Ist bei den Fans bis heute unvergessen: Andree Wiedener
Ist bei den Fans bis heute unvergessen: Andree Wiedener

Vier Jahre lang trug Andree Wiedener das Trikot von Eintracht Frankfurt. In dieser Zeit erlebte der linke Außenverteidiger zwei Aufstiege und einen Abstieg mit. 18 seiner insgesamt 164 Bundesligaspiele bestritt er für die SGE. Bevor er im Winter 2002 an den Main wechselte, spielte er ausschließlich für den SV Werder Bremen.

Heute ist er als Außendienstler in einem Großhandel tätig. Er spielt aber natürlich auch noch Fußball, unter anderem in der Traditionsmannschaft der Eintracht.

Der 46-Jährige war zu seiner aktiven Zeit zwar nie der größte Techniker, erlangte bei den Fans – sowohl bei den Frankfurtern als auch bei den Bremern – aber dennoch große Beliebtheit, da er jeden Zweikampf bedingungslos angenommen und immer bis zum Umfallen gekämpft hat. Es wurde sogar ein ganzer Fangesang nach ihm benannt.
Wie es dazu kam und auf was er in seiner Karriere besonders stolz ist, hat er im Interview mit SGE4EVER.de erzählt.

SGE4EVER.de: Hallo Andree, an welches deiner 86 Pflichtspiele für Eintracht Frankfurt erinnerst du dich am liebsten zurück?
Andree Wiedener:
Es gibt sicherlich mehrere Spiele, an die ich mich gerne zurück erinnere. Aber das Spiel am 15. Mai 2005 in Cottbus (3:0-Sieg) ist für mich schon ein besonderes gewesen. Die Fans standen sehr nahe zur Außenlinie und feierten mich bei jedem gewonnenen Zweikampf lautstark. Das war für mich eine tolle Bestätigung meiner geleisteten Arbeit für die Eintracht. Ich werde heute noch auf diese Rückserie, diesen Aufstieg angesprochen, und wie hoch mein Anteil daran war.

Du verfolgst die SGE ja sicherlich heute noch. Wie beurteilst du die Entwicklung des Vereins?
Die Entwicklung der letzten Jahre ist nicht wirklich konstant. Gerade die Geschichte mit dem Trainerwechsel im Sommer, war für mich nicht gerade positiv, denn die Leistung der Vorsaison war insgesamt in Ordnung. Ich hätte mir da mehr Rückendeckung für Thomas Schaaf gewünscht. Ich bin fest davon überzeugt, dass der Trend mit Thomas weiter nach oben gegangen wäre.

Hast du noch Kontakt zu ehemaligen Mitspielern?
Guten Kontakt habe ich zu Christoph Preuß. Sonst halt über die Traditionsmannschaft.

Wie ging dein Weg nach dem Karriereende weiter?
Sehr spannend und lehrreich. Mittlerweile bin ich für die Firma Jordan, ein Großhandel für den Vertrieb von Bodenbelägen, im Außendienst tätig. Wir vertreiben mit unserer Kernmarke Joka, vielleicht bekannt aus dem Biathlon, alles für natürlich schöne Räume.

Bist du rückblickend betrachtet zufrieden mit dem Verlauf deiner Karriere oder hättest du aus heutiger Sicht etwas anders gemacht?
Ich bin schon stolz, für diese beiden Verein gespielt zu haben. Noch heute werde ich von den tollen Fans dafür gelobt und verehrt. Ob ich genau diesen Weg, nur bei zwei Vereinen zu spielen, heute nochmal gehen würde, kann ich nicht beantworten. Heute würde wahrscheinlich die finanzielle Seite auch für mich eine größere Rolle spielen.

Du warst auf dem Platz immer ein eisenharter Zweikämpfer und galtest als echter Typ. Wer erfüllt diese Rolle deiner Meinung nach im aktuellen Eintracht-Kader am ehesten?
Ich glaube, dass die Entwicklung des heutigen Spielsystems kaum noch Platz für diesen Typen hat. Heute wird alles spielerisch gelöst, was ich auch gut finde. Aber manchmal wünsche ich mir halt einen Alex Schur oder Uwe Bindewald zurück. Heute ist für mich Alex Meier schon ein absoluter Führungsspieler und Aushängeschild der Eintracht und ich bin sehr glücklich über seine super tolle Entwicklung.

Für wen drückst du die Daumen, wenn Frankfurt gegen Bremen spielt?
Eigentlich für keine der Beiden. Aber natürlich drücke ich der Mannschaft, die die Punkte dringender braucht, die Daumen. Ich hoffe, dass am 34. Spieltag dies nicht der Fall ist und vielleicht beide noch punkten müssen.

Wie ist der bei den Werder-Fans legendäre „Andree-Wiedener-Tanz“ entstanden?
Laut meiner Kenntnis, entstand der Gesang zu diesem Tanz, von einer Gruppe Fans, die ich auf einer Feier kennengelernt habe. Ich wurde von dieser Gruppe im April 2006, nach dem Spiel Eintracht-Werder, zur Feier in der Nähe von Hanau eingeladen. Wir verbrachten einen super tollen Abend. Jahre später traf ich diese Gruppe, bei einem Besuch eines Werder Heimspiels in der Ostkurve, wieder. Diese sagten mir, dass die Idee zu diesem Tanz nach der Feier enstanden ist. Ich bin wirklich stolz darauf.

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3 Kommentare

  1. @Nadine:
    Oben im Einleitungstext steht: „18 seiner insgesamt 164 Bundesligaspiele bestritt er für die SGE.“
    Unten in der ersten Interviewfrage steht dann: „SGE4EVER.de: Hallo Andree, an welches deiner 86 Pflichtspiele für Eintracht Frankfurt erinnerst du dich am liebsten zurück?“

    Ich finde das etwas verwirrend!…;-)

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  2. Ich habe mir die Antwort nun selber rausgesucht. Die unten aufgeführte Aufschlüsselung erläutert das ganz gut.:

    2005/2006 Bundesliga Eintracht Frankfurt 1 0 1 0 0 0 0 0 Spiele anzeigen
    2005/2006 DFB-Pokal Eintracht Frankfurt 3 2 1 0 0 0 0 0 Spiele anzeigen
    2004/2005 2. Bundesliga Eintracht Frankfurt 21 13 3 5 0 3 0 0 Spiele anzeigen
    2004/2005 DFB-Pokal Eintracht Frankfurt 3 2 0 1 1 0 0 0 Spiele anzeigen
    2003/2004 Bundesliga Eintracht Frankfurt 17 3 3 11 0 2 0 0 Spiele anzeigen
    2003/2004 DFB-Pokal Eintracht Frankfurt 2 0 1 1 0 0 0 0 Spiele anzeigen
    2002/2003 2. Bundesliga Eintracht Frankfurt 23 10 8 5 1 4 0 0 Spiele anzeigen
    2002/2003 DFB-Pokal Eintracht Frankfurt 2 1 0 1 0 1 0 0 Spiele anzeigen
    2001/2002 2. Bundesliga Eintracht Frankfurt 14 5 6 3 0 5 0 0 Spiele anzeigen

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  3. Da hast du Recht, das kann missverstanden werden. Wobei ich ganz bewusst einmal von „Bundesligaspielen“ und dann in der Frage von „Pflichtspielen“ gesprochen habe. Danke für deine Recherche 🙂

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