Gegen Bochum waren schwerwiegende und flächendeckende Probleme in allen Mannschaftsteilen offensichtlich (Bild: IMAGO images / Beautiful Sports)

Ein ganz großes Fiasko erlebte Eintracht Frankfurt bei der 0:2-Niederlage beim Aufsteiger VfL Bochum. Die Hessen zeigten eine ganz schwache Vorstellung und wirkten zu keinem Zeitpunkt in der Partie in der Lage, das Ruder noch einmal herumreißen zu können. Erschreckend muteten vor allem die erstren 45 Minuten an, in denen die Mannschaft von Oliver Glasner völlig von der Rolle schien. Mit fortlaufender Spieldauer erarbeitete sich die Elf zwar immer mehr Ballbesitz, doch hier schien es eher so, als sei dies nicht durch die Qualität der Frankfurt herbeigeführt worden zu sein, sondern durch die clevere Spielweise der Bochumer. Alles in allem ein sehr bitterer Abend, der großen Anlass zur Sorge bereitet.

Nach dem starken Auftritt im Europapokal gegen Olympiakos Piräus vertraute das Trainerteam auf die gleiche Startelf. Spieler wie Almamy Touré oder Tuta sollten sich weiter Selbstvertrauen holen, wirkten aber beide hochgradig nervös und unkonzentriert.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen VfL Bochum der dreizehn zensierten Spieler den Wert 4,31. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der 430 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

Rafael Santos Borré: Von einem Spieler des Spiels möchten wir an dieser Stelle und mit diesem Ergebnis nicht sprechen, dennoch war Rafael Santos Borré noch einer der wenigen, die sich aufgerieben haben. Schade, dass er nicht den Elfmeter geschossen hat. Schade, dass das üble Foul von Elvis Rexhbecaj an ihm nicht mit einer Roten Karte geahndet wurde. Wie würde er wohl aufblühen, wenn er einen Strafraumstürmer an seiner Seite hätte, der vollständig integriert wäre?

Kevin Trapp: Bei beiden Gegentoren trifft Kevin Trapp keine Schuld. Dennoch war der Nationalkeeper nicht unbedingt 100-prozentig bei der Sache. Einmal mit einem Fauxpas in der 53. Minute, als er einen verunglückten Ball von Tuta gefährlich in die Bochumer Angriffsreihe spielte. Da hätte es schon Game-over heißen können. Zudem ein Fehler, der ihm schon häufiger unterlief. Darüberhinaus aber ganz in Ordnung.

Sebastian Rode: Sebastian Rode kam hinein, um mehr Struktur und Sicherheit zu bringen. Das gelang ihm hier und da aber auch nicht durchgehend. Mit großer Wahrscheinlichkeit auch nicht einfach in dieser Spielsituation und nach dieser lange Pause. Einer der wenigen, die nach Spiel kein Blatt vor den Mund nahmen.

Kristijan Jakic: Bitter, dass Kristijan Jakic noch vor der Pause verletzungsbedingt runter musste. Der Kroate war wenigstens noch aggressiv bei der Sache und bot sich überall an.

Tuta: Zu oft fiel Tuta mit ungenauen Pässen auf. Spieleröffnende Szenen sind zudem wohl nicht in seinem Verantwortungsbereich. Mit einer tollen Grätsche, die das nahende 0:2 hätte bedeutet.

Djibril Sow: Immer wieder fällt Djibril Sow in alte Muster zurück. Statt Spieleröffnung und Mut zeigt der Schweizer Zurückhaltung und Ideenlosigkeit. Von einem Secher muss erwartet werden können, dass er das Zepter an sich reißt. Das war von Sow nicht zu sehen.

Makoto Hasebe: Hier traut sich Makoto Hasebe deutlich mehr zu. Dafür offenbarte der Kapitän in der Abwehr doch deutliche, ungewohnte Schwächen.

Filip Kostic: Für Filip Kostic ist es einfach schwierig, wenn er der einzige Plan im Frankfurter Offensivspiel sein soll. Vor allem, weil sich der Gegner mittlerweile vollumfänglich um ihn kümmern kann und ihn zur Not sogar doppelt und dreifach deckt. Da scheitert auch ein Kostic.

Martin Hinteregger: Von einem Leader erwartet man eine souveräne und klare Spielweise. Als Abwehrchef erwartet man Organisation und Zusammenhalt. Häufig wirkt Martin Hinteregger zu viel mit sich selbst beschäftigt.

Daichi Kamada: Bis Daichi Kamada seinen ersten Zweikampf gewann, verging eine eklatant hohe Spielzeit. Kreativität und Raffinesse warne Fehlanzeige. Mit einem Pfostenschuss, bei dem sein Talent aufblitzte. Aber insgesamt viel zu wenig.

Goncalo Paciencia: Goncalo Paciencia verschoss den Elfmeter, der den Anschluss hätte bringen können. Dieser war auch absolut schwach geschossen. Verletzte sich im Anschluss und musste dann raus. Ein Tag zum Vergessen für den Stürmer.

Sam Lammers: Besser wurde es mit Sam Lammers auch nicht. Der Niederländer, und das ist besorgniserregend, verpatzt regelmäßig die Ballannahme und Weitergabe. Einfache Momente, in denen sich die Klasse eines Spielers zeigt. Und hier sprechen wir nicht einmal von unglücklichen Laufwegen oder schlechtem Stellungsspiel. Es scheitert bereits an den Basics.

Almamy Touré: Das frühe Gegentor ging auf die Kappe von Almamy Touré. Ein Klassiker, denn der Verteidiger verpatzt gewohnheitsgemäß die ersten Minuten. In der Folge wirkte er absolut verunsichert und unkonzentriert. Ein absoluter Unsicherheitsfaktor. Mit dieser Leistung ist er weit weg von einem verdienten Einsatz entfernt.

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8 Kommentare

  1. Wow! Die sind bei euch echt gut davongekommen!
    Borré, Jakic und vielleicht noch Tuta kann ich nachvollziehen…alle Anderen hätt ich schlechter bewertet.

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  2. So ungefähr sehe ich das auch.
    So jetzt aber gut, Mund abbutze und nach vorne schauen.
    Ich hoffe das sie alle wissen was sie gespielt haben.
    Jetzt hilft nur noch alle Kraft kotzentrieren und die nächsten Spiele besser werden.

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  3. Das Team wurde wieder mit „Ausreichend“ bewertet. Hätte man mit einer ausreichenden Leistung nicht gegen einen schwachen Gegner, den Aufsteiger Bochum, der in der Tabelle noch weiter unten stand, gewinnen müssen?
    Checkt mal Eure Bewertungen.

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  4. Mir ist es egal, ob die Mannschaft mit ausreichend bewertet wurde.
    Fussball ist kein Eiskunstlauf oder Tanzen, hier zählen zum Schluss ausschließlich die erzielten Tore.
    Wenn dann ein Ergebnis 2 : 0 gegen die Eintracht steht , dann kann die Leistung doch niemals mit ausreichend bezeichnet werden.
    Wir sollten mit der Beweihräucherung aufhören.
    Klare Fakten und klare Sprache . 9. Spieltag, 8 Punkte ,15 Tabellenplatz d.h. Abstiegskampf!
    Den Kampf will ich absolut sehen , wenigstens ausreichend
    Forza SGE !

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  5. Toure hat von mir die Note 6 bekommen und das gleiche hat Glasner verdient weil er hätte Toure schon nach 10 min.
    Auswechseln sollen. Paciencia ist zu uns verletzt gekommen und war immer wieder verletzt auch bei Schalke.
    Jetzt muss Glasner ob er will oder nicht, Ache oder Blanko bringen und Lammers auf die Bank setzen.

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  6. Hm. Mir ist dieses bashing und diese Wut hier echt zuwider. Kritik ja, aber bitte mit Maß (geht um die Kommentare in allen Beiträgen grad).

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