Die Eintracht hat das Spiel in dem letzten Minuten aus der Hand gegeben. (Bild: imago images/ Thomay Frey)

Es war wieder Europapokal-Feiertag im Frankfurter Stadtwald. Im letzten Spiel der Europa League-Gruppenphase empfing Eintracht Frankfurt den portugiesischen Vertreter Vitoria Guimaraes im Waldstadion. Dabei war für die SGE die Ausgangssituation klar: Mit einem Sieg waren die Adlerträger auf jeden Fall in der K.O.-Phase des Wettbewerbs und somit auch im kommenden Jahr auf europäischer Bühne vertreten. Es wurde aber richtig dramatisch: Die SGE verlor mit 2:3 und ist nur dank der Hilfe des FC Arsenal, der gleichzeitig einen Punkt bei Standard Lüttich holte, in der K.O.-Phase.

Angetrieben von einem erneut fantastischen Publikum wollte die SGE von Beginn an zeigen, wer der Herr im Haus ist, allerdings waren die Angriffsbemühungen zu Beginn noch zu umständlich und nicht zielführend genug. Die kalte Dusche gab es dann in der achten Minute auf der anderen Seite. Nach einem klaren Foul an Sebastian Rode in der Hälfte der Portugiesen zogen eben jene einen Konter auf, an dessen Ende Rochina frei vor SGE-Keeper Frederik Rönnow war und gekonnt einnetzte. Eine Minute später waren es erneut die Gäste, erneut nach einem Konter. Dieses Mal konnte Sow aber in letzter Sekunde klären. In der Folgezeit antwortete die SGE zwar wütend, wirklich gefährlich wurde es aber nicht. Erst in der 24. Minute kam die SGE dem gegnerischen Tor näher. Goncalo Paciencia kam im Strafraum zum Schuss, der Portugiese zielte aber zu weit rechts, sein Drehschuss ging klar am Tor vorbei.

SGE dreht Partie

In der 30. Minute dann erneut der Portugiese, der nach einer klasse Flanke von Filip Kostic frei zum Kopfball kam, Vitoria-Keeper Miguel Silva parierte aber überragend. Nur eine Minute stand der Torhüter der Gäste wieder im Blickpunkt, dieses Mal patzte er aber krass: Er griff bei einer Bogenlampe von Danny da Costa daneben und der eigentlich völlig harmlose Kopfball da Costas trudelte zum 1:1 ins Netz. Ein absolutes Geschenk des Gästekeepers. Die SGE war jetzt so richtig am Drücker – und belohnte sich in der 38. Minute erneut: Nach einem klasse Spielzug über Andre Silva und Filip Kostic stand Daichi Kamada mutterseelenallein im Fünfer und musste nur noch den Fuß hinhalten – 2:1! Wiederrum nur einige Sekunden später hätte es gut und gerne 3:1 stehen können, ein Kopfball von Hinteregger nach einer Kostic-Ecke flog aber in die Hände von Torhüter Silva. Die SGE weiter am Drücker: Nach einem ziemlichen Kuddelmuddel im Strafraum im Anschluss an eine Ecke kam Andre Silva im Fünfer komplett frei zum Schuss, erneut war der Keeper der portugiesischen Gäste da und hielt im Fallen mit den Füßen.

In der zweiten Halbzeit vertrauten beide Trainer zunächst dem Personal aus der ersten Hälfte und nahmen keine Wechsel vor. Die SGE war aber nach wie vor die bessere Mannschaft, verpasste aber gleich in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit das vorentscheidende 3:1, unter anderem weil Paciencia den komplett freistehenden Silva übersah. In der 55. Minute dann das „Hallo-wach“ für die Hessen, ein fulminanter Weitschuss von Florent klatschte an die Latte, Rönnow hätte sich umsonst gestreckt.

Kaum Torchancen in Hälfte zwei

In der 70. Minute wechselte Eintracht-Coach Adi Hütter zum ersten Mal und brachte Mijat Gacinovic für den engagierten, aber glücklosen Andre Silva.  Drei Minuten später dann der nächste Wechsel: Jetzt kam Mittelfeldabräumer Gelson Fernandes für Sebastian Rode, der kurz zuvor nach einem taktischen Foul die Gelbe Karte gesehen hatte. Die SGE tat sich in dieser Zeit schwer gefährlich zu werden, zu oft passte der letzte Ball nicht. Die Quittung gab es in der 85. Minute: Musrati schoss von außerhalb des Sechzehners und rutschte beim Schuss aus. Dadurch wurde der Ball zur Bogenlampe, die hinter Rönnow ins Tor fiel – 2:2. Und es kam sogar noch dicker: zwei Minuten später musste Rönnow erneut hinter sich greifen. Ein abgefälschter Schuss von Edwards landete im Tor und plötzlich war die Partie erneut auf den Kopf gestellt.

In der Nachspielzeit warf die Eintracht nochmal alles nach vorne. Doch es blieb beim 2:3 und die SGE ist nur dank der Londoner Schützenhilfe im Sechszehntelfinale der Europa League.

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