Die Hallenturniere in Deutschland stehen vor dem Aus.
Die Hallenturniere in Deutschland stehen vor dem Aus.

Acht Spiele verbleiben noch, bevor sich die Bundesliga wieder in die Winterpause verabschiedet. Gute fünf Wochen werden dann ins Land ziehen, in denen sich die Teams auf den zweiten Teil der Saison vorbereiten können. Zu den mittlerweile klassischen Winter-Trainingslagern werden viele Vereine auch wieder ihre obligatorischen Hallenturniere austragen.

Auch Eintracht Frankfurt war in den vergangenen Jahren immer wieder dabei, wenn auch mit zumeist mäßigen Leistungen. Der sogenannte „FrankfurtCup“ war dabei mit bisher 37 Auflagen bereits ein echter Klassiker und zog zum Jahreswechsel viele Fans in seinen Bann. In diesem Winter wird es aber keine erneute Auflage geben, wie der Verein heute in einer Pressemitteilung bekannt gab. „Wir konnten zu unserem Bedauern keinen geeigneten Termin finden, der allen organisatorischen Anforderungen an ein solches Turnier hätte gerecht werden können„, wird Veranstalter und Ex-Adler Gert Trinklein in dieser zitiert.

Stattdessen wird das Team von Eintracht Frankfurt bereits am 4. Januar in den Flieger steigen und nach Abu Dhabi reisen. Am Arabischen Golf wird man sich nunmehr zum fünften Mal auf die zweite Saisonhälfte vorbereiten. „Der frühe Rückrundenstart zwingt uns leider, die Vorbereitung noch früher zu beginnen, als wir dies ursprünglich vorgesehen hatten“, äußerte sich Heribert Bruchhagen im Hinblick auf den wegen der in Frankreich stattfindenden Europameisterschaft schon am Freitag, den 22. Januar startenden Rückrunde.

Die sportliche Leistung der Eintracht war in den meisten Fällen bei Hallenpokalen durchwachsen
Die sportliche Leistung der Eintracht war in den meisten Fällen bei Hallenpokalen durchwachsen.

Und auch wenn nach Trinklein „ein Frankfurter Hallenturnier ohne die Eintracht schwer vorstellbar“ ist, so bedeutet die Absage des Budenzaubers für viele mehr Freud als Leid. Waren diese Turniere zum Jahreswechsel noch stark frequentiert, so sind sie heutzutage nur noch ein Muster ohne jeglichen Wert. Zumeist liefen allerhöchstens B-Mannschaften, meistens sogar eher die A-Jugendlichen im Trikot in der Halle auf. Auch Armin Veh ist ein bekennender Gegner dieser Turniere, wie er einst gegenüber kicker online verriet: „Hallenfußball interessiert mich nicht. Das ist ein Krampf.“ Erfahrungsgemäß blieb der Coach in dieser Zeit zu Hause und schickte seine Co-Trainer vor. Auch das Verletzungsrisiko wird immer wieder angeführt, wenn danach gefragt wird, warum die „Stars“ der Halle fernbleiben. Die sportliche Leistung war dabei, vor allem bei der Eintracht, eher mau. Zudem häuften sich in der Vergangenheit immer wieder Auseinandersetzungen zwischen Fangruppierungen, wie bei der 2015er-Ausgabe.

Eine ausgiebige Winter-Vorbereitung genießt bei den Trainerteams stattdessen in den letzten Jahren einen immer höheren Wert. Auch der HarderCup in Mannheim, den die SGE zuletzt gewann, wird in diesem Jahr nicht stattfinden. Neben der verkürzten Vorbereitungszeit aufgrund der EM gaben die Organisatoren darüber hinaus bekannt, dass es nicht gelungen sei „ein dem Harder13 Cup gerecht werdendes Teilnehmerfeld auf die Beine zu stellen.

Doch wie reagieren eigentlich die Anhänger des Vereins auf die Streichung der Hallenturniere im Terminkalender der Vereine? Seid ihr mit der Entscheidung einverstanden, oder wünscht ihr eine Fortführung des Budenzaubers in der Region? Stimmt in unserer Umfrage darüber ab! Bisher scheint die Tendenz zu ergeben, dass es den meisten (54%) egal ist. 1/4 der abgestimmten ist mit dieser Entscheidung zufrieden und nur jeder Fünfte wünscht sich diese Ausgabe zurück.

Autor Julian Jendrossek

Julian Jendrossek lebt im über 300 Kilometer entfernten Osnabrück. Seit 2014 schreibt er nicht nur Artikel für SG4EVER.de, sondern ist nun auch Technischer Administrator für das Onlinemagazin. Aufgrund seines beruflichen Werdegangs ist das dienstälteste Teammitglied (nach Gründer André Eichhorn) nicht selten auch an technischen und innovativen Weiterentwicklungen des Onlinemagazins beteiligt.

- Werbung -

5 Kommentare

  1. Kadlec wird es ärgern –
    bei dem Turnier war er wenigstens mal im Team .

    ich fand die Turniere eh unsinnig .
    Ich denke eine Saisoneröffnungsfeier
    und eine Saisonabschlussfeier sind vollkommen ausreichend .
    um dem Team nah zu sein –
    Und für Derby Stimmung haben wir die Mainzer und jetzt auch die Lillien
    in der Liga . Das sind doch auch heiße Spiele –
    und alles 10 Jahre mal gegen die Oxxenbacher im Pokal ran .

    0
    0
  2. War immer ganz nett um die Jungs aus der dritten Reihe mal kicken zu sehen (damals Kinsombi und Gerezgiher oder zuletzt Bunjaki). Von denen bekommt man sonst ja nicht so irre viel mit (zumindest wenn man 500km vom Trainingsplatz entfernt wohnt…) aber ne ordentliche Vorbereitung halte ich natürlich auch für wichtiger. Ist zwar immer ne lange, harte Zeit diese Winterpause und da war so ein wenig Abwechslung immer ganz nett aber wenn dafür ein Vorbereitungsspiel mehr übertragen wird passts auch. Waren das noch schöne Zeiten, als man auf RTL richtige Hallenmasters mit allen top besetzten Bundesligisten gesehen hat…so wie es aber die letzten Jahre läuft ists eher für die Katz.

    0
    0
  3. Weil wir damit Geld verdienen. Es geht um die Auslandsvermarktung der Liga. Die Klubs erhalten bis 300.000 Euro, wenn sie in die ausgesuchten Kernmärkte gehen beziehungsweise Testspiele gegen dortige Klubs bestreitet. Deshalb auch das Spiel gegen Tokio zur Saisoneröffnung.

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -