Eintracht-Abwehrmann Robin Koch war der einzige Spieler der SGE, der im Aufgebot von Bundestrainer Julian Nagelsmann für die vergangene Europameisterschaft stand. Aus diesem Grund reiste Koch selbst erst nach seinem Sonderurlaub und mit etwas Verspätung in das Trainingslager der SGE in den USA und Mexiko, um sich hier dann doch noch einige Tage mit den Teamkameraden auf die anstehende Spielzeit vorzubereiten. Diese könnte für den 28-Jährigen eine durchaus Besondere werden…
Im interview mit der “Bild” verriet Koch aber zu Beginn, dass er auf einer Safari Begegnung mit einem Leoparden gehabt habe und ihm dieses Zusammentreffen noch in Erinnerung sei und es “etwas ganz Besonderes” gewesen sei: “So ein wunderschönes Tier in freier Wildbahn zu erleben, ist toll. Aber ich hatte schon Respekt, auch wenn ich gehört habe, dass sie vor Menschen Angst haben.”
Bitteres EM-Aus, viel Lob und Zuversicht
Im Rückblick noch einen Schritt weitergehend äußerte er sich auch zur EM, die das deutsche Team mit einer bitteren 1:2-Niederlage gegen Spanien beendete. Dieses Spiel ordnete er als “50:50-Spiel” ein. “Wenn wir da durchkommen, holen wir den Titel vielleicht. Je länger ich drüber nachdenke, desto ärgerlicher ist diese Niederlage. Aber so ist Fußball”, erklärte der 28-Jährige. Aus persönöicher Sicht war es sicher ein großer Schritt, dass Koch trotz großer Konkurrenz in den Kader berufen wurde. Allerdings war der Abwehrmann auch der einzige Feldspieler, der keine Minute auf dem Platz stand. “Natürlich will jeder spielen, aber ich kann es nachvollziehen und verstehe es auch”, zeigte er sich einsichtig und betonte, dass es “trotzdem eine geile Zeit” war, in der er seinen Beitrag leisten wollte und dies auch getan habe. “Die Stimmung war eine ganz andere als bei meinem letzten Turnier, der EM 2021. Diese Euphorie, das war diesmal schon sehr besonders”, so der Innenverteidiger. Eine große Chance auf einen Einsatz war sicher das Spiel gegen die Schweiz in Frankfurt. Nagelsmann hatte einigen Spielern in ihren “Heimstadien” kurze Einsatzzeiten gegeben – sofern es der Spielstand zuließ. Das war in Frankfurt, wo die Deutschen gegen die Schweiz lange in Rückstand waren, nicht so: “Ich wusste, dass die Wahrscheinlichkeit, als Innenverteidiger bei einem Rückstand reinzukommen, eher gering ist. Das war natürlich schade, denn ich bin sicher, wenn das Spiel anders gelaufen wäre, hätte ich in diesem Spiel meine Minuten bekommen.” Trotzdem war Koch einer der Spieler, die auf der letzten Pressekonferenz vom Bundestrainer hervorgehoben und gelobt wurden. Ein solches Feedback tue ihm gut, erklärte Koch. Außerdem gab es noch einen besonderen Austausch: “Wir hatten unser Gespräch vor dem Spanien-Spiel. Da hat er mir auch gesagt, dass ich es sehr gut mache im Training und die Teamkollegen jederzeit unterstütze. Er weiß also, dass er sich immer auf mich verlassen und mich immer bringen kann.”
Nach der EM ist jetzt – vor allem aus Eintracht-Sicht – natürlich vor der Spielzeit 2024/2025 in der Bundesliga, dem DFB-Pokal und der Europa League. Hier ist noch immer nicht klar, wer die Adlerträger nächste Spielzeit mit der Binde am Arm und damit als Kapitän auf das Spielfeld führen wird. Koch ist weiterhin einer der Topfavoriten auf das Amt. “Ich habe schon in der vergangenen Saison versucht, mit meiner Erfahrung und Leistung voranzugehen, auch außerhalb des Platzes. Und das wird auch in der kommenden Saison so sein, noch mehr”, erklärt der Rechtsfuß und betonte, welche Bedeutung es für ihn hätte Kapitän zu sein: “Es wäre natürlich eine Riesen-Ehre, Kapitän von Eintracht Frankfurt zu sein.” Er gab aber auch an: “Aber wir haben in der Mannschaft ein paar Jungs, die vorangehen, du brauchst nicht unbedingt diese Binde, um als Führungsspieler zu gelten. Letztlich entscheidet der Trainer und diese Entscheidung wird jeder respektieren.”
Noch mehr Führungsspieler in der kommenden Saison?
Egal ob mit oder ohne Binde: Robin Koch will (weiterhin) Führungsspieler sein. Das macht er des Öfteren klar. Hier sei in der letzten Saison auch noch keine Grenze erreicht, er möchte sich noch mehr einbringen: “Es ist auch mein Anspruch, da noch mehr zu machen, noch mehr zu führen, gerade weil wir eine relativ junge Mannschaft haben. Da muss man die jungen Kollegen schon an die Hand nehmen. Wir Älteren müssen es schaffen, die Karriereenden von Seppl (Sebastian Rode/d. Red.) und Hase (Makoto Hasebe/d. Red.) aufzufangen. Sie hatten großartige Karrieren, sind super Typen und waren sehr wichtig für uns.” Rode selbst sei für ihn hier ein Musterbeispiel gewesen. Aber auch ein weiterer Kapitän habe es ihm angetan: “Genauso Ilkay Gündogan in der Nationalmannschaft. Er ist vom Typ her ein bisschen ruhiger, aber er sagt immer in der richtigen Situation etwas. Er gibt der Mannschaft so viel Sicherheit. Eben durch diese Ruhe, die er ausstrahlt. Oder in Leeds Liam Cooper, der generell ein bisschen lauter ist.” Er selbst trete zwar oft ruhig auf, könne aber auch lauter werden: “Wenn im Training etwas nicht so läuft, oder wenn wir im Spiel die Dinge nicht so umgesetzt bekommen. Da kann ich laut werden, weil mich so etwas ärgert. Aber es hat sich noch keiner deswegen beschwert, weil sie wissen, dass ich ja keinen anmache, sondern einfach nur gewinnen und das Beste fürs Team will.” Sollte Koch Eintracht-Kapitän werden, die Mannschaft so aufwecken müssen und dies dadurch auch schaffen und den Hessen so zu mehr Punkten verhelfen, dürfte niemand etwas dagegen haben…
3 Kommentare
Aus meiner Sicht spricht vieles für Ihn als Kapitän. Alter, Erfahrung, Leistung, Bereitschaft, Persönlichkeit. Ich würde es begrüßen.
Und aus meiner Sicht spricht sehr viel für Kevin Trapp mit Vertretung durch Koch oder Götze auf dem Feld.
hoffe sehr, dass es koch wird! hat er sich mit seiner super ersten saison verdient. koch hat unsere abwehr als chef deutlich verbessert. auch von seiner persönlichkeit, würde es hervorragend passen.
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