Am Samstag jubelten in Frankfurt nur die Gäste aus München.

Die Frankfurter Eintracht verliert das letzte Spiel des Jahres gegen den FC Bayern München mit 0:3 und kann eine hervorragende Hinserie nicht krönen. Das Weihnachtswunder blieb beim Doppelpack von Franck Ribery (35./79. Minute) und dem Treffer von Rafinha (89.) zum Bedauern der Hessen aus.

Rebic und Hummels fallen kurzfristig aus

Die erste Hiobsbotschaft gab es für Adi Hütter bereits vor dem Spiel. Pokalfinalheld Ante Rebic konnte im Spiel gegen seinen Ex-Trainer Niko Kovac nicht mitwirken. Der Österreicher Hütter veränderte sein Team insgesamt nur auf einer Position. Für Standardspezialist Jonathan de Guzman rückte Jetro Willems in die Startelf. In der Defensive setzte der SGE-Coach erneut auf das Trio Carlos Salcedo, Evan N’Dicka und Mittelsmann Simon Falette. In der Offensive sollten mit Luka Jovic und Sebastién Haller zumindest Zweidrittel des „Trio Infernale“ die Defensive der Bayern durcheinanderwirbeln. Aber auch Hütters Gegenüber, Kovac, hatte mit Verletzungssorgen zu kämpfen. Mats Hummels, laut Spielbericht in der Startformation musste kurzfristig passen. Für ihn rückte der angeschlagene Jerome Boateng in die erste Elf. Kingsley Coman saß zunächst nur auf der Bank, Serge Gnabry und Leon Goretzka fehlten komplett. Einen siebten Auswechselspieler suchte man bei den Münchenern vergebens.

Eintracht mit starkem Beginn – Bayern führt zur Pause 

Es dauerte bis zur Minute sieben, bis die Eintracht das erste Ausrufezeichen setzte. Kostic legte den Turbo ein und spielte den Ball in den Rückraum, wo Jovic durchließ für Gacinovic, der den Ball überlegt weiterspielte auf da Costa. Der Rechtsaußen scheiterte mit seinem Schuss an Nationaltorhüter Manuel Neuer. Ebenso wie Sebastién Haller eine Minute später, der nach einem Ballgewinn mit da Costa seinen Meister im Schlussmann des FC Bayern fand. Und die Hessen hatten richtig Lust auf das Fußballspiel. Nach einem langen Schlag gewann Jovic das Laufduell gegen Rafinha (10. Minute) und passte auf Haller und bekam vom Franzosen den Ball wieder im Sechszehner zurück, brachte den Ball im Liegen aber nur knapp am Tor vorbei. Der erste Torschuss der Münchener folgte aber quasi im Gegenzug. Einen Alaba-Freistoß (13.) konnte Frankfurts Keeper Kevin Trapp noch über die Latte lenken, bei der anschließenden Ecke von Kimmich dufte Martinez frei zum Kopfball kommen, aber Trapp reagierte mit einer Glanzparade. Aber die Eintracht ließ sich davon keineswegs beirren. Gacinovic (18.) nach feinem Pass von da Costa zielte etwas zu hoch. Der Serbe war es dann auch, der bei einem scharfen Flachpass von Franck Ribery (25.) in letzter Sekunde klären konnte. Zum Glück knapp am eigenen Tor vorbei.

Gacinovic verletzt raus

Die Frankfurter überließen dem Rekordmeister zwar mehr den Ball, aber schalteten immer wieder situativ in Pressingsituationen um und zwangen die Bayern zu Fehlern und agierten selbst ballsicher und aggressiv in den Zweikämpfen. Doch zum ersten Mal geklingelt hat es auf der Gegenseite. Einen langen Ball auf Müller konnte N’Dicka nur zum Münchener zurückköpfen (35.) und der hatte das Auge für Lewandowski. Der Pole dann mit dem uneigennützigen Zuspiel auf den freistehenden Ribery, der nur noch einzuschieben brauchte. Zu diesem Zeitpunkt eine überraschende Führung. Die SGE traf es in der Folge noch dicker. Gacinovic fasste sich nach einer Balleroberung an den Oberschenkel (43.) und musste raus. Für ihn kam Jonathan de Guzman in die Partie. Und die Bayern hatten eine Minute später die Chancen auf 2:0 zu erhöhen, nach einer Flanke von Lewandowski kommt Trapp nicht mehr an den Ball und Müller kann aufs Tor köpfen. Der Nationalspieler trifft aber zum Glück für die Hessen nur die Latte. Mit dem knappen Rückstand ging es dann in die Kabine.

Viel Kampf in Halbzeit Zwei – Ribery ist wieder zur Stelle 

Nach der Halbzeit fehlte den Frankfurtern dann immer wieder die letzte Konzentration. Willems (51.) versuchte es mal aus der Distanz. Aber sein Schuss glich mehr einem Field-Goal als einem echten Abschluss aufs Tor von Neuer. Die Bayern hingegen wollten das zweite Tor und hätten in der 52. Minute fast nachgelegt. Lewandowski hatte die große Chance im Strafraum frei zum Abschluss zu kommen, verlor aber kurz die Übersicht. In der Folge wollte der Pole im Zweikampf mit Kostic noch einen Elfmeter, Schiedsrichter Manuel Gräfe winkte aber sofort ab. Die Hessen versuchen in der Folge über Standards zum Erfolg zu kommen. Eine Ecke von de Guzman (61.) verpasste da Costa allerdings kläglich. Auf der Gegenseite quasi im Gegenzug vergab Müller (62.) nach Flanke von Alaba nicht weniger kläglich. In der Folge wurde das Spiel immer giftiger und beide Mannschaften sich mehr in Zweikämpfen als in Spielzügen verloren. Adi Hütter versuchte mit der Einwechslung von Nicolai Müller (69./ für Abräumer Fernandes) ein Zeichen zu setzen und die Schlussoffensive einzuläuten. Über den eingewechselten Müller und de Guzman landete der Ball schließlich bei Jovic, dessen Schuss (72.) aber am Außennetz landete. Auch Haller (77.) näherte sich nach Flanke von Müller dem Bayern-Tor per Kopf noch einmal an. Doch die Bayern zogen zwei Minuten später endgültig den Stecker. Ribery spielt sich per Doppelpass mit Kimmich in den Strafraum und zog ab. Sein Schuss wurde von da Costa noch unhaltbar für Trapp abgefälscht und über den Innenpfosten ging der Ball schließlich zum 2:0 ins Tor. Die Hessen bemühten sich zwar in der Folge noch um Ergebniskosmetik, konnten aber sicher auch aufgrund der langen, intensiven Hinserie nicht nochmal zulegen. Im Gegenteil. Die Bayern legten kurz vor Schluss noch einen drauf. Rafinha setzte in der 89. Minute rechts zur Flanke an. Diese wurde aber quasi versehentlich zum Torschuss und senkte sich unhaltbar hinter Trapp ins Tor zum 0:3 aus Frankfurter Sicht.

Aufstellung Eintracht Frankfurt

Trapp – Salcedo, Falette, N’Dicka – da Costa, Fernandes (C) (69. N. Müller), Willems, Kostic – Gacinovic (43. de Guzman) – Haller, Jovic

Die Leistung der SGE-Spieler könnt ihr bis Montagabend hier bewerten.

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9 Kommentare

  1. @Redaktion: bitte ändert das Titelbild. Will diese drei da nicht sehen.
    Danke und schöne Feiertage

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  2. Cool bleiben und ueber eine gute Halbsaison freuen. Wir haetten heute nur eine Chance gehabt, wenn wir eine der Moeglichkeiten in der ersten Haelfte vorm Rueckstand genutzt haetten.
    Eine Notdefensive war gegen wieder erstarkte Bayern zu wenig, zu einfache Bayerntore und kein Spielaufbau mehr, Haller und Jovic hingen in der Luft.
    In der Defensive muss Bobic nachbessern, wenn eine bisher gute Saison so weiterlaufen soll.

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  3. Komme gerade vom Spiel. Heute mussten wir gegen diesen Gegner endgültig den Ausfallstribut zollen.
    Ohne Hase und Abraham kam von Hinten kein Aufbau. Null. Ante hat als Anlaufbüffel gerade heute an allen Ecken und Enden gefehlt.
    Nach Gacis Ausfall schwanden die Aktien doch merklich. Hinten raus dann waren die Bayern leider wieder die Bayern. Sehr schade alles, vor allem weil wir sie trotz allen Widrigkeiten in den ersten 20 Minuten aufgefressen haben.

    Die Anhängerschaft zeigte sich aber ob der super Hinrunde sehr dankbar und nun gilt es, die Kräfte zu regenerieren und in knapp 3 Wochen das alles zu bestätigen.
    Hätte ich ein oder zwei Wünsche frei:
    einen kreativen 8 er, einen Backup für rechts hinten.

    Frohes Fest Freunde. Alles ist gut. Und alles wird gut.

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  4. @4 Gute Analyse das habe ich auch so gesehen. Solche Spiele sind auch immer gut sich zu hinterfragen und vor allem auch zu verbessern. Hinten sind wir noch zu dünn aufgestellt und der ZM fehlt noch. Also bitte in Ruhe Weihnachten feiern und dann weiter hart arbeiten.

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  5. Zunächst: Ich habe das Spiel nicht gesehen. Nur das Ergebnis.
    Aber 26 Punkte sind super. Wenn die Rückrunde vergleichbar wird, ist die CL machbar, die EL wahrscheinlich.
    Jetzt ist Pause und unsere ausgelaugten Spieler können mal wieder ordentlich Kraft tanken.
    Das wird schon werden. Bei Bayernspielen habe ich keine Erwartungen.

    Kopf hoch und schöne Weihnachten allerseits!

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  6. Die aus dem Team verbliebenen Spieler haben sich so teuer verkauft wie möglich. Kein Vorwurf. Das dritte Tor war ein kurioser Unfall, ein 0:2 geht aber in Ordnung. Das einzige was mich stört sind die Fans, die so dermaßen das Maul aufgerissen haben von wegen Bauern mal locker weghauen. Das ärgert mich, denn mit gesundem Pragmatismus muss man nicht studiert haben, um ein solches Ergebnis vorherzusagen. Springen wie ein Tiger und landen wie ein Bettvorleger ist beschämend und ich mag das nicht.

    Fazit: Teams wie BVB und FCB sind nicht in Schlagweite. Teams wie Gladbach und RBL sind eine Klasse drüber und können nur mit 110% Einsatz und hohem Risiko niedergerungen werden. Auch B04 zähle ich dazu.

    Auf Augenhöhe ist beispielsweise Hoffenheim und im Moment Werder Bremen, ggf Herta.

    Diese Betrachtung schliesst mit ein, dass es verletzungsbedingte Ausfälle im Kader gibt und wie sie kompensiert werden können. Mit der ersten 11 und den zwei wichtigen Achsen (längs Hasebe, Torro, Haller / quer DDC, Torro, Kostic) ist die SGE auf der Höhe von RB. Aber die sind ja nach und nach auseinandergefallen.

    Was ist der nächste Schritt ? Der Angriff und die Außen sind gut besetzt. Etwa eine Klasse höher als das offensive Zentrum. Das Zentrum ist ein Schwachpunkt. Hier muss was passieren.

    Was erwarte ich ? Zunächst mal keine Abstiegssorgen, das muss mal gesagt werden. Einen CL Platz sehe ich definitiv nicht, wenn man Probleme mit Mannschaften wie Wolfsburg, Nürnberg oder Mainz hat und gleichzeitig unterhalb der Premiumklasse rangiert.

    Was bleibt, ist ein Kampf um ein EL Platz, also der sechste. Aber weil das tendenziell sehr eng zugeht, ist auch ein Platz 10 möglich und angemessen.

    Die SGE ist mit diesem Kader noch nicht so weit für grosse Ziele, andere sind mehrere Jahre wirtschaftlich voraus und 2-3 davon auch uneinholbar.

    Ich lege mich jetzt fest auf ein Ausscheiden gegen Donezk und einen Platz 9 in der Bundesliga. Um das ganz klar zu sagen: 16telfinale in der EL und Platz 9 hätte ich (und sehr viele Fans) vor der Saison ohne Probleme akzeptiert als solides und stabiles Ergebnis.

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  7. Das beste Jahr seit langem. Was für tolle Highlights. Denke noch an den Pokalfight gegen damals starke Schalker, getoppt dann von dem unglaublichen Pokalsieg. Und dann der erste Euroliga-Sieg beim letztjährigen Euro-Finalisten Olympic Marseille. Haben wir nur im Ticker verfolgen können. Und dann der Heimsieg gegen die Römer und am Ende der Rekord mit 6 Siegen in der EL. Alle Welt schwärmt von der Spielweise unserer SGE. Aber viel wichtiger, wir selber und die meisten SGE Fans in aller Welt, sei es auf den Kanaren oder selbst in NRW schwärmen ebenso dafür. Was für ein Jahr! Danke dafür!

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  8. Ich war gestern im Stadion und wie die Fans die Mannschaft nach der Niederlage gefeiert haben, war außerordentlich! Die SGE hat mit Abstand die besten Fans!

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