat sich ran gearbeitet, hatte Hoffnung, aber schafft es momentan nicht in den Kader. Und eines ist klar, und das weiß Marc auch: Er ist in einem Alter, in dem er eigentlich spielen muss, er braucht den Wettkampf. Man wird abwarten müssen, wie das weitergeht. Vielleicht wird er sich im Sommer selbst fragen, ob er nicht eine andere Chance wahrnehmen sollte. Wir würden da auf jeden Fall fair mit ihm umgehen, er hat sich nie etwas zu schulden kommen lassen. Wir würden das Ganze positiv begleiten und auch seine Wünsche berücksichtigen.‘

    Eigentlich alles ok, bis auf die Sätze nach dem ‚Vielleicht..‘ 😉
    Das wird man dann alles etwas zu negativer Konjunktiv.
    Er könnte ja auch sagen:
    Vielleicht ist er bis Sommer Stammspieler, wenn er jetzt nochmal nen Sprung macht. Das würde uns sehr freuen und wir wären wunschlos glücklich.

    Klingt mir so alles n bissi zu negativ. Find ich schade, weil ich seine Leistungen, wenn er spielte, so schlecht nicht fand.

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  13. @14
    Lasst Fabian eine gute-starke WM spielen mit Mexiko und es kommen Angebote für ihn.
    Bis zum Sommer dauert es noch.
    Wenn Stenda es will in die elf zu kommen, dann schafft er es auch.
    Terodde? Der hat doch sein erstes Bulitor gegen uns in der HR mit Stuttgart geschossen-.-

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