Kevin Trapp bejubelt den gehaltenen Elfmeter gegen Inter Mailand.

Luka Jovic, Ante Rebic, Sebastien Haller oder Filip Kostic: Wenn es um den Erfolg der Eintracht geht, werden in den letzten Wochen und Monaten immer die gleichen Namen genannt. Oft wird hierbei Keeper Kevin Trapp vergessen, der sich direkt nach seiner Rückkehr von Paris St. Germain zum Schlüssel- und Führungsspieler bei den Hessen entwickelt hat und mit starken Leistungen und Paraden schon einige Punkte gesichert hat.

Eine dieser unglaublich wichtigen Paraden war im Achtelfinal-Hinspiel gegen Inter Mailand, als er einen Elfmeter von Marcelo Brozovic parierte und legte so den Grundstein für das gegentorlose Weiterkommen der Eintracht gegen den italienischen Weltklub. Im Interview auch „Eintracht.de“ erinnert sich der 28-Jährige an den Elfmeter und dessen Bedeutung: „Als Torwart hast du bei einem Elfmeter eigentlich nichts zu verlieren. Der Druck liegt beim Angreifer. Er muss verwandeln. Aber es wäre natürlich fatal gewesen, in einem KO-Duell im Heimspiel in Rückstand zu geraten. Das wollten wir verhindern – koste es was es wolle.“

Trapp: „Ich hatte Gänsehaut“

Nachdem er den eigentlich gut getretenen Strafstoß hielt, brach es aus dem Rechtsfuß heraus, auch wegen der unglaublichen Reaktion des ganzen Stadions: „Ich hatte Gänsehaut als ich den Strafstoß gehalten habe. Einmal mehr, weil ich unsere Fans im Rücken hatte. Ich habe zuvor gesagt, dass ich niemals eine Atmosphäre, wie die nach dem dritten Tor gegen Donetsk erlebt habe. Der Elfmeter hat das nochmal übertroffen.“ Der Rest des Achtelfinals ist Geschichte: Die SGE schnürte den eigentlichen Favoriten Inter in deren Hälfte ein, gewann das Rückspiel durch ein Tor von Luka Jovic und zog so völlig verdient ins Viertelfinale ein – gegentorlos. Eine Fakt, auf den Trapp besonders stolz ist: „Sie sind nur knapp aus der Champions League ausgeschieden und waren dort ziemlich treffsicher. Das ist es auch, was ich mit Verbesserung in der Defensive meine. Was wir in den beiden Spielen gezeigt haben, war sensationell.“

Letzte deutsche Fahne in Europa
Durch den Einzug in die Runde der letzten Acht ist die Eintracht nicht nur das letzte Team in der Europa League, sondern auch die letzte deutsche Mannschaft im europäischen Wettbewerb. Ein Fakt, den Trapp schade findet: „Für den deutschen Fußball ist es sehr schade. Der FC Bayern München ist gegen den FC Liverpool ausgeschieden, die im letzten Jahr das Finale erreicht haben. Borussia Dortmund hatte es mit den Tottenham Hotspurs zu tun gehabt, einem wirklich starken und robusten Gegner. Die Resultate waren am Ende zwar deutlich, aber die Spiele für sich betrachtet doch sehr viel enger.“ Für den Nationalkeeper ist es aber auch eine Chance für die SGE, sich noch mehr ins Rampenlicht zu spielen: „Natürlich macht es uns stolz, dass nun alle Augen auf Frankfurt gerichtet sind. Sollten wir erfolgreich sein, spricht man über uns, einmal mehr weil wir das letzte deutsche Team sind.“

Selbstbewusstsein dank toller Leistungen
Die gezeigten Leistungen in der Europa League begeisterten nicht nur wegen der Spiele gegen den FC Internazionale Milano die Fans, sondern auch die Mannschaft, die durch die vielen Siege Selbstvertrauen gesammelt hat: „Wir haben bisher gegen sehr große Teams gespielt: Lazio Rom, Olympique Marseille, Apollon Limassol, Shakhtar Donetsk und zweimal gegen Inter Mailand. Und wir haben sie alle geschlagen. Das spricht für sich.“ Trotzdem betonte der Nationalkeeper, dass man sich nicht auf den gezeigten Leistungen ausruhen dürfe und weiter hungrig bleiben müsse: „Wir müssen genau so weitermachen. Viele merken gerade, wie viel Spaß es macht, erfolgreich zu sein. Es gilt nun, noch mehr tun, denn es wird nicht einfacher.“

Dazu zählt auch, dass die SGE die Abwehr weiter dicht hält wie in den letzten Wochen. Dies würde auch Keeper Trapp entlasten, der sich zuletzt mehr und mehr auf seine Vorderleute verlassen konnte. „Ich glaube, ich habe nur zweimal zu Null gespielt in der ersten Saisonhälfte. Jetzt machen wir es viel besser. Sieben Zu-Null-Spiele in 14 Europa League-Partien. Allein das zeigt den Fortschritt. Viele Partien haben wir 1:0 gewonnen. Es war also gar nicht immer nötig, zwei oder drei Tore zu schießen. Aktuell haben wir nach Leipzig die wenigsten Gegentore in der Rückrunde zugelassen.“

Trapp will den Traum weiter Leben lassen
Eben diese Abwehrarbeit wird auch am morgigen Donnerstag und eine Woche später gegen Benfica Lissabon nötig sein, will man eben diesen Gegner aus dem Wettbewerb werfen und die deutschen Fahnen auf der europäischen Bühne weiter hoch halten. Trapp warnte vor den Portugiesen und betonte, dass man ähnlich starke Leistungen wie zuletzt in der Europa League zeigen müsse, um eine Chance zu haben: „Es wird ein weiteres intensives Duell. Sie haben ein sehr talentiertes Team und sind aktuell in blendender Form. Es wird wieder ein enges Spiel, in dem wir alles geben müssen, vielleicht auch über die 180 Minuten hinaus. Genauso wie gegen Donetsk und Internazionale Milano wird es nicht einfach werden, aber wir glauben an uns.“ Wenn der Mannschaft dies gelinge, sei es dem Team und den Fans auch erlaubt, weiterhin auf der Euphoriewelle zu surfen: „2019 noch keine Niederlage – das kann gerne bis zum Ende der Saison so bleiben. Unser Verein hat seit 26 Jahren zum ersten Mal das Viertelfinale erreicht. Da ist es unser gutes Recht, uns auf die nächsten Wochen zu freuen.“

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5 Kommentare

  1. +++ Eintracht mit Haller und Rode nach Lissabon +++

    Eintracht Frankfurt fliegt am späten Vormittag mit allen angeschlagenen Stammspielern zum Europa-League-Viertelfinale in die portugiesische Hauptstadt. Im Flieger sitzen 21 Spieler, darunter auch vier Profis, die zuletzt verletzt waren: Sébastien Haller (nach Bauchmuskelzerrung), Sebastian Rode (Wadenprobleme), Mijat Gacinovic (Fersenprobleme) und Martin Hinteregger (Brustprellung und Mittelhandbruch). Ob die vier am Ende auch im 18 Spieler umfassenden Kader für das Spiel bei Benfica Lissabon stehen, entscheidet Trainer Adi Hütter am Donnerstag.
    https://www.hessenschau.de/sport/fussball/aktuelles-von-eintracht-frankfurt–darmstadt-98,bundesliga-ticker-100.html

    Sieht doch gut aus mit dem nächsten Traum von der Gänsehaut, das einzige Problem was ich sehe ist der knappe Terminplan beim Halbfinal Rückspiel in Chelsea. 2 Tgae späten müsse die Bube schon wieder ran im Heimspiel gg Mainz. Das könnte heftig werden nachdem Kevin uns mit Glanzparaden im Elfmeterschiessen nach Baku gebracht hat.

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  2. Sollte wir das Halbfinale erreichen, ist das Spiel gegen Mainz am Sonntag, weil es genau dafür eine Sonderregelung der DFL gibt.

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