Timothy Chandler nach dem Gegentor zum 0:2
Timothy Chandler nach dem Gegentor zum 0:2

Im Nachhinein sollten wir das Spiel zwischen Eintracht Frankfurt und der TSG 1899 Hoffenheim besser nicht als End- oder Schicksalsspiel etikettieren, sonst könnten wir frühzeitig die Fahnen einpacken und bereits die Reisen nach Heidenheim und Dresden planen. Hoffenheim hat auch im Waldstadion unter Beweis gestellt, dass sie besser als ihr Tabellenplatz sind. Und Frankfurt? Mit Kampf, Einsatz und Leidenschaft waren die Jungs von Niko Kovac von Anfang an dabei, sie dominierten weite Phasen des Spieles, scheiterten aber vor dem Tor des Gegners immer wieder an ihren Nerven und leisteten sich am Ende zwei Fehler zu viel.

Vor der Begegnung war gerätselt worden, wie Niko Kovac seine Mannschaft gegen die TSG Hoffenheim einstellen würde. Etwas überraschend ließen die Hessen die Kraichgauer nicht kommen, sondern attackierten früh mit Castaignos, Ben-Hatira und Kittel. Hasebe agierte als alleiniger Sechser, bei Ballbesitz des Gegners formierte sich allerdings eine zweite Viererkette vor der Abwehr. In der ersten Viertelstunde ging das Frankfurter Konzept auf; den Jungs von Julian Nagelsmann wollte in der Offensive kaum etwas gelingen. Die Eintracht war spielbestimmend, fand aber viel zu selten eine Anspielstation in der Spitze. Castaignos, Ben-Hatira und Aigner agierten zusammen mit Sonny Kittel sehr flexibel, wechselten häufig ihre Positionen, stellten die Hoffenheimer Abwehr aber vor keine großen Probleme. Und wenn es einmal gelang, die Lücke zu finden, verpassten Castaignos (36.) und Ben-Hatira (39.) den passenden Augenblick, den besser postierten Mitspieler in Szene zu setzen. Die beste Gelegenheit hatten sogar die Hoffenheimer durch Kramaric, der eine Unachtsamkeit von Chandler ausnutzte, aber zweimal an Hradecky scheiterte (34.). Die Frankfurter wurden schließlich für den großen Aufwand, den sie bis zur Pause betrieben hatten, nicht belohnt. So blieb es beim torlosen Unentschieden.

Während Nagelsmann nach dem Wechsel Uth für Vargas brachte, vertraute Kovac weiterhin seiner Startelf. Acht Minuten nach Wiederanpfiff hätte Carlois Zambrano fast sein erstes Tor für die Hessen erzielt, doch Toljan klärte auf der Linie. Zwischen der 57. und 62. Minute wurde das Spiel letztendlich zugunsten der Hoffenheimer entschieden. Zunächst musste Zambrano aufgrund muskulärer Probleme ausgewechselt werden. Für ihn kam Kaan Ayhan zu seinem zweiten Einsatz für die Hessen. Nur vier Minuten später wechselte Nagelsmann Amiri für den schwachen Ochs ein. Der 19-Jährige hatte nur 77 Sekunden nach seiner Hereinnahme seinen großen Auftritt, als er dem bis dahin so starken Marc Stendera den Ball abluchste und in Richtung SGE-Strafraum losmarschierte. Ayhan wich zurück, griff den Hoffenheimer nicht an und sah teilnahmslos mit an, wie die Kugel im linken Eck einschlug.

Damit war das Spiel entschieden.Die Frankfurter versuchten zwar noch einmal alles, brachten Seferovic für Castaignos und Fabián für Kittel, doch außer einer Vielzahl von Abseitsstellungen und dem üblichen Lamentieren über vermeintliche Fehlentscheidungen war von den Adlerträgern nichts mehr zu sehen. Die Hoffenheimer zeigten sich auch in der Schlussminute gewohnt effizient und nutzten ihre zweite Chance im zweiten Durchgang unter freundlicher Mithilfe von Djakpa und Hradecky zum 2:0 durch Uth.

Nach den Siegen von Darmstadt und Augsburg wird Eintracht Frankfurt nunmehr den Relegationsplatz als Saisonziel ins Auge fassen müssen. Um den 16. Platz zu erreichen, müsste die SGE aber nicht nur ihre Auswärts-, sondern vor allem auch ihre Offensivschwäche ablegen.

Stimmen zum Spiel folgen. Bitte denkt daran, die Leistung der Spieler zu bewerten. Hier habt Ihr Gelegenheit dazu.

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18 Kommentare

  1. Absolut down, bin noch bei einem Kaltgetraenk in enger Stadionnaehe.
    Trotzdem, aufgeben gilt nicht. Das naechste Ziel ist Platz 16, dafuer muss gekaempft werden. Hoffen und Glauben, denkt an 1999. Und dann bleiben wir drin. Nicht aufgeben, es kann noch viel geschehen und ich hoffe auch einmal auf das notwendige
    Glueck, das wir heute nicht hatten.
    Showdown in Bremen.

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  2. Seit 40 Jahren Eintracht Fan. Dass man sich noch nicht mal über Fehlentscheidungen oder verpasste Torchancen, die es nicht gab , ärgern kann sagt eigentlich alles. So weh es mir auch tut: Das hat mit 1.Liga-Fussball wirklich garnix zu tun. Trotzdem werde ich nächste Saison dabei sein und hoffe auf eine authentischere Mannschaft!!!

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  3. Schöne Analyse Ralf,

    eines war auch in unseren Druckphasen schon zu sehen. Die Hoffenheimer spielen einen saubereren und präziseren Fußball als wir dies tun. Wir müssen recht hohen Aufwand betreiben um zu Chancen zu kommen, während dies bei Hoffenheim relativ einfach geht. Zwei, drei präzise Pässe, dann wird/wurde es gefährlich. Wir hatten das Spiel trotzdem lange Zeit ganz gut in Griff, hatten jedoch im letzten Pass immer wieder Schlampereien und machten damit aussichtsreiche Aktionen zunichte.

    Wie schon beschrieben müssen wir nun weitermachen! Es sind noch einige Punkte zu vergeben und solange rechnerisch alles möglich ist, sollten wir alles raushauen was geht (denn das ist unser Spiel) und schauen was man damit erreichen kann.

    Für kommende Saison bedarf es eines Umbruchs und zwar sowohl auf als auch neben des Platzes. Auf de Platz brauchen wir nicht mehr Kämpfer, so wie es Hübner mit Blick auf Mainz sagt, denn das ist schlicht und ergreifend falsch! Wer denkt, die Mainzer bestehen aus Kämpfern und nur zwei Technikern, der hat keine Ahnung! Baumgartlinger wurde genannt oder Cordoba…beide kommen über den Kampf (so wie Chandler, Iggy und co), aber im Unterschied zu unseren Kämpfern können sie zudem noch Fußball spielen und da müssen wir auch hinkommen! Fußballspieler, dann werden wir auch wieder mehr Tore machen, da die Bälle vorne präziser gespielt werden!

    Zudem benötigen wir Führungsspieler, die auch welche sind. Wir besitzen viele Spieler in besten Fußballalter, aber kaum jemand, der die Ärmel hochkrempelt, wenn es drauf ankommt. Auch das hat man heute wieder gesehen.

    Desweiteren brauchen wir Umschaltspieler der Angriffe initiiert wie Amiri vor dem 1 zu 0…wann gab es sowas zuletzt bei uns?

    Der Kader muss entbläht werden, weniger Quantität und mehr Qualität. Das dies auch mit jungen Spielern geht, hat Hoffenheim heute gezeigt.

    Ganz wichtig ist jedoch, dass wir eine andere Philosophie in den Verein bekommen, eine Philosophie die die ganze Power des Rhein-Main Gebiets mitnimmt, die das Geld in den Verein bekommt, die die vielen Talente der Region in den Verein bekommt und zwar nachhaltig! Diese Philosophie steht und fällt jedoch mit der Qualität der Führungskräfte und deswegen muss vor allem hier ein Neuanfang her (unabhängig von der Liga). Daher Fischer raus, Hellman raus, Hübner raus, Steubing muss sagen ob er für einen Neuanfang mit anderem Personal zu haben ist oder nicht, ansonsten raus und Frankenbach kann er dann auch mitnehmen.

    Unsere Situation ist logische Konsequenz aus einer Verkettung von Fehlern seit drei Jahren. Während andere stets versuchen das Maximum hrauszuolen (zB Mainz), sind wir mehr damit beschäftigt zu wiederholen, wie ungerecht doch alles ist.

    Das sind Themen die nach der Saison aufs Tableau kommen (hoffentlich), bis dahin heißt es nun Augen zu und durch!!Weiterkämpfen, denn mehr ist mit dieser falsch zusammengestellten Mannschaft und, aufgrund der misslichen Lage, schlechten Moral, gepaart mit nichtvorhandenen Führungsspielern, nicht möglich.

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  4. es war klar, die Mannschaft die das erste Tor macht gewinnt. Zu meinem Kumpel hab ich gesagt: Entweder wir gewinnen 1:0 (die Möglichkeiten hatten wir) oder wir verlieren 2:0. Wenn DU gegen so eine schlechte Mannschaft zuhause nicht gewinnst dann steigst Du eben ab. Ich stelle mich auf einen Abstieg ein, woher auch die Hoffnung nehmen wenn Du keine Tore machst und sogar Darmstadt in Hamburg gewinnt. Wenn es doch ein Frankfurter Fussballwunder gibt, dann um so besser aber leider haben wir diese Spielertypen nicht mehr 🙁

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  5. So schlecht wars nicht! Ist ne bittere Niederlage, keine Frage, aber es ist noch alles drin.
    Hätten sie in vielen anderen Spielen so gekämpft und so aggressiv gespielt, hätten sie sicher mindestens fünf, sechs Punkte mehr auf dem Konto.
    Die Mannschaft lebt, deshalb gibt es weiterhin eine Chance – zumindest auf den Relegationsplatz!

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  6. Damit wurde er Abstieg offiziell besiegelt! Wer seine guten Spiele schon nicht gewinnt bzw. nicht mal ein Tor schießt, steigt ab. Jetzt gibts erstmal zwei Klatschen gegen Bayer und Mainz und danach dürften wird schon 3-4 Punkte auf den Relegationsplatz haben.

    Das Projekt Veh war von Anfang an zum Scheitern verurteilt. Spätestens nach den mehrfachen öffentlichen Entgleisungen Vehs hätte man reagieren müssen. Von der sportlichen Talfahrt mal ganz abgesehen. Selten war ein Abstieg mehr hausgemacht als dieser. Wenn man nicht an dem Verein hängen würde, dann würde man es den Verantwortlichen geradezu wünschen, dass sie für ihre amateurhaften Entscheidungen mit dem Abstieg belohnt werden.

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    Der Ball schlug nicht im linken Eck ein lieber Ralf…..Zeitlupe Hintertorkamera Sportschau
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    Der Ball war haltbar……18 Meter Schuß……..flach im linken mittleren Drittel ….mMn Hradecky Fehler.
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    ……………………………Das Tor geht auf die Kappe von Stendera …………….
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    Stendera hat was gut zu machen………..wer so naiv in einen Zweikampf geht ohne Absicherung …..der brauch sich nicht zu wundern
    , wenn die Bundesligakarriere bald sein Ende nimmt……50 Bundesliga Spiele und immer noch kein Timing
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    ……………………………Drittligakicker ……………

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  8. Leistung insgesamt okay – der Knackpunkt war die Verletzung von Zambrano. Schon in seinen ersten Spielminuten stand Ayhan schlecht, so dass es kein Wunder war, dass er sich beim 0-1 überlaufen lässt. Regulär geht es 1-0, 1-1 oder 0-0 aus. Aus dem Spiel Grundsätzliches abzuleiten ist völlig falsch – bis auf die Tatsache, dass man mit Fabian nicht den besten Spieler des Kaders auf der Bank lassen darf, wenn mit Meier schon der Effizienteste fehlt.

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  9. Ayhan hat sich nicht überlaufen lassen……Amiri musste abstoppen und war gezwungen auf Tor zu schiessen….
    ..
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    Der Ball war haltbar……Hradecky war heute schlecht ……
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    Ich gebe Hradecky heute eine 4,5

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  10. @6 : das sehe ich ja ganz genau so. Aber das ist einfach zu wenig. Die Fans heute in Halbzeit 1 haben alles gegeben , Gänshautstimmung, richtig genial und erstligareif. Aber dass wir nach dem 0:1 überhaupt keine Möglichkeit zum Ausgleich haben….Der Vehler scheint irreparabel. Ich hoffe noch auf die Relegation, da die Moral und Einstellung stimmt. Leider wird der Kreis der Mitkonkurrenten aber immer kleiner. Ich hatte eigentlich Darmstadt vermutet, die haben heute aber einen Big Point gelandet. Jetzt bleibt eigentlich nur Bremen zumal wir gegen die noch am Ende spielen. Wir haben leider keinen Spieler der das Spiel an sich reisst. Die Ausgemusterten wie DJ und Chandler machen ihr Ding nicht schlecht, die vermeintlichen Leistungsträger wie Stendera, Aigner und Hasebe sind aus meiner Sicht völlig von der Rolle. Der Sturm ist nicht existent und demnach kann man leider auch kein Spiel gewinnen.
    Trotzdem: Auf jetzt!!!!!!

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  11. Weder wurde Ayhan überlaufen noch war Hradecky am 0:1 Schuld. Die Fehler liegen a. bei Stendera (der sich wiederholt im Mittelfeld verzettelt und den Ball verliert) und b. bei Ayhan (der ängstlich immer weiter zurück weicht und Amiri gewähren lässt). Hradecky hatte keine Chance weil Ayhan im Sichtfeld stand und dementsprechend die Reaktionszeit für einen Flachschuss aus so kurzer Distanz viel zu kurz ist.

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  12. Das war es. Zweite Liga, wir kommen. Ich kann nicht verstehen, dass die Leute noch geklatscht haben.

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  13. @13: Naja, die Mannschaft hat alles gegeben. Sie ist einfach nicht mehr zu mehr in der Lage. Da sollte man schon der Realität ins Auge schauen.

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  14. Puh. Ziemlich niedergeschlagen. Auch mit einigen Stunden Abstand. Gut dagegen gehalten aber es fällt kein Tor. Dann kassieren wir aus individuellen Fehlern das 0;1 und ab dann meckern unsere Spieler teils nur noch u nehmen so Spielzeit von die uhr. Das ist Mist.
    Egal wie ausgeht am ende der Saison. Es muss aufgeräumt werden.
    Heutr hat mir russ gefehlt. Unsere Standards werden wohl diesr Saison fur keine Gefahr meht sorgen. Die Mannschaft hat alles gegeben, aber war spielerisch lemitiert. Was sefe da auf dem Feld macht, hat wenig mit Fußball zu tun. Meckert den Assi an, obwohl klar abseits u holt sich nach ein paar Minuten gelb. Kopfschütteln.
    Angestiegen sind wir nicht. Aber wie sollen wir tore schießen? Wieso schießen wir keine tore? So schlechte Spieler haben eir im Angriff nicht.

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  15. @15
    Schau dir doch mal Ben Hatira vor dem Tor an. Dann weisst du wieso wir keine Tore schießen…

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  16. Ich kann nicht nachvollziehen, wie man als Eintracht-Fan zu diesem Zeitpunkt schon schreiben kann, dass der Abstieg besiegelt ist oder „zweite Liga, wir kommen“.

    Gerade als Eintracht-Fan müsste man doch am besten wissen wie Fußball-Wunder aussehen.

    Damit will ich überhaupt nichts schön reden und natürlich ist ein Abstieg wahrscheinlich. Aber jetzt schon den Kopf in den Sand zu stecken, finde ich nicht richtig.

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