Martin Hinteregger wurde von den Fans mit tosendem Applaus begrüßt. (Foto: imago images/ revierfoto)

Es war eine echte Hängepartie zwischen der Frankfurter Eintracht und dem FC Augsburg – und das obwohl von Anfang an so vieles klar war. Martin Hinteregger hatte früh betont, dass er bei den Hessen bleiben will, die SGE wollte den kantigen Österreicher behalten. Doch der FCA stellte sich quer und ließ sowohl die Eintracht als auch deren Fans zappeln. Doch nach Wochen des Feilschens ist Innenverteidiger Martin Hinteregger seit dem gestrigen Donnerstag wieder fester Bestandteil der Eintracht-Familie. Hierfür wurde er vor dem Spiel gegen Flora Tallinn von den 48.000 Zuschauern frenetisch, wie ein Rockstar, gefeiert. Solche Momente erleben Spieler in diesem Ausmaß nur selten. Der absolute Gänsehautmoment und Jubelhöhepunkt wurde dann mit Hintereggers Aussage erreicht, als er sichtlich gerührt ins Stadionmikrofon sagte: „Ich bin froh, wieder zu Hause zu sein.“

Im Vorfeld der Partie gab der Österreicher ein Interview für „Eintracht TV“, in dem er betonte, wie glücklich er über seine Rückkehr in die Mainmetropole sei: „Es ist ein fantastisches Gefühl endlich hier zu sein. Es war doch eine längere Geschichte, aber wie man sehen kann, bin ich einfach überglücklich und freue mich darauf, wieder mit den Jungs auf dem Platz zu stehen.“ Der Stein, der ihm nach dem Wechsel vom Herzen gefallen sei, sei riesig gewesen: „Es war eine richtige Erleichterung da. Jeder hat gewusst, was mein Wunsch ist – das ich gerne hierbleiben würde. Jetzt ist es soweit. Ich blicke aufs Feld und freue mich darauf, die nächsten Jahre hier zu spielen und geilen Fußball zu zeigen – mit den Fans hier und gemeinsam mit den Menschen in Frankfurt will ich eine geile Zeit erleben. Darauf freue ich mich schon extrem.“

#FreeHinti als Entscheidungshilfe

Der Grund für eben diese Vorfreude findet sich vor allem in der Rückserie der vergangenen Bundesliga-Saison, in der der 26-Jährige bereits von Augsburg nach Frankfurt ausgeliehen war. In dieser Zeit entwickelte sich „Hinti“ nicht nur zum absoluten Leistungsträger, sondern wurde durch seine offene, lockere Art auch zum Publikumsliebling in Frankfurt. „Wenn man gesehen hat, was in den vier Monaten passiert ist, was wir erlebt haben und zusammen geschafft haben, war es denke ich selbstverständlich, dass ich hierbleiben möchte. Jeder hat gesehen, wie gut es mir hier geht und wie fantastisch es für mich hier ist. Deswegen war es für mich schnell klar“, so der Innenverteidiger. Und bei seiner Entscheidung seien auch die vielen Aktionen der SGE-Fans, die unter anderem mit dem Hashtag „FreeHinti“ für einen Transfer warben, ausschlaggebend gewesen: „Nachdem ich gehört habe, dass einige Postkarten nach Augsburg geschickt werden, wollte ich spaßhalber fragen, ob schon welche angekommen sind. Dann haben sie mir einen großen Karton gezeigt. Das war schon brutal und da habe ich einfach gewusst: Es gibt nichts anderes, ich muss hierher. Frankfurt ist das, was zählt“, erinnert er sich.

Ein Gänsehaut-Bild, das um die Welt ging

Besonders in Erinnerung blieb natürlich das Halbfinale in der Europa League gegen den FC Chelsea, welches die Hessen erst im Elfmeterschießen verloren. Besonders ein Bild, auf dem ein Fan der Hessen den Linksfuß nach dessen verschossenem Elfmeter tröstet, ging dabei um die Welt: „Da sind alle Gefühle, die es so gibt, zusammengekommen: große Enttäuschung, doch wieder Freude über das Erreichte. Dieser Moment war für mich natürlich auch brutal und ich schaue das Bild auch heute noch fast täglich an. Obwohl wir ausgeschieden sind, so hatten wir doch schöne Momente. Was da vor und während dem Spiel und auch in den Tagen nach dem Spiel passiert ist… da bekomme ich jetzt noch Gänsehaut. Es ist einfach unglaublich, wenn man daran zurückdenkt und so geht es nicht nur mir, sondern allen, die dabei waren und das erlebt haben.“

Entwicklung als Ziel

Doch selbstverständlich wollte der Österreicher nicht nur in der Vergangenheit schwelgen, sondern auch auf die Zukunft blicken. Sein Ziel sei, dass die tollen Erlebnisse der letzten Saison keine Eintagsfliege gewesen seien: „Wenn man sowas mal erlebt hat, dann möchte man das öfter erleben. Wir sind jetzt am Anfang und wollen wieder da hinkommen, wo wir letztes Jahr waren. Das sind die kurzfristigen Ziele.“ Langfristig wolle er sich gemeinsam mit der Eintracht weiterentwickeln: „Wir wollen uns stetig weiterentwickeln und besser werden. Da sind wir auf einem guten Weg. Jetzt sind wir am Anfang einer neuen Saison, ich hoffe es geht weiter in die Richtung wie in den letzten zwei Jahren.“ Aber egal ob kurzfristig oder langfristig: Er betonte, dass er einfach froh sei, wieder Teil der Frankfurter Familie zu sein: „Wenn man für die Eintracht spielt, dann sind das einfach Emotionen und Kräfte, die einfach nicht zu erklären sind. Sonst hätten wir im letzten halben Jahr bzw. ganzen Jahr nicht diese Entwicklung machen können und diese Power auf dem Platz zeigen können. Da sind alle 51.000 im Stadion und alle Frankfurter ein Teil davon und ich bin froh, dass ich auch ein Teil davon bin.“

- Werbung -

15 Kommentare

  1. Würde es gut finden, wenn er sich in Augsburg bei den Verantwortlich aber vor allem bei den Fans vernünftig verabschiedet. Nicht schleimerisch und nicht heuchlerisch, aber sich für die guten Zeiten dort bedankt. Sang- und klanglos fände schäbig.

    0
    0
  2. War gestern ein schöner Empfang für Hinti. Frankfurt und Hinti passt einfach. Toll finde ich, dass Fredi gleich einen 5-Jahresvertrag ausgehandelt hat. Sehr gut gemacht.

    0
    0
  3. Rode 5 Jahre
    Hinti 5 Jahre
    Trapp ?!? 🙂 der kommt definitiv auch. Wenn Fredi schon optimistisch im Interview ist wird das was werden.

    0
    0
  4. Off-Topic:

    Liege ich richtig das der FC Vaduz sich als Lichtensteinischer Pokalsieger für die „Euro-League Quali“- qualifiziert hat ? ^^

    0
    0
  5. Wegen gestern noch mal.
    Nach dem Abpfiff die Gäste und auch unser Team so zu feiern, habe ich so noch nie erleben dürfen.Ich glaube auch nicht das es das irgendwo schon mal so gab.
    Unsere Fanszene ist einfach das beste was es zur Zeit vorlebt.Ich glaub die Spieler von Tallin werden dies später noch ihren Kindern erzählen.Einfach großartig gutes Kino bei uns.

    0
    0
  6. @ 8 Ja, ich glaube Du liegst richtig. Sicher bin ich mir jedoch nicht. In der Schreibweise liegst Du definitiv falsch: Liechtenstein schreibt sich so. Just kidding! 🙂

    0
    0
  7. hi g-block, weißt du ob bis zur nächsten Quali noch ein neuer kommt bzw. kommen soll?

    0
    0
  8. Uff, eben übelste Schrecksekunde hinter mir.

    ZDF-Videotext Seite 217: Eintracht gegen Tallin weiter
    Seite 218: Schiedsrichter von Rauchbombe verletzt

    Hätte man doch gleich titeln können, dass das zwischen Craiova und Budapest passiert ist.
    Sowas wollen wir doch in und um Frankfurt nicht erleben! Blutdruck senkt sich. 🙂

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -