Timothy Chandler war einer stärksten Eintracht-Akteure im Februar.

Februar: Der Februar brachte der Eintracht dank Bundesliga, DFB-Pokal und Europa League ein volles Programm. Am Ende mussten die Adlerträger sechs Spiele in 28 Tagen bestreiten. Den Anfang machte das Auswärtsspiel bei Fortuna Düsseldorf. Trotz spielerischer Überlegenheit kam die SGE hier nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Dabei musste man am Ende noch froh über den Punkt sein, denn Timothy Chandler hatte erst in der Nachspielzeit ausgeglichen.

Der nächste Höhepunkt folgte drei Tage später, als die SGE im Achtelfinale des DFB-Pokals auf Leipzig traf. Nachdem man schon im Januar gegen die „roten Bullen“ siegreich war, zeigte die Mannschaft auch dieses Mal eine überragende kämpferische Leistung und gewann nach einem Doppelpack von Filip Kostic und einem weiteren Treffer von Andre Silva mit 3:1. Durchschnaufen? Mitnichten! Erneut nur drei Tage später ging es zuhause gegen den FC Augsburg – und hier zeigte Timothy Chandler seine bisher nicht gekannten Fähigkeiten als Torjäger! Der US-Amerikaner wurde wie schon des Öfteren in der Rückrunde als rechter Mittelfeldspieler eingesetzt und traf dieses Mal sogar doppelt! Gemeinsam mit Filip Kostic, der ebenfalls doppelt netzte, bildete er eine Flügelzange, gegen die der FC Augsburg nichts entgegenzusetzen hatte und mit einer 0:5-Packung den Heimweg antreten durfte. Am folgenden 22. Spieltag bekamen die Adlerträger allerdings eine solche Packung. Bei Borussia Dortmund wurde man mit 0:4 abgefertigt.

Das Gute an solch einem straffen Programm: Die Zeit zum Nachdenken und Grübeln ist äußerst kurz, denn mit RB Salzburg stand schon der nächste Gegner auf dem Platz im Frankfurter Waldstadion. Und die SGE tat, was sie im Europapokal am liebsten tat – brillieren! Nach einem herausragendem Spiel mit dem überragenden Daichi Kamada stand die SGE nach dem 4:1-Heimsieg vor der schwarz-weißen Kurve und sang gemeinsam mit den Fans „Im Herzen von Europa“ – Das Weiterkommen war hier nur noch Formsache. Als eben eine solche Formsache sahen viele Anhänger auch das Auswärtsspiel bei Union Berlin – hier gab es aber ein böses Erwachen, denn die Eintracht verlor mit 1:2. Das letzte Spiel im Februar war das Rückspiel in Salzburg. Aufgrund der klaren Niederlage der Österreicher erwarteten viele eine stürmische Heimelf – stürmisch war aber zunächst nur das Wetter, denn das Spiel wurde aufgrund einer Orkanwarnung zunächst abgesagt und dann auf den Freitag angesetzt. Der SGE schien das nicht viel auszumachen, denn durch ein 2:2 sicherte man sich souverän das Weiterkommen.

Sonstiges:

Bremen-Spiel verschoben: Nach der witterungsbedingten Absage des Spiels der Frankfurter Eintracht bei Red Bull Salzburg in der Europa League hatte die DFL reagiert und auch das Auswärtsspiel beim SV Werder Bremen verschoben. Über diese Entscheidung gab es vor allem auf Seiten der Bremer einigen Unmut: „In diesem Fall wird mit der Integrität argumentiert, aber aus meiner Sicht wird nur ein Wettbewerbsnachteil einer Mannschaft für einen Nachteil einer anderen getroffen. In diesem Fall wäre es besser gewesen, bei der Terminierung zu bleiben. Aber das müssen wir akzeptieren, uns damit arrangieren und versuchen, das Beste draus zu machen“, betonte Werder-Sportdirektor Frank Baumann damals.

Eishockey-Fans: Das Europa-League-Spiel von Eintracht Frankfurt in Salzburg wurde zwar abgesagt, doch die SGE-Fans kamen an diesem Donnerstagabend trotzdem auf ihre Kosten. Die Anhänger der Eintracht amüsierten sich am Abend trotzdem prächtig in der Mozartstadt und strömten zum Eishockeyspiel der Alps Hockey League zwischen den zweiten Mannschaften des EC Red Bull Salzburg und des EC-KAC. Die Klagenfurter genossen dabei die volle Unterstützung seitens der Frankfurter von den Rängen.

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8 Kommentare

  1. Danke Redaktion bzw. Florian für den Q1 Rückblick.

    Die Eintracht hat einfach die geilsten Fans!!! Der Besuch im Eishockey Stadion ist einfach legendär \o/

    Forza SGE!!!

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  2. Die Dimensionen der finanziellen Coronafolgen werden von vielen Beobachtern (insb wenn man sich die Transferwünsche ansieht) offenbar immernoch unterschätzt. Bei den Verantwortlichen der SGE wird dies nun glücklicherweise zunhemend realistischer eingeordnet und somit noch VIEL konservativer als ohnehin schon kalkuliert. In irgendeiner Form hatte man sicherlich Anfang der Saison zunächst Zuschauereinnahmen in der Rückrunde einkalkuliert. Das wird man nun endgültig korrigieren.
    Der Dost Transfer ist genau vor diesem Hintergrund zu sehen. Die Aussagen im Zuge dieses Transfers sind unmissverständlich. Aus wirtschaftlichen Zwängen! muss man die Gelegenheit ergreifen um Gehaltskosten zu sparen. Da kommt der Verkauf von Dost gelegen. Das hat mMn in erster Linie nichts mit einer taktischen Neuausrichtung im Sturm zu tun (Dost hat sein Soll im Großen und Ganzen erfüllt), sondern man muss dringend Kohle sparen. Das bedeutet auch dass – denke ich – entweder tatsächlich gar kein Ersatz oder eine low budget Lösung gefahren wird, a la Joveljic zurück, Kategorie Ibisevic o.ä.. Jovic Gehalt bei gleichzeitigem 20% Gehaltsverzich aller Beteiligten ist unrealistisch / nicht vermittelbar.

    Ich denke die SGE ist gut beraten genau das zu machen, was sich wohl auch abzeichnet: Jetzt wo es noch geht etwas Transferelöse zu generieren und auf die hohe Kante zu legen und den Kader so radikal zu verkleinern bis es knirscht. Vollbremsung. Dann gilt es, diese (u. ggf noch die nächste) Saison im Mittelfeld der Liga überleben sich ducken und den Sturm über sich ziehen lassen ( der wird einige unserer Konkurrenten die jetzt noch klassische Kaderoptimierung machen hinwegfegen).
    Danach wird man sich relativ günstig am Transfermarkt bedienen können. Mittelfristig werden die Teams profitieren die genau zu diesem Zeitpunkt dann in der Lage sind am Transfermarkt zu agieren.

    Somit macht auch Tuta den Abraham. Hier müssen wir auch weg von der rein sportlichen Betrachtungsweise. Die Eintracht ist gezwungen Transfererlöse zu generien also die junge Garde ins Schaufenster zu stellen.

    Ich bin bzgl des Ausgangs sehr optimistisch. Die Eintracht hat offenbar als einer der ersten Vereine begriffen das dies die Zeit ist sich, wo es nur geht, ein finanzielles Polster anzufuttern. Unter normalen Umständen ist der Kader ohne Frage dann viel zu schmal aufgestellt. Aber es sind nun mal besondere Zeiten. Und der Kader wird dennoch gut genug um nicht abzusteigen. Man sollte jetzt nicht mit einer Kraftanstrengung Europa anpeilen sondern in Deckung bleiben und zuschlagen wenn die Zeit reif ist.

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  3. Hy, @Gaucho
    Schöne Worte, viel Zustimmung und here Ziele. Nur worin unterscheiden wir uns denn von anderen Vereinen ?
    Worin besteht der Sinn, wenn doch alle Vereine vor absolut den gleichen Problemen stehen, seine Ziele einfach ad acta zu legen ?
    Ich stimme Dir in sehr vielem zu, bin auch mit dem was ich weiß (hier liegt das Problem, was wissen wir wirklich ?) mit der Arbeit der Eintracht sehr zufrieden.
    Nur stimme ich nicht zu, sich bewusst klein zu machen und genauso kann doch heute keine Rede davon sein, sich ein finanzielles Polster anzufuttern um zuzuschlagen, wenn die Zeit reif ist. Wann soll diese Zeit denn sein und vor allem, wieso sollte dann etwas für uns besser sein ?
    Oft, sogar sehr oft heißt es: die größten Fehler werden im Erfolg gemacht !
    Im Umkehrschluss kann es doch dann auch nur bedeuten, in der Krise trennt sich die Spreu vom Weizen, die dynamischen, mutigen sind im Vorteil gegenüber den ängstlichen und abwartenden.
    Ich spreche nicht von Übermut, Überheblichkeit und leichtsinnigen Entscheidungen. Ich spreche von Vernunft und Mut, egal wie. Nichts tun und Geld nur auf die Bank bringen , das kann es nicht sein.
    Andererseits, wir haben mit Silva, Kamada, Younes, Barkok, Zuber und Kostic durchaus Offensivkräfte. Bleibt die Frage, reicht das ?
    Ich bin für Mut und für Angriff, Corona schwächt alle, lasst uns versuchen Kapital daraus zu schlagen.
    forza SGE !

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  4. „Eine Notwendigkeit sehe ich nicht.“ Bobic im Kicker. Klingt alles mehr und mehr nach Winter 19/20, als jeder fest mit einem rechten Mittelfeldspieler rechnete und keiner geholt wurde. Wirklich fatal Kamada, Barkok oder wen auch immer als back up Stürmer zu sehen. Auch Ache reicht nicht, genauso wenig wie Makanda.

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  5. Hi Dieter. Zu deinen Punkten:
    Die Zeit wird meines erachtens bereits sehr bald reif sein. Ich denke sämtliche Vereine kommen sehr schnell in Zugzwang. Die Ertragssituation wird, denke ich, Ende dieser Saison so mies sein, dass der Verkaufsdruck so gross ist, das die Transfermarktpreise im Sommer stark fallen werden. Man sollte daher idealerweise jetzt schon schauen was irgendwie halbwegs lukrativ zu verkaufen ist. Da ist die SGE clever und hat das bei Dost gemacht. Willems und ggf DDC werden wohl folgen.
    Das man Dost verkauft und mit der Verkaufsbeteiligung von Sporting letztlich nicht super viel erlöst wird, ist doch ein Indiz für den offensichtlichen Handlungsdruck bzgl Gehaltseinsparungen. Da wil ich nicht wissen wie es bei anderen Vereinen aussieht. ZB. Bremen die den Rashica Verkauf verpasst haben, die Erlösse aber wohl auch schon einkalkuliert haben, kommen in riesige Probleme.
    Wenn wir uns jetzt in die Position bringen um im Sommer günstig bei zB Mainz oder Schalke einzukaufen ( da fallen mir 1-2 gute Kicker ein) zu KÖNNEN, lohnt sich die jetzige Vorsichtig.

    Bzgl. mutiges Handeln: genau diese Zurückhaltung könnte man als mutig auslegen. Wenn das Umfeld auf Verstärkungen drängt und (mit zwar verständlichen Gründen) die dann Dünne des Kaders anmahnt, gehört Mut dazu die beschriebene vorarausschauende Strategie unzusetzen und bzgl der kurzfristigen Kaderqualität ins Risiko zu gehen.
    Ich möchte nochmal auf die jüngsten Fischer Aussagen erinnern, der den eigentlichen Orkan noch vor uns sieht.

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  6. starker Kommentar 5, auch wenn so viel Realismus weh tut. Allerdings haben auch wir die finanzielle Notlage im Sommer unterschätzt, was man nicht nur anhand der falsch kalkulierten Zuschauereinnahmen sieht. Dost hat im Sommer schon viel verdient und Brügge wollte ihn schon damals. Wenn es wirklich nur darum geht erstmal mehr oder weniger zu überleben (was definitiv sein kann), dann hätte man Dost im Sommer verkaufen müssen und Paciencia als back up Stürmer behalten sollen. Das Argument „man wollte dem Spieler keine Steine in den Weg legen“ hören wir viel zu oft. Manchmal muss es halt sein und der Spieler hat es zu akzeptieren (insbesondere in so schweren Zeiten). Die Tatsache, dass wir eine Silva Verletzung stand jetzt nicht ansatzweise kompensieren können, ist extrem hohes Risiko und wie C.Michel hier gestern so schön sagte: Die Bundesliga verzeiht keine Fehler. Ohne gestandenen Bundesliga-Stürmer bist du schneller unten drin als du gucken kannst. Nicht dass aus Mut plötzlich Naivität wird…

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  7. Wir haben aktuell allesamt keine aktuellen Zahlen zur Finanzlage. Dass diese nicht gut ist für alle Klubs wissen wir. Eines darf man aber nicht vergessen: Es fließen noch immer reichlich TV-Millionen, auch Eurosport hat seine Rate bezahlt. Es geht nicht darum, dass Vabanquespiele gemacht werden, dafür hat wohl jeder Verständnis. Und dass Fredi Bobic jetzt nicht einen Spieler leihen und diesen mit einem 5-Millionen-Gehalt zuschütten kann, während die restlichen Profis auf 20 Prozent verzichten sollen, geht auch nicht.

    Und doch muss man bei aller Vorsicht aufpassen, dass du nicht in den Abwärtsstrudel gerätst und plötzlich um den Klassenerhalt bangen musst. 7 Punkte ist komfortabel und ich bin der letzte, der daran glaubt. Nur: Silva knickt um, fällt 3 Wochen aus (wir stehen vor mindestens 22 (!) Pflichtspielen Januar bis Mai), dann verpasst er möglicherweise 5 Partien (wegen englischer Wochen) und hinten haben zwei Teams einen Positivlauf – und wie schwer es ist, dann da raus zu kommen, sehen wir ja gerade bei unserem Traditionsklub aus dem Ruhrpott (und 2011 kennen wir alle hier noch bestens).

    Daher: Sehr schlüssig, was Gaucho sagt und ich glaube auch, dass die Summen und Gehälter sich in den kommenden Jahren etwas normalisieren werden. Doch ich kann mir nicht vorstellen, dass Bobic diesem zugestimmt hätte, wenn er da nicht einen anderen Plan im Kopf hätte – und das ist für mich auch eine andere Geschichte als die mit dem rechten Flügelmann letztes Jahr.

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  8. @6
    Mit dem Dost/Pacienca Vergleich hast du vermutlich nich ganz Unrecht, rein von lesen her 100% Zustimmung. Aber wenn man überlegt was da mit Schalke ausgehandelt wurde (angeblich 2 Mio Leihe und ne Kaufpflicht über 9 Mio bei Nichtabstieg), hat man es nicht so falsch gemacht. Konnte ja keiner ahnen das Schalke wirklich soool mies dasteht das die evt. wirklich absteigen und GP dann zurückkehren würde.

    Im Nachhinein is wohl ehr die Frage ob man aus der finanziellen Lage nicht sogar Dost und Pacienca hätte abgeben sollen und auf das Silva/Ache/Joveljic – Gespann hätte bauen sollen ?

    Denke aber man wollte 2 safe bundesligaerprobte Stürmer haben und ein Newcomer als backup. Und auf Grund der nun wieder wegfallenden Einnahmen war man quasi zum umdenken gezwungen.

    Denke trozdem das wir um einiges besser dastehen und uns länger über Wasser halten können als andere Vereine. Ich hoffe ich irre mich nicht, aber da genießen Bobic und co vollstes vertrauen das die das so gut machen wie irgend möglich.

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