Oliver Glasner zollte dem Gegner aus Stuttgart Respekt. (Foto: IMAGO / Pressefoto Baumann)

Glanzlos aber sicher ist die Frankfurter Eintracht am Dienstagabend in die dritte Runde des DFB-Pokals eingezogen. Die Hessen gewannen bei Oberligist Stuttgarter Kickers souverän mit 2:0. Die Tore erzielten Randal Kolo Muani und Hrvoje Smolcic. Nach dem Spiel waren sich die Verantwortlichen und Spieler der SGE einig, dass es vor allem in der zweiten Halbzeit sicher besser gegangen wäre, der Sieg aber nicht in Gefahr war. Lob gab es dagegen für die Gegner aus Stuttgart.

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): „Danke für die Glückwünsche und auch Gratulation an die Kickers, die es uns heute sehr schwer gemacht haben. Die erste Halbzeit war gut von uns, sehr kontrolliert und wir haben nur verpasst das dritte oder vierte Tor nachzulegen. In der zweiten Halbzeit haben wir dann einen Gang zurückgeschaltet, was wir eigentlich nicht wollten. Dann war es ein bisschen offener, wenn auch nie gefährdet. Die Kickers haben wir auch so erwartet, immer mutig, immer schnell nach vorne. Wir wollten kompakt stehen, das haben wir geschafft. Bei Standards muss man immer aufpassen, da waren wir heute sehr konzentriert. Auf der anderen Seite haben wir in der zweiten Halbzeit mit zu wenig Energie nach vorne gespielt. Auf der anderen Seite haben die Jungs ein Wahnsinns-Programm, da muss ich heute etwas Nachsicht walten lassen. Ich kenne das auch eigenen Zeiten, wo man dann etwas weniger macht. Aber dass war nicht geplant. Die Passquote heute hat sicher auch etwas mit dem Platz zu tun. Die Kickers haben uns dann unter Druck gesetzt. Wir haben dann in der zweiten Halbzeit auch zu viel Ballbesitz in der eigenen Hälfte gehabt. Das war heute unser 17. Pflichtspiel seit August- das ist quasi eine Hinrunde in der Liga und das Mitte Oktober. Das ist sehr heftig, aber es ist so. Jetzt haben vier Tage Zeit, dann geht es weiter. Das ist heavy und umso schöner, dass wir heute dem ein oder anderen Spieler eine Pause zu geben. Auch für die, die gespielt haben, war es wichtig, dass wir in den Rhythmus kommen oder lange Spielzeit zu bekommen. Es war wichtig weiterzukommen und die Jungs auf einem guten Level zu halten für die kommenden Spiele. Ich denke es ist selbstverständlich, dass wir nicht von oben herab agieren. Wir sind alle gleich, wir sind alle Menschen und jeder gibt sein Bestes. Und die Stuttgarter Kickers haben heute ihr bestes gegeben. Daher war es für mich klar, dass wir nicht von oben herab agieren. Daher Gratulation an die Jungs, dass wir weitergekommen sind und großes Kompliment an die Stuttgarter Kickers.“

Sebastian Rode (Kapitän Eintracht Frankfurt): „Ich denke es war gehobenes Regionalliga-Niveau. Die Bedingungen sind super, die Fans – sie sind ja letztes Jahr kurz vorm Aufstieg gescheitert. Sie haben uns alles abverlangt und wir sind froh, dass wir eine Runde weiter sind, das war ein harter Arbeitssieg. Es war definitiv besser als mancher Regionalligist. Sie haben versucht von hinten raus zu spielen, mit klarem Plan – ich glaube der Aufstieg der Stuttgarter ist so gut wie sicher, und dann spielen sie auch in der Regionalliga eine gute Rolle. Wir hätten vor der Pause durch Rafael Borré noch das 3:0 machen müssen. Dann wäre es mehr gelaufen gewesen. Wir haben in der zweiten Halbzeit zu viel verwaltet und nicht mehr nach vorne gespielt. Aber mit unserem Pensum ist auch nicht einfach immer Gas zu geben und nach vorne zu spielen. Deswegen war es gut, dass wir zu Null gespielt haben. Kevin Trapp ist ein absoluter Wettkampftyp. Der will immer dabei sein und der Mannschaft helfen. Daher war es für ihn gar kein Problem aus Paris hier her zu kommen.“

Christopher Lenz (Eintracht Frankfurt): „Ich glaube in der ersten Halbzeit haben wir es eigentlich ganz ordentlich gemacht. Wir hätten noch ein drittes Tor – durch Rafael Borre – machen können, dann wäre es auch in der zweiten Halbzeit für uns einfacher gewesen. In der zweiten Halbzeit waren wir vielleicht noch ein bisschen langsamer, müder. Und dann kamen die Kickers immer wieder ins Spiel, weil sie Bälle gewonnen haben und immer wieder in unsere Hälfte gekommen sind. Wenn wir ein drittes Tor machen, wissen auch wir, dass es einfacher wird, aber so musst du hellwach sein, weil: ein Tor für die Kickers und dann will ich nicht wissen, wie das Stadion gebrannt hätte; dann wird es vielleicht noch einmal brenzlig. Es war zu wenig, das müssen wir uns auch vorwerfen lassen. Klar, jetzt hat es vielleicht noch gereicht. Aber in anderen Spielen dürfen wir nicht nachlassen, wir müssen das Spiel früher zumachen. Wir wussten, dass viele hier hinschauen. Viele hoffen, dass die Großen bei den Kleineren fallen. Das war unsere Gefahr. Wir wussten von vornherein, dass wir das nicht zulassen wollten, unser Spiel herunterspielen und eine Runde weiterkommen – egal wie!“

Mustafa Ünal (Trainer Stuttgarter Kickers): „Wir sind absolut stolz auf das, was wir geleistet haben. Wir wollten zeigen wo wir stehen, wer wir sind und wir wollten viele Herzen gewinnen. Das ist uns gelungen. Wir haben als Verein unsere Identität und das wollten wir zeigen und das haben wir voll aufs Feld gebracht. Da sind wir stolz das gegen solch einen Gegner zeigen zu dürfen. Die Gegentore kamen zu früh, wenn das Spiel länger offen ist, dann wird es vielleicht etwas spannender. Aber man muss auch sagen, dass sie die Klasse stark aufblitzen lassen. Bei den Toren. Man kann nicht alles wegverteidigen. Wir hatten aber viele Phasen mit Ball und gegen den Ball, wo wir zeigen konnten wer wir sind. Das hat dann mega Spaß gemacht. Man weiß nie was der Gegner macht. Aber ich kenne meine Mannschaft und da hatte ich nicht allzu große Sorge, dass wir vollkommen unter die Räder kommen. Oliver Glasner hat uns gratuliert zu der Spielweise. Das macht uns stolz, wenn man von solch einem Fachmann und tollen Trainer so etwas hört.“ 

Kevin Dicklhuber (Stuttgarter Kickers): „Von Trauer können wir heute mit Sicherheit nicht reden! Natürlich bekommen wir unglücklich das 0:1, sehr früh. Das war ein bisschen schade. Wi haben uns vorgenommen, solange wie möglich die Null zu halten – das ist uns nicht ganz gelungen. Aber nichts desto trotz können wir unglaublich stolz auf uns sein, was wir heute vor ausverkauftem Haus abgeliefert haben. Eintracht Frankfurt – Bundesligaplatz 5, Champions-League-Teilnehmer: Wir verlieren 0:2, das Ergebnis ist überragend, ist im Rahmen. So haben wir uns das heute vorgestellt. (…) Ich habe ihn während des Spieles gefragt: Mario, kann ich dein Trikot haben? Er hat sofort Ja gesagt! Ich bin ihm sehr dankbar für dieses Trikot. Das bedeutet mir unheimlich viel. Ich bin einfach nur stolz! Sympathischer Typ, nicht arrogant. Er hat sofort mit Ja geantwortet. Ein riesiges Dankeschön!“

Nico Blank (Stuttgarter Kickers): „Wenn wir 1:0 in Führung gehen, kocht das Stadion komplett. Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen, schade, dass bei meinem Schuss noch ein Fuß dazwischen war und er abgefälscht wird. Aber trotzdem haben wir ein Riesenspiel gemacht. Ich bin unfassbar stolz auf die Mannschaft. Wir haben heute spielerisch, kämpferisch und läuferisch viel gezeigt. Man hat phasenweise eigentlich kaum einen Ligaunterschied gesehen gegen solch eine Top-Mannschaft. So muss man erst einmal vor diesem Stadion hier auftreten, von daher bin ich rundum glücklich heute. Vor dem Stadion heute zu spielen ist etwas ganz Besonderes, aber das haben wir uns auch durch die Liga verdient. Die Fans machen einen tollen Job, das hat man auch heute wieder gesehen, die gegen die Frankfurter Fans gut mitgehalten haben und es war unfassbar laut und eine gute Atmosphäre heute. Wir mussten letztes Jahr viele Rückschläge wegstecken, aber das hat uns stärker gemacht. Wir haben heute gesehen, dass wir auch gegen Weltklasse-Leute mithalten können, auch wenn es schon auch noch Unterschiede gibt. Wir bleiben auf dem Boden.“

Quelle: Sky

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23 Kommentare

  1. War grad im Stadion.
    Respekt Kickers. Schönes Spiel.
    Bin auf den nächsten Gegner gespannt…

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  2. Bin zufrieden mit dem Mannschaftsergebnis und kann mich über den glanzlosen Sieg ausgezeichnet freuen. Schade allerdings, dass ein paar Spieler aus der zweiten Reihe, allen voran Alario und Borre, sich hier nicht mehr rein gehauen haben. Die müssen sich doch empfehlen anstatt mit den anderen in den Schongang zu verfallen.

    PS: Wie krass das klingt, Borre und Alario als zweite Reihe bei unserer Eintracht zu sehen.

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  3. Die Pflicht erfüllt, ein paar Spieler geschont, routiniert heruntergespielt.
    Ohne Spektakel ist mir auch recht.
    Darmstadt zermürbt gerade Gladbach , die müssen Körner lassen ohne Ende und haben mit Sommer und Hofmann zwei wichtige Spieler , die sich im Spiel verletzt haben und hoffentlich gegen uns am Sa fehlen werden.
    Ende Sieg für Darmstadt verdient und gut für uns.

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  4. Nach dem Pokalsieg in Berlin weisst eh keiner mehr gegen wen wir in der zweiten Runde gespielt haben.

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  5. Glanzlos, aber egal, wir sind weiter.

    Die Reise war es irgendwie trotzdem wert.

    Stimmung? Hmm.. Da habe ich schon besseres erlebt, gerade von den letzten Reihen in den äußeren Blöcken kam leider sehr wenig.

    @4 Nur, wenn Du nicht vor Ort dabei warst. Diese Erlebnisse mit Deinen Freunden vergisst Du nie!

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  6. Wir brennen ja gegen unterklassige Mannschaften traditionell kein Feuerwerk ab, daher ist das ok.
    Im Schongang weiter, Focus auf das Wochenende legen, aber Vorsicht: Der Gegner ist angeschlagen.
    Wäre schön, wenn wir daraus Kapital schlagen könnten.
    Seit der Nummer mit unserem Ex gönne ich denen nicht einmal mehr das Schwarze unter den Fingernägeln.

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  7. Ein glanzloses Spiel unserer SGE dafür aber schöne Pyroaction von beiden Seiten. 🙂

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  8. Mein Fazit: Das Ergebnis – weitgehend im Schongang und ohne Verletzungen erzielt – ist natürlich gut für uns, das Spiel mehr als respektabel für den Gegner, HZ1 war für den Zuschauer aus der Ferne gut anzuschauen im Gegensatz zu HZ2.

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  9. Habe nur die 2. Hz gesehen und fand es ok. Nichts anbrennen lassen und runter gespielt.
    Vielleicht machen die paar Prozent Schonung was aus gegenüber Vollgas bei Gladbach.
    Weiterkommen ist das wichtigste, mehr zählt einfach nicht im Pokal.

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  10. Spannend ob Krösche der no brainer P. Pfeiffer (von D98 – ablösefrei im Sommer wenn Ndicka geht) gelingt.

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  11. Zitat aus der FR zum Ausscheiden unseres nächsten Gegners am Böllenfalltor:

    „Angreifer Manu piesackte die einigermaßen hüftsteifen Hünen in der Gladbacher Abwehr mit seiner quirligen Art.“

    Ich verspüre Vorfreude, basierend auf einer gewissen Namensähnlichkeit.

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  12. „Mit Halbgas eine Runde weiter: Eintracht Frankfurt überstand die zweite Pokalrunde bei den Stuttgarter Kickers schadlos und investierte nicht allzu viele Kräfte.“

    Für mich ziemlich treffend der Satz.

    Zum Glück spielen wir am Wochenende nicht gegen Schalke – da wären wir der richtige Aufbaugegner gewesen 🙂

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  13. Gladbach hat nicht nur das Spiel verloren, sondern auch noch Y. Sommer und Hofmann – dann doch lieber glanzlos und verletzungsfrei auf dem Geläuf in Stuttgart weiterkommen. Bin sehr gespannt auf das Auftreten unserer Mannschaft gegen Gladbach. Auf das nicht die Scooter Musik zu hören sein wird.

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  14. Ich bin froh, dass wir das Spiel ohne viel Aufregung gewonnen haben. Ein 3-0 in HZ 1 hätte alle Gemüter beruhigt aber so what. Im Endeffekt schnell geführt und routiniert runter gespielt. Am Ende sicher einige Körner gespart.
    FORZA SGE!

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  15. Zur Überbrückung bis zum nächsten Thema,
    will ichs mal so formulieren: Nur noch 4 Siege bis zum nächsten Titel.
    LOL wenn wir noch zwei, drei mal gewinnen, werden beim Bier schon die ersten Meisterschaftsfantasien Gestalt annehmen.
    Forza SGE

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