Paciencia erzielte per Fernschuss den 1:1-Endstand. (Foto: IMAGO / Jan Huebner)

Schon vor Anpfiff hatten die Fans ein Transparent im Stadioninnenraum installiert, auf dem „Heute ist egal, holt uns den Pokal!“ zu lesen war. Und das war wohl auch innerhalb des Teams die Devise, denn Oliver Glasner wechselte die Startelf ordentlich durch im Vergleich zum äußerst erfolgreichen Halbfinal-Rückspiel gegen West Ham United. Auf acht Positionen gab es Wechsel, lediglich Kevin Trapp, Tuta und Evan N’Dicka blieben stehen. Der gesamte Rest wurde geschont. Dafür bekamen Sam Lammers, Goncalo Paciencia, Timothy Chandler, Aymen Barkok, Danny Da Costa, Ajdin Hrustic, Stefan Ilsanker und Makoto Hasebe eine Chance. Für Barkok, Da Costa und Ilsanker war es das letzte Heimspiel im Dress der SGE.

Schiedsrichter Felix Zwayer pfiff das Sonntagsspiel zwischen Borussia Mönchengladbach und Eintracht Frankfurt pünktlich um 15:30 Uhr an.

Schwache erste Hälfte der Adler

Und lange dauerte es dann in der Tat auch nicht, bis es das erste Mal klingelte im Frankfurter Tor. Alassane Plea kam in der fünften Minute viel zu frei zum Abschluss im Frankfurter Strafraum und schob an Trapp vorbei ins Tor. Lars Stindl hatte sich mit guter Vorarbeit hervorgetan. Das ging aber viel zu einfach. So etwas wie ein Torschuss gelang Barkok in der 9. Minute als er aus gut dreißig Metern abzog. Der Ball ging aber ein bis  zwei Meter am Gehäuse vorbei. Die Fohlen beschränkten sich in der Folge auf eine stabile Defensive und das gelang auch gut. Die Hessen bissen sich die Zähne aus an der Gladbacher Defensive. Das Spiel der Eintracht war fahrig und es gelang sehr wenig. Zum Teil entstanden recht ansehnliche Spielzüge, aber zwingend wurden wenn dann nur die Gladbacher. Aber auch die Gäste hatten nicht die größten Offensiv-Ambitionen. In der 30. Minute köpfte Ilsanker den Ball  nach einer Ecke auf das Gehäuse von Gladbach-Keeper Tobias Sippel. Das war auch die gefährlichste Aktion der Frankfurter bis dahin. Man merkte deutlich, dass diese Eintracht-Mannschaft in dieser Form noch nie zusammengespielt hatte, denn Abläufe passten zum Großteil einfach nicht. Mit dem Rückstand ging es dann auch in die Pause.

Halbzeit zwei viel besser

Zur zweiten Halbzeit wurde Filip Kostic eingewechselt. Tuta bleib dafür in der Kabine. In der 46. Und 47. Minute wurden beide Torhtüer geprüft. Zunächst schoss Barkok auf das Gladbacher Gehäuse, wo Sippel problemlos abwehrte und eine Minute später auf der anderen Seite, wo Stindl Trapp anschoss. Doch die Gäste machten jetzt richtig Druck in der 49. Minute kam Breel Embolo völlig frei auf Trapp zu, doch der Frankfurter Schlussmann parierte diese 100-Prozentige Torchance brillant. Die 51. Spielminute bedeutete dann fast den Ausgleich für die Adlerträger. Nach einer Kostic-Ecke kam Ilsanker in eine Schussposition und knallte den Ball aufs Tor. Sippel war schon geschlagen, aber Plea rettete auf der Linie. Und in der 54. Minute scheiterte Kostic per Freistoß am parierenden Sippel. Es war ein munterer Auftakt in die zweite Halbzeit. In der 58. Minute wechselte Glasner dann den erneut objektiv grottenschlechten Sam Lammers aus und brachte Daichi Kamada. Außerdem ging auch der blasse Barkok vom Platz und eröffnete Jens Petter Hauge einen weiteren Einsatz.

Paciencia fasst sich ein Herz, SGE am Ende mit Pech

In der 66. Minute fasste sich Goncalo Paciencia ein Herz und zog aus gut 25 Metern trocken ab und knallte den Ball an Sippel vorbei in die Maschen. Das Traumtor des Portugiesen bedeutete den 1:1-Ausgleich. Die Eintracht war jetzt da und es ging schwungvoll in beide Richtungen. Die nächste Riesenchance hatte Embolo, der in der 71. Minute an Trapp vorbei aufs Tor köpfte, wo Hasebe glänzend auf der Linie rettete. Und Trapp rettete erneut gegen Lucas Netz in der 73. Minute. Jedoch tat sich der Keeper dabei an der Hand weh. Der Nationaltorwart biss sich aber durch und spielte weiter. Und mit eben jener Hand rettete er gegen Jonas Hofmann in der 77. Minute nach einem Freistoß. In der 82. Minute war Schluss für Danny Da Costa, der ein ordentliches Spiel gemacht hatte. Er wurde in seinem letzten Heimspiel bei der SGE mit Sprechchören verabschiedet. Fast hätte es dann noch für die SGE geklingelt. Nach einer Ecke und etwas Unstimmigkeiten im Gladbacher Strafraum knallte Chandler den Ball an den Pfosten. Auch Kamadas Tor in der 90. Minute wurde aberkannt, denn der Japaner stand im Abseits. Zu diesem Zeitpunkt wäre eine Frankfurter Führung durchaus verdient gewesen. Doch es blieb beim 1:1. Schiedsrichter Zweyer pfiff pünktlich ab, obwohl es eigentlich einige Unterbrechungen gab. Merkwürdige Entscheidung. Am Ende wäre ein Frankfurter Sieg nicht unverdient gewesen.

 

 

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7 Kommentare

  1. Wahnsinn, was da eine Qualität in der Mannschaft ist, wenn nur vier etatmäßige Spieler reinkommen.
    Das zeigt mir, dass a) Glasner ein hervorragender Trainer ist und b) wir eine tolle Mannschaft haben.
    Wichtig ist, dass wir die Spannung hochhalten, Belastungssteuerung ist hier das Schlagwort.
    Mit der ersten Elf werden wir den Pokal holen, da bin ich mir sicher und auch wenn wir vielleicht nur ein oder zwei Spieler ersetzen müssen. Für Gonzo freut es mich besonders, dem traue ich zu, das er die entscheidende Bude macht, je nach Spielverlauf.
    Das Spiel ansonsten gut für die Motivation und ein großer Akt von Glasner unseren Altverdienten ein Spiel zu ermöglichen (Ilse, DDC, Hase B, Timmy).
    Die Spannung steigt und der Tag des größten Erfolges rückt immer näher. Diese Mannschaft hat es verdient.

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  2. Danke DDC, Deine Saison 18/19 bleibt in Erinnerung.
    Viel Glück bei den Karnevalesen.
    Hast ja mit Hard Kohr und Barkok genügend Adler um Dich

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  3. Toll das wir Danny so gut verabschiedet haben. Sein Selbstinterview bleibt mir unvergesslich. Unglaublich sympathischer Mensch.

    Und Abraham, El Capitano, wurde auch gebührend geehrt.

    Spiel war Nebensache, das Finale schwebt schon in den Köpfen. Angeblich wollen 100.000 Schotten nach Sevilla kommen. 2 wirkliche Traditionsvereine treffen sich, wird einfach nur grossartig werden.

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  4. Sehr viel richtig heute mit dem Einsatz vieler Abgänge, Respekt und Dankeschön.
    Gleichzeitig aber auch sehr viel Fingerzeige , die Eintracht strebt nach höherem, nach Qualität in def Spitze und da halten Einige einfach nicht mehr mit .
    Trotzdem Dank an jeden, der uns verlässt, jeder war jederzeit teamplayer
    Forza SGE!

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  5. Das ist Eintracht, gebührender und wertschätzender Umgang mit Spielern und auch anderen Mitgliedern unserer SGE-Familie.
    Ich denke, heute wurde so ziemlich alles richtig gemacht und jeder Fan konnte zufrieden sein, sorry, jeder echte Fan, auch mit Blick auf das Endspiel. Ich bin heute schon on fire. Wenn wir die EL gewinnen sollten, dann rockt Frankfurt und Hessen und…
    Das wäre der absolute Wahnsinn. Ich habe den ersten EL-Sieg schon im Stadion miterlebt (Fred Schaub RIP), dieser Erfolg hätte auch eine besondere Bedeutung, natürlich auch, weil die finanziellen Möglichkeiten in ganz anderen Dimensionen sind und uns in eine andere Sphäre heben würden.
    Eintracht vom Main…

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  6. Dafür, dass wir Mainz so viele Leute rüber schicken, können die uns gerne im Sommer mal den Burkhard, Niakate oder St Juste zurücksenden 😉

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