Bas Dost feierte gegen Düsseldorf den perfekten Einstand und ebnete mit seinem Ausgleichstreffer den Weg zum Sieg.

Nach dem emotionalen Einzug in die Europa-League-Gruppenphase stand kurz vor der Länderspielpause noch das wichtige Heimspiel gegen Fortuna Düsseldorf an. Die Eintracht wollte ihren Saisonstart vergolden und hatte kurz vor Spielbeginn noch den endgültigen Zerfall der „Büffelherde“ zu verkraften. Gelähmt von dieser Nachricht und mit schweren Beinen sah es zunächst nach einem typischen Europapokal-Kater aus, ehe Bas Dost in die Partie kam und die Mannschaft das Ruder bemerkenswert herumriss. SGE4EVER.de hat den 2:1 Erfolg und damit auch den Saisonstart noch einmal analysiert:

Müde Beine und Ideenlosigkeit
SGE-Trainer Adi Hütter hat überraschenderweise die Breite des Kaders kaum genutzt und mit David Abraham für Almamy Toure und Dejan Joveljic für Ante Rebic lediglich zwei frische Kräfte im Vergleich zum kräftezehrenden Spiel gegen Straßburg in die Startelf rotiert. Eine Entscheidung, die durchaus verwunderte und auch in den ersten 45 Minuten kaum Früchte tragen sollte. Die Fortuna wurde von Ex-Trainer Friedhelm Funkel bemerkenswert eingestellt, machte die Räume sehr eng und war mit langen Bällen und schnellem Konterspiel immer wieder gefährlich. Die Eintracht hingegen war durch diese Spielweise gezwungen das Spiel zu machen und hatte viel Ballbesitz. Diesen Ballbesitz konnten die Adlerträger aber kaum nutzen, da einerseits die Bewegung und die Anspielstationen im vorderen Drittel fehlten, andererseits fand man kaum kreative Mittel um den Defensivblock zu durchbrechen. Insbesondere die sonst so wichtigen Außenspieler Filip Kostic und Danny da Costa wussten sich nicht durchzusetzen und wirkten verständlicherweise nicht so spritzig. Hinzu kam, dass das Umschalten von Offensive auf Defensive nicht gut funktionierte und man deshalb ungewohnt viele Probleme in der Abwehr hatte. Die Adlerträger hätten sich deshalb trotz des vielen Ballbesitzes nicht beschweren dürfen, wenn sie statt mit einem 0:1 mit einem 0:2 in die Halbzeitpause gegangen wären.

Dost bringt den Umschwung
Auch wenn das so frühe Debüt von Dost so sicherlich nicht geplant war, musste Hütter aufgrund der fehlenden Durchschlagskraft und harmlosen Offensive reagieren. Er nahm den wie immer sehr bemühten Joveljic raus und brachte Dost. Das Spiel zeigte deutlich, dass der Serbe noch Zeit brauchen wird – so wie man es auch von Anfang an angekündigt hat, was nicht heißt, dass er kein großes Talent ist. Im Schatten eines erfahrenen Dosts wird er sich in aller Ruhe entwickeln und lernen können. Dost selbst hatte schon in seinen ersten Spielminuten gezeigt wo die Reise mit ihm hingehen soll: Mit seiner Größe ist er als Zielspieler enorm wertvoll, immer hoch anspielbar und bindet Abwehrspieler, die Mühe haben, ihn bei Flanken zu verteidigen. Auch versucht er Bälle direkt abzulegen und das Spiel damit schnell zu machen. Auch wenn die Abstimmung noch gefehlt hat, zeigte sich deutlich, dass der Holländer auch kombinieren und mitspielen kann. Der entscheidende Unterschied zu seinen Vorgängern ist allerdings seine Körpersprache. Seine positive Körpersprache. Dost versuchte gleich seine Mitspieler mitzureißen, applaudierte bei jedem Anspielversuch, entschuldigte sich, wenn etwas nicht funktionierte. Ein absoluter Teamplayer, der mit seiner positiven Mentalität die Mitspieler mitreißen kann. Nicht zufällig köpfte ausgerechnet er nach traumhafter Vorarbeit von Goncalo Pacienca zum 1:1 ein. Ohnehin wirkte Pacienca, der kein klassischer Stoßstürmer oder Zielspieler ist, an der Seite von Dost wie befreit. Er konnte sich fallen lassen, auf die Außen ausweichen und hatte doch immer die Anspielstation Dost im Strafraum. Etwas, was ihm als alleinige Spitze oder mit Joveljic fehlte und ihm seiner Stärken beraubte. Nach seinem Assist belohnte er sich noch kurz vor Schluss mit einem Tor ins Glück. Siegtreffer in der Schlussphase, das kann Pacienca. Die Eintracht hatte schlussendlich trotz der schweren Beine den Kampf angenommen und das Spiel aufgrund des großen Willens gewinnen können. Die Statistiken belegen diesen Kraftakt: mehr gelaufen trotz dem Donnerstag-Spiel (113:112 Kilometer), mehr Ballbesitz (57:43 Prozent) und mehr gewonnene Zweikämpfe (56:44 Prozent). Es war bemerkenswert wie die Mannschaft sich trotz des Rückstands in der zweiten Halbzeit noch einmal steigern konnte und auf Sieg spielte. Diese Mannschaft hat zwar ihre drei Büffel verloren, aber gewiss nicht ihre einzigartige Mentalität.

Neue Spielausrichtung
Im Zuge des gestern bekannt gewordenen Transferhammers (Ante Rebic gegen Andre Silva) bestätigte Sportvorstand Fredi Bobic, dass die Eintracht vermehrt mit zwei Stürmern spielen möchte. Dies verändert die Spielweise im Vergleich zur vergangenen Saison signifikant und vieles der neuen Spielweise, konnte man in den bisherigen Spielen bereits erkennen. Letztlich hatte man ja schon mit dem Abgang des ersten „Büffels“ beschlossen, dass man die Abgänge durch das Kollektiv und eine veränderte Spielweise auffangen möchte. Auch um die Abhängigkeit vom Sturm etwas zu reduzieren. Durch die Ausrichtung mit zwei Stürmern hat man einerseits einen Mittelfeldspieler mehr auf dem Feld, was vor allem neue Kreativität ins Spiel bringen soll. Ob Daichi Kamada oder Djibril Sow, der nach seiner Einwechslung ebenfalls andeutete, dass er das Spiel lenken kann – die Hessen wollen so weg von ihrem Spiel ausschließlich über lange Bälle, die das Mittelfeld überbrücken und variabler sein. Für die beiden Außenverteidiger bedeutet der Wegfall des Dreier-Sturms, dass sie noch höher stehen müssen und die Außenbahnen komplett alleine beackern müssen. Hinter ihnen rücken dafür die Innenverteidiger sehr weit auf und machen das Spiel extrem breit. Dies verändert das gesamte Spiel und bedeutet gleichzeitig ein gefährliches Spiel für die Defensive. Dieser neuen Herangehensweise ist es vermutlich auch geschuldet, dass die Eintracht im defensiven Umschaltspiel noch Probleme hat, denn die Wege für die Innenverteidiger zurück auf ihre angestammte Position sind deutlich weiter. Hinzu kommt, dass man sich so im Aufbauspiel keinen Fehler erlauben darf, da der Gegner sonst nahezu alleine auf Makoto Hasebe zulaufen würde. Eine riskante Variante, die nach vorne viel Durchschlagskraft erwarten lässt, aber in der Defensive noch genauerer Abstimmung bedarf. Auch wird Hütter dafür öfter rotieren müssen, denn Kostic und da Costa werden so definitiv ihre Pausen brauchen. Der Kader gibt diese Rotation her und man ist in der Breite gut aufgestellt, um erfolgreich in drei Wettbewerben bestehen zu können. Mit dem Weiterkommen im Pokal, dem Einzug in die Europa-League-Gruppenphase und den erreichten sechs Punkten nach drei Ligaspielen hat die SGE einen sensationellen Saisonstart hingelegt und das obwohl man die offensiven Schlüsselspieler verloren hat. Diese Mannschaft wird auch in dieser Saison großen Spaß machen und man darf gespannt sein, wie es wird, wenn alle Rädchen ineinander greifen und die Abstimmung noch besser wird.

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98 Kommentare

  1. Medizincheck ist durch.
    Trikot auch schon anprobiert.
    Nummer 33 Silva!
    Herzlich Willkommen.

    Quelle: eigene private Quelle

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  2. Das wärs noch . Rebic weg und kein Silva da . Da kann man dann Stendera in den Sturm stellen.

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  3. Das wärs noch . Rebic weg und kein Silva da . Da kann man dann Stendera in den Sturm stellen. Noch ne gute Stunde. Geb alles Fredi!

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  4. Wenn Silva nicht klappt, dann kommt Rebic auch wieder, die Sachen hängen voneinander ab… Laut Gianluca Di Marzio (Sky Italia Reporter) gibt es „Probleme“ die noch gelöst werden müssen bei Andre Silva… steht aber nichts von Medi… klingt eher nach letzten Vertragsdetails…

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  5. Das ist nicht wie auf Malle beim Hütchenspieler… Rebic verschwindet dann nicht einfach 😀

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  6. @60: das wäre natürlich hart.
    Ich weiss nur das der Spieler das Trikot mit der 33 anhatte und beim Check war.

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  7. Macht es net zu spannend, ein kaputtes Fax, Stromausfall oder falsche Nummer, net dass noch irgendwas schief geht… bin nervös…

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  8. noch fünfunnverzisch Minute
    Spannung bis zur letzten Sekunde.
    Ich brauch jetzt nen Äppler

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  9. Uff… mei Herz… mei Droppe… macht misch doch net so feddissschchhhhhh… aber DiMarzio weiss Bescheid.. das Ding ist durch !!!!

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  10. Ich hoffe ja das die Meldung @71 richtig ist, ich weiß nicht wieviel Bock Ante hätte wenn er zurück müsste.

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  11. Bekloppt, vor 24 Stunden hatte ich mich über den Abgang von Rebic geärgert und heute wäre ich unfroh, wenn der Deal platzen würde 🙂

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  12. @Air Am Ende des Tages möchte sein neuer Arbeitgeber uns einen „verletzten“ Spieler andrehen – wir können nichts dafür…

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  14. Hahaha… beim Anblick von Handkäs isser direkt umgekippt, da hat de Fredi den Daume nach unne gesenkt..

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  15. Mensch scheppi,miss das sein nach deinen ersten Satz ist es mir durch den Körper gefahren du alter scherzkeks

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  16. Die Situation schreit geradezu nach einem kleinen Scherz , ich war auch in Versuchung. Irgendwie muss man ja mit der Spannung umgehen.

    Aber wenn man den Reporter von Sky Italia Glauben schenken kann, dann ist die Sache durch, das schreiben mehrere Medien, allerdings immer nur mit Bezug auf diesen einen Herren . Ich glaube, die Sache ist gelaufen und er wird/ist einer von uns!

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  17. Und Freiburg holt Grifo für 7 Millionen (TM 9Millionen).
    Sehr seltsam das er nur 14 Minuten Buli-Spielzeit bei Hoffe hatte.
    In der Vorbereitung klar gesetzt nach dem Leihhalbjahr.

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  18. An alle Stendera Hater… nu isser weg… nichts mit aussitzen… ich finds nach wie vor schade ihn gehen zu sehen, unser ewiges Pummelchen…

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  19. Sorry, ich platz gleich, kann mir irgendjemand zuverlässig sagen ob Silva jetzt kommt oder nicht? Kann nirgens was lesen….

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  20. @94 Hat Eintracht gerade gemeldet… Vertrag im gegenseitigen Einvernehmen aufgelöst…

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  21. Solangsam könnte doch mal ne Bestätigung von Fredi kommen.
    ich hoffe das es keine Fax Probleme gab 🙂

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