Frankfurter Jung, das liest man häufig in Bezug auf Elias Baum. Der Leihrückkehrer ist in der Großstadt am Main geboren und im benachbarten Hofheim am Taunus aufgewachsen. Folgerichtig war auch sein erster Stadionbesuch als Kind im Waldstadion. In diesem wird er ab der kommenden Saison auch wieder als Spieler auflaufen. Er wisse zwar genau, welche außergewöhnliche Leistung die Mannschaft um seine Positionskollegen Rasmus Kristensen und Nnamdi Collins geleistet habe, er selbst habe aber auch Qualitäten: „Ich habe ein bisschen andere Qualitäten, als die Beiden. Die kann ich dann einbringen und versuchen durchzusetzen und mich persönlich weiterzuentwickeln. Dann bin ich so ein bisschen der Herausforderer“, sagte der Rechtsverteidiger im vereinseigenen Podcast „Eintracht vom Main“.
Beim SV Elversberg, an den er in der abgelaufenen Saison ausgeliehen war, spielte eine fantastische Saison, scheiterte nur knapp in der Aufstiegs-Relegation am 1. FC Heidenheim. Der 19-Jährige hatte an der Überraschungssaison einen großen Anteil. Verschiedene Faktoren seien letzten Sommer ausschlaggebend für seinen Wechsel auf Zeit zum SVE gewesen. Zum einen die Liga, denn in der zweithöchsten Spielklasse könne man Erfahrung auf hohem Niveau und in großen Stadien sammeln. Immerhin spielten Traditionsvereine, wie Schalke, der HSV oder Köln in der zweiten Liga, wo regelmäßig volle Stadien und gute Stimmung garantiert sind. Dennoch sei die Spielweise in der ersten Bundesliga natürlich nochmal schneller und präziser, gab das Frankfurter Eigengewächs zu.
Will sich immer wieder offensiv einschalten
Doch auch das Anforderungsprofil, das der Elversberger Fußball an seine Außenverteidiger stelle, habe zu ihm gepasst. „Sich immer wieder offensiv einzuschalten und defensiv versuchen, stabil zu bleiben. Der offensive Part ist beim Trainer (SVE-Coach Horst Steffen; Anm. d. Red.) im Vordergrund, das hat mir gut gefallen. Dann kann man kreativ werden und sich weiterentwickeln“, verriet Baum. In der Offensive schaltete er sich immer wieder ein, was sich auch an seinen Statistiken ablesen lässt: drei eigene und sieben aufgelegte Tore. Im Gedächtnis bleibt vor allem sein Doppelpack gegen den 1. FC Nürnberg. Der zweite Treffer, als er den Ball im Sechzehner erhielt und ins lange Eck schoss, sei eine Art Spezialität von ihm. So versuche er immer wieder mal zu netzen.
Eine Art Vorbild könnte Nathaniel Brown bei der SGE werden, der sich in seiner ersten Saison am Main direkt als Außenverteidiger etablierte. Der Rechtsfuß machte Parallelen zwischen sich und dem ehemaligen Nürnberger aus. „Ich sehe da schon vergleichbare Eigenschaften. Er hat nochmal ein höheres Tempo und dieses Spielerische von ihm war echt gut. Das habe ich mir dann schonmal abgeguckt. Das Spielerische versuche ich auch so hinzubekommen“, so Baum weiter. Nachziehen könnte er jetzt auch in der deutschen U21. Dort ist er bei der Europameisterschaft auch Mannschaftskollege von Nene Brown, zusammen mit Ansgar Knauff und Collins. Am morgigen Donnerstag könnte er sein Pflichtspieldebüt für die Juniorennationalspieler gegen Slowenien geben.
„U21 war definitiv ein Sprungbrett.“
Viel Erfahrung im Herrenbereich sammelte der deutsche Nachwuchsprofi in der zweiten Mannschaft der Eintracht, wo er in der Saison 2023/24 fester Bestandteil des Regionalliga-Teams war. In 26 Partien gelangen ihm ein Tor und vier Vorlagen. Wichtige Erfahrungen für einen Jugendspieler, wie Baum feststellte: „Die U21 war definitiv ein Sprungbrett. Die Regionalliga im Herrenbereich darf man nicht unterschätzen. Da spielen viele Spieler, die mal höher gespielt haben. Die wissen was es heißt, zu kämpfen. Da muss man sich erstmal beweisen.“ Ein steiler Aufstieg von Hessenliga, zu Regionalliga, zu zweiter Bundesliga und jetzt Dreifachbelastung auf höchstem Niveau.
Wie viele Einsätze der Youngster am Ende wirklich bekommt, wird man sehen. Mit der Dreifachbelastung aus Bundesliga, Champions League und Pokal bieten sich genügend Chancen, um Trainer Dino Toppmöller von den eigenen Fähigkeiten zu überzeugen. Das Vertrauen der Verantwortlichen habe er in Gesprächen gespürt. Alle würden sich über seine Rückkehr freuen und ihm die Chance geben, sich weiterzuentwickeln und Spielzeit zu erarbeiten. Vertrauen, das er bei den Frankfurtern nicht zum ersten Mal spürt. Denn Pflichtspielminuten bekam er bei den Adlerträgern schon. Sein erstes Mal Bundesligaluft durfte der Nachwuchsadler beim 5:1-Sieg der Hessen über den FC Bayern München 2023 schnuppern. „Zu Hause eingewechselt zu werden, da ging ein Traum von mir in Erfüllung. Diese Geschichte werde ich immer erzählen“, erinnerte er sich an diesen speziellen Moment seiner noch jungen Karriere.
Ein Kommentar
Die Aussage, dass er sich als Verfolger sieht, gefällt mir sehr!
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