Historisch! Mit dem 1:0-Auswärtserfolg bei Olympique Marseille gelang Eintracht Frankfurt der erste Sieg in der Champions League und damit auch die ersten Punkte in der Königsklasse seit über 50 Jahren. Dabei war das Spiel in der französischen Hafenstadt lange Zeit umkämpft und es gab Chancen auf beiden Seiten in Führung zu gehen. Nach einem kleinen Fehler kurz vor der Halbzeit ging die SGE aber durch Jesper Lindström in Führung. Gegen Ende hätte es beinahe auch 2:0 gestanden, doch Daichi Kamada stand hauchdünn im Abseits. In zwei Wochen tritt Frankfurt im Heimspiel gegen Tottenham an – und das nach den Ausschreitungen in Marseille hoffentlich auch vor ausverkauftem Haus.

Durch das Fehlen von verletzungsbedingten Alternativen in der Defensive, entschied sich Oliver Glasner auf eine Dreierkette in der Abwehr mit Makoto Hasebe in der Zentrale, der sein 50. Europacup-Spiel bestritt. Zudem bekam Ansgar Knauff erstmals in Frankfurt die linke Schienenposition zugeteilt. Kristijan Jakic bekam derweil die rechte Schienenposition.

An der Leser-Bewertung gemessen, betrug die durchschnittliche Mannschaftsleistung gegen Olympique Marseille der elf zensierten Spieler den Wert 2,32. Die Leistungen innerhalb einer Kategorie sind von oben nach unten zu bewerten. Der erste Spieler einer Kategorie hatte das beste Gesamtergebnis, der letzte Spieler das Schlechteste innerhalb der Kategorie. Die Einzelnoten der über 300 abstimmenden SGE4EVER.de-User im Überblick:

– Spieler des Spiels: – Makoto Hasebe: Was wurde doch im Vorfeld in den Wochen zuvor über unsere wackelige Abwehr berichtet. Und kaum steht Makoto Hasebe in der Startelf, ist der Laden hinten dicht. In seinem 39. Lebensjahr machte der Japaner all das, wofür er bekannt ist: Er dirigiert seine Abwehrkollegen, lässt sich nie überrumpeln und glänzt mit einer tollen Spieleröffnung. Gegen Marseille war er der Baustein zum Sieg und verdient sich damit die Auszeichnung Spieler des Spiels.

Kevin Trapp: Vor allem nach gut einer Stunde als Marseille seine stärkste Drangphase hatte, behielt er die Ruhe. Am Ende stand für Kevin Trapp die Null und eine ordentliche Leistung.

Daichi Kamada: Daichi Kamada stand hauchdünn im Abseits, sonst hätte er sein erstes Champions League Tor seiner Karriere geschossen. Man merkt ihm deutlich einen Qualitätssprung an im Vergleich zu den letzten Jahren: abgezockt, ballsicher und vor allem defensiv absolut mit eingebunden.

Jesper Lindström: Dieses Mal blieb Jesper Lindström eiskalt beim Torabschluss. Er schoss das erste Champions League Tor der Vereinsgeschichte. In der zweiten Halbzeit traf er noch einmal die Latte. Tolles Spiel vom Dänen.

Tuta: Tuta war im Zweikampf sehr stabil. Nach den Einwechslungen von Harit und Co. kam er hin und wieder in Laufduellen ins Schwitzen, fing sich aber nach einer Zeit.

Randal Kolo Muani: Hatte ebenfalls die Chance auf das 2:0. Randal Kolo Muani will förmlich immer mit dem Kopf durch die Wand. Im Torabschluss ist er aber zuweilen noch zu grün hinter den Ohren.

Evan N’Dicka: In den letzten Wochen sind seine Ausflüge nach vorne seltener geworden. In Marseille fand er diese Qualität wieder, wenngleich ohne Torerfolg. Hinten stabil und immer sehr sauber.

Kristijan Jakic: Der Allesspieler der Hessen musste wieder als Rechtsverteidiger ran. Musste gegen seine Gegner teilweise Geschwindigkeitsdefizite mit Kampf ausgleichen.

Djibril Sow: Eher seltener befand sich Djibril Sow im Spielaufbau wieder. Konzentrierte sich stark auf das Zusammenhalten des Mittelfeldes und überließ den Kollegen Kamada und Götze den Spielaufbau.

Ansgar Knauff: Auch Ansgar Knauff beweist in den letzten Wochen immer wieder seine Flexibilität. Dieses Mal als linker Schienenspieler. Tankte sich zweimal sehr stark durch und hätte treffen können, vielleicht aber auch müssen. Die Abschlussstärke bleibt weiter an Manko in der Mannschaft.

Mario Götze: War nicht wirklich das Spiel des Weltmeisters. Wurde gut zugestellt, bekam keine Chancen seine tiefen Steckpässe auf die Kollegen zu spielen.

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9 Kommentare

  1. Ich senke mein Haupt voller Respekt, Hase, ein unglaublicher Ausnahme-Sportler. Es gibt wenige, die so gewissenhaft sind und charakterlich auch einwandfrei!

    Deswegen ist er auch noch Fit und kann diese Leistungen abrufen. Auf ihn ist immer Verlass, wenn er einsatzbereit ist.
    Es geht nicht mehr immer, aber trotzdem eine Stütze.

    Wir können uns gewehrt fühlen, so jemand in unseren Reihen zu wissen.

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  2. Noch einmal Arigato und Chapeau Makoto!

    Mit 38! und keine Spielminute so eine Leistung!

    Er hat den Adler wahrlich im Herzen und auf der Brust.

    Wünsche ihm und uns das er noch lange Gesund und uns erhalten bleibt.

    Nur die SGE!

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  3. Hasebe ist einfach ein Phänomen. Was mich aber immer mehr ärgert ist der VAR. Ein Zehennagel im Abseits ist für mich auch keine klare Fehlentscheidung. Man kann sich garnicht mehr spontan und ausgiebig über ein Tor freuen weil evtl 10 Spielzüge vorher jemand eine Haarspitze im Abseits stand oder einen vermeintlich nicht ganz eindeutigen Zweikampf geführt hat. Das geht mir sowas von auf den Keks.

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  4. Schließe mich was Makoto angeht allen an, wie viele Talente könnten den Durchbruch schaffen, wenn sie nur einen Bruchteil seiner Einstellung hätten.

    Ich muss aber auch nochmal auf den Zehnagel kommen, das kotzt mich inzwischen beim Fußball dermaßen an, ich schaue ja viel Sport, aber bei keiner Sportart gibt es so einen Mist wie das Abseits im Fußball. Da ist der Stürmer vlt. ein bisschen Gedankenschneller als der Abwehrspieler und spurtet los und wird dann bestraft, weil er eine bessere Reaktion oder Antizipation hat. Kann man das blöde Abseits nicht abschaffen, die Zeiten wo man Angst haben musste, dass ein Stürmer die ganze Zeit im gegnerischen Strafraum rumsteht, sind doch vorbei, die müssen doch inzwischen alle auch nach hinten mitarbeiten.
    Von mir aus, soll die Regel mit der Mittellinie bestehen bleiben, ist dann wie beim Eishockey, aber bitte nicht mehr dieser Mist. Bin da voll bei #3, früher wurde ja wenigstens nur nach dem Torschützen geschaut, aber jetzt werden ja gefühlt die letzten 5 Minuten überprüft, ob da einer irgendwann mal irgendwo im Weg und im Abseits gestanden hat. Das macht null Spaß und hat doch mit Fußball eigentlich gar nichts mehr zu tun.
    Dann soll sich halt ein Spieler vor den Torwart stellen, dass der nix mehr sieht, dann müssen sich die Torleute halt darauf einstellen, dafür fällt der Stürmer halt als Anspielstation weg, wenn sich eine Mannschaft das leisten kann ….
    Ich bin der Meinung, dass durch das Abseits gute Fußballer einfach nur noch ausgebremst werden, gedankenschnelle Aktionen, sowohl vom Passgeber, als auch vom Abnehmer, werden bestraft, weil der Abwehrspieler langsamer ist ? Das ist doch totaler Käse ….

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  5. Ich bin und war immer ein großer Hasebe Fan!
    Im EL Finale hat er seine Klasse als Abwehrchef in einer personell eingebrochenen Abwehr beeindruckend unter Beweis gestellt. Trotz Ausfälle alles im Griff gehabt und noch clever nach vorne gespielt.
    Was mich nur wundert ist die immer wiederkehrende Aussage, dass er nicht mehr so oft spielen kann. Woher weiß man das? Dass ein Spieler seines Alter nicht 2 mal die Woche über 90 Minuten gehen kann, sollte klar sein. Aber wochenlange Schonpausen sind doch auch Quatsch, oder? Gerade im Moment sollte so ein Spieler gesetzt sein und nicht den „Rotations-Notnagel“ spielen.

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  6. @8 Ich denke es geht auch darum die Jungs auf der Position reifen zu lassen, statt Hase bis es nicht mehr geht laufen zu lassen.
    So hat man immer noch Hase als Ass im Ärmel aber zieht eben den Nachwuchs auf.

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