Mit der Auswechslung von Mijat Gacinovic kam ein großer Bruch ins Spiel der Eintracht. Die Hessen können zu viele Ausfälle nicht kompensieren.

Zum Abschluss der Hinrunde ging es für die Eintracht im letzten Heimspiel gegen den FC Bayern München. Nach dem erkämpften Punkt in Mainz, war dies noch einmal die große Chance die überragende Hinserie zu krönen. Die SGE musste jedoch dem Verletzungspech und dem inzwischen zu großen Kräfteverschleiß Tribut zollen und sich am Ende mit 0:3 etwas zu hoch geschlagen geben. SGE4EVER.de hat das Spiel wie immer noch einmal analysiert:

Ausfälle können nicht dauerhaft kompensiert werden
Während die Hessen in den letzten Wochen trotz der Ausfälle von David Abraham und Makoto Hasebe noch erfolgreich agieren konnten, war gegen den FC Bayern München spätestens mit der verletzungsbedingten Auswechslung von Mijat Gacinovic ein zu großer Bruch im Spiel. Schon vor Anpfiff gab es die nächste Hiobsbotschaft aus dem Lazarett, denn mit Ante Rebic fiel ausgerechnet der Spieler der „Büffelherde“ aus, der den Münchnern mit seiner Wucht und Durchschlagskraft schon im Pokalfinale große Probleme bereitete. Die Adlerträger, ohne Rebic und dafür mit Gacinovic, Luka Jovic und Sebastien Haller in vorderster Front, begannen extrem schwungvoll und dominierten die ersten zwanzig Minuten nach Belieben. Der Rekordmeister hatte große Probleme mit dem Tempo der SGE und die Frankfurter müssen sich vorwerfen lassen, dass sie aus ihren herausgespielten Großchancen keine Tore erzielt haben. Als dann Gacinovic verletzungsbedingt raus musste, fehlte plötzlich jeglicher Zugriff im Mittelfeld.

Der Akku war leer
Was viele bereits deutlich früher erwartet hätten, trat spätestens im Verlauf der Partie gegen den FCB ein: Die Mannschaft hat nicht mehr die Kraft für ihr intensives Pressing. In den ersten Minuten klappte das Pressing noch gut und in dieser Phase war es wie bisher immer wenn man Pressing spielte, denn die Bayern kamen überhaupt nicht mit dem Druck zurecht. Die Eintracht konnte sich so immer wieder Bälle zurückerobern und mit schnellem Umschaltspiel gefährlich werden. Diese Art des Fußballs machte die Hessen letztlich auch so erfolgreich in der Hinrunde und mit der schwindenden Kraft fehlte dieses entscheidende Element im Spiel der Frankfurter immer häufiger. Dass die Münchner dann plötzlich aus dem Nichts in Führung gingen war dann so etwas wie der K.O.-Schlag. Die Mannschaft stemmte sich aufopferungsvoll gegen die drohende Niederlage, hatte aber weder die Kraft, noch die spielerischen Mittel, um dieses Spiel noch umzudrehen. Insbesondere der Spielaufbau war eines der größten Mankos. Simon Falette, Carlos Salcedo und Evan N´Dicka können dies nicht in der Art und Weise leisten, wie es Hasebe und Abraham können. Da auch im Mittelfeld ein spielerisch starker defensiver Mittelfeldspieler fehlte, kam man auch im zweiten Durchgang nicht mehr zu den Chancen, die es gebraucht hätte, um das Spiel zu drehen. Die Bayern spulten ihr gewohntes Programm runter und ließen die Adlerträger hinterherlaufen. Mit 0:3 ist das Spiel aber sicher mindestens ein Tor zu hoch ausgegangen, denn wer weiß wie das Spiel sich mit einer frühen Führung entwickelt hätte und ob das nicht auch die Spieler noch einmal beflügelt hätte, um über sich hinauszuwachsen?

Mit Stolz auf das Geleistete an den richtigen Schrauben drehen
Die Niederlage hatte sicherlich auch etwas Gutes: Die Bayern haben die Schwächen im Kader der Hessen noch einmal schonungslos aufgedeckt. Auch wenn die SGE allgemein über einen großen Kader verfügt, so ist dieser in der Breite doch nicht optimal aufgestellt. In den letzten Wochen hat Eintracht-Trainer Adi Hütter immer wieder auf die selben 12-13 Spieler gesetzt, was im Umkehrschluss bedeutet, dass es im Kader der Frankfurter zu viele Spieler gibt, die nicht wirklich weiterhelfen. Auch auf den Außenverteidigerpositionen, die in Hütters System eine Schlüsselrolle einnehmen, braucht es dringend Entlastung für Danny da Costa und Filip Kostic, insbesondere dann, wenn man nun mit Jetro Willems dauerhaft in der Zentrale planen sollte. In der Abwehr hat man im Moment auch noch nicht die qualitative Breite, die die Ausfälle der beiden Routiniers Hasebe und Abraham auffangen könnte. Zudem hapert es weiterhin im defensiven Mittelfeld. Es wird interessant zu beobachten, ob Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic, die sich bietende Chance auf eine sensationelle Saison zu nutzen versucht und den Kader entsprechend nachjustiert, oder ob man mit dem vorhandenen Personal in die Rückrunde gehen wird. Mit dem Sechzehntelfinale in der Europa-League hat man neben der guten Ausgangssituation in der Bundesliga zudem auch auf europäischer Bühne noch die Chance auf ein Weiterkommen. Niederlage gegen den FCB hin oder her, die Eintracht kann mit großem Stolz auf das Jahr 2018 zurückblicken und hat sich hervorragende Grundlagen für das kommende Jahr geschaffen.

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10 Kommentare

  1. Kopf hoch Jungs !!!

    Bayern ist und bleibt ein widerliches Pack.Alleine der Kin………………….Ribery.Ekelhaft.

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  2. Verstehe die Analyse nicht. Wir müssen einfach das Tor machen, dann sieht es ganz anders aus. Bayern hat das Clever gespielt. Heute muss man einfach sagen: Ndicka hatte einen sehr schlechten Tag. Ansonsten fand ich das alles OK. Das Spiel kann nach 30 Minuten in eine komplett andere Richtung gehen. Ich bin stolz auf das Team und sage DANKE

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  3. Lieber noch mal so verlieren – mit einem Tor zuviel. Weiss man, woran man arbeiten/nachbessern muss.

    Insgesamt gilt und bleibt: Danke Eintracht fuer dieses tolle Jahr! Danke Kovac Brueder, danke Fredi, danke Bruno, danke Adi. So viele unvergessliche Momente… so stolz auf die Mannschaft!

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  4. Wenn man keine funktionierende Abwehr hat, kann man gegen Bayern nicht gewinnen.

    Falette und Salcedo haben bewiesen, dass sie höheren Ansprüchen nicht gewachsen.

    Wir brauchen dringend Verstärkung in der Defensive… Abraham und Hase werden irgendwann aufhören.

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  5. Ich denke auch, daß es vielleicht gar nicht so verkehrt ist, das, wenn man schon gegen die Bayern verliert, dann auch deutlich. Da lügt man sich dann nicht in die Tasche wenn es um die Aufarbeitung geht. Offensichtlich funktioniert die Abwehr in der IV nicht ohne Hase und Abraham und das kreative Loch im Mittelfeld ist offensichtlich. Ich bin nicht auf dem neuesten stand was der Genesungsprozess von Chandler macht, aber nochmal eine halbe Serie ohne Backup wäre völlig unverständlich. Ansonsten muß man nicht klagen. Wir haben ein tolles Team und mit einer „Nachjustierung“ ist mir auch vor der Rückrunde nicht bange. Vielleicht ist es auch ganz gut, daß unsere Offensive mal aus den Schlagzeilen von so gut wie jeder Gazette verschwindet. Bin mir sicher, daß gerade nach dem letzten Spiel, der Jagdinstinkt von Adi weiter gekitzelt wird. Das frist ihn an und das ist auch gut so. Er hat ja schon angekündigt, daß er in jeder Rückrunde erfolgreicher war als in der Hinserie. Die Vorzeichen im Gesamtpaket Eintracht Frankfurt sind für 2019 alles andere als schlecht. Vielleicht verstehen das sogar irgendwann die Behörden rund um das Baudezernat in Frankfurt

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  6. zu 5. Rode…. Bitte nicht, weder Rode, Mascarell, Jung , Schwegler. Sie alle wollten bessere Verträge, größere Vereine. Ist Alles legitim, aber die Eintracht ist kein Rehabecken für gescheiterte Karrieren.

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  7. Mit Rebic, Hase und Abraham hätten wir vier, fünf Wochen früher eine Chance gehabt und wahrscheinlich mit Glanz und Gloria gewonnen. So bleibt die Erkenntnis, dass vor allem Hase unverzichtbar bleibt. Der Fredi, Ben Manga und das Scouting Team sind sicher schon ihren Nachfolgern oder Backups auf der Spur. Trotz der Niederlage, die uns natürlich alle maßlos ärgert, eine Super-Hinrunde, und der 19. Mai bleibt sowieso unvergessen. Merry Christmas und auf ein Neues!

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  8. Wir hatten das Pech wieder erstarkten (Dusel)Bayern mit einem, wenn auch unsympathischen, sehr starken Ribery ins Messer zu laufen. Mit dem Pech einen diesmal fehlerlosen Gacinovic durch Verletzung zu verlieren, einem Tor bei dem sich der Schütze erstmal gegen den eigenen Fuß schießt und einer verunglückten Flanke. Darüber hinaus darf man gegen Bayern die Chancen der ersten 20 Minuten keinesfalls liegen lassen. N’Dicka kommt mir etwas ratlos vor, ihm fehlt m. E. die Ansage von Hasebe. Müller habe ich einstmals sehr wg. seiner unaufgeregten Art geschätzt, jetzt ist er nur noch ein „pain in the bum“! Zur Rückrunde möglichst die meisten Langzeitverletzten und die derzeitig angeschlagenen wiederherstellen, dann wird mir nicht Bange vor der RR. Und vielleicht gibt es ja doch noch eine unerwartet Verstärkung! Allen hier schöne Weinachten, vor Sylvester lesen wir uns bestimmt noch mal wieder.

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