In Bochum versagte die Mannschaft im Kollektiv (Bild: IMAGO images / Eibner)

Der Robin Hood der Bundesliga hat wieder zugeschlagen. Siege gegen Spitzenreiter und Niederlagen gegen Schlusslichter der Liga haben mehr Tradition als so mancher Erstligist. Sang- und klanglos ging der Champions League Teilnehmer an der Castroper unter. Denn sie ließen alles vermissen, was es braucht, um einen Bundesligisten zu schlagen – auch, wenn er am Tabellenende steht. Vor allem beim Thema Leidenschaft muss sich der Gastgeber intensiv hinterfragen. Wer regelmäßig solche Einschläge erleiden muss, der wird es langfristig schwierig haben.

Im Tottenham-Sandwich entschied sich Oliver Glasner dafür seine Startelf kräftig umzubauen. Einmal, weil er gezwungen wurde, wie bei der Rotsperre durch Randal Kolo Muani. Und einmal, weil er einigen Spielern eine Schonzeit verabreichen wollte. So wie bei Makoto Hasebe, der gänzlich im Kader fehlte, oder bei Ansgar Knauff, Sebastian Rode und Daichi Kamada (alle Bank). Dafür rutschten Lucas Alario, Rafael Santos Borré, Eric Junior Dina Ebimbe und Rückkehrer Mario Götze in die erste Elf.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen VfL Bochum der vierzehn zensierten Spieler den Wert 4,58. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der 430 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

Daichi Kamada: Ihm gelang ein Treffer, der am Ende wegen Abseitsstellung nicht anerkannt wurde. Daichi Kamada war vermutlich die einzige Offensivkraft, die ein Stück Ideenreichtum und Gefahr für den Gegner einbrachte. Als die Hessen aber das erste Gegentor fingen, ging auch er in der Masse unter.

Sebastian Rode: Trotz Erfahrung und Kampfesgeist konnte Kapitän Sebastian Rode das Ruder nicht mehr rumreißen. Es wirkte beinahe so, als würden sich alle elf Mann auf dem Platz ihrem Schicksal ergeben.

Junior Dina Ebimbe: Ganz gewiss kann man den Auftritt von Junior Dina Ebimbe als ordentlich bezeichnen. Vor allem seine Bissigkeit im Zweikampf, sein Nachsetzen und Pressing inklusive der schnellen Umschaltbewegung sind ein großer Faktor. Hin und wieder verliert er aber noch zu einfach den Ball.

Kevin Trapp: Kevin Trapp war ebenfalls nicht komplett auf der Höhe. Auffällig vor allem seine zahlreichen Abwürfe und Abstöße, die leider nur das Niemandsland oder den Gegner fanden.

Djibril Sow: Weder Fisch noch Fleisch bei Djibril Sow. Das große Aufbäumen war bei ihm nicht zu erkennen. Mag aber auch nur von Außen so gewirkt haben. Laufbereitschaft war in jedem Fall vorhanden – wie eigentlich immer.

Mario Götze: Mario Götze hatte scheinbar noch mit den Nachwehen seiner Verletzung zu kämpfen, denn so richtig Struktur bekam er nie in sein Spiel. War zwar stets bemüht, mehr aber auch nicht-

Jesper Lindström: Schnelligkeit hin oder her, gegen Bochum bekam er kein Bein auf den Platz. Wurde immer wieder gut zugestellt und bekam nie die Chance seine gefährlichen Tiefenläufe zu starten.

Evan N’Dicka: Pomadig wirkte der Auftritt von Evan N’Dicka. Bekam Philipp Förster, den späteren Spieler des Spiels, gar nicht mehr in den Griff.

Kristijan Jakic: Glasner war mit dem Auftritt von Kristijan Jakic überhaupt nicht zufrieden und nahm in bereits zur Halbzeit runter. Viele einfache Ballverluste reihten sich an unnützen Zweikämpfen oder überflüssigen langen Bällen.

Timothy Chandler: Viel besser lief es unter Timothy Chandler auch nicht. Zwar war er deutlich zielstrebiger, doch Offensivaktionen waren von ihm überhaupt nicht zu sehen. Lediglich defensiv war er die bessere Alternative.

Tuta: Sein Scharmützel mit Trapp vor dem 0:1 bleibt in Erinnerung. Danach zerfiel die SGE. Wirkte deutlich angefressen und kam gar nicht mehr ins Spiel, nachdem Bochum Lunte gerochen hatte.

Lucas Alario: In der ersten Halbzeit hatte Lucas Alario zwei gute Möglichkeiten. Eine davon hätte sitzen müssen, dann wäre das Spiel wohl anders gelaufen. Insgesamt nutzte er seine Startelf-Chance nicht und bewies, warum Glasner aktuell nicht viel auf seine Dienste vertraut.

Rafael Santos Borré: Einmal traf Rafael Santos Borré den Pfosten mit einer tollen Einzelaktion. Das war es aber auch schon mit ordentlichen Szenen des Kolumbianers.

Luca Pellegrini: Beinahe ein Affront war der Auftritt von Luca Pellegrini. Eigentlich hatte sich der Italiener bisher gut eingefunden, doch in Bochum verlor er jegliche Kontrolle. Seine Flanken und Standardsituationen waren unter aller Kanone. Warum er so lange auf dem Platz bleiben durfte, bleibt wohl Glasners Geheimnis.

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8 Kommentare

  1. Mehr als die Überschrift ist nicht zu sagen.

    Kopf frei bekommen für Mittwoch !
    Auf geht’s Jungs, selten haben wir 2 solche Spiele hintereinander!

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  2. Oha, kann mich nicht erinnern schon mal so eine krasse Bewertung hier gesehen zu haben…
    War es schon mal schlimmer? Weiß das jemand?

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  3. Schwache Leistung. Aber so katastrophal fand ich es nun auch nicht. Ich bin zwar immernoch sehr angenervt vom Wochenende, aber wer selber mal gekickt hat weiß doch wie einem so ein Spiel entgleiten kann, obwohl man doch eigentlich besser ist. 1-2 Chancen vertan, 1-2 Eier Tore und schon läufts gegen dich..geht das ding von Borre rein, gewinnt man das Spiel trotz des „kollektivversagens“.

    Naja wie auch immer – Mittwoch muss ein Sieg und ein Hasebe her. Und Tuta eine Runde auf die bank – was er kann, kann smolcic vielleicht auch.

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  4. Nur um das mal zu erwähnen: Kurz nach dem Zwist hat Tuta den Kevin wie einen Bruder in den Arm genommen und hat sich da wohl entschuldigt. Sind wir kollektiv nun so weit, dass wir nur den Aufreger framen ?

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  5. Mein Hirn hat aufgehört was zu verstehen.
    Es bleibt warbernde kotze zurück, die riecht wie:
    -Alle Indizien und quasi alle Leute hier aus 50 Jahre Eintracht Erfahrung sprachen für eine Niederlage.
    -Jedes Forum in Rhein Main sagte in überwiegender Mehrheit, das riecht nach verlieren.
    -Alle Kommentare auf allen Social Media Kanälen machten Witze wie, nur die Eintracht kann das jez noch verlieren.
    -Jede seltsame Logik nach dem Sieg gegen den Tabellenersten sprach für eine Niederlage gegenden den Tabellenletzten.
    -Alle langweiligen Kommentare an jedem Arbeitsplatz sagten, nur die Eintracht kann das jez wohl noch verlieren.
    -Die Diva ist die Diva ist die Diva ist.
    -Jede Anti Materie im Universum wusste um die Besonderheit an diesem Eintracht Tag.
    -alle Alien, Zombies, Werwolfen und Eintracht Vorstands wussten Bescheid, was nun normalerweise kommen muss.
    -Kein Reagenzglas an jedem Unort war nicht genug instruiert, wie und wieso Eintracht verlieren kann und muß.
    -Kein Verein in keiner Liga auf keiner Erde hat deutlicher gegen den aller ersten und direkt danach gegen den aller letzten gezeigt, was jez eintracht mässig passieren müsste.
    -Alle Spieler, alle Vorstand, alle Fans, alle Medien ahnten bis ins Detail alles was jez wie immer alles was.
    -Elektron, Proton, Neutron, Quark waren komplett und einig bis ewig und logo.
    -Rode, Trapp sagten im Interview vor Kamera, diesmal endlich und auf kein Fall wieder Aufbau Gegner zu sein.
    -Die null Hirne der frankfurt Sport Journalisten fragten den Glasner, warum und wie man sich denn als Eintracht ausgerechnet diesmal nicht zum Gespött der Menschheit machen könnte.
    -Also wie man das was alle Welt glaubt und komplett balla ist, ausschließen kann.
    ……
    Und dann stehts 0:3 gegen den Bochum.

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  6. @4:stimmt. Ich finde es auch nervig, dass die Umarmung so ignoriert wird. Die Jungs kriegen das schon hin, da stimmt die Atmosphäre

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  7. 2-3 Bewertungen habe ich besser gesehen. Insgesamt passen die Bewertungen aber. War halt ein Scheißspiel

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  8. Viel zu überzogen, aus den Bewertungen spricht die enttäuschte Fanseele.

    Einige Punkte, warum ich das alles nicht so schwarz sehe, wie die meisten hier.

    1. Spielglück
    Wir hatten die eindeutigeren Torchancen. Geht eine davon rein heisst es dann „Eintracht gewinnt das Spiel im Stil einer Spitzenmannschaft, und macht nur das nötigste“. Jetzt haben die halt nicht reingemacht, und 3 Standards schlecht verteidigt.

    2. Diskussion über die Abwehrkette
    Wie viele Torchancen hatte Bochum aus dem Spiel heraus? Wahrscheinlich nicht sehr viele. Insofern verstehe ich diese Diskussion über die Kette nicht.
    Alle 3 Tore sind durch Standards entstanden. Erkläre mir bitte mal jemand, wie sich die Verteidigung bei einem Standard unterscheidet zwischen 3er und 4er Kette, wo der Strafraum voll ist und man idR klare Zuordnungen hat.

    3. Eingespieltheit der 2. Reihe
    Das Glasner System baut auf schnellem Umschaltspiel mit einstudierten Passwegen. Das wird im Training geübt, aber nur durch die Anwendung im Spiel kommt auch die Sicherheit und das Selbstvertrauen, dass es dann auch klappt. Durch vermehrte Einsatzeiten der 2. Reihe wird sich auch das verbessern.

    Mein Fazit:
    Wir sind auf einer langen Reise, eine Spitzenmannschaft zu werden, die auch in dieser Saison nicht beendet sein wird. Da gehören solche negativen Ausschläge dazu. Und die Laufleistung zeigt, dass nicht alles abgerufen wurde. Das Warum ist dann Interpretation und überlasse ich anderen.

    Alles in Frage zu stellen, aufgrund EINES Spiels ist mE ungerechtfertigt. Bei manchen Personen hat man sogar das Gefühl, dass nur auf solche Spiele gewartet wird, um die eigenen (meist negativen) Narrative zu Vorstand, Trainer, Spieler zu platzieren.

    Insofern locker bleiben, nicht so oft auf die Tabelle schauen, auch nicht nachrechnen, wo wir stehen könnten, weitermachen und es beim nächsten Mal besser machen.

    Das wird eine gute Saison.

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