Heribert Bruchhagen bekam auf der Mitgliederversammlung von Vereinspräsident Peter Fischer die lebenslange Mitgliedschaft verliehen. Foto: Arndt Götze
Heribert Bruchhagen bekam auf der Mitgliederversammlung von Vereinspräsident Peter Fischer die lebenslange Mitgliedschaft verliehen.
Foto: Arndt Götze

Gestern Abend lud Eintracht Frankfurt zur ordentlichen Mitgliederversammlung in die Wolfgang-Steubing-Halle an den Riederwald ein. Der Verein Eintracht Frankfurt hat zwar insgesamt 17 Abteilungen, viel drehte sich jedoch natürlich auch an diesem Abend um den Bereich Profifußball.

Vereinspräsident Peter Fischer zeigte sich erfreut darüber, dass die Mannschaft von Trainer Armin Veh in den letzten drei Bundesligaspielen starke sieben Punkte holen konnte, und weiß um die Wichtigkeit des Erfolges der Kicker. „Ein großes Argument für unseren Mitgliederzuwachs ist der Profifußball. Wenn wir international Fußball spielen würden – was ich momentan nicht sehe – wäre es für uns einfacher, schon im nächsten Jahr die 40.000 Vereinsmitglieder zu erreichen“, meinte Fischer, der sich in seiner Rede mit Blick auf die vergangene Mitgliederversammlung nochmals für das überwältigende Votum bei seiner Wiederwahl im letzten Jahr und für die damit verbundene Treue und Unterstützung der Mitglieder bedankte.

Seit der letzten Zusammenkunft in dieser Form sind 5.000 neue Mitglieder in die Eintracht-Familie gekommen, sodass die „magische Zahl“ (Fischer) von 35.000 Mitgliedern vor wenigen Tagen überschritten werden konnte. Im Vergleich mit den anderen Bundesligisten belegt die Eintracht mit der Anzahl Platz 9.
Eine Platzierung, über die sich Heribert Bruchhagen, auch in sportlicher Hinsicht freuen würde. „Der neunte Platz kann auch jetzt nur unser Ziel sein. Und dazu gibt es allen Grund. Das ist darauf begründet, dass wir gegen die gleichen Gegner, gegen die wir im letzten Jahr gespielt haben – ersetzen wir Paderborn und Freiburg durch Darmstadt und Ingolstadt – genauso viele Punkte geholt haben, wie vor einem Jahr. Und daran darf ich immer erinnern, wenn in Schwächephasen unserer Mannschaft die Kritik sehr herb und extrem war. Und ich habe auch große Zweifel bekommen. Und natürlich ist man im Tagesgeschäft hochgradig angespannt und es ist kein Vergnügen, die normale Tagesarbeit bei Eintracht Frankfurt zu machen, wenn man gegen Ingolstadt, Darmstadt und in Aue verliert“, sagte er bei seiner letzten Rede auf der Mitgliederversammlung als Vorstandsvorsitzender der Eintracht Frankfurt Fußball AG und appellierte daran, dem erfahrenen Team der Verantwortlichen bei der Eintracht mehr zu vertrauen. Das sei die Stellschraube des Erfolgs.
Im kommenden Jahr wird Bruchhagen an der Versammlung als „lebenslanges Mitglied“ teilnehmen. Diese besondere Mitgliedschaft sprach Fischer ihm als Zeichen der großen Anerkennung für seine Leistungen für Verein und AG in den letzten gut zwölf Jahren aus.

Momentan läuft bekanntlich die Suche nach einem Nachfolger für Bruchhagen. Fischer betonte gestern erneut, dass dies keine allzu leichte Aufgabe ist. „Wir wären erfolglos, wenn wir exakt so jemanden wie Heribert suchen würden“, sagte er. Er sei sich als Hauptaktionär und Präsident seiner Verantwortung bei der Neubesetzung des Amts des Vorstandsvorsitzenden bewusst und habe letzte Woche einstimmig das Mandat bekommen, mit den nun vorausgewählten Kandidaten in die Gespräche zu gehen. „Wir sind das ganze Thema hochseriös angegangen und haben uns über die Auswahl lange Gedanken gemacht“, versichert er.

Nicht nur bei der Findung eines neuen Vorstands, auch im Alltag ist das wachsende Zusammenspiel zwischen Verein und AG immer besser zu erkennen. Einen wichtigen Beitrag dazu leistet das Fußball-Leistungszentrum am Riederwald. „Alle Teams des Leistungszentrums stehen derzeit in der höchstmöglichen Liga auf einem einstelligen Tabellenplatz und einige Nachwuchsspieler konnten im zurückliegenden Jahr im Lizenzspielerbereich der Fußball AG untergebracht werden. Die Verzahnungen zur AG sind also eng“, erklärte Fischer.
Auch Bruchhagen zeigte sich erfreut über den sportlichen Erfolg des Fußballnachwuchses vom Riederwald. Im vergangenen Jahr übte er noch Kritik an den Ergebnissen des Leistungszentrums. „Aber es gibt heute allen Grund, optimistisch zu sein. Ich habe großes Vertrauen in das Leistungszentrum“, sagte er.

Eine gute Nachwuchsarbeit ist für Eintracht Frankfurt im heutigen, hartumkämpften Geschäft Bundesliga wichtiger denn je. Bruchhagen erzählte der Versammlung nichts Neues, als er die Aufteilung in eine Zweiklassengesellschaft durch die ungleiche Verteilung der TV-Gelder erläuterte: „1989 bekamen alle 18 Bundesligisten noch etwa 1 Millionen Mark an Fernsehgeldern. Heute ist die Unterschiedlichkeit zu groß geworden. Die international spielenden Vereine entfernen sich immens.“
Die SGE hat unter Bruchhagens Führung jedoch einen erheblichen Sprung in der TV-Gelder-Tabelle gemacht. Von Platz 17 in der Saison 2003/2004 ist der Verein am Ende dieser Spielzeit mindestens auf dem 10. Rang, vielleicht sogar auf dem achten oder neunten. „Das ist die einzige Zahl an der ich mich messen lasse für die Zeit, in der ich hier Verantwortung getragen habe“, betont der Vorstandsvorsitzende noch einmal die Wichtigkeit dieser Entwicklung.

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13 Kommentare

  1. Die TV Gelder müssten sich doch nach den Anzahl der Zuschauern richten. Dann hätten die Retortenclubs wie SAP Hoffen…., VW Wolfsb… Bayer Lever…. es nicht so leicht meine Fernsehgebühren einzustreichen.

    Bruchhagen hat die Eintracht wirklich zu dem gemacht was Sie heute ist, finanziell Solide, sodass Geld für den Profifußball da ist und nicht zur Schuldentilgung. Hoffentlich bekommen wir wieder eine solch solide Führung und nicht einen Holodri (Blender), wie wir sie früher mal hatten.

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  2. baut dirty Harry ein Denkmal ! Einfach ein geiler Typ unser dirty. Wie stolz er auf dem Foto schaut … unbezahlbar 🙂

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  3. Frage ist einer von euch in der Fan und Förderabteilung (Mitglied) ? Habt ihr eine direkte Einladung zur Ordentlichen Mitgliederversammlung erhalten oder auch nur das Mitgliedsmagazin mit der entgültigen Tagesordnung ? Danke für Antwort. Ich habe früher immer direkte Einladungen bekommen aber jetzt irgenwie nicht mehr.

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  4. Was Herri für die Eintracht getan hat ist überragend!
    Ich hoffe wir müssen es nie wieder sagen aber ich befürchte
    irgendwann wird es kommen das man liest,
    „oh man was war das mit Herri ne schöne und ruhige Zeit“!
    Bodenständig, realistisch, symphatisch, einfach gut!

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  5. Bruchhagen ist bei mir seit dem er hier ist so sehr geschätzt weil er es wirklich geschafft hat, dass die Mehrheit hier (alle wird niemand schaffen) begriffen hat, dass wir trotz aller Tradition, usw. nur ein kleineres Licht der Bundesliga sind und damit auch zuerst mal durchaus zufrieden bis stolz sein können.

    Wenn es die Nachfolger finanziell so handhaben wie er es lange Jahre eingeleitet hat dann haben wir auch demnächst eine durchaus erfolgsversprechende Zukunft vor Augen.

    Schade finde ich, dass Heribert nun nicht mehr in offizieller Mission die finanziell wieder stärkeren und besseren Zeiten der SGE miterleben kann.

    Nun steigen wir wieder in der TV-Tabelle (sind aktuell auf Rang 10), bald werden die Verhandlungen über das Stadion intensiviert werden müssen, usw. usw.

    Wenn es dann (weil einfach viel mehr da ist als zuletzt und grade viel mehr als vor 7 Jahren beispielsweise) so kommt dass einige dann wieder die alte Laier vom Sparminister auspacken und es nun endlich besser läuft, weil endlich mehr Geld da ist; dann hoffe ich sehr dass alle vor dem Schreiben solcher Dinge in sich gehen, weil es absolut unfair wäre, so etwas dann zu schreiben.

    Ich für meinen Teil werde Bruchhagen immer als den besten Mann der Führungsebene ansehen seitdem ich aktiv ins Stadion gehen; und das ist seit Mitte der 80iger.

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  6. Wenn man sich die auslaufende Ära des H. Bruchhagen anschaut, mutet das alles nach einem Paralleluniversum an.
    Was hatten wir vor diesem überragenden Vorstand nicht alles an (Un-)Glücksrittern, Egomanen und Marionetten an der Spitze unseres geliebten Vereins.
    Die Ära „dirty Herry“ wird als die wirtschaftlich erfolgreichste der gesamten Vereinsgeschichte in die Geschichtsbücher eingehen – und als die Skandalärmste. Das tat unserer SGE sehr, sehr gut.
    Es bleibt zu hoffen, dass das Schiff diesen Kurs , zumindest grob, beibehält. Unser Skipper bekommt der lebenslange Mitgliedschaft. Mehr als verdient und hoffentlich zieht er sich nie komplett zurück.

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  7. @2 Adlerherb: Da bin ich bei dir. Wenn „uns Uwe“ seinen goldenen Fuß vors Hamburger Stadion gestellt bekommt, möchte ich zumindest eine bronze Büste von Herri am Waldstadion sehen. Man kann gar nicht oft genug DANKE sagen!

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  8. Ohne Bruchhagen würden wir wie Aachen rumhängen. Schade, dass wir ihm keine Choreo zum Abschied präsentieren können…

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  9. @King8
    Das ist das erste woran ich gedacht habe als wir das Choreo verbot bekommen haben!
    So ein Mist

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  10. @3 (Adlerherb):
    Gude Adlerherb,
    ich bin FuFa-Mitglied. Ich habe die Einladung für die gestrige Mitgliedervollversammlung auch nur als email (was ich nicht so tragisch finde) und leider aber auch recht spät (es war Mitte letzter Woche) erhalten.
    In Papierform fände ich sie zwar auch besser, ist als email aber natürlich umweltfreundlicher und kostengünstiger.
    Die Vorab-Information könnte aber mal etwas eher erfolgen.

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  11. Zu Heribert Bruchhagen wurde hier schon so viel Positives gesagt, dass ich einfach nur an dieser Stelle „Danke schön und riesen Kompliment für die vielen Jahre, die kontinuierliche Leistung und das vereinsfördernde Tun – und Handeln“ sagen möchte. Bei manchen ist es sehr schade, dass jedem seine Zeit irgendwann vorbei ist, Bruchhagen zählt für mich dazu!!

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  12. Gude G-Block,

    danke für deine Antwort. Muss ich mal schaun ob ich auf einer meiner E-Mail Adressen etwas bekommen habe (bin mir da nicht sicher ob die Eintracht eine E-Mail Adresse von mir hat). Umweltfreundlichkeit und Kostenersparnis leuchtet natürlich ein, hatte mich nur gewundert, da ich früher immer eine Einladung per Post erhalten habe.

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