Nach den letzten beiden Siegen gegen Antwerpen und die übermachtigen Bayern, war die Hoffnung groß, dass die Eintracht sich nach holprigem Start endlich gefunden hat. Das Spiel gegen Hertha BSC war allerdings die pure Ernüchterung und der Beweis dafür, dass bei den Hessen weiterhin nichts zusammenläuft und wenn es dann auch noch an Einstellung und Kampfgeist mangelt, dann verlieren die Frankfurter eben auch im eigenen Stadion gegen die krisengeplagte Hertha aus Berlin. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal analysiert:
Der Sieg gegen Bayern München hat den Ernst der Lage vergessen lassen
Mit großer Leidenschaft verteidigte die SGE in ihrem Auswärtsspiel in München alles was auf ihr Tor kam. Im richtigen Augenblick setzte man dann gefährliche Konter und konnte so den Rekordmeister besiegen. Auch wenn die Freude riesengroß war, so hat sie vermutlich den Ernst der Lage vergessen lassen. Gegen Hertha BSC offenbarten sich wieder die Probleme der letzten Woche: große Ideenlosigkeit, Fehlpässe, Abstimmungsprobleme, Abhängigkeit von Filip Kostic und absolut keine Torgefahr. Insbesondere die erste Halbzeit war ein einziger Offenbarungseid. Es war weder erkennbar, mit welchem Matchplan die Frankfurter eigentlich in die Partie gegangen sind, noch welches System sie eigentlich spielen wollten. Die einen pressten weit aufgerückt wie zu Adi Hütters Zeiten, die anderen zogen sich weiter zurück und die Hertha hatte ein leichtes Spiel. Mit dem 0:1 Rückstand zur Pause waren die Adlerträger noch gut bedient. Auch wenn verständlicherweise nicht alles klappen kann, weil ein neuer Trainer mit einer neuen Spielidee nunmal Zeit braucht und viele neue junge Spieler erst in der Liga ankommen müssen, so darf man doch zumindest erwarten, dass die Mannschaft alles in die Waagschale wirft. Unbedingter Wille, physische Präsenz, Leidenschaft und Kampf, all das was die Hessen in den letzten Jahren ausgezeichnet hat. Nichts davon war übrig in der ersten Halbzeit.
Ist es wirklich eine Frage des Systems?
Nach acht Spieltagen in der Bundesliga, einem DFB-Pokal-Spiel und zwei Europa-League-Auftritten drängt sich allmählich die Frage auf, ob es wirklich nur eine Frage des Systems ist bis die Eintracht in die Spur findet. Ob Dreier- oder Viererkette, die Probleme sind die Gleichen. Individuelle Fehler, eklatante Fehlpässe, mangelnde Einstellung und pure Harmlosigkeit in der Offensive. Im Vorfeld der Saison sprachen die Verantwortlichen viel von Variabilität und davon, dass man nicht länger von einem Starstürmer (André Silva) oder dem Vorlagengeber Filip Kostic abhängig sein dürfe. Die Offensivkraft sollte auf vielen Schultern verteilt werden und die Hessen somit weniger ausrechenbar sein. Nun muss man ernüchternd konstatitieren, dass die Eintracht im Moment weiterhin einzig und allein von Kostic abhängig ist. Keiner der Neuzugänge ist in der Lage für Gefahr zu sorgen und es ist offensiv auch noch keine Spielidee erkennbar. Brauchen die Neuzugänge schlichtweg noch Zeit, die man im schnelllebigen Bundesligageschäft in der Vielzahl an Neuzugängen nicht hat oder ist die Qualität einfach nicht ausreichend? Es ist eine Frage, die man zum jetzigen Zeitpunkt nicht beantworten kann, aber doch werden die Zweifel größer. Goncalo Pacienca, der vor der Saison auf dem Abstellgleis stand, ist im Moment die einzige Sturmhoffnung, was bereits sehr viel über die Offensive der SGE aussagt. Und trotzdem spielt am Ende der aktuell noch wie ein Fremdkörper wirkende Sam Lammers. Oliver Glasner muss sich die Frage gefallen lassen, ob er aktuell auf die falschen Spieler setzt.
Es braucht Mentalität
Wenn spielerisch schon nichts gelingen will, dann muss zumindest die Mentalität auf dem Platz stimmen. Mit Tuta und auch Stefan Ilsanker hat die Mentalität in München gestimmt und beide zeigten eine starke Leistung. Wieso belohnte Glasner diese Leistung nicht und rotierte beide zurück auf die Bank? Auch Pacienca gehört aufgrund seiner Körpersprache aktuell auf den Platz und auf den einzig kreativen und durchsetzungsstarken Daichi Kamada kann man im Moment eigentlich auch nicht verzichten. Mit der kommenden Partie in Bochum steht ein echter Gradmesser bevor. Verliert die SGE auch in Bochum, muss man sich langsam aber sicher nach unten orientieren. In der jetzigen Situation sollte man daher weniger auf die spielerische Linie schauen, sondern Mentalitätsspieler eine Achse bilden lassen und um diese herum ein Team formieren, welches bereit ist über 90 Minuten zumindest mit allem was man hat dagegen zu halten. Es wird weiterhin Geduld brauchen, aber eben auch Erfolgserlebnisse, um Selbstvertrauen und Sicherheit zurückzugewinnen. Nach dem Sieg in München hat man sich bei der Eintracht vermutlich schon zu sicher gefühlt und dachte man sei auf dem richtigen Weg. Das Spiel gegen Hertha BSC Berlin sollte nun alle Sinne geschärft haben und Glasner ist nun gefordert Lösungen zu finden. Die Zeit der Experimente sollte nun vorbei sein, denn in Bochum brauchen die Frankfurter einen Sieg.
Wenn man den Kader genau betrachtet, hat uns ein Leistungträger der letzten Saison verlassen.
Natürlich fehlen uns die Tore von Silva, aber an ihm allein kann es nicht liegen.
Ich habe in einem Bericht gelesen, das OG vllt zu nett ist, und das könnte der springende Punkt sein.
Niko Kovac und Adi Hütter haben die Mannschaft gerne die Mannschaft, ich nenne es mal provoziert, in dem Sie öffentlich gesagt haben, das erwartet wird das die Mannschaft in den nächsten Spielen so viele Punkte holen muss.
Vllt brauchen die Jungs den Druck.
Gegen Gegner wie Berlin musst du zu Hause gewinnen, wenn du als Spieler in der Vorbereitung den Anspruch hast, international spielen zu wollen.
Für mich ist es eine Frage des Charakters.
Spiele wie Hauge, Lindström, Lammers und Co sind aktuell keine Hilfe weil sie mit sich selbst zu kämpfen haben, und das gleiche sehe ich bei OG
Ich hoffe immer noch das eine gute Entscheidung war das er zur Eintracht kam, aber aktuell sehe ich kein Licht am Ende des Tunnels.
Es kommt auch noch hinzu das junge Spieler wie Ache und Blanco links liegen gelassen werden.
Aber ich weiß nicht ob Sie Wirklich so viel schlechter sind wie die oben genannten Neuzugänge.
Sie brauchen bestimmt Zeit, aber aktuell finde ich haben wir die Zeit nicht 5 neue zu integrieren.
Daher sollte man versuchen einen anderen weg zu gehen.
Und das 3-5-2 oder 3-4-2-1 System würde ich erstmal beibehalten da wir keine 4er Kette spielen können, weil uns die Spieler dafür fehlen.
In WOB war OG auch nett und hatte Erfolg.
… Jesse Marsch ist auch nett. Wie verarbeiten wir jetzt diese Info? 🙂
OG hat Wobu mit seiner Art in die CL gebracht. er kann nichts dafür, wenn wir z.B. eine schlechte Zweikampfquote haben. Hinten wird wie gegen Berlin gepennt, deshalb gab es die Gegentore. Vorne fehlt die Torgefahr, was am Personal liegt.
warum nicht hinten sicher stehen und vorne altbewährtes.
Trapp
Tuta Hinteregger (oder Hasebe ) Ndicka
Sow Jakic ( oder Hasebe )
außen Durm und Kostic
Borre Kamada
Pacienca
Durm ist rechts defensiv der stabilste
ich hoffe auf Muani in der Winterpause. Pacienca ist keine Dauerlösung.
@47 Top Aufstellung!
Bei all der zum Teil berechtigten Kritik, kann ich eine Sache nicht verstehen. Viele hier führen immer wieder an, warum Akman, Blanco, Joveljic und auch Ache keine Chance gegeben wurde/wird und argumentieren damit, dass die Spieler nicht schlechter sein können.
Also wenn ein Blanco in der U19 nicht glänzt, ein Akman sich in Nijmegen Stand jetzt kein Stammplatz erkämpfen kann und Joveljic sogar in der Major League bei LA Galaxy nur Joker-Minuten kommt, dann sind diese Spieler einfach nicht gut genug für die Bundesliga.Punkt!
Ache mag zwar schnell sein und auch Kopfballstark, aber bei allen anderen Skills ist er ebenfalls weit hinten dran. Wer ihn mal ein paar Spiele live gesehen hat, der weiss das auch richtig einzuordnen.
Also bei aller Kritik, bitte auch immer schön bei der Wahrheit bleiben und nicht irgendwelche Wunschszenarios als die ultimative Realitität verkaufen.
So Forza SGE, ich bin immernoch geduldig mit der Eintracht und hoffe auf eine schnelle Wende!
@55
Naja da hast du es dir aber so rausgepickt wie es momentan in die Argumentationskette fällt. Ache kam selbst bei Hütter wieder am Ende zum Zug und war bei Olympia noch einer der Besten. Joveljic war in Österreich Nr. 4 der Torjägerliste ,einer Liga die auch nicht viel schlechter ist als die der Altstars überm Teich. Und wer Zeit für unsere Neuen fordert der wird sie wohl Akman erst Recht zugestehen. Und Blanco wurde doch von der Eintracht so hochgelobt “ vornehmlich für die Profis gedacht , mega Talent blabla…..“
Und wenn ich sehe wer bei OG erst außen vor war und dann alles zum Zug kam, glaube ich nicht, dass es nur mit Leistung zu tun hat. Allein auf der RV – Position kamen alle im Kader stehenden Leute zum Einsatz bislang ( da Costa, Durm, Chandler, Toure) Und das nach noch nicht mal der Hälfte der Hinrunde. Dazu auch anfangs Leute wie Barkok beispielsweise die komplett wieder in der Versenkung verschwunden sind. Also bis auf Ache und Blanco stand fast schon unser kompletter Feldspielkader ( außer die Lizenzauffüller) aufm Platz, da kann man den beiden mit Verlaub auch noch ne Chance geben. Zumindest Ache hätte am Samstag nicht schlechter als Lammers sein können.
@56
‚Also bis auf Ache und Blanco stand fast schon unser kompletter Feldspielkader ( außer die Lizenzauffüller) aufm Platz‘
Ache wurde gg BVB, Augsburg und Bielefeld eingewechselt. Ansonsten stimmts, nur die Ersatzkeeper Ramaj und Grahl sind noch ohne Minuten.
Gegen Piräus dürfen sie jedoch eh beide nicht spielen.
Die PK von Glasner hat mir sehr gut gefallen. Er hat die Defizite klar angesprochen und durch die Blume auch Lammers und vor allem Chandler kritisiert – und zwar völlig zu Recht. Allerdings hat er die Aufstellung zu verantworten und Chandler in die Startelf zu stellen, wird sich mir nie erschließen. Er ist einer der schwächsten Spieler in der Bundesliga, das ist leider nun mal Fakt. Er ist mannschaftsdienlich, kämpft immer und spielt in schwierigen Zeiten den Gute-Laune-Bär (siehe letzter Spieltag der letzten Saison). Für mich kann er aber nur als Ergänzungsspieler infrage kommen.
Zu den Leistungen: Gegen die Hertha fand ich es zum ersten Mal nach Mannheim in dieser Saison richtig, richtig schlecht. In Bochum müssen irgendwie drei Punkte her, sonst brennt es im Stadtwald.
@57
stimmt natürlich Mr. Facts 😉
Hinsichtlich Akman habe ich mal nachgeschaut der stand sogar 5 mal in der Startelf ( von 9 Spielen). Erst die letzten drei Spiele nicht mehr gesetzt. Nicht schlecht wie ich finde für einen jetzt 19-Jährigen aus der türkischen zweiten Liga. Aber eigentlich müßig über die Leute zu diskutieren ,die nicht bei uns sind, da Sie uns auch nicht weiterhelfen können. Deswegen will ich das auch gar nicht ausdehnen. Wollte ihn nur nicht unter Wert dastehen lassen.
Na jetzt wo quasi jeder “ getestet“ worden ist sollte OG ja Bescheid wissen was er an wem hat. Bin mal gespannt ob er weiterhin dem Trio eine Chance gibt oder Paciencia jetzt der neue Heilsbringer ( wie es in dem anderen Artikel steht) ist.
Nun ja Pacienca ist nicht der schnellste und die Nummer mit Schalke hat Schatten geworfen. Mit dem Ball aber kann er umgehen und er weiß wo das Tor steht. Die Bundesliga Tauglichkeit spreche ich ich nicht ab.
Da ja so oder so alles scheiße läuft soll er meine Meinung nach den Younes wieder reanimieren. Auch das einige die Hände übern Kopf schlagen. Wir wissen alle nicht was vorgefallen ist. Ja es ging ums Geld mit Sicherheit aber es gibt gegenwärtig nur eine Aussage und die ist von der SGE. Ich habe keine Silbe gelesen von Younes und seiner Aussage! Evtl. habe ich diese übersehen? Es gehören immer 2 dazu.
Zurück zum Erfolg mit der beliebten Aufstellung. Toure könnte mMn als RM eingesetzt werden. Technik und Speed hat er.
—- Tuta Hinti N’digga —-
——– Rode Sow ——–
Toure —————– Kostic
— Kamada — Younes —
———- Pacienca ——
FYI.: Trappo im Tor.
@Braumer,
bzgl Hrustic bin ich persönlich skeptisch.
Warum? Mir sind Spieler lieb, die eine klare Art zu spielen haben und hierüber Verlässlichkeit ausstrahlen. Stärken und Schwächen sind bei eben diesen bekannt. Diese klare Art hat uns in den vergangenen Jahren ein stabiles Gerüst gegeben auf welches man sich in schwierigeren Phasen immer wieder zurückziehen und welches einem Halt gegeben hat. Das zusammen mit enormen Durchsetzungsvermögen gerade im Sturm war die Mixtur die uns enorm erfolgreich gemacht hat.
Bei Hrustic (aber auch vielen anderen) sehe ich weder die Klarheit in der Spielweise noch das Durchsetzungsvermögen und das macht sie beliebig.
Ob ein Hrustic oder ein Barkok oder ein Touré oder oder oder leicht über den Strich oder leicht darunter sind hängt bei diesen Spielern extrem von der Tagesform ab und das ist eben auch ein Grund weshalb wir zur Zeit keine Stabilität und Konstanz reinbekommen.
Der aktuelle Kader hat zu viel Maße und anders als die letzten Jahre zu wenig Klasse! Das aus unterschiedlichen Gründen.
Die einen sind noch zu jung und müssen erstmal ein Jahr rangeführt werden (Lindström, Hauge)
Andere ganz wichtige Achsenspieler (Hasebe, Rode) sind leider über den Zenit rüber.
Wiederum andere Spieler müssen nun Aufgaben übernehmen die sie (noch) nicht gewachsen sind.
ZB Hinti muss hinten die Abwehr organisieren, Sow im ZM Führungsaufgaben übernehmen.
Und das liegt in meinen Augen daran, dass man die Situation möglicherweise etwas unterschätzt und Mannschaft/einzelne Spieler überschätzt hat.
Hieraus gilt es nun das beste zu machen und im Winter dann zwingend nachzulegen, sollte widerratend das ein oder andere Talent keinen großen Sprung bis dahin machen.
Aber nochmal ganz kurz zu Hrustic…
Was sind in deinen Augen denn ganz konkret seine Stärken?
Hält er die Defensive stabil? Ist er offensiv stark? Ist er im Mittelfeld jemand der sauber seine Pässe spielt und das Spiel macht? Ich habe ehrlich gesagt noch nichts davon und daher ist er in meinen Augen Stand heute ein Transfer gewesen der unnötig war.
Vg
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