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Omar Marmoush erzielte beide SGE-Tore bei seinem Ex-Klub Wolfsburg. Foto: IMAGO / osnapix

Doppelter Marmoush erlegt Ex-Klub – 2:1-Sieg in Wolfsburg

Die Länderspiel-Pause ist vorbei, die Bundesliga nimmt wieder Fahrt auf. Für die Frankfurter Eintracht ging die Reise am 3. Spieltag daher zum VfL Wolfsburg, wo die Hessen an den 3:1-Heimsieg gegen die TSG 1899 Hoffenheim vom zweiten Spieltag anknüpfen wollten. Und das gelang der Mannschaft von Trainer Dino Toppmöller bestens, denn am Ende stand ein 2:1-Auswärtssieg auf der Anzeigetafel. Beide Tore für die Adlerträger erzielte Omar Marmoush, für die Hausherren traf Baku.

Chefcoach Toppmöller veränderte seine Startelf im Vergleich zum Spiel gegen Hoffenheim nicht, das hieß auch, dass der zuletzt angeschlagene Omar Marmoush spielen konnte. Der Ägypter war mit Problemen von der Länderspielpause zurückgekehrt, gewann aber den Wettkampf gegen die Zeit. Die SGE startete zu Beginn in der Defensive sehr flexibel in der Viererkette mit Arthur Theate auf der linken Seite, Robin Koch und Tuta starteten in der Mitte, rechts sollte Kristensen die Seite zu machen. Dieses System änderte sich aber auch immer wieder und Niels Nkounkou rückte mit hinter und ließ die Formation zur Fünferkette werden. Davor sicherten Ellys Skhiri und Hugo Larsson ab, davor Wiederrum stürmten Mario Götze, Hugo Ekitiké und Marmoush.

In den ersten Minuten hatten eher die Wolfsburger bessere Aktionen in der Offensive, so auch die erste Chancen in der achten Minute nach einer Ecke, der abschließende Wimmer hätte aber im Abseits gestanden. Direkt danach klärte Koch eine Hereingebe von Baku zur Ecke, die aber nichts einbrachte. Die SGE tat sich zu Beginn schwer, verlor zu viele Bälle zu schnell und konnte sich so nicht in der Hälfte der Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl festsetzen. Erst in der 19. Minute kam die SGE zum ersten Abschluss, Marmoush verzog aus gut 18 Metern aber deutlich über das Tor.

Wolfsburg versucht viel, SGE macht das Tor

In der 25. Minute sah Skhiri dann nach einem taktischen Foul im Mittelfeld die erste Gelbe Karte der Partie. In der 30. Minute schlug dann aber zum ersten Mal die Stunde der SGE – und erneut zeigten Ekitiké und Marmoush ihre Extraklasse. Nach langem Ball von Larsson war Ekitiké auf der linken Seite auf und davon und spielte auf Marmoush, der mit dem ersten Kontakt über Wolfsburg-Keeper Grabara lupfte und anschließend einschob – tolle Aktion des SGE-Sturmduos. In der 39. Minute hätte die SGE sogar noch einen weiteren Treffer nachlegen können, als Marmoush nach Nkounkou-Freistoß recht frei zum Kopfball kam, aber den Ball nur recht leicht in die Arme von Grabara köpfte. Aber auch in der Abwehr war die Eintracht hellwach, so klärte Koch stark, nachdem Wimmer auf der linken Seite in Richtung Kevin Trapp durch war. Kurz vor der Pause gab es einen Schreckmoment, als sich Trapp bei einem Abschlag verletzte und behandelt werden musste. Durch die starke Phase nach dem Treffer verdienten sich die Frankfurter die Führung nachträglich, denn bis zur Pause geschah nichts mehr und die Eintracht ging mit der knappsten aller Führungen in die Halbzeit.

Santos kommt unverhofft zum Debüt

Zur Halbzeit war die SGE gezwungen zu Wechseln: Bei Trapp ging es nicht weiter, für den 34-Jährigen kam Kaua Santos in die Partie, der Brasilianer feierte damit sein Bundesliga-Debüt. Und auch Mario Götze blieb in der Kabine, für ihn kam Fares Chaibi in die Partie. Auch die Hausherren wechselten, Mohammed Amoura kam für Öczan in die Partie. Und Chaibi fügte sich gleich mit seiner ersten Aktion ins Spiel ein, als er zu spät kam und direkt die Gelbe Karte sah. In der 52. Minute hatte die SGE dann die erste Chance der zweiten Halbzeit, Ekitiké ging rechts im Strafraum an seinem Gegenspieler vorbei, blieb dann aber am Hausherren-Keeper hängen. Trotzdem eine starke Aktion des Franzosen. Ebenfalls eine starke Aktion, aber auf der anderen Seite, zeigte Tuta, als der Brasilianer nach haarsträubendem Fehler in der SGE-Abwehr gerade noch gegen Tiago Tomas blockte – und sich anschließend ordentlich und völlig zurecht feierte. Auch vier Minuten später war der Abwehrmann wieder zur Stelle und klärte stark. Die SGE konzentrierte sich jetzt sichtbar auf die Konter, blieb in dieser Phase aber oft stecken und konnte so nicht gefährlich werden.

SGE-Chancenwucher, Wolfsburger Traumtor

Das änderte sich ab der 60. Minute: Die Hausherren versuchten viel, es war den “Wölfen” aber auch anzumerken, dass sie durchaus Respekt vor den Kontern der SGE haben. Einen dieser schnellen Vorstöße schloss Chaibi in der 62. Minute ab, der Schuss des Algeriers wurde aber geblockt. Zwei Minuten später dann die beste SGE-Chance in der zweiten Halbzeit. Ekitiké schloss aus 17 Metern stark ab, Keeper Grabara parierte den aufsetzenden Ball gut auf die Seite und rettete dann auch gegen Marmoush, der den Nachschuss nicht am Polen vorbeibrachte. Und die Eintracht war jetzt voll da. erneut spielte Ekitiké stark und passte auf Chaibi, dessen Abschluss aber im letzten Moment geblockt wurde – die Hessen waren in dieser Phase nah am 2:0 dran. Und es ging weiter: Nach der anschließenden Ecken kam Theate zum Kopfball, köpfte auf das Tor der Hausherren – und scheiterte am Pfoten. Innerhalb von nur drei Minuten war das bereits die dritte Top-Chance der Mannschaft von Dino Toppmöller. Kurz vor der Ecke brachte der Cheftrainer noch Ansgar Knauff für Nkounkou in die Partie. Anschließend gingen die Wölfe mehr Risiko, Hasenhüttl brachte mit Kevin Behrens und Jonas Wind zwei Stürmer, außerdem kam Vranckx für das Mittelfeld. Svanberg, Wimmer und Tomas gingen dafür raus. Auch die Hessen wechselten kurz darauf und brachten Igor Matanovic für den starken Ekitiké (74.). Der Auftrag war klar: Matanovic sollte die Bälle nun in der Offensive festmachen, so Zeit zum Nachrücken bringen und die SGE-Defensive so entlasten. Das ging zunächst aber nach hinten los, denn getreu dem Motto: “Machst du vorne die Chancen nicht, bekommst du hinten ein Gegentor”, trafen die Hausherren – und das aus SGE-Sicht leider traumhaft. Baku bekam den Ball in der Nähe des SGE-Strafraums, zog nach Innen und schlenzte den Mal traumhaft in die Maschen. Der Treffer wurde noch geprüft, bestand den Check aber, obwohl Kaminski im Abseits stand. Diese Abseitsstellung wurde aber wohl als passiv bewertet.

SGE mit starker Reaktion

Im fast direkten Gegenzug dann aber wieder die SGE. Nachdem Marmoush gefoult wurde, brachte Chaibi den Ball weit in den Strafraum, wo Matanovic zum Kopfball ging. Im Luftkampf ging der Ball anschließend klar an die Hand von Zesiger – Schiri Osmers zeigte anschließend auf den Punkt. Zum Elfmeter traf Marmoush an – und traf stark ins linke Eck (82.)! Die erneute Führung für die SGE. Direkt danach hieß es noch einmal Zittern, aber die SGE überstand auch einen VAR-Check im eigenen Strafraum. In der 85. Minute kam Aurele Amenda, für ihn ging Larsson – bereits das zweite Bundesliga-Debüt auf SGE-Seite an diesem Tag. Dann gab es wieder Aufregung im SGE-Strafraum, als die “Wölfe” erst kurz vor der Linie von Amenda gestoppt wurde, den anschließenden Konter spielte Knauff stark aus, Chaibi schloss ab – der Ball touchierte aber nur den linken Torwinkel – dramatische Szenen nun in Wolfsburg. Die Hausherren warfen jetzt natürlich alles nach vorne, die SGE-Defensive warf sich nun aber in alles hinein und vor allem Amenda klärte mehrfach stark. Auch Keeper Santos zeigte eine gute Leistung und vor allem eine starke Strafraumbeherrschung. Auch in der sechsminütigen Nachspielzeit hielt das SGE-Bollwerk, Matanovic vergab sogar noch das 3:1, als der Kroate nach gutem Ballgewinn von Marmoush im letzten Moment geblockt wurde. So stand am Ende ein hart verdienter 2:1-Auswärtssieg für die SGE, die damit den zweiten Sieg in Folge in der Liga einfahren konnte. Auf Eintracht-Seite stach sicherlich Omar Marmoush hervor, der beide Tore erzielte. Aber auch die Defensive darf nicht unerwähnt bleiben.

Für die Adlerträger geht es am kommenden Samstagabend mit dem Topspiel gegen Borussia Mönchengladbach weiter.

Tor: K. Trapp1
∅ 3,0
Abwehr: A. Theate3
∅ 2,5
Abwehr: L. Tuta28
∅ 2,5
Abwehr: R. Kristensen13
∅ 2,5
Mittelfeld: N. Nkounkou29
∅ 3,0
Mittelfeld: H. Larsson16
∅ 2,5
Mittelfeld: E. Skhiri15
∅ 3,0