Stefan BellZugegeben, seine Zeit bei der Eintracht war relativ, dennoch hat der 23-jährige Innenverteidiger im Dienste der Mainzer eine kleine Vergangenheit bei den Hessen. Für die Saison 2011/2012 wechselte einer der vielversprechendsten Nachwuchs-Innenverteidiger in Deutschland auf Leihbasis in die Zweite Bundesliga zu Eintracht Frankfurt. Mit einer Kaufoption sicherte man sich nach Ende seiner Leihe die Möglichkeit, den jungen Verteidiger fest zu verpflichten. Doch zu all diesen Überlegungen kam es erst gar nicht, denn Bell verließ die Eintracht schon nach knapp sieben Monaten wieder Richtung Heimat. Auf eigenen Wunsch wohlgemerkt.

Doch was war vorgefallen? Gekommen war das hoffnungsvolle Talent, um die Eintracht wieder in die Bundesliga zu kommen und vor allem um sich selbst im Profifußball durchzusetzen. Ein Jahr zuvor war er noch an 1860 München ausgeliehen und konnte dort bereits in der zweiten Liga beweisen, dass er das Zeug hat, sich im bezahlten Fußball durchzusetzen. Es schien, als sei der Eintracht ein großer Coup gelungen zu sein mit jungen, talentierten Fußballern den Weg wieder in das Oberhaus zu finden. Doch Cheftrainer Armin Veh machte dem einen Strich durch die Rechnung. Zum Saisonauftakt in Fürth bildeten Marco Russ, der eine Woche später nach Wolfsburg wechselte, und Neuzugang Gordon Schildenfeld die Innenverteidigung. Doch nach der freiwerdenden Stelle in der Innenverteidigung lief die Suche nach einem Ersatz auf Hochtouren. Bamba Anderson konnte, ebenfalls auf Leihbasis, von Borussia Mönchengladbach verpflichtet werden und wurde zugleich Stammspieler bei den Hessen. Und so musste Bell bis zum 11. Spieltag warten, bis er seinen erster Pflichtspieleinsatz für seinen neuen Verein verbuchen konnte. Für den zur Pause in der Kabine gebliebenden Anderson, rückte Bell an die Seite von Schildenfeld und lieferte ein solides Spiel gegen den VfL Bochum (2:0) ab. Doch auch nach dieser Partie war am Stammpersonal von Veh nichts zu ruckeln. Erst der letzte Spieltag der Hinrunde im Heimspiel gegen den Karlsruher SC kam die nächste Bewährungsprobe für ihn hinzu. Er ersetzte wieder Anderson, der wegen einer Grippe nicht dabei sein konnte, und zeigte abermals eine gute Vorstellung in der Innenverteidigung. Doch es sollte der letzte Auftritt im Schwarz-roten-Jersey sein. Im Trainingslager in Katar bat der Spieler um Auflösung seines Leihvertrages und kehrte daraufhin zu den Mainzern zurück.

Stefan BellGleichwohl dauerte es auch hier fast ein ganzes Jahr, bis er zu seinem ersten Einsatz für die Rhein-Hessen kam. Erst kurz vor Ende der Hinrunde 2012/2013 feierte er dann sein Bundesliga-Debüt im Heimspiel gegen Hannover 96. Fortan kam er zu mehreren Einsätzen, aber den Durchbruch erwischte er erst in der letzten Saison. Durch eine Verletzung von Bo Svensson war Bell unverzüglich Stammspieler und behauptete diesen Platz auch in der laufenden Saison. Zwar ist er mittlerweile aus der Innenverteidigung auf die rechte Seite gerückt, doch am Wochenende wird es ein Wiedersehen mit ihm auf dem Platz geben. Egal wer bei der Eintracht am Wochenende auf der linken Außenbahn aufläuft, ob Kittel, Inui oder Piazon, man wird sich mit dem 23-jährigen auseinandersetzen müssen und es bedarf eines guten Auftritts um sich gegen ihn durchsetzen zu können. In Mainz erhofft sich die Mannschaft und insbesondere Bell einen ähnlichen Effekt durch den Trainerwechsel wie in Bremen. „Von der Spielidee gehen wir schon zurück zu den Wurzeln“, so Bell. Ob das am Ende reichen wird, sehen wir am Samstagabend.

 

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