Oliver Glasner will in eine erfolgreiche Phase starten. (Foto: IMAGO / Kessler-Sportfotografie)

Es ist Topspiel-Zeit in Frankfurt! Am kommenden Samstagabend tritt die Eintracht im Waldstadion gegen Leipzig an – und damit gleichzeitig gegen den Tabellenvierten der vergangenen Saison und den amtierenden DFB-Pokalsieger.

Dementsprechend machte Eintracht-Chefcoach Oliver Glasner seine Mannen auf der heutigen Pressekonferenz auf einen schweren Gegner aufmerksam: „Es wird eine schwierige Aufgabe, Leipzig hat eine tolle Mannschaft mit einer tollen Spielanlage. Sie haben sich unter anderem mit Timo Werner sehr gut verstärkt. Sie werden uns alles abverlangen, aber wir wollen ihnen auch alles abverlangen.“ Die Leipziger, die zumeist im 3-4-1-2 antreten, hätten eine „unglaubliche Offensivkraft und gute Spieler auf jeder Position“, so Glasner, der auch darauf aufmerksam machte, dass die Leipziger zuletzt aufsteigende Form gezeigt hatten.

Rückendwind durch Sieg gegen Bremen

Dabei geht die SGE mit Rückenwind in die Partie, denn am vergangenen Sonntagabend gelang beim SV Werder Bremen der erste Sieg der Saison. Glasner gab zu, dass dieser Erfolg wichtig für das Seelenleben der Hessen gewesen sei: „Der Sieg hat uns gut getan, ohne dass er uns überschwänglich werden lässt. Er hat die Stimmung gelöst, denn jeder Sieg bringt ein tolles Gefühl, das du durch nichts ersetzen kannst. Auch die Art und Weise war sehr beeindruckend. Die Torgefahr war sehr, sehr gut und die tut uns allen gut.“ Dieses Selbstvertrauen wird der Mannschaft sicher gut tun, denn mit dem Spiel gegen Leipzig startet nicht nur eine Serie von drei Heimspielen in sieben Tagen, sondern vor allem auch die heiße Phase der Saison, in der bis Mitte November fast nur englische Woche auf die Hessen warten. „Wir freuen uns jetzt auf die intensive Phase. Ab jetzt ist Spiel auf Spiel auf Spiel angesagt“, freut sich Glasner trotz der hohen Belastung auf die Zeit, auf die er die Mannschaft nicht besonders vorbereiten werde: „Es wird jetzt wichtig sein, dass wir den Jungs auch mal ein bisschen Luft zu geben. Niemand kann zehn Wochen in Folge täglich seinen Job perfekt ausüben. Da schauen wir, wo wir ihnen ein bisschen Ruhe geben können, vor allem den Nationalspielern.“

Auch aufgrund dieser vielen Spiele gibt es immer wieder Gerüchte um mögliche Zugänge am heutigen letzten Tag der Transferphase. Glasner sieht aber auch den Endspurt des Transferfensters entspannt entgegenzublicken: „Ich hoffe, das wir keine Spieler mehr abgeben werden. Ich werde mir heute am Abend einen Bembel bestellen und dieses lange Transferfenster hinter mir lassen. Markus Krösche und ich sind täglich im Austausch und wir sehen es alles sehr ähnlich. Wir machen nichts, um etwas zu machen, sondern nur wenn es für uns sinnvoll ist.“ Er sei mit dem aktuellen Kader auch zufrieden, betonte der Österreicher: „Wir haben heute mit 20 Feldspielern trainiert, auf die konzentriere ich mich und das haben sie auch voll verdient. Sollte noch wer auf der Matte stehen morgen, dann beschäftigen wir uns dann auch mit ihm.“

Vorfreude auf anstrengende Wochen

Grund zur Freude gibt es genug, denn die SGE steht vor der ersten Champions League-Saison ihrer Vereinsgeschichte. „Wir werden immer versuchen gemeinsam mit den Spielern das Beste für die Eintracht herauszuholen. Am Ende geht es darum für die Eintracht erfolgreich zu sein. Der einzige Wunsch für den Kader ist, dass alle gesund bleiben. Wir haben tolle Jungs, gute Charaktere und einen tollen Spirit, der sich dann zeigt, wenn mal nicht alles läuft. Es wird die ein oder andere komplizierte Situation geben, die werden wir gemeinsam mit den Jungs versuchen zu lösen“, freute sich auch Glasner auf seine erste Saison in der Königsklasse. Daher gehe es ab jetzt auch jedes Mal nur noch um das kommende Spiel, die „alle gleich wichtig sind“, wie Glasner erklärte: „Wir haben die gleiche Herangehensweise, wir wollen jedes Spiel gewinnen, da werden wir alles daran setzen. Wir wollen eine gute Phase starten und am Samstag gegen Leipzig damit beginnen.“ Daher sei es auch ein Ziel, dass es nach Abpfiff am Samstagabend so bleibe, dass Leipzig noch nie in Frankfurt gewonnen habe. „Wir brauchen auf jeden Fall eine top Leistung, um als Sieger vom Platz zu gehen. Wir haben nichts dagegen, wenn es so bleibt, dass Leipzig hier noch nie gewonnen hat“, so der 48-Jährige.

Glasner glaubt an eigene Defensive

Bei der Vorbereitung auf das Spiel, bei dem der Österreicher mit allen Spielern außer den Langzweitverletzten Aurelio Buta und Almamy Touré planen kann, habe er trotz der vielen Gegentore in den letzten Wochen keinen zu besonderen Wert auf die Defensive gelegt. Natürlich habe man sich damit beschäftigt, er wolle den Fokus aber nicht zu sehr darauf legen und nahm sein Team in Schutz: „Ich würde es nicht als Defensivschwäche stehen lassen. Köln hatte fünf Abschlüsse gegen uns. In Bremen haben wir zwar drei Gegentore bekommen, aber sonst nicht viele Chancen zugelassen. Wir haben diese Situationen angeschaut und versucht zu automatisieren. In diesem Prozess sind wir noch. Die Jungs versuchen das bestmöglichst umzusetzen. Wir hatten den ein oder anderen individuellen Fehler., die versuchen wir zu minimieren. Das wünschen wir uns natürlich nicht, gestehen das den Jungs aber zu.“ 

Und auch um das System mache er sich nicht zu viele Gedanken. Zuletzt hatte die SGE zweimal mit einer Viererkette gespielt, trotzdem sei „dieses System nicht in Stein gemeißelt.“ Dies hänge auch nicht davon ab, ob die Hessen einen weiteren Rechtsverteidiger verpflichten, denn Glasner betonte, dass er mit den Auftritten von Kristijan Jakic, der eigentlich im defensiven Mittelfeld beheimatet ist, sehr zufrieden gewesen sei. „Wir entscheiden das von Spiel zu Spiel, müssen aber unsere Eigenschaften beibehalten. Das ist unabhängig vom System!“

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6 Kommentare

  1. Hauptsache das Transferfenster ist endlich geschlossen und die Spieler können sich jetzt voll und ganz auf Ihre kommenden Spiele konzentrieren.

    Forza SGE

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  2. Bisschen OT,aber indirekt gehört es dazu: laut diversen Quellen soll Eberl am 01.12. bei RB fast das gleiche Amt wie vor der Erkrankung übernehmen. Ich habe damals die Burnout-Geschichte schon etwas kritisch gesehen. Erst ne neue Freundin bei BMG kennengelernt, beide quasi gleichzeitig gekündigt und den Club nach dem Millionenirrtum Adi in ganz schwierigen Zeiten verlassen mit der Begründung er kann nicht mehr, rumgereist mit seiner Perle in der ganzen Welt und fängt jetzt den gleichen stressigen Job wohl wieder an. Für mich schon ein fader Beigeschmack wenn es so kommt.Habe damals schon die Geschichte nicht so 100% geglaubt, auch wenn ich hier viel Gegenwind bekommen habe. Kenne Leute die Burnout hatten, die haben sich gänzlich anders verhalten und üben meist eine andere Tätigkeit in einem anderen Umfeld aus oder haben deutlich was geändert. Hier ändert sich wohl nur das Gehalt.

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  3. @2:

    Fand’s auch merkwürdig, würde mir aber kein Urteil erlauben. Hatte damals die PK von Eberl gesehen und bin mir ziemlich sicher, dass der Mann wirklich am Ende war.

    Ich könnte mir vorstellen, dass der Druck in Leipzig geringer ist als in Gladbach. Finanziell hat er freie Hand und auch die Fans sind unkritische Konsumenten. Allein Mintzlaff ist eine Zumutung, aber Eberl wird die Kompetenzen klar abgesteckt haben und sich von ihm nicht auf der Nase rumtanzen lassen.

    Ich hoffe, dass Leipzig eine dicke Ablöse bezahlt, alles andere würde das geschmäckle nur unnötig verstärken

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  4. @3
    Ja das er zwischenzeitlich wirklich down war nehme ich ihm ab,dass er deswegen den riesen Gladbachschnitt machen musste eher nicht, hätte ja auch einfach auf unbestimmte Zeit pausieren können. Denke schon, dass er auch mit Gladbach abschließen wollte weil es auch bei ihm erfolgsmäßig dort nicht richtig lief. Wie dem auch sei, ein Geschmäckle wie du schreibst bleibt .

    Ja für uns und Krösche wohl die beste Entscheidung RB zu verlassen. Hat sich für beide Seiten ausgezahlt.

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  5. „… oder wir spielen wilde Sau wie in Bremen. 🙂 “ – Die PKs mit Glasi sind immer wieder ein Vergnügen.

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  6. Jedes Spiel ist gleich wichtig, wir haben alles was wir brauchen, das Ziel steht fest. Jeder kennt die Richtung und wächst dabei und daran arbeiten wir alle ständig zusammen gerne weiter.
    Super Oli, dies Jahr gefällst du mir. Du hast viel gelernt und machst einiges besser. Ich bin zufrieden. Danke und… krass das.

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