Es läuft bei Eintracht Frankfurt! Zwanzig Punkte aus zehn Spielen, Platz drei in der Liga, das Achtelfinale im DFB-Pokal erreicht und Platz vier in der Europa League-Tabelle. In Frankfurt kann man über den sportlichen Erfolg bei Leibe nicht meckern: Euphorie ist erlaubt und auch angebracht – selbst für die erfolgsverwöhnten letzten Jahre läuft diese Saison vergleichsweise sensationell.
Bei einem der Frankfurter Stürmer sieht es aber derzeit nicht ganz so rosig aus. Igor Matanovic tritt etwas auf der Stelle und weiß derzeit nicht so recht zu überzeugen. Dabei kam der Kroate, den die Hessen an den Karlsruher SC ausgeliehen hatte, mit 14 Saisontreffern und sieben Vorlagen als achtbester Scorer der zweiten Liga zurück nach Frankfurt. 194 Zentimeter pures Selbstvertrauen kamen zurück an den Main und entsprechend groß war die Euphorie im Frankfurter Anhang und auch bei der Eintracht selbst. Nicht umsonst verlieh man dem 21-Jährigen die prestigeträchtige Mittelstürmer-Nummer „9“. Viel deutlicher kannst du einem jungen Spieler nicht sagen: „Wir bauen auf dich!“. Nachdem das erste Saisondrittel rum ist, muss man feststellen, dass Matanovic dieses Vertrauen noch nicht zurückzahlen konnte. In 14 Einsätzen gelangen dem Hünen wettbewerbsübergreifend zwei Tore und eine Vorlage. Das ist wenig – zu wenig. Wir haben einmal die wichtigsten Gründe analysiert, wieso Matanovic noch nicht so recht in Frankfurt angekommen scheint.
Grund 1 – Konkurrenzsituation: Der offensichtlichste Faktor ist sicherlich, dass Matanovic mit Omar Marmoush und Hugo Ekitiké zwei absolute Ausnahmestürmer vor sich hat, die zwingend Spielzeit brauchen und diese Spielzeit Partie für Partie in Scorern zurückzahlen. Insgesamt 25 Scorer haben beide Stürmer alleine in der Bundesliga gesammelt. 16 von 26 Toren haben beide in Summe erzielt. Nach dem Leistungsprinzip muss Chefcoach Dino Toppmöller auf beide Spieler bauen. Da ist in der ersten Elf für Matanovic derzeit schlicht kein Platz – er kommt nicht über die Rolle als Ergänzungsspieler hinaus.
Grund 2 – Junges Alter: Dass Matanovic erst 21 Jahre alt ist, ist Fluch und Segen zugleich für die Eintracht. Sicherlich hat er noch den Talentstatus und ist bei weitem nicht am Ende seiner Entwicklung angekommen. Trotz 1,94 Meter Körpergröße hat er noch einiges an Luft nach oben. Aber um dieses Potenzial auch ausschöpfen zu können, muss der Stürmer spielen und Erfahrung sammeln. Natürlich genießt er das professionelle Training eines der besten deutschen Bundesligateams. Er sammelt Erfahrung bei Spielen in allen drei Wettbewerben. Aber meistens eben nur von der Bank. Tatsächliche Netto-Spielzeit ist aber genau, was er benötigt. Dennoch: Geduld ist angebracht – es ist klar, dass man mit 21 Jahren nicht immer Topleistungen abrufen kann. Das schaffen ganz wenige Ausnahmetalente.
Grund 3 – Opfer des Systems: Weniger offensichtlich, weil komplexer und von größerer Tragweite ist das dritte Problem: Das derzeitige Spielsystem passt nicht zu Matanovic. Die Eintracht versucht aus einem geordneten, aber schnellen Spielaufbau, die beiden Konterstürmer Ekitiké und Marmoush in Szene zu setzen. Beide verfügen über einen Topspeed jenseits der 35 Stundenkilometer und gehören damit zur Sprint-Elite der Bundesliga. Matanovic wurde bisher mit maximal 33,64 km/h gemessen. Sein Antritt (quasi die Beschleunigung) bis er dieses Tempo erreicht, ist allerdings schwach. Kein Wunder bei einem so großen Körper. Da aber Marmoush und Ekitiké starten ist das gesamte System auf sie zugeschnitten. Das zeigt auch eine Statistik ganz besonders: Mit 51 Flanken aus dem Spiel heraus steht Eintracht Frankfurt auf Platz 18 der Liga. Kein Team flankt weniger als die Hessen. Genau das bräuchte aber Matanovic, um richtig glänzen zu können. Die Eintracht hat für Flanken aber keine Notwendigkeit – am stärksten sind die Adlerträger momentan, wenn der Ball flach in Bodennähe bleibt. Nur so können die quirligen Superdribbler ihre Qualitäten entfalten. Wenn dann in der 70. Minute einer der beiden Stürmer für Matanovic ausgewechselt wird, dann ändert sich dadurch nicht das System. Matanovic soll dann die Bälle vorne festmachen und weiterleiten. Er erinnert vom Körperbau allerdings an Alex Meier. Der „Fußballgott“ der Eintracht konnte zwar schießen wie ein Pferd, war aber durchaus ungelenkig, aufgrund der Körpergröße und langsam. Meier brauchte auch einige Jahre an Erfahrung, bis er seine Qualitäten vollends entfalten konnte. Diese Erfahrung hat Matanovic nicht und so wirkt er häufig etwas verloren und unbeholfen. Auch scheint es so, als könnten Marmoush und Ekitiké mit der Spielweise des kroatischen Nationalstürmers nicht so viel anfangen wie miteinander. Frankfurt brilliert über Geschwindigkeit und genau die kann Matanovic nicht bieten. Gute Flankenspieler a lá Filip Kostic sind derweil gar nicht mehr im Kader der Eintracht. Weder Ansgar Knauff, noch Dina Ebimbe oder die anderen Flügelstürmer sind sonderlich gut im Flanken. Es sind eher Spieler, die vom Flügel aus in den Strafraum eindringen, um dann eine flache und gefährliche Hereingabe vor das Tor oder in den Rückraum spielen. Oder sie kommen selbst zum Abschluss. Aus diesem Grund passt auch der quirlige Can Uzun häufig besser als Joker ins System als Matanovic.
Wird weiter Chancen erhalten
Bislang konnte Matanovic noch nicht derart brillieren, wie man es sich von ihm erhofft hat und das ist zum Großteil auf die genannten Gründe zurückzuführen. Weil die Hessen aber weiterhin in drei Wettbewerben aussichtsreich vertreten sind, wird Toppmöller seinem jungen Schützling weiterhin viel Spielzeit geben. Für das Trainerteam ist die Situation derweil aber auch nicht einfach. Man hat einen sehr erfolgreichen, mitreißenden und attraktiven Weg gefunden, Fußball spielen zu lassen. Das System für Matanovic zu ändern, ergibt keinen Sinn. Vielleicht schafft man es künftig aber etwas besser, Alternativen in der Spielweise zu finden, die den Kroaten besser in Szene setzen. Gerade gegen tiefstehende Mannschaften kann eine gute Flanke auf einen Leuchtturm wie den 21-Jährigen ein probates Mittel sein. Derzeit kann Matanovic einem etwas leidtun. Dass er sich Mühe gibt, ist augenscheinlich. Der Erfolg bleibt aber leider noch aus.
25 Kommentare
Ich bin auf eure Meinung gespannt: Geht ihr mit meiner Analyse mit? Habe ich etwas vergessen oder seht ihr ggf. etwas vollkommen anders?
In meinen Augen bewegt er sich schon echt gut, hat aber durchaus Schwächen im Abchluss. Das ist alles Ok. Man denke nur, dass sich Eki oder OM mal verletzen dann wird er brutal wichtig sein. So zwei Bretter vor der Nase gibt es halt auch momentan nur hei der SGE in der Liga. Etwas Pech für ihn... aber der macht das schon
Ich sehe es sehr ähnlich. Wenn einer mal ausfällt, ist es gut, dass er schon Spielzeit hatte. Zudem gibt es den anderen beiden Stürmern regelmäßig die Chance, auch mal vorzeitig ausgewechselt zu werden - im Sinne der Belastungssteuerung. Wo ich mir viel verspreche, ist bei Standards - wenn sie Omar nicht direkt reinnagelt. Gerade bei Ecken haben wir mit Igor, Robin, Tuta, und Ecki sowie Amenda, wenn er mal spielt, eine schöne Reihe Leuchtürme am Start. Wenn dann Ecken schön scharf reinkommen, kann das auch ein gutes Mittel werden, bei dem Igor seine Stärke zeigen kann. Das wird schon. Bin da zuversichtlich.
ich denke, dass igor noch sehr wichtig werden kann, gerade weil er eben eine völlig andere komponente als hugo&omar mitbringt bzw. auch andere möglichkeiten im angriff bietet. es wird leider auch mal ein spiel kommen, in welchen omar und hugo mit ihren tempo mal keinen erfolg haben oder wir z.b bei rückstand kurz vor schluss einfach mal brechstange spielen.
wo hier gerade von ecken gesprochen wurde: auch bei ecken des gegners kann igor eine wichtige stütze sein und seinen beitrag leisten.
Ich hab befürchtet dass diese Diskussion aufkommen wird und für mich war vor der Saison klar das Matanovic n extrem schweren Stand haben wird. Warum? Weil es bei Stürmern die größtenteils über ihre Physis kommen immer so ist. Bei Torhütern ists ähnlich. Da liegt (fast schon traditionell) das Alter der höchsten Leistung immer deutlich später als bei technisch starken Spielern, Dribblern etc... Das betrifft nahezu alle großen und körperlich starken Spitzenstürmer. Und letztlich wird es deshalb bei Matanovic genau wie bei Santos vor allem auf Geduld ankommen - auf die Geduld der Spieler aber eben auch auf unsere und die des Vereins...
Mit Igor muss man sicher noch etwas Geduld haben. Ich glaube, er ist einer, der nicht so sehr über das Talent kommt, sondern muss sich die Klasse mit großem Fleiß erarbeiten, ähnlich dem Fußballgott, der ja nach dem Training immer nochmal Sonderschichten gefahren hat.
Wenn er nicht aufgibt und dran bliebt, wird der Erfolg schon kommen. Wenn uns im Sommer, wie ja zu befürchten ist, Omar die Eintracht verlässt, dann werden die Karten neu gemischt und er passt vielleicht besser ins Spielsystem.
Man wird ihn noch händeringend brauchen.Spätestens wenn die Brechstange angesagt ist oder einer der beiden anderen sich verletzen.Gefallen tut man ihm keinen bei so einem Spiel wie z.B gestern wo schnelle Konter angesagt waren.Nicht seine Stärke.Aber er wird noch seine Buden machen.
Im Laufe der Saison werden sich die Gegner immer besser auf uns einstellen und dann wird es darum gehen, öfters mal taktisch punktuell umzustellen. Dann kann er wichtig werden, weil er (wie hier alle schreiben) andere Akzente setzen kann. Im Moment besteht dafür keine Notwendigkeit und so lange die Maschine so abgeht, wird man sie voll Gas weiter spielen lassen. Die Spielweise ist spektakulär und macht Spaß. Und wenn es am Ende für Igor nicht reicht, wird sich auch eine gute Lösung finden. Es gibt schlimmeres als Einwechselspieler bei dieser geilen Eintracht im Moment zu sein und er bekommt ja immer wieder Einsätze. Da tut mir unser zweiter Torwartheld mehr Leid, weil aktuell an Trapp kein vorbeikommen ist und er nach seinen tollen Spielen nur auf der Bank sitzt...
Sein Problem ist der First Touch . Dort springen ihm oft die Bälle meterweit vom Fuß. Das ist sein größtes Manko. Aber der Junge ist erst 21 Jahre alt und ein sehr sympathischer wissbegieriger Mensch daher mach ich mir da keine Sorgen um ihn,entweder er schafft es bei uns oder wird nächstes Jahr spätestens über nächstes Jahr verkauft ,aber für erste Liga sollte es reichen . Ich bin aber der Meinung das seine Spiele noch kommen werden . Die Saison ist super lang . Und mich erinnert er überhaupt nicht an Fußballgott Alex Meier,er war mehr der Techniker ,sondern er erinnert mehr an die Anfänge von Sebastien Haller. Dem sind auch andauernd die Bälle versprungen bis irgendwann die Büffelherde entstand.
Ansonsten super Analyse schöne Grüße aus Sachsenhausen
Matanovic, ein Spielertyp, der sich doch sehr von Marmoush und Ekitike unterscheidet. Beide besetzen ihre Positionen im aktuellen Spielsystem nahezu perfekt. Marmoush und Ekitike sind sehr dynamisch, auch im eins zu eins (was ich von Ekitike so garnicht erwartet hätte), haben eine andere Motorik. Beide sind gut anspielbar, können steil gehen und erarbeiten sich viele Torchancen selbst. Mit Matanovic ist es ein anderes Spiel, er muss besser und häufiger "bedient" werden. Das geben allerdings aktuell Mannschaftsaufstellung und (das effiziente, erfolgreiche) System aktuell nicht her. Ich möchte dies nicht als abwertende Kritik gegenüber Matanovic
verstanden wissen. Dass er ein guter und erfolgreicher Spieler ist, hat er bereits bei den Leihvereinen gezeigt.
Unabhängig vom Spielsystem, das mit den Topspielern Marmoush und Ekitike, natürlich keiner Änderung bedarf, benötigt Matanovic Spielzeit. Vielleicht denkt Eintracht ja nochmal über eine weitere Ausleihe nach. Nächste Saison können Kader und Spielsystem bei uns schon wieder anders aussehen.
Das mit dem first touch ist absolut richtig, das fiel mir gestern auch 2-3 mal wieder auf. Gerade gegen einen presse den Gegner ist der Ball sofort wieder weg.
Aber ich bin 100% sicher, das wird kein Lammers 👍
Stimmt - bei Haaland warten wir alle ja auch noch auf den Durchbruch ;-P
Find seine Entwicklung überhaupt nicht problematisch - er ist ja kein Sam Lammers. Er hat auch schon 3 Scorer und bislang nur wenig Spielzeit.
Seh es genauso wie viele andere hier. Er wird noch Zeit brauchen und wir werden von seiner Spielweise noch profitieren. Ich mag ihn, er hat Bodenhaftung, Talent und Qualitäten die wir benötigen.
Haaland ist da sicherlich die eine große Ausnahme. Wobei ich mich da auch streiten würde Haaland als einen Spieler zu bezeichnen der "hauptsächlich über die Physis kommt". Der Typ ist einfach völlig von nem anderen Stern und sicherlich nicht mit irgend jemandem zu vergleichen....
Aber guck dir doch die großen und kräftigen Spitzenstürmer und deren Karrieren an. Bei den vergangenen wie auch bei den aktuellen ist es schon extrem auffällig dass die Spieler die nicht als Edeltechniker bekannt sind ihren Zenit deutlich später haben. Haben wir in der deutschen Nationalmannschaft mit Klose, Füllkrug (von dem mit 25 kein Mensch je gedacht hat dass der n Länderspiel für Deutschland machen wird) ja auch gehabt - auch Alex Meier war so n Beispiel. Das sind alles Spieler die Aufgrund ihrer Art zu spielen oder ihres Körpers auf Stellungspiel etc massiv angewiesen sind - und das merkt man eben in deren Leistungskurven über die Jahre.
Sowohl Omar, wie auch Hugo, beide können über Außen kommen und fabrizieren überragende hohe Flanken. Ein rochierender 3er-Sturm, aber auch ne Doppelspitze mit Igor könnte super funktionieren. Es müsste halt hinreichend trainiert - und wenn Igor spielt entsprechend angepasst werden. Demnach gibt es weder ein "Opfer" noch ein "System" das u.U. nicht auch mit Igor kompatibel wäre.
Nicht vergessen, dass es sein 1. Jahr in der ersten Liga ist. Das ist schon nochmal ein Unterschied. Und erinnern wir uns wie viele Spieler bei uns erst in der 2. Saison durchgestartet sind.
Ich hoffe, dass er sich gerade in Spielen gegen sehr tiefstehende Gegner als Strafraumstürmer in Szene setzen kann.
Der Igor setzt sich wahrscheinlich zu sehr unter Druck. Er ist für einen Kerl mit der Länge gar nicht so schlecht am Ball wie hier wieder behauptet wird, es sind teilweise die fehlenden Automatismen die aktuell eine bessere Performance bei Igor verhindern.
Das Spiel ist aktuell sehr stark auf Omar ausgerichtet und der ist auch ganz klar der Zielspieler Nr 1 wo der Ball hingespielt wird.
Der Igor wird in der Rückrunde noch wichtig werden wenn die anderen Beiden nicht mehr so überperformen....Igor ist eine Art anderer Stürmer - ein BOX-Spieler
In meinen Augen ist Matanovics größte Schwäche die Abschlussstärke. Er kam bisher durchaus in guten Positionen zum Abschluss, aber ich habe es selten erlebt, dass jemand so konsequent genau in die Mitte schießt, so der Torwart steht.
Er ist eigentlich ein klarer Strafraumstürmer. Die können sich aber in der ersten Liga nur durchsetzen, wenn sie ihre Chancen konsequent nutzen.
Und in einer dieser Hinsicht passt der Vergleich mit Meier eigentlich gut (der übrigens direkt nach seiner Verpflichtung mit 21 Jahren mit dem Toreschießen losgelegt hat). Üben, üben, üben. Meier hat den Ball traumwandlerisch mit der Innenseite in die Ecken geschossen. Der musste eigentlich nur irgendwie im oder am Strafraum an den Ball kommen und es wurde gefährlich.
Bei Matanovic kommt wahrscheinlich noch die Aufregung hinzu, weil er merkt, dass er viel weniger Zeit für den Abschluss hat, als es in der zweiten Liga der Fall war und dann nicht voll genug bleibt, sondern etwas überhastet abschließt, aber das kann noch was werden, wenn er bereit ist, daran zu arbeiten.
Ich gehe mit allem bereits Gesagten mit, von "harte Konkurrenz", "noch jung" über "er wird noch wichtig" bis zu "Problem mit First Touch" und dem Abschluss. Er wird seinen Weg machen, und ich wünsche ihm und der Eintracht, dass bei ihm der Knoten schnell platzt.
Aber ... was mich etwas nervt, ist das inkonsequente Anlaufen der gegnerischen Verteidiger. Gerade, wenn Du frisch 10 Minuten vor Schluss bei Führung eingewechselt wirst, musst Du doch alles raushauen und richtig drauf gehen. Gestern war das wieder zu alibimäßig. Das kann er schnell verbessern und sich bei der internen Konkurrenz abschauen, denn auch das machen Hugo und Omar absolut spitzenmäßig, da haben die Verteidiger selten Ruhe im Aufbau.
Igor war ein Klassestürmer in Liga 2. Da hat man aber auch andere Räume, ein geringeres Tempo und deutlich weniger Intensität bei den Verteidigern. Bei den Einsätzen von Matanovic in Liga 1 hat er schon gezeigt, dass er Willens ist und auch über ein Maß an Talent verfügt. Allerdings erwarte ich von einem 1.94 Hünen, dass er auch konsequent in die Zweikämpfe geht, seinen Körper als Waffe benutzt und auch mal zum Kopfball hochsteigt. Mich fällt bei ihm auf, dass all dies nicht zutrifft! Die hohen Bälle die nach vorne geschlagen werden, kann er nicht halten - ist also als Zielspieler nicht geeignet, dann der angesprochene first Touch, und das fehlende Nachsetzen bei (oft) verlorenen Bällen. Igor ist noch sehr jung - aber er muss definitiv noch sehr an sich arbeiten, um im ultraschnellen System der Eintracht zu bestehen. Für mich bleibt er ein Backup - und wir sind gut beraten weitere, gute Stürmer in der Hinterhand zu holen.
In der Bundesliga werden die Zielspieler hart und auch mit Körperkontakt
von den Verteidigern markiert. Alle Abwehrspieler beherrschen mittlerweile
eine Methode, den Angreifer mit einem kurzen, festen Schubs bei der Ballannahme
zu stören. So dosiert, dass der Stürmer kurz die Stabilität verliert, der Schiedsrichter
aber nicht pfeift. Koch, Tuta und Theate beherrschen das ebenfalls perfekt.
Marmoush und Etikite entgehen dem sehr oft, indem sie dem Ball
schnell entgegengehen und ihn bereits mit einer Drehbewegung des Körpers
annehmen. Besonders Marmoush hat das bis zur Perfektion verfeinert.
Matanovic versucht den Ball vor dem Körper zu stoppen und wird vom Gegner
ein wenig geschoben. Das reicht aber schon, dass der Ball wegspringt.
Daran muss er arbeiten und auch im Oberkörper beweglicher werden.
Da hast du recht. Aber auch das ist natürlich eine Sache der Übung und Erfahrung. Marmoush weiß ganz genau, wann der Schubs der Verteidiger kommt und lässt sich dann genau in den Moment nach hinten fallen, um dagegen halten zu können.
Was Marmoush aber auch richtig genial manchmal macht, ist dem Gegenspieler ein bisschen die Seite anzubieten, so dass der das Gefühl hat, er kann den Ball abfangen und im richtigen Moment macht Marmoush dann den Schritt zu Seite, schirmt den Ball so ab und ist mit einer Drehung auf und davon. Oder er wird gefoult, was die Verteidiger natürlich nur riskieren können, wenn noch jemand anderes in der Nähe ist, weil es sonst einen Platzverweis gibt.
Da geh ich absolut mit...das ist mir direkt bei ihm aufgefallen..sein Vorteil bzw was ihm noch zum Vorteil werden könnte, ist dass er tatsächlich sehr oft richtig steht..dieses Gespür kann man kaum lernen sondern hat es intuitiv drauf oder eben nicht....denke dass seine Zeit eher nächste Saison kommen könnte wenn Omar, mit hoher Wahrscheinlichkeit, nicht mehr da sein wird
Ich habe den Hype bei Matanovic noch nie wirklich verstanden. Bei mir weckt er nicht mehr und nicht weniger (!!) Erwartungen und Hoffnungen als bei Santos, Amenda, Brown, Collins, Höjlund, Lisztes, Baum, Aaronson, Ngankam, Ferri, Bahoya und Uzun auch. Der Schritt aus der zweiten Bundesliga zu einem Stammplatz in eine Mannschaft, die derzeit um die CL-Plätze spielt, ist weeeeeeeiiiiiit. Das macht er ordentlich. Nicht mehr, aber eben auch nicht weniger.
Ich persönlich lege den Fokus statt auf einen Matanovic (oder Uzun, oder Santos, oder oder) lieber darauf, dass es toll ist, dass wir neben den Alten (sorry) so einen geilen Fundus an Talenten zurückgreifen können, die mMn die berechtigte Hoffnung haben, sich in der Bundesliga durchzusetzen. Und das diese - namentlich Collins, Santos und Brown - in einer so frühen Phase schon Ihre Ausrufezeichen setzen konnten, finde ich herausragend.
Ich gehe komplett mit der Analyse mit…
Was ich jedoch denke, ist, dass ihm im Augenblick noch Handlungsschnelligkeit fehlt, und lernen muss Schlitzohriger zu werden.
Da gab’s noch mal ganz andere MittelStürmertypen, die noch viel langsamer waren.
Aber ist im Augenblick ist er auch wenig eingebunden im Spiel beziehungsweise es ist nicht zugeschnitten auf ihn. Das wirkt alles irgendwie eine Spur zu schnell für ihn.
Trotzdem glaube ich, dass er noch mal zu einer echten Unterstützung werden wird. Es gibt nicht allzu viele groß Gewachsene Mittelstürmer Typen.
Und er ist es 21… Ich glaube, ich würde ihn erst zur Bewertung heranziehen wollen , wenn er 24 25 26 ist..
Ich würde ihn nicht mit Haller gleichsetzen wollen, weil meiner Meinung nach Haller technisch, versierter war.
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