Der Moment als David Abraham Christian Streich umrennt. (Bild: imago images / Jan Huebner)

Die Frankfurter Eintracht hat am Sonntagabend beim SC Freiburg mit 0:1 verloren. Nach dem Spiel ging es aber weniger um das Ergebnis, sondern vielmehr um die Aktion von David Abraham in der Nachspielzeit der Partie. Der Kapitän der SGE rammte Freiburg-Coach im vollen Lauf an der Seitenlinie um. Der Argentinier bekam dafür folgerichtig die Rote Karte. Eintracht-Sportvorstand Fredi Bobic fand für diese Aktion klare Worte, ärgerte sich aber vielmehr über die Gelb-Rote-Karte für Gelson Fernandes in der ersten Halbzeit. Warum Bobic so erbost war, lest ihr in den Stimmen zum Spiel.

Fredi Bobic: „Die Situation mit David Abraham überschattet am Ende jetzt natürlich Vieles. Aber das Entscheidende ist, dass wir die Partie mit 0:1 verloren haben. Abraham darf so etwas nicht machen, das ist klar und das habe ich ihm auch gesagt. Er hat sich provoziert gefühlt, weil der Ball an Streich einfach vorbei ist und Streich ihm etwas zugerufen hat. Was das war, spielt keine Rolle und bleibt in der Kabine. David ist emotional. Griff hat es am Ende auch mit einer Roten Karte getroffen. Das sind alles unnötige Sperren, die kein Mensch braucht. Das ist schade, weil es ein sehr interessantes und intensives Spiel war. Fußballer haben eine Vorbildfunktion, hier schauen auch kleine Kinder zu. Deswegen wird es für alle Beteiligten Konsequenzen geben. That`s it. Am meisten ärgert mich die Gelb-Rote-Karte von Gelson Fernandes. Der Schiedsrichter hat in einem kampfbetonten Spiel eigentlich viel laufen lassen. Gibt dann aber für eine Lappalie kurz vor der Pause Gelb-Rot. Fouls, die viel härter waren, werden laufen gelassen. Und bei Fernandes‘ Aktion entscheidet Brych das Spiel mit seiner Entscheidung mit. Man kann da Gelb geben, wenn man als Schiedsrichter eine klare Linie hat. Aber die hat Brych nicht gehabt. Wenn ein Schiedsrichter davor mehr zulässt und bei einem harmloseren, ganz normalen Foul, dann kurz vor der Pause Gelb-Rot gibt, ist das mit spielentscheidend. Die Leistung der Mannschaft in der zweiten Halbzeit mit einem Mann weniger war überragend. Wir haben viele Chancen kreiert und oft aufs Tor geschossen. In der Defensive haben wir einmal nicht aufgepasst. Aber insgesamt hätten wir in der zweiten Halbzeit einen Punkt verdient gehabt. Die Jungs haben alles aus sich herausgeholt. Und man darf nicht vergessen, wie viele Spiele sie schon auf dem Buckel haben.“

Adi Hütter: „Zum Schluss ist es etwas hektisch geworden. Emotionen gehören zum Fußball dazu. Wir haben im sechsten Spiel innerhalb von 18 Tagen eine gute Leistung abgeliefert, sowohl taktisch, als auch läuferisch. Wir hatten hinten heraus sogar die besseren Möglichkeiten und hätten einen Punkt verdient gehabt. Schade, dass wir heute ohne Punkte nach Hause fahren. Die Gelb-Rote Karte war unnötig, weil sie an der Außenlinie war. Aber es ist nun mal passiert, Gelson hat schon viele gute Spiele für uns gemacht und weiß selbst, dass er uns damit nicht geholfen hat. Die beiden letzten Niederlagen tun weh.“

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): „Ich habe an der Seitenlinie gestanden. Abraham ist ein externes emotionaler Spieler und rennt mich über den Haufen. Er war im Vollgas unterwegs. Er wollte zum Ball. Ich bin nicht dafür zuständig, für den Gegner das Spiel schnell zu machen, in dem ich den Ball abfange. Abraham sind die Sicherungen durchgebrannt, weil er das Spiel gewinnen wollte. Aber: Runterfahren – Fußball ist ein Kampfsport, auch wenn hier der Einsatz sicherlich an falscher Stelle war. Es war ein heißes Spiel. Und damit ist gut. Es war eine enge Partie. Wir waren am Ende die glücklichere Mannschaft. Frankfurt hätte auch noch das 1:1 machen können. Da sieht man die Qualität der Eintracht, die das mit zehn Mann in der zweiten Halbzeit sehr gut gemacht hat.“

Quellen: Sky, Eintracht.de

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58 Kommentare

  1. völlig egal ob Streich provoziert oder nicht. Die rote Karte war 100% korrekt und das Spiel hat Fernandes alleine verloren. Schade, dass unsere beiden Kapitäne sich so doof verhalten. Sollte beiden nicht passieren, war aber nun mal so. Mund abbutzen und weiter.
    Ach ja und eins noch: Kamada hat NICHTS in den Startelf verloren dieser Schönwetter-Kicker. Mit der Spielweise kann er im Ost- oder Grüneburgpark kicken. Soll seinen sch…. Ball schneller abspielen dieser „Zauberer“.

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  2. @49
    Klar kann man die Charakterfrage stellen. Welchen Charakter hat ein Kapitän denn, der vor Ehrgeiz brennt, ein Spiel unbedingt gewinnen (bzw ausgleichen) will, dafür alles gibt und dabei (selten) übers Ziel hinausschießt?

    Sind noch 6 Spiele bis zur Winterpause, die dürfrte er wohl pausieren, vermute ich.

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  3. Ich habe mir zum erstmal die Szene auch gerade mal angeschaut. Da muss ich zum Schluss kommen, dass sich Herr Streich eindeutig in den Laufweg von Abraham bewegt und sogar noch leicht antäuscht. DA kann sich bei dem Tempo eigentlich nicht in Luft auflösen. Selbstredend muss er Streich nicht so umchecken aber 30 / 70 würde ich mal sagen und Sportsgeist zeigt Herr Streich hier wirklich nicht. Den Ball muss er nicht stoppen, ganz klar, aber Platz machen muss er schon und hätte dies auch locker gekonnt.
    Ich rechne mal mit mindestens 5 Spielen Sperre wenn nicht 8 da wird sicher ein Exempel statuiert.

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  4. Lasst einfach mal die Kirche im Dorf der Abraham hat ein Fehler gemacht ok aber ansonsten unser kleiner Fernandez ja das wissen wir doch alle also kann es nur besser werden wenn er jetzt ein bisschen Pause kriegt ist vielleicht ganz gut ansonsten denke ich haben sie gut gespielt und es wird auch wiederkommen das Glück was wir brauchen das war halt jetzt gar nicht da und die Besserwisser hier unter uns die die immer kommen wenn wir gewinnen die sind leider immer dabei, auch die die meckern und die die es gut finden wenn wir gut sind, doch auch in Ordnung lassen wir es doch einfach gehen es ist sowieso nicht einfach für unsere Mannschaft weil jeder glaubt wir sind eine Spitzenmannschaft was sie eigentlich noch nicht sind.

    Die Pause tut den Jungs jetzt gut, dann wird das nächste Spiel zuhause auch wieder besser.

    Die Hoffnung stirbt zuletzt.

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  5. Habe mir die Abraham-Streich-Szene jetzt mehrfach angeschaut und sah das, was ich gestern nicht sah. Streich scheint die Dynamik zu erkennen und stellt sich kurzerhand um eine Körperbreite näher in Abrahams Laufweg – scheinbar eine Kollision in Kauf nehmend. Abraham schiebt auch nicht seine Schulter raus.
    Mein „Urteil“ muss ich relativieren, wenn nicht gar zurücknehmen, da ich nicht vermag zu beurteilen, ob DA das überhaupt hätte vermeiden können.
    Ob das nun eine Provokation war, sei dahin gestellt.
    Mit Gewalt auf Provokationen zu reagieren oder diese deswegen zu rechtfertigen, halte ich jedoch für eine mehr als zweifelhafte und bedenkliche Moral.

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  6. Noch ein paar Kommentare mehr und es kommt endlich raus , dass eigentlich Streich unseren Kapitano umgerempelt hat.

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