SGE4EVER.de berichtete bereits über den tragischen Tod von SGE-U19-Trainer Helge Rasche, der das gesamte Umfeld der Eintracht in tiefste Trauer bestürzte, sodass die Spiele aller Jugendmannschaften abgesagt wurden. Todesursache war ein Verkehrsunfall, der sich im hessischen Rodgau ereignete.
Beging Helge Rasche Suizid?
Wie die „Bild“-Zeitung erfahren haben möchte, steckt hinter dem Tod vom Jugendtrainer kein wie sonst üblicher Verkehrsunfall, sondern Rasche soll sich demnach bewusst das Leben genommen haben. Weiter schreibt das Boulevardblatt, dass vor seinem Tod Anzeige gegen den gebürtigen Niedersachsen erstattet worden sein soll. Rasche habe einem Spieler eines anderen Vereins Nacktbilder von sich selbst geschickt. Deshalb führte die Polizei vor seinem Tod eine Hausdurchsuchung beim 33-Jährigen durch und beschlagnahmte Datenträger, heißt es im Bericht. Die “Bild”-Redakteure legten die Ergebnisse der Recherche der Frankfurter Eintracht vor. Die Hessen teilten mit: „Wir bitten darum, sich bei einem Sachverhalt dieses beschriebenen Inhalts an die zuständigen Ermittlungsbehörden zu wenden.“ Weiter Angaben könne der Bundesligist zurzeit nicht machen. Die zuständige Staatsanwaltschaft Frankfurt gab an: „Wir können vor dem Hintergrund von Persönlichkeitsrechten derzeit keine Angaben machen.“
Die Staatsanwaltschaft Darmstadt stellte ihre Ermittlungen hinsichtlich der Unfall-Untersuchung ein, da kein Fremdverschulden herausgefunden werden konnte. Es handelt sich um zwei voneinander unabhängige Ermittlungen. Die eine Ermittlung beschäftigte sich mit dem Hergang des Autounfalls und ist beendet. Die andere Ermittlung untersucht den Vorwurf, Rasche habe Nacktbilder versendet.
Aufgrund der hochemotionalen Lage wurde auch das Spiel der Eintracht-A-Jugend gegen den SV Darmstadt 98, das eigentlich am vergangenen Samstag, 14. September stattfinden sollte, kurzfristig abgesagt. Die Spieler sollen über die Ermittlungen mittlerweile in Kenntnis gesetzt worden sein und erhalten vom Verein weiterhin psychologische Hilfe.
Unschuldsvermutung gilt
Klar ist auch, dass es sich hierbei bislang um nicht bestätigte Informationen über eine verstorbene Person handelt. Bevor die Ermittlungen der zuständigen Behörden in der Nacktbild-Sache nicht abgeschlossen sind, sollte nicht vorschnell geurteilt werden. Auch bei Verstorbenen gilt nämlich die Unschuldsvermutung.
Solltet Ihr selbst von Selbsttötungsgedanken betroffen sein, findet Ihr bei der Telefonseelsorge rund um die Uhr gut ausgebildete Ansprechpartner, natürlich auch anonym. Der Anruf ist kostenlos und kann definitiv helfen. Telefonseelsorge: 08001110111 oder 08001110222 oder 08001110116123.
18 Kommentare
Ach wie ich den Springer Konzern verabscheue.
Schlimm genug, wenn Helge offenbar keinen anderen Ausweg als diesen mehr gesehen hat. Auch schlimm, sollte sich der Verdacht der Nacktbilder bestätigen. Aber muss es denn sein, dass diese Tragödie nun auch noch ausgeschlachtet wird?
Eine kurze, sachliche Pressemitteilung der ermittelnden Behörde (evtl. erst nach Abschluß der Ermittlungen) wäre mMn vollkommen ausreichend.
Ich kann deinen Standpunkt absolut nachvollziehen.
Wir als Medium, dass breit über alle Infos rund um Eintracht Frankfurt berichtet, müssen allerdings auch diese Neuigkeit veröffentlichen. Aber es gibt sicherlich Artikel, die sich wesentlich leichter schreiben. Gerade auch wegen der Brisanz dieser Thematik war es uns unheimlich wichtig, auf die Unschuldsvermutung hinzuweisen.
Zur Wahrheit gehört auch dass die Sache bei einem Jugendtrainer nicht ganz ohne Brisanz sein kann. Ausschlachten muss man es nicht, korrekt, aber eine Information darüber finde ich durchaus angebracht. Deswegen finde ich es gut, dass das hier thematisiert wird.
Danke für den Kommentar. Verstehe mich bitte richtig. Es geht mir im speziellen um den unsäglichen Sensationsjournalismus den Springer betreibt und dem was er bei seiner Zielgruppe auslöst.
Der sachliche, unaufgeregte Bericht aus der sge4ever Redaktion aufgrund der Brisanz, die auch @pfalzadler anspricht, ist vollkommen im Rahmen.
Der Unfall auf relativ gerader und übersichtlicher Strecke mit einem Hyundai
- also kein BMW M3, Mercedes AMG oder Porsche - mutete für sich genommen schon seltsam an. Wespenstich wäre möglich (da fliegen aber nicht mehr sooo viele rum), ich hatte jedoch eher die Bilder von Sportlern vor Augen, die vermehrt auf dem Platz umkippen, so ab Mitte 2021. Kann ja auch am Steuer passieren, so etwas.
Gehen wir mal den Behauptungen(!) des Zeitungsberichtes nach, und sagen wir's mal so und auf mein Metier bezogen: Wenn ich Nacktbilder von mir einem mir bekannten Kollegen von der Allianz, der Württembergischen, der Concordia oder der ERGO schicke, dann interessiert das doch keine Sau. Wenn das noch dazu über die privaten Kontaktdaten geht, die wir bei irgendeinem Rückversicherungskongress, der Tagung eines Maklerverbundes oder weiß der Geier wo ausgetauscht haben, interessiert das noch nicht mal unsere Arbeitgeber. Geschweige denn, dass jemand Anzeige erstattet, denn wenn ich einem anderen Typ Nacktbilder von mir schicke, tue ich das ja nicht ohne Anlass, sondern vielmehr in der Hoffnung auf positive Signale. Die ich sehr wahrscheinlich bereits im Vorfeld von ihm erhalten habe.
Was anderes wäre höchstens, wenn ich mir einen minderjährigen Azubi (der aber auch mindestens 16 Jahre alt sein muss) eines anderen Versicherers für meine Bildchen aussuchen würde. Dann trennt man sich von mir als Führungskraft, wenn das hochkommt., ganz klar. Dumm gelaufen, okay, heuer ich eben irgendwo anders an, weil ich natürlich Hinz und Kunz kenne in der Branche - aber Selbstmord? Nö. Und ob die Polente zu mir nach Hause kommt und "Datenträger" mitnimmt? Eher nicht. Gab vor ein paar Jahren einen Fall, da flog bei einem kleineren Versicherer der Generalbevollmächtigte raus. Erst im Büro aus beruflichen Gründen, dann zuhause bei seiner Angetrauten, weil er mit dem Aufsichtsratsvorsitzenden(!) ein Verhältnis hatte. Da liest man dann später vielleicht von "Stühlerücken bei der XYZ" in den einschlägigen Publikationen, aber Selbstmord beging da keiner. Und die Kripo, die kam gleich gar nicht.
Also scheint bei Rasche der Fall doch anders zu liegen. Mal schauen, ob wir irgendwann etwas erfahren. Vielleicht ja auch nicht, wenn der Zeitungsartikel 'ne Ente ist. Fragen wirft sein Tod auch ohne Suizidverdacht, Springer-Presse und beschlagnahmte Datenträger auf.
Also, ich finde, man kann den journalistischen Eifer auch übertreiben. Wenn der Adressat solcher Bilder nicht minderjährig ist, dann ist das Privatsache, warum muss zusätzlich zum Schmerz über den Verlust eines Menschen noch Salz in die Wunden gestreut werden?
Mir tut das Ganze unendlich leid, kaum einer von uns kann sich in die Lage eines Menschen versetzen, der keinen Ausweg mehr gefunden hat.
Es liegt wohl nahe, dass es sich nicht um einen volljährigen Spieler handelt...ob die Vorwürfe nun stimmen oder nicht, eine erschütternde und schreckliche Geschichte
Leute... Sollte es so sein - und noch wird "nur" ermittelt - ist es auch nicht "Privatsache" wenn n Jugendtrainer seinem 18 Jährigen Spieler Nacktbilder von sich schickt. Es ist nicht mal Privatsache wenn ich die ungefragt meiner gleichaltrigen Arbeitskollegin schicke...
Na der Stil der Berichterstattung der Bild ist natürlich unsäglich, nur falls da was dran ist, ist das Szenario nicht ganz unwahrscheinlich.
@5, Eine einvernehmliche Beziehung im Betrieb ist noch was ganz anderes, dagegen wäre eigentlich erstmal nichts einzuwenden, vermutlich wurde der dann wegen vermuteter Vetternwirtschaft/Vorteilsnahme geschasst. Dann es ist auch naheliegend, dass die Freundin abhaut. So hat der Typ vielleicht seine Stelle verloren und seine Partnerin (und auch seinen Partner), aber strafrechtlich relevant ist das noch nicht zwangsläufig. Wenn der irgendwelche Qualifikationen hat, dann ist die Vetternwirtschaft ja gar nicht nachzuweisen, sowas steht nicht im Arbeitszeugnis und nicht im Führungszeugnis, vielleicht arbeitet der jetzt halt woanders bei ner Versicherung und die Beziehung zu seiner Ex war eh aus diversen Gründen nicht mehr so prickelnd. Vielleicht ist der jetzt froh, sich geouted zu haben.
Auch wenn man jemandem nicht ungefragt sondern einvernehmlich Nacktbilder von sich schicken sollte, ist das was völlig anderes. Das ist ja tatsächlich komplett Privatangelegenheit, auch wenn's schlichtweg bescheuert ist, wer weiß, ob Bilder gehackt werden oder dein Gegenüber dir irgendwann nicht mehr wohlwollend ist?
Nur wenn ausgerechnet ein Jugendtrainer versuchen sollte, mit einem jungen Spieler anzubandeln, der mit teils noch Jugendlichen Schutzbefohlenen arbeitet, dann ist das was anderes. Auch wenn der nicht aus dem eigenen Verein ist, dann würde halt wirklich alles zusammenbrechen und der Verursacher eben vermutlich nie mehr in dem Bereich arbeiten. Da ist das Szenario durchaus vorstellbar.
Unabhängig von dieser brisanten Thematik ist es tragisch, dass ein Mensch für die Bewältigung seiner Probleme Suizid als Ausweg sieht.
Ob Kurzschlusshandlung oder nicht.
Der allgemeine Druck in der Sportbranche wird mittlerweile wahrgenommen.
Und dieser Druck ist hoch. Auch im Jugendbereich.
Ich gehe davon aus, dass bei der Eintracht intern diese Realität anerkannt wird und auch Möglichkeiten bestehen, dass sich Angestellte in Ausnahmesituationen psychisch begleiten lassen können.
Zum Thema Presse: Es sollte doch klar sein, dass Sachverhalte dieser Tragweite zeitnah öffentlich werden. Ob die Eintracht mit dem aktuellen Krisenmanagement richtig liegt kann ich nicht beurteilen. Das gegenseitige Zuschieben der Verantwortung und die Verweise auf noch laufende Ermittlungen tragen naturgemäß zu Spekulationen bei.
@Robson83[8] : Ist korrekt, was Du sagst. Innerhalb desselben Vereins/der selben Firma liegt der Fall völlig anders. Da MUSS ich als Vorgesetzter sofort einschreiten; allein die Frage "Ist das 75C ?" in Richtung einer Kollegin kann schon zur Kündigung führen.
Allerdings heißt es ja, "Rasche habe einem Spieler eines anderen Vereins Nacktbilder von sich selbst geschickt.", weshalb ich eine hypothetische Liebelei von mir mit einem Kollegen eines anderen Unternehmens entworfen habe. Das interessiert bei einvernehmlichem und rein privatem Verlauf nicht mal die beiden Arbeitgeber, geschweige denn die Polizei. Außer es ist, wie @Italo [7] zu Recht anmerkt, irgendwo eine nicht volljährige Person involviert. Aber selbst dieser Umstand wäre m.E. kein Grund für einen Suizid - wie gesagt, FALLS diese Geschichte überhaupt stimmt und FALLS es überhaupt Ermittlungen gibt, bei denen etwas herauskommt.
@Boris[9] : Ich stimme Dir zu; beim Spieler eines anderen Vereins würde es sich aber nicht um einen Schutzbefohlenen Rasches gehandelt haben. Da kann eigentlich nur eine Nicht-Volljährigkeit eine Rolle gespielt haben. Trotzdem kein Grund für Selbstmord, es sei denn, es steckt noch viel mehr dahinter. Das werden wir erfahren oder auch nicht.
An der Geschichte mit dem Generalbevollmächtigten X war strafrechtlich und wohl auch arbeitsrechtlich nichts relevant. Der Vorstandsvorsitzende Y kannte ihn von früher und hat ihn als designierten Nachfolger geholt. Den Aufsichtsratsvorsitzenden Dr. Z hat X erst dort vor Ort kennen und lieben gelernt. Das kam aber erst raus, nachdem X in hohem Bogen aus der Firma geflogen war. Mehr weiß ich nicht, ich habe keinen Einblick bei diesem Unternehmen und die Sache erst ein dreiviertel Jahr später bei einemm Treffen mit anderen Versicherern gehört.
Wie auch immer: Waren alles erwachsene Menschen, die Kripo hat nicht ermittelt. Sowas kommt nunmal vor.
Welche Umstände bei dem Tod von Rasche eine Rolle gespielt haben - und ob es überhaupt irgendwelche Umstände gibt -, bleibt abzuwarten.
@Holz
Ich denke wir sind der gleichen Meinung, egal wie ausweglos eine Situation erscheint sollte Suizid niemals eine Lösung sein, jedoch finde ich es ehrlicherweise sehr anmaßend und empathielos wie Du bewertest wofür man Suizid begehen kann und wofür nicht. Genau das lese ich aus Deinen beiden Antworten heraus. Du spricht damit anderen Menschen ihre Gefühle und Wahrnehmungen ab und treibst zudem selber die Spekulationen munter voran.
Ich bin raus hier.
RIP Helge Rasche
Sollte sich das bewahrheiten, wäre das keinesfalls eine Bagatellsache. Rasche hat auch die SGE repräsentiert, insbesondere die Jugendarbeit. Das wäre schon völlig unabhängig von der Tragik der Personen, die da betroffen sein könnten, eine Katastrophe. Wer weiss schon, was einen Menschen in den Suizid treibt. Ich maße mir da aktuell kein Urteil an.
Ein ganz heikles Thema.
Das wichtigste zuerst, ich wünsche der Familie viel Kraft um das alles zu überstehen. Das ist und war eine sehr traurige Nachricht.
Ich will aber auch das andere Thema aufgreifen. Wenn alle Gerüchte stimmen, dann ist das ein großes Problem.
Ein Jugendtrainer ist ein Vorbild und auch Bezugsperson für die Kids. Wenn er wirklich Nacktbilder an einen minderjährigen geschickt hat, dann ist das eine schlimme Sache und ich werde das auch nicht relativieren nur weil er SGE Trainer war.
Ich will solche menschen nicht um mich haben und definitiv nicht als Jugendtrainer sehen. Ich verabscheue nichts mehr als Pädophile.
Jetzt könnt ihr schreiben, hab Bissien Respekt vor einen Toten. Ich habe Respekt und finde das alles traurig aber wo war der Respekt als er Nacktbilder an minderjährigen geschickt hat.
Die ganze Geschichte ist unfassbar traurig aber macht mich auch wütend
Eine Ergänzung.
Ich mag den Axel Springer Verlag auch nicht. Aber das sie darüber berichten ist nicht der Skandal, das verschicken der Bilder ist es.
Selbstmord als Fakt in einer Überschrift darzustellen, nur weil es die Indizien vermuten lassen, ist auch ein Skandal...
Ein einziger, großer Baum und keine Bremsspuren.... 🤔
Zu den Hintergründen...
https://www.focus.de/sport/fussball/am-donnerstag-eintracht-frankfurt-unter-schock-jugendtrainer-stirbt-bei-verkehrsunfall_id_260288535.html
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