Timothy Chandler kann sich ein Karriereende bei der Eintracht vorstellen.

Nach einem dreijährigen Intermezzo in Nürnberg, kehrte er vor sechs Jahren zurück in seine nach Frankfurt. Mittlerweile ist Timothy Chandler 30 Jahre und gehört im Kader der Hessen zur älteren Riege. Einen Stammplatz besitzt das Urgestein aktuell nicht, dennoch gehört der ehemalige US-Nationalspieler zu den Führungspersonen. Dazu braucht es keine regelmäßigen Einsatzzeiten.

Chandler: Kein Qualitätsproblem, sondern zu große Gier

Seine Meinung findet Gehör. Grund genug, um beim Familienvater einmal nachzuhaken, warum die Mannschaft aus den letzten Spielen so wenig Punkte einfahren konnte. Im Gespräch mit der „FR“ verrät er, woran das aktuell liegen könnte: „Vorne sind wir immer für ein Tor gut. Ich denke, wir sind zu gierig, nach vorne zu spielen und ein Tor machen zu wollen. Wir müssen das mit unserer Erfahrung ruhiger runterspielen.“ Ein ehemaliger Eintracht-Trainer betonte immer wieder: Wenn man nicht gewinnen kann, dann darf man auch nicht verlieren. Das zumindest schafft die SGE derzeit, wenn man die Niederlage gegen München einmal ausklammert. Immer wieder werden Stimmen laut, dass möglicherweise auch ein Qualitätsproblem zu Fluktuationen bei der Punkteausbeute führt. „Ich bin lange im Geschäft, und glauben Sie mir: Die Qualität, die wir im Training auf den Platz bringen, ist wirklich Wahnsinn. Manchmal vermisst man das dann in den Spielen, das räume ich ein. Aber grundsätzlich haben wir eine Mannschaft, mit der wir viel erreichen können. Ich glaube total an die Truppe“, so Chandler. Dass Teamkollegen immer wieder das Ziel Europa ausrufen, sei seiner Meinung nach kein Problem, aber „vom Reden hat es noch keiner in die Europa League oder in die Champions League geschafft.“

Nicht sauer, dass es aktuell für keinen Stammplatz reicht

Nachdem „J.Lo“, wie er von Teamkollegen immer geneckt wird, in der vergangenen Rückrunde stabile Leistungen und sogar wichtige Tore schoss, ist es aktuell wieder ruhiger um ihn geworden. „Ich war topfit, auch jetzt bin ich topfit, fühle mich gut. Aber ich habe bisher nicht die Chance erhalten, also muss ich weiter arbeiten und abwarten. Und wenn die Chance kommt, muss man da sein“, so sein Credo. Wütend über seinen Bankplatz sei er allerdings nicht, denn „ich bin ein Typ, dem es schwer fällt, böse zu sein. Es ist eine Frage, wie man mit gewissen Dingen umgeht. Ich liebe Fußball, ich liebe den Verein Eintracht Frankfurt, deshalb kann ich hier nie länger als eine halbe Stunde sauer sein.“

„Es ist mein Zuhause, mein Verein, der in meinem Herzen steckt. Ich habe keine Lust, etwas anderes als den Adler auf der Brust zu tragen.“

Führungsspieler. Diese Bezeichnung fiel bereits eingangs. Im Winter scheidet mit David Abraham auch der Kapitän aus. Im Sommer gingen bereits Marco Russ, Jonathan de Guzman oder Gelson Fernandes. Sorgen, dass ein schädliches Vakuum entstehen könnte, sieht er nicht: „Da müssen andere Spieler in die Bresche springen und mehr Verantwortung übernehmen. Ich zähle mich dazu, bin schon länger hier. Aber auch Seppl Rode kann das.“ Länger bleiben ist übrigens eines seiner Ziele. Einen Abgang kann er sich nicht mehr vorstellen: –„Ich hoffe, dass ich bei der Eintracht meine Karriere beenden kann. Es ist mein Zuhause, mein Verein, der in meinem Herzen steckt. Ich habe keine Lust, etwas anderes als den Adler auf der Brust zu tragen. So lange ich laufen und mit einem Lächeln auf den Platz gehen kann, würde ich gerne weiterspielen.“ Chandler. Typen wie ihn, gibt es nur noch selten im Profifußball. In Frankfurt gibt es sie noch und das hat auch einen Grund: „Alex Meier hätte damals auch wechseln können, aber er wollte hier bleiben. Ich bin schon lange hier, David Abraham, Makoto Hasebe. Uns gefällt es hier einfach super, der Verein ist wie unser Zuhause.“

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8 Kommentare

  1. „Es ist mein Zuhause, mein Verein, der in meinem Herzen steckt. Ich habe keine Lust, etwas anderes als den Adler auf der Brust zu tragen.“

    Ich glaube davon jedes Wort.

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  2. Finde ich gut, denke er wird wie Russ im Verein eingebunden. Bis dahin ist er im Lizenzspielerkader so lange er möchte. Als Back-Up immer rein zu schmeißen und als dementsprechender Führungsspieler bzw. Wortführer ein wichtiger Baustein im Team.

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  3. Das nennt man Identifikation! Keine Lippenbekenntnisse wie bei so manch anderem „IchküssdasWappendesVereins“, bei dem ich gerade spiele.

    Timmy, bei mir hättest Du einen Stammplatz, weil Du garantiert immer alles für Deinen Verein gibst. 🙂

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  4. Gude
    Timmy Chandler: Ehrenmann!
    Timmy from the block, bester Mann mit AMFG14 und natürlich Maggo.
    Forza SGE

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  5. Gude
    Hab ich jetzt den Kommentar doppelt verschickt? Wenn ja, dann hat es unsere aktuelle Nr 22 verdient.
    Forza SGE

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  6. Ihm nimmt man jedes Wort ab !!! Absolut Klasse Typ und immer da wenn er gebraucht wird !!! Bitte mehr davon im Team !!

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