Adi Hütter warnt vor dem SC Freiburg. (Bild: Heiko Rhode)

Wenn am kommenden Sonntagabend die Frankfurter Eintracht beim SC Freiburg spielt, treffen zwei Mannschaften der Stunde der Bundesliga aufeinander. Auf der einen Seite der heimische SC, von vielen vor der Saison als einer der Topfavoriten auf den Abstieg gehandelt, der nach zehn Spieltagen auf Platz fünf der Tabelle liegt. Auf der anderen Seite die Eintracht, die in der Liga gerade den Titelfavoriten FC Bayern München mit 5:1 abfertigte.

Für Coach Adi Hütter ist daher vor dem Spiel im Breisgau alles offen, wie er am heutigen Freitagmittag verriet. Der Österreicher betonte, dass er einen sehr starken Gegner erwarte: „Freiburg ist eine Mannschaft mit einem super Saisonstart. Sie spielen gut, sind sehr variabel, auch was die Ordnung betrifft. Sie werden uns super analysiert haben. Sie spielen einen richtig guten aggressiven Fußball.“ Um in Freiburg bestehen zu können, erwarte er von seiner Mannschaft vollen Einsatz: „Wir müssen Laufbereitschaft und Zweikampfbereitschaft mitbringen, dürfen aber auch unser Spiel nach vorne nicht vernachlässigen und unsere Chancen nutzen. Wir müssen am Sonntag nochmal alles in die Waagschale werfen.“

„Freiburg macht viel richtig!“

Vor allem die Vereinsphilosophie der Breisgauer sucht in der Bundesliga wohl seinesgleichen. Oft wirkt es, als ob der Christian Streich, der Trainer des SC, der Star in Freiburg ist und er seine Spieler immer wieder zu absoluten Höchstleistungen antreiben kann. Dazu kommt (noch) ein kleines, enges Stadion. Hütter hatte nur Lob für die Freiburger übrig: „Es ist ein toller, kleiner Verein, der über Jahre hinweg Zusammenhalt zeigt. Der Trainer ist vielleicht ein bisschen der Star, aber sie haben immer wieder auch gute Spieler wie jetzt zum Beispiel Waldschmidt, Petersen, Grifo der die Defensive. Sie wissen genau, was sie mit dem Zusammenhalt, dem Publikum tun müssen. Freiburg macht sehr, sehr viel richtig.“

Rotation nach vielen Spielen?

Dabei hofft der Österreicher auch, dass ihm trotz der vielen Spiele in den letzten drei Wochen außer die Langzeitverletzten alle Spieler zur Verfügung stehen: „Wir haben aus dem Lüttich-Spiel kleinere Blessuren, aber ich glaube wir haben bis Sonntag alle wieder an Bord. Es ist auch eine Frage der Physis, die ganzen Spiele hinterlassen Spuren.“ Dabei wird wohl auch der ein oder andere Akteur, der gegen Lüttich nicht im Kader war, wieder in diesen zurückkehren: „Natürlich gibt es Gedanken an eine erneute Rotation, das ist doch klar. Das ist immer das Unangenehme als Trainer, am liebsten würde ich alle immer mitnehmen. Es geht aber darum, dass die ihre Leistung bringen können, wenn sie benötigt werden.“ 

Später Nackenschlag in Lüttich

Trotz der Aufgabe im Schwarzwald stand natürlich auch noch einmal das Spiel vom Donnerstagabend gegen Standard Lüttich im Fokus. Hütter gab hier an, dass er sich vor allem über die nicht gegebene Karte und den damit verbundenen Platzverweis für Lüttich-Verteidiger Laifis ärgerte: „In der Situation genau ist es unerklärlich, wie man den Spieler auf dem Platz lässt. Daher bin ich ein Fan des Videobeweises. Es war spielentscheidend, dass wir nicht den einen Punkt mitnehmen.“ Besonders bitter sei die Entscheidung, weil der Schiedsrichter eigentlich beste Sicht hatte: „Das muss man scharf kritisieren. Er steht gut, sieht alles und befragt dann noch seine Assistenten. Das ist für mich nicht zu erklären.“

Sieg als Antwort auf Diskussion um die Auswärtsschwäche

Trotz des späten Nackenschlags in Lüttich sehe er keine psychischen Probleme bei seiner Mannschaft – vor allem weil die SGE das Spiel in Lüttich bis dahin dominiert habe: „Wir haben das späte Tor angesprochen, das war unsere Schuld und das muss man besser verteidigen. Aber wir hatten das Spiel im Griff und bis auf das Tor. So ein Nackenschlag tut weh, aber jetzt geht es gegen Freiburg und da interessiert mich viel mehr, wer wieder an die Leistungsgrenze gehen kann.“ Im Breisgau geht es auch darum, dass die Hessen ihre Auswärtsschwäche überwinden. Bisher gab es nur beim 2:1 gegen Union Berlin Ende Oktober etwas zählbares in der Fremde. „Unsere Auswärtsspiele waren zumeist sehr knapp und wenn Filip Kostic gestern das Tor schießt, muss ich dazu nichts sagen. Einen Unterschied zwischen heim und auswärts ist für mich normal. Wir müssen den Bock umstoßen, dass wir auswärts wieder punkten“, ist der Österreicher hier nicht beunruhigt – und mit einem Sieg in Freiburg würde wohl auch diese Diskussion beendet werden.

 

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8 Kommentare

  1. Das Adi Lauf-und Zweikampbereitschaft in Freiburg fordert ist bezeichnend. Denn daran hat es m.E. in Lüttich gemangelt. Die Freiburger sind ausgeruhter und ihr Trainerfuchs wird unsere Schwachstellen genauestens analysiert haben. Sie werden aggressiv in die Zweikämpfe gehen und versuchen uns mit Pressing zu zermürben. Uns wird nichts anderes übrig bleiben als die Zweikämpfe anzunehmen und unsere überlegene Technik dagegen in die Waagschale zu werfen. In dem Spiel ist vom Ergebnis her aber alles möglich. Es ist ein typisches 50:50 Spiel bei dem durchaus das Spielglück oder eine Einzelaktion entscheidend sein kann. Zum Glück gibt es hier wieder VAR.

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