Danny da Costa war am Samstag zu Gast im „Aktuellen Sportstudio“ im ZDF. (Bild: Imago/Martin Hoffmann)

Danny da Costa ist bei der Frankfurter Eintracht der Dauerbrenner. In der laufenden Saison hat der Rechtsverteidiger alle Pflichtspiele in der Bundesliga und der Europa League bestritten. Er erzielte drei Tore selbst, bereitete drei weitere vor und ging in jeder Partie an seine Leistungsgrenze und darüberhinaus. Da Costa hat in den letzen eineinhalb Jahren in Frankfurt eine enorme Entwicklung genommen. Entsprechend ehrgeizig zeigte sich der 25-Jährige am Samstagabend im „Aktuellen Sportstudio“ des ZDF. „Es gibt viele Dinge, in denen man besser werden kann. Ich könnte noch mehr Ertrag aus meinen Flanken erzielen und die Bälle besser reinbringen. Vielleicht auch noch das eine oder ander Tor mehr erzielen“, grinste er.

Generell war es ein sehr sympathischer und bodenständiger Live-Auftritt von da Costa, der immer wieder seine und die Leistungen seines Teams reflektiert einordnete. „Man muss sich vor Augen halten, dass die gute Hinrunde kein Selbstläufer war. Das mussten wir uns hart erarbeiten“, sagt er und weiß aber in Hinblick auf das bisher Geleistete in der Europa-League, dass das „eine besondere Leistung“ war: „Wir hoffen, dass wir jetzt an die Leistungen der Gruppenphase anknüpfen können und eine Runde weiterkommen.“

Da Costa ist dankbar für jeden Einsatz

Den ersten Schritt in Richtung Weiterkommen kann die Eintracht am Donnerstagabend in Kharkiv gegen Schachtar Donezk machen. „Das ist ein Gegner mit viel Qualität. Aber wir sind international bislang sehr gut aufgetreten und fliegen mit sehr viel Selbstvertrauen dort hin“, meinte der 25-Jährige, der in seinen jungen Jahren auch schon die Schattenseiten des Profifußballs erlebt hat. Im November 2014 zog er sich bei einem Spiel seines damaligen Klubs FC Ingolstadt einen offenen Schien- und Wadenbeinbruch zu. Die Verletzung war so schwerwiegend, dass die Fortsetzung seiner Karriere gefährdet war. Eine schwere Zeit für den damals Anfang 20-Jährigen, die ihn nachhaltig geprägt hat. „Mir ist deutlich vor Augen geführt worden, dass alles schnell vorbei sein kann. Fußballprofi zu sein ist wirklich ein Traum. Es war hart zu sehen, dass das auf einen Schlag weg sein kann. Wenn man so eine Verletzung hinter sich hat, freut man sich über jedes Spiel, das man von Anfang an spielen kann. Es freut mich jedes Mal, wenn mir der Trainer sagt, dass ich spiele“, so der Abwehrspieler.

Danny da Costa ist in Frankfurt zum unersetzbaren Stammspieler geworden.

Bekanntlich tat Adi Hütter dies in der laufenden Saison bislang immer. Da Costa passt in das System des Coaches, der seinem Schützling übers ZDF mitteilen ließ, dass er froh sei, ihn als Spieler und „Querdenker, der auch mal seine Meinung sagt“ im Team zu haben. Da Costa schmunzelte daraufhin und erklärte, dass es nicht nur zwischen ihm und Hütter gut passe, sondern allgemein mit Frankfurt und der Eintracht: „Einerseits passt es, weil es die Fans honorieren, wenn man sich 90 Minuten reinhaut. Das kommt mir entgegen, weil ich schon immer viel und gern gekämpft habe. Das kommt in Frankfurt sehr gut an. Andererseits passt es auch von der Mannschafstzusammensetzung. Wir haben viele unterschiedliche Typen. Da macht es jedes Mal Spaß, zum Training zu kommen.“ Und das glaubt man da Costa hundertprozentig, wenn er das mit seinem spitzbübischem Grinsen sagt und sich freut, dass er inzwischen auch schon etwas von seiner Erfahrung an jüngere Spieler weitergeben kann.

Nationalmannschaft (noch) kein Thema

Trotz seiner über Monate guten Leistungen bei der SGE, redet der Rechtsverteidiger ungern beziehungsweise sehr bescheiden über das Thema Nationalmannschaft. Darauf angesprochen, dass es doch eigentlich nur noch eine Frage der Zeit sein müsste, bis der Bundestrainer beim ehemaligen Junioren-Nationalspieler anrufe, entgegnete da Costa: „Die Nationalmannschaft als Ziel auszugeben, wäre vermessen. Um Nationalspieler zu werden, da gehört viel dazu. Es läuft aktuell bei mir schon ganz gut, ich bin froh, dass ich jetzt in der Bundesliga spiele. Zur Nationalmannschaft fehlt jedoch noch ein Stück. Aber es ist natürlich ein Traum, sein eigenes Land vertrete zu dürfen.“

Bis dies irgendwann vielleicht so ist, vertritt er noch bis mindestens 2022 die Frankfurter Eintracht – so lange läuft sein Vertrag am Main. Und die Fans müssen sich bei da Costa keine Sorgen machen, dass er zu einem größeren internationalen Klub wechselt. Denn er gab zu: „Ich bin nicht so der Typ fürs Ausland. Ich bin froh, wenn ich es nicht soweit in meine Heimatstadt habe.“

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8 Kommentare

  1. Feiner, intelligenter Junge, an ihm können sich manche andere eine Scheibe abschneiden.

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  2. Ich freue mich sehr über Danny Da Costa’s Entwicklung, die natürlich auch ein Stück weit Chandler’s langem Ausfall geschuldet ist, da er sich andernfalls vermutlich nicht so oft in der Startelf wiedergefunden hätte und zeigen können.
    Doch Da Costa hat es nicht einfach nur genossen, sondern diese Chance zu seinem Vorteil zu nutzen gewusst.
    Ich hoffe DDC bleibt uns wirklich noch sehr lange erhalten, da er auch m.M.n. neben seinen fußballerischen Qualitäten, zusätzlich über charaktere Qualitäten verfügt.

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  3. @1, 2, 3
    Kann dem nur voll und ganz zustimmen.
    Da Costa hat eine erfrischende Art in seinen Äusserungen. Was er sagt wirkt authentisch, nicht die üblichen Phrasen, die sonst manchmal zu lesen sind.
    Hoffe auch er bleibt noch lange, würde uns gut tun.

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  4. Ich bin gespannt was mit Chandler nach seiner Rückkehr passiert. Er war die letzten beiden Jahre mit einer der besten Spieler im Team und eigentlich niemand, den wir uns leisten können, auf die Bank zu setzen. Das können wir bei DDC aber auch nicht mehr. Ich bin gespannt, wie kreativ Adi das löst. Vielleicht wird ja doch noch einer zum 6er umgeschult.

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  5. Sie werden dafür sicher schon einen Plan in der Schublade haben.

    DDC fand ich klasse im Sportstudio. Mit beiden Beinen auf der Erde. Und er hat kein Interesse daran, ins Ausland zu gehen. Fand ich sehr beruhigend.

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  6. Heißt ja nicht, dass er doch ruck zuck weg wechselt, dann halt innerhalb Deutschlands :-D. Mir wäre lieber er wechselt in eine andere Liga, wo wir nicht gegen ihn spielen müssten (Außer EL/CL); am liebst nach England wo sie Geld scheißen. Aber abgesehen davon stimme ich voll zu, cooler Typ, und nach Wechselgedanken hörte sich das eh nicht an. Wenn es geht natürlich halten.

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  7. Was die Leistung, die positive Einstellung und die erfrischende Art angeht – das gleiche gilt auch für Chandler. Auf der einen Seite super, dass wir zwei so starke Spielertypen haben, auf der anderen Seite ist das nicht einfach wenn beide gesund und in Form sind.

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