Die Mannschaft von Eintracht Frankfurt bildet eine geschlossene Einheit. (Foto: IMAGO / Eibner)

Respekt vor den letzten Wochen des Frauenteams von Eintracht Frankfurt. Vier Spiele in Folge gewonnen, hinzukommt der Einzug ins Endspiel im DFB-Pokal. Seit April geht es in der Mainmetropole steil bergauf. Satte sechs Punkte mehr holte die SGE in der Rückrunde gegen Duisburg, Sand, Freiburg und Essen als in der Hinrunde. Als drittbeste Mannschaft der Rückrunde holten die Adlerträgerinnen bereits jetzt mehr Zähler als in den ersten elf Partien. Dadurch ist Platz vier wieder in erreichbare Nähe gerückt. Den 1. FFC Turbine Potsdam kann die Eintracht am Sonntag mit einem Auswärtssieg sogar überholen. „Hut ab, was wir hier in den letzten Wochen abliefern“, musste auch Niko Arnautis nach dem 3:1 gegen die SGS Essen am Mittwoch einfach mal loswerden.

Frankfurt erzwingt die Führung

Wie schon in den vergangenen vier Spielen fanden die Hessinnen gut in die Partie, auch wenn sich beide Parteien in den ersten 15 Minuten gefühlt nur den Ball hin und her geschoben haben. Ab Minute 18 hatte es die Nachholpartie vom 13. Spieltag dann aber in sich: Etwas mehr zufällig als gewollt landete ein Freistoß on Laura Freigang vor den Füßen von Tanja Pawollek. Den Ball trat Freigang in die Essener Mauer, die ihn vor das eigene Tor abfälschte. Dort stand die SGE-Kapitänin goldrichtig und bugsierte die Kugel mit ihrem Knie über die Linie.

Es folgten zwei Elfmeter binnen sieben Minuten für die Eintracht, beide musste die Unparteiische geben. Den ersten Strafstoß verschoss Laura Feiersinger. Kim Sindermann ahnte die richtige Ecke und hielt den Schuss der Österreicherin mit einer schönen Parade. Es war nicht der erste Elfmeter, den die SGE diese Saison verschossen hat. Für das Pokalfinale sollte sie die Eins-Gegen-Eins-Duelle vom Punkt lieber nochmal üben… Nachdem Feiersinger zuvor verschossen hatte, übernahm Freigang den zweiten Strafstoß und verwandelte mit viel Dusel. „Beim 2:0 hatten wir etwas Glück, dass der Ball reingefallen ist“, beschrieb Arnautis die Szene. Essens Torhüterin war mit den Fingerspitzen noch am Ball, der vom Innenpfosten hinter die Linie trudelte.

Fragezeichen hinter Frohms und Kirchberger

Mit einem „sehr unnötigen“ Gegentor, wie es Verena Aschauer betitelte, ging es in die Halbzeitpause. „Wir waren griffig und sehr dominant, von daher eine richtig klasse erste Halbzeit. Der erste Schuss von Essen landete im Winkel, dann steht es plötzlich nur noch 2:1. Die Pausenführung war aber hochverdient“, erklärte Arnautis. Anstatt 3:0 stand es nach 45 Minuten nur 2:1. Nach dem Seitenwechsel machte Frankfurt den Gegner stark. Die SGS Essen war im zweiten Durchgang mit der Eintracht wieder auf Augenhöhe. Die Spielanteile wurden ausgeglichener. SGE-Keeperin Merle Frohms musste ihr Team mehrmals vor dem Ausgleich bewahren. „Auch wenn sie kein hochklassiges Spiel in der zweiten Halbzeit gezeigt hat, war die Mannschaft bereit, jeden Meter zu gehen und hat alles gegeben. Mit einem Konter haben wir dann das 3:1 gesetzt“, resümierte der Frankfurter Coach.

Unterm Strich war es ein verdienter Heimerfolg für Eintracht Frankfurt. Fragezeichen stehen dafür hinter Frohms und Virginia Kirchberger. Beide hatten während dem Spiel mit Verletzungen zu kämpfen. Für Kirchberger ging es nach 65 Minuten nicht mehr weiter. Frohms biss auf die Zähne und spielte durch. Arnautis gab nach der Begegnung Entwarnung: Merle hat kurz vor der Pause angedeutet, dass sie raus muss. In der Halbzeit hat sie gesagt, dass es doch weitergehen kann. Sie ist in einer Aktion unglücklich hängengeblieben, aber nach dem Spiel hat sie gesagt, es sei nichts schlimmes.“

Nach über vier Monaten: Aschauer feiert Comeback

Das Comeback von Aschauer war das i-Tüpfelchen des Abends. Die Außenverteidigerin stand zuletzt im Dezember 2020 im Kader und erlitt im Training eine Verletzung im Fuß. Es ist ein unglaublich schönes Gefühl, wieder auf dem Platz zu stehen. Dann vergisst man auch die letzten Monate voller Frust und Qual“, sagte sie über ihre Rückkehr. Der temporäre Höhenflug der Adler verspricht Hoffnung auf die letzten vier Spiele der Saison. In der Bundesliga hat die SGE noch drei Gegner vor der Brust, gegen die sie in der Hinrunde weder ein Punkt noch Tor erzielen konnte. Am Sonntag gastiert Frankfurt zum Traditions-Klassiker in Potsdam. Danach warten der VfL Wolfsburg und Bayern München, die noch in das Titelrennen verwickelt sind. Alle Partien wird man wohl nicht gewinnen, aber der ein oder andere Sieg ist mit den Leistungen der letzten Wochen nicht unmöglich – Stichwort „Pokalfinale“.

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5 Kommentare

  1. Gegen Essen zwischenzeitlich unnötig spannend gemacht aber gut. Die nächsten Gegner sind alle Test fürs Endspiel und gegen Wolfsburg muss alles stimmen irgendwie wie bei den Herren 2018. Da freue ich mich richtig aufs Endspiel

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  2. Bin mächtig stolz auf unsere Frauen.
    Bitte holt den Pokal und lasst uns den 2018 Pokaltraum noch einmal erleben.
    Auf jetzt!

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  3. Der wievielte verschossene Elfer war das jetzt? Frau hätte das Spiel schon relativ früh entscheiden können.
    Sei es drum, gewonnen ist gewonnen. Daumen hoch…
    Einträchtlche Grüße

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