Die Vorbereitungszeit auf die neue Saison ist nicht nur die Zeit der Transfers und des Teambuildings. Genauso wichtig ist es, dass die Spieler ein Fitness-Niveau erreichen, auf dem sie möglichst der Dreifachbelastung auf höchstem fußballerischen Niveau standhalten. Schahriar Bigdeli, Leiter des Athletik-Bereichs bei der Frankfurter Eintracht gibt nun auf der vereinseigenen Homepage wertvolle Einblicke in seine Arbeit mit dem Team. Er ist einer der klassischen “unsung Heroes”, also Leute, die für ihre Arbeit selten im Rampenlicht stehen.
Generell sei es Bigdeli, der seit einem Jahr bei der SGE arbeitet allerdings seit über 20 Jahren Athletiktrainer ist, wichtig, klare Strukturen zu schaffen, bei denen Spieler komplett individuell betreut und athletisch verbessert werden können. Sein Fazit zu seinem ersten Jahr fällt dabei durchaus positiv aus: “Insgesamt bin ich zufrieden mit den Fortschritten, die wir gemacht haben, und ich freue mich darauf, weiterhin mit dem Team an der optimalen Entwicklung unserer Spieler zu arbeiten.”
Umfassende Trainingspläne für jeden Spieler
Wegen der Europameisterschaft fiel die Sommerpause in diesem Jahr besonders lang aus. Für die Athletik-Trainer ist das eine herausfordernde Situation. “Angesichts der hohen Belastung, die die Spieler während der Saison haben, ist es wichtig, dass sie auch eine Pause bekommen.” Daher hatten alle Spieler anfänglich zwei Wochen Urlaub, bevor das Training für die kommende Saison begann. “Jeder Spieler hat einen umfassenden Trainingsplan erhalten, der individuell auf seine Bedürfnisse angepasst ist. Diese Pläne beinhalten ein Laufprogramm, präventive Übungen und Kräftigungsübungen.” Mittels dieser Trainingspläne habe man sichergestellt, dass jeder Spieler in bestmöglicher Verfassung zum Team zurückgekehrt ist.
Die anschließenden Leistungs- und Laktat-Tests der Spieler resümiert Bigdeli als „ordentlich“. „Unsere Leistungsdiagnostik hat uns genau gezeigt, wo die Stärken und Defizite der einzelnen Spieler liegen. Es gibt immer Verbesserungspotential. Unser Ziel ist es, die Spieler in jedem Bereich weiterzuentwickeln. Wir haben einen sehr guten Austausch sowohl mit dem Trainerteam als auch mit der medizinischen Abteilung, sodass wir die Strukturen für die individuellen athletischen Einheiten optimal planen können.“
Ein Profi trainiert Profis
Bigdeli selbst ist mehrfacher deutscher Meister im Weitsprung. Diese Professionalität hilft ihm, wertvolle Erfahrung in den Profifußball einzubringen. Besonders im Bereich der Selbstoptimierung sieht er Potenziale, die sich Fußballer von Leichtathleten abschauen könnten: „In der Leichtathletik handelt es sich um einen Einzelsport, bei dem jeder Athlet das maximale Leistungsniveau aus sich herausholen muss. Nur mit einer enormen Bereitschaft, in allen Bereichen die Grenzen zu verschieben, sind Höchstleistungen möglich.“ Ein hohes Körperbewusstsein und die Verantwortung für die eigene Gesundheit und das Training seien das A und O, wenn es um Wettbewerbsfähigkeit geht. „Im Wettkampf entscheiden oft Zentimeter und Hundertstelsekunden über Erfolg und Niederlage. Dieses präzise und fokussierte Training kann auch im Fußball wertvolle Impulse geben, um die Spieler individuell zu stärken und ihre Leistung zu optimieren. Durch die Integration von Prinzipien aus der Leichtathletik können Fußballspieler lernen, noch bewusster und gezielter an ihrer eigenen Leistung zu arbeiten. Dies umfasst nicht nur das körperliche Training, sondern auch die mentale Vorbereitung und die Fähigkeit, sich auf kleinste Details zu konzentrieren, die letztendlich den Unterschied ausmachen können.“
Körperliche und mentale Stärke
Sein persönlicher Selbstanspruch ist für Bigdeli, dass die Spieler auch in den letzten Minuten einer Partie fit genug sind, um die volle Dauer spielen zu können. „Die physische Vorbereitung spielt dabei eine wesentliche Rolle, da sie sicherstellt, dass die Spieler die Ausdauer und die Kraft haben, auch in den späten Spielminuten noch Höchstleistungen zu erbringen.“ Nicht nur körperlich, sondern auch mental stark müsse ein Profifußballer sein, um Drucksituationen gut bewältigen zu können. Zum Beispiel bei Rückstand kurz vor Spielende. In der vergangenen Saison holte die Eintracht in er Bundesliga die zweitmeisten Punkte nach Rückstand. Auch wenn dies nicht rechnerisch auf die Arbeit von Bigdeli und seinem Team zurückzuführen ist, so trug es sicherlich dazu bei.
7 Kommentare
Ehemaliger Leichtathlet, das gefällt mir.
Die ersten Fehler der neuen Saison zeichnen sich ab:
Der HR zitiiert Krösche zur neuen Mecker-Regel:
"Einen Einfluss auf die noch ungeklärte Kapitänsfrage habe das aber nicht, so der Sportvorstand und ergänzte: "Eine Mannschaft wird immer von mehreren geführt. Dafür musst du nicht die Binde tragen."
Eigentlich ist doch jedem Fussballer sonnenklar, dass Trappo zu weit weg vom Geschehen ist, um Beschwerde einzulegen. Hier zeichnet sich erneut ein erster Fehler ab, hat doch der Torwart auf der US-Tour die Binde getragen ........
@2
Falls es sich beim Kapitän um den Torwart handelt, "muss ein Feldspieler bezeichnet werden, der als Ansprechpartner fungieren kann, falls sich am anderen Ende des Spielfelds eine umstrittene Szene ereignet".
@2 selbst nach dreimaligem lesen verstehe ich nicht, was du kritisierst. Vielleicht kannst du das nochmal klar stellen. Danke
@2
Mannschaftsführung ist mehr als mit dem Schiedsrichter zu diskutieren. Und ich bin durcheinander: wie viele erste Fehler hat die Eintracht bereits wiederholt gemacht?
Einfach mal gemault, manche weiden sich einfach gern in ihrem Unglück und ziehen da gerne andere rein, nach dem Motto "geteiltes Leid ist doppeltes Leid". Homburg läuft es scheinbar einfach zu gut, da muss man halt was erfinden.
@1, zudem deutscher Meister, er weiß also, worauf es ankommt, um die paar Zentimeter schneller zu sein, weiter zu kommen als der Gegner, auch im richtigen Moment loszulegen, das ist für Fussballer sicherlich auch lehrreich und hilfreich.
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