„Der Fall George Floyd schockiert mich zutiefst. Die Brutalität auf den Videos, jemanden so lange auf den Boden zu drücken, bis er stirbt, das ist etwas vom Schlimmsten, was ich je gesehen habe. Abscheulich“, erklärt der Rechtsfuß der Zeitung, und betont, dass es für ihn schlimm sei, dass es auch heutzutage noch solche Vorfälle gibt: „Es macht mich sehr traurig, dass man das als Mensch im Jahr 2020 noch sehen muss.“ Er habe aufgrund seiner Frau eine besondere Nähe zu den Geschehnissen in den Staaten: „Meine Frau ist übrigens ebenfalls dunkelhäutig. Sie ist adoptiert und wurde in den USA geboren. Darum trifft sie der Fall Floyd auch besonders. Sie beschützt Amerika sonst immer, redet gut von ihrem Heimatland. Aber jetzt kann sie nicht mehr, denn die ganze Welt hat es gesehen.“
Rassismus als Grund für Wechsel
Er selbst habe in den vielen Ländern, in denen er aktiv war, verschiedenste Formen des Rassismus erlebt, gab er an: „Das Schlimmste erlebte ich in Italien. Als ich in Udinese war, gab es Affenlaute gegen mich im Stadion. Als ich bei Chievo Verona spielte, wurde mir «dreckiger Neger» aufs Auto geschrieben.“ Dass diese Vorfälle nicht spurlos an einem Menschen vorübergehen, erscheint völlig normal. Bei Fernandes war es sogar so weit, dass sie für einen Wechsel zurück in die Heimat ausschlaggebend waren: „Ich war hilflos, verletzt und tief getroffen. Ich entschied mich, wieder in die Schweiz zurückzugehen und wechselte damals zu Sion.“
„Du bist ein Sohn von Affen!“
Hier habe er Gott sei Dank solche Vorfälle nicht mehr eleben müssen: „Ich muss sagen, dass ich in der Schweiz kaum Rassismus zu spüren bekam. Und das, obwohl es damals in den Neunzigerjahren für die Menschen im Wallis nicht alltäglich war, einen dunkelhäutigen Mann zu sehen, als mein Vater und wir von den Kapverden in die Schweiz kamen. Er war einer der ersten Schwarzen im Wallis.“ Ähnlich sei die Situation hier bei uns in Deutschland und in der Bundesliga. In seiner Zeit in Deutschland beim SC Freiburg und bei der Eintracht habe er einen rassistischen Zwischenfall erlebt, nach dem Halbfinale im DFB-Pokal 2018 beim FC Schalke 04: „Einer schrieb mir nach einer Roten Karte, die ich als Frankfurt-Spieler auf Schalke bekam: ‹Du bist ein Sohn von Affen. Ich hoffe, jemand beendet Deine Laufbahn. Du hättest ihn ernsthaft verletzen und seine Karriere zerstören können.› Und weiter steht darin: ‹Ich hoffe, Du wirst dafür bezahlen. Du bist nicht wirklich ein Schweizer. Du bist ein verdammter Flüchtling. Sohn einer Affen-Schlampe!›“
Für Fernandes ein Ding der Unmöglichkeit. Nicht nur, aber auch wegen der aktuellen Ereignisse in der ganzen Welt hat der Schweizer einen klaren Appell an die Menschen: „Wir sind alles Menschen, alle gleich, keiner darf den anderen diskriminieren. Es ist genug!“
14 Kommentare
Rassismus , dazu kann man nur NEIN sagen und ich bin sehr froh, dass WIR als Eintracht Frankfurt das seit Jahren tun !!!
Nein sagen ist aber immer auch nur der Anfang, United colors of bembeltown sollte jeder von uns im Alltag leben !
2.
Hoffenheim macht es uns vor, obwohl die tatsächlich noch um Europa kämpfen . Wenn es Differenzen und unterschiedliche Auffassungen zur Ausrichtung des Clubs gibt - und wenn dann wie bei uns (selbst durch die Spieler eingestanden) Motivations- und Einstellungsprobleme gibt, die sportliche Leistungsfähigkeit nicht konstant abgerufen werden kann : dann muss man sich trennen !
Mein Vertrauen in AH (ausschließlich als Trainer von Eintracht Frankfurt) ist aufgebraucht
Forza SGE !
Dieter, in jedem deiner Kommentare steht mittlerweile das Hütter weg soll. Wir wissen es inzwischen.
Alternativen habe ich bis heute von dir nicht gehört.
Ich hatte in der Schule ab der 5. Klasse eine sehr engagierte Lehrerin, die "jeder Mensch ist gleich" vorgelebt hat und uns die Thematik sehr einfühlsam näher gebracht hat. Eine Aussage, die sie im Unterricht brachte, ist bei mir für immer hängengeblieben: "Jeder Mensch ist ein Ausländer...fast überall."
@2 , ja ich schreibe das nicht zum ersten mal und ich werde es immer wiederholen, solange ich keine Verbesserung erkenne.
Alternativen ? auch da bleibe ich bei meiner Aussage, dass ist nicht mein Job !
Ich bin auch in der heutigen Zeit nicht mehr so verbohrt, dass ein Trainer unbedingt 5 Jahre beim Club arbeiten sollte und Zeit bekommen muss "etwas aufzubauen". Ist auch egal was wir von Gisdol oder Labadia halten, sie waren zur richtigen Zeit für diese Clubs am richtigen Ort, genauso wie der in Dortmung gescheiterte Peter Bosz, der offensichtlich im Moment in Leverkusen richtig ist.
Seit Frühjahr 2019 geht es mit der Mannschaft und der Leistung von Eintracht Frankfurt bergab, selbst als die "Büffel" noch da waren und in dieser Saison erst recht. Ich verlange gar nicht, dass jeder das so sieht, die Fakten und Ergebnisse sprechen für sich und leider sehen die Perspektiven ohne klare und harte Veränderungen in der sportlichen Führung nicht gut aus. AH hat seine Wunschspieler bekommen und die liefern nicht und wenn sich jetzt schon mehrere Spieler geäußert haben, dass "einiges nicht stimmt", in welchem Zusammenhang auch immer, dann wird es Zeit zum Handeln.
Forza SGE !
Bei eintracht.de gabs bisher einen Pressespiegel.
Jetzt ist die Seite " mit modernem und ganzheitlichen Internetauftritt."
Was auch immer das heißen soll.
Dafür ist der Pressespiegel weg.
Oder bin ich zu doof , ihn zu finden ?
Wer weiß was ?
Oben links im Menu unter Profis - Pressespiegel.
Benutze ich auch gerne
Danke für die Antwort.
Aber entweder ich habe nur die Version für Arme oder bin wirklich zu blöd.
Jedenfalls ist bei mir da kein "Pressespiegel"
Nur alle profi news , alle videos , infos zum relaunch usw.
Kannst du bitte einen link posten ?
@1
Deine Begründung des Trainerwechsels mit der Situation in Hoffenheim finde ich schon passend. Im Endeffekt ist Adi hier als offensiv ausgerichteter Trainer angetreten. Das Konzept wurde aber scheinbar mit dem Abgang der Büffel schon über den Haufen geschmissen, in dem man beispielsweise gar nicht drei Stürmer als Ersatz holte, sondern nur 2 echte Stürmer-da Joveljic immer als Perspektivspieler gedacht war (Aussage Bobic). Zudem wurde die vakante Position im OM nicht gänzlich neu besetzt bzw. verstärkt. Kamada kam zwar, aber ihn allein als offensive Stammkraft zu sehen, war schon damals sehr risikoreich. Auch wurden nicht die Spieler für ein schnelles offensives Umschaltspiel- oder laufstarke Stürmer für das Pressing (der letzten Saison) geholt. Von daher kann man schon hinterfragen, ob Adi der richtige Typ für die Ausrichtung der Mannschaft ist, wenn die Ausrichtung noch offensiv sein soll !?
Bis jetzt sehe ich noch nicht so den roten Faden für nächste Saison-will Adi im Endeffekt so weitermachen mit paar anderen Spielern oder hat er sich letzte Saison selber ein Bein gestellt und gehemmt?
Wenn es nicht passt, da kann man - ja auch einen sauberen fairen Schnitt machen. Muss ja nicht direkt in der Saison sein, aber mit Beendigung der Saison. Trainerwechsel hört sich immer so böse an- wenn es fair abläuft z.B. aufgrund Differenzen bei der Ausrichtung der Mannschaft kann an es doch für beide Parteien auch positiv sein. Ich persönlich bin skeptisch, dass Adi wirklich für einen modernen Offensivfussball steht, von daher kann ich mich auch damit anfreunden einen Trainer a la Kovac wieder hier zu begrüßen. Das Original würde ich natürlich auch nehmen.
https://profis.eintracht.de/pressespiegel/
@dieter: „ Alternativen ? auch da bleibe ich bei meiner Aussage, dass ist nicht mein Job !“
Im Grunde ist es auch nicht Dein Job, eine Ablösung zu fordern ;-)
Das Thema AH spaltet unsere Fanszene. Auch ich habe (Spiel-)Tage, an denen ich Hütter taktisch und aufstellungstechnisch einiges vorzuwerfen habe. Und dennoch: ich bin ein Vertreter der Gruppe, der erstens nach (!!) getaner Arbeit die Selbige bewerten möchte. Und nicht währenddessen. Und zweitens, der das Gesamtbild beurteilen möchte, und nicht nur einen Ausschnitt.
Soll heißen: erstens endet Hütters zu bewertende Arbeit Erst nach vier zusätzlichen Spieltagen in der BuLi, dem Spiel morgen und ggf. dem Nachholspiel gegen Basel.
Zweitens, fehlt uns allen die Info, in wieweit AH dem Verkauf der Büffelherde zugestimmt hat und ob seine Kompensationswünsche für „seinen“ Kader erfüllt wurden.
Daher verkneife ich mir zu diesem Zeitpunkt und mit arg defizitärem Informationsstand eine so radikale Forderung. Und ich glaube wirklich, dass in anders gelegenem Falle denn auch ein konstruktiver Vorschlag das Ganze abrunden sollte...
Ansonsten mag ich deine ausgleichende Art hier im Forum sehr gerne.
Ich wäre da auch mal schön vorsichtig mit der These, dass dieser Kader Adi Hütters Kader ist. Außer bei Sow würde ich das nirgends unterschreiben. Mbabu war sicher sein Wunsch, wie man in Wolfsburg sieht ein durchaus BL tauglicher Rechtsverteidiger. Hütter hätte sicher auch Haller behalten wollen und ich schätze mal Max Kruse war auch eher oben auf seinem Wunschzettel. Bekommen hat er Touré, Kamada und Dost. Wer von euch, ohne die drei hier bashen zu wollen, würde die erstgenannten nicht gegen diese eintauschen?
Wenn die Saison fertig ist sollte aber ehrlich intern Bilanz gezogen werden. Denn, da gebe ich Dieter recht, ist seit Frühjahr 2019 beileibe nicht alles rosig (mal von der EL letztes Jahr abgesehen).
No to racism versteht sich in Frankfurt glücklicherweise von selbst. Man kann es dennoch nicht oft genug wiederholen. Insbesondere als nicht Betroffener sollte man das immer wieder tun und vor allem seinen Mund aufmachen wenn man Zeuge wird.
Adi Hütter hat eine Mannschaft übernommen, die unfassbar viele Abgänge zu verkraften hatte und das vor einer Euroleague Saison. Mit Boateng, Wolf, Hradecky und Mascarell verließen vier echte Säulen den Verein und die Mannschaft hatte durch die EL ein Programm vor der Brust, dass Freiburg (trotz Streich) und Köln (Stöger war lange auch kein schlechter) einst in die zweite Liga führte. Halb Deutschland war sich sicher, dass es für uns nur um den Klassenerhalt gehen kann, weil auch keinerlei Spieler geholt wurden, die einen rein vom Namen her wirklich überzeugt haben. Trapp evtl. der einzige und Kostic (wobei man bei dem nicht wusste wie sehr er einschlägt. Zuvor zwei mal abgestiegen). Was Adi Hütter aus diesen Voraussetzungen gemacht hat ist nicht mehr und nicht weniger als historisch. Bitte nicht vergessen, dass er gegen Stuttgart auf die Idee kam alle drei Stürmer zusammen aufzustellen. Diese Option hatte auch Niko Kovac (den ich auch für einen guten Trainer halte), aber kam nie auf diesen Gedanken. Selten zuvor hat ein Trainer so viel aus einer Mannschaft rausgeholt wie Hütter letzte Saison.
Dem gegenüber stehen paar Fehler, die er offensichtlich gemacht hat diese Saison. In erster Linie sehe ich da die Ilsanker Bevorzugung, die mich Woche für Woche innerlich kochen lässt. Sicher waren auch noch mehr Fehler dabei.
Wenn man aber insgesamt die Pros und Cons gegenüberstellt, dann sollte man mit ihm durch diese schwere Saison gehen (vor allem jetzt wo er den Klassenerhalt so gut wie perfekt gemacht hat) und mit ihm einen neuen Anlauf starten. Einen sehr guten Trainer wegschicken, weil die Spieler nicht zum ihm passen halte ich für falsch. Besser wäre es ihm temporeiche Spieler zu besorgen, mit denen er dann nach seinen Vorstellungen spielen lassen kann.
Hütter hatte bislang ausnahmlos überall Erfolg. Aus diesem Grund sehe ich eher die aktuelle Saison als negative Ausnahme (teilweise weil er Fehler gemacht hat, aus meiner Sicht aber hauptsächlich weil ihm falsche Spielerytpen zur Verfügung gestellt wurde). Ich hoffe auf eine zeitnahe Vertragsverlängerung, weil es keinen besseren Trainer für uns gibt. Klopp ist leider nicht verfügbar.
@Dieter
Vielen Dank für deinen Kommentar. Mein Tag ist heute Recht bescheiden. Du bist der erste der mich heute zum Lachen gebracht hat. Diese Überleitung von Nein zu Rassismus über Hoffenheim hin zur Forderung nach einem neuen Trainer ist einfach phänomenal. Danke dafür!
PS so wie es nicht dein Job ist einen neuen Trainer zu finden, so ist es auch nicht dein Job hier ständig einen neuen Trainer zu fordern. Kritik kannst du ja äußern, das ist ganz legitim. Genauso wie dich nach einer Alternative zu Adi Hütter zu fragen.
@9
Danke
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