SchurDie Erwartungen sind groß, die in den Verbindungsmann Alexander Schur gesteckt werden. Nachdem im vergangenen Sommer die U23 der Eintracht abgemeldet wurde, rückte die U19 – die auch noch ihm trainiert wird – stärker in den Mittelpunkt. Der schwierige Sprung in die 1. Bundesliga muss den Nachwuchsadler noch früher gelingen, ansonsten ist die Zeit bei den Hessen abgelaufen. Von der Mannschaft, die letztes Jahr in der Rückrunde einen Kraftakt hinlegte und letztlich souverän den Klassenerhalt schaffte, konnten sich nur Torhüter Yannick Zummack und Angreifer Enis Bunjaki, der noch eine Saison U19 spielen darf, für einen Profivertrag empfehlen. 15 Spieler hingegen verließen den Verein zumeist mit unbekanntem Ziel. Untergekommen sind bislang nur Nicolas Schifaudo, Jannik Schmidt (beide SV Darmstadt U19), Julian Stühmeier (Hannover 96 U19), David Roesler (FC Wil), Niklas Künzel (FC Augsburg II) und Julian Bibleka (SpVgg Oberrad 05).

Schur soll nun mit dafür sorgen, dass möglichst vielen Talenten der Sprung in die 1. Mannschaft gelingt. Im Gespräch mit dem hr-sport lobt der Ex-Profi bereits die Eigengewächse, denen er einiges zutraut: „Ich denke, dass Joel Gerezgiher, Marc Stendera und Luca Waldschmidt schon sehr weit sind.“ Nicht nur das! Man merke auch im Training, dass zu den erfahrenen Kräften „keine Lücke“ zu erkennen sei. Auf Stendera (36 Bundesligaspiele/3 Tore/7 Vorlagen) liegen dabei die größten Hoffnungen. Das Mittelfeldjuwel hat sich vergangene Spielzeit in der Startelf festgebissen und möchte – auch wenn er sich noch nicht als Stammspieler sieht – an dieser Entwicklung verständlicherweise weiterschrauben. Aber auch Waldschmidt (3 Einsätze) und Gerezgiher (wartet noch auf sein Profidebüt) hätten „eine Chance zu spielen„, glaubt Schur. „Ob von Anfang an oder von der Bank, das wird sich zeigen, aber sie machen einen sehr guten Eindruck.“

WaldschmidtVor allem Gerezgiher wurde in den vergangenen Tagen häufiger von Chefcoach Armin Veh gelobt. In der Vorbereitung wusste der junge Mittelfeldmann zu überzeugen. Besonders in Erinnerung bleibt das Testspiel gegen den österreichischen Regionalligisten FC Schwaz (6:0). In der zweiten Halbzeit drückte der 19jährige dem Spiel seinen Stempel auf und war an den fünf Treffern, die in diesen 45 Minuten fielen, beteiligt. Zwei Tore erzielte Gerezgiher selbst, die weiteren drei bereitete er vor. Etwas ruhiger hingegen wurde es um Stendera, den Veh bereits sanft ermahnte. Ob es für ihn tatsächlich gleich wieder für die Startelf langt, ist aktuell noch nicht sicher. Für Waldschmidt, der eine enttäuschende U19-EM mit dem frühen Ausscheiden in der Vorrunde erlebte, geht es zunächst einmal darum, sich überhaupt ins Gespräch zu bringen. „Nachdem der Alptraum vorbei ist, lebe ich wieder meinen Traum“, sagte der Angreifer kürzlich erst der FNP im Bezug auf die die beiden schwierigen Jahre, die hinter ihm liegen. Schulstress und Verletzungen legten ihm einige Steine in den Weg. Davon ist heute nichts mehr zu spüren. Im Gegenteil: Der junge Stürmer geht die Aufgabe selbstbewusst an. Haris Seferovic und Luc Castaignos etwa seien schon ein Stück voraus. „Aber ganz hinten will ich mich nicht anstellen. Mit Vaclav Kadlec stehe ich etwa auf einer Stufe“, so die Selbsteinschätzung des 19jährigen.

Vor zwei Jahren bereits war der damals 17jährige mit im Trainingslager in Längenfeld. Im österreichischen Ötztal wollte Veh keinen Spieler hervorheben. Bei Waldschmidt aber machte der Coach eine Ausnahme: „Der Luca hat mir schon gefallen.“ Der gebürtige Siegener hofft, dass sich die Meinung des Trainers nicht geändert hat. Damit auf seine drei Bundesligaeinsätze noch einige mehr folgen werden.

- Werbung -

4 Kommentare

  1. Nüchtern betrachtet bringen wir Toptalente raus aber keine Topspieler …bsp: Russ Ochs Jung….was wurde Hoffnungen in diese Jungs gesteckt…Jung der nächste RV der Nationalmannschaft…im Endeffekt konnte sich niemand durchsetzen….selbst Rode wurde nicht von uns ausgebildet….
    Ljubicic Toski Alvarez Tsoumou usw…gelobt wurden sie alle…geschafft hats keiner….Tosun stagniert ja glaub ich auch…Kittel hatte natürlich Pech mit Verletzungen aber dennoch habe ich nicht wirklich eine Topspieler Qualität in ihm gesehen…

    Spontan fällt mir nur Jones ein der sich etabliert hatte…
    Bei Stendera muss man schauen wie er sich weiter entwickelt..

    Can und Marin zähle ich nicht dazu denn die haben meiner Meinung nach durch ihre Wechsel die nötige Entwicklungund Qualitätssprung gemacht…wurden dort besser ausgebildet….

    Würd gern noch weiter schreiben aber ich steh in der Kantine an…gibt Schnitzel heut

    Mahlzeit

    0
    0
  2. Na, das ist aber sehr negativ gedacht.

    Russ und Ochs haben jeweils über 250 Bundesligaspiele, Jung hat es sogar schonmal bis in den Kader der Nationalelf gepackt. Das würde ich nicht „nicht durchsetzen“ nennen.

    0
    0
  3. @ reebok
    sollte net heissen, dass es keine guten jungs sind oder wir nur käs rausbringen 😉
    es ist halt ne andere qualität als ein arnold, knoche, schmelzer, hermann, trapp usw..
    jungs die sich in den teams durchsetzen können, die normalerweise unter die ersten 5-6 gehören…

    kommt mir leider so vor als würde man sich jedes jahr alles schön malen, dass man jungs wie waldschmidt, gerezghier usw hat….bringt aber nicht viel, wenn diese jungs nicht absolute stammkräfte werden und/oder ne ordentlich ablöse bringen

    0
    0
  4. @italo: Verstehe genau, was du meinst. Seit Jermaine Jones, der nach einem CL-Spiel von Xavi sogar mal als „wonderful player“ bezeichnet wurde, hat es doch keines unserer Eigengewächse wirklich außerhalb der Eintracht geschafft, irgendwelche Spuren zu hinterlassen. Die von dir aufgezählten Namen a la Ljubicic, Toski, auch Tosun oder Alvarez haben es einfach nicht geschafft.

    Stendera allerdings ist der Erste, dem ich es zutrauen würde, auch über die hessischen Grenzen hinaus für Furore zu sorgen. Wobei ich das bei Jung – um die Aussage zugleich auch abzuschwächen leider – auch gedacht hätte. Der Schritt raus aus der Heimat ist wohl für unsere Jungs doch schwieriger, als man dies zunächst annehmen würde.

    Aber man muss diese Saison auch wieder ganz realistisch angehen: Sollte Stendera annähernd auf die Einsatzquote kommen (sagen wir mal 25-28 Partien), Gerezgiher erste Schritte gehen (regelmäßige Einwechslungen + 4-5 Startelfspiele) und auch Waldschmidt kleinere Erfolge gelingen (siehe Gerezgiher + im Optimalfall die ersten 1-2 Bundesligatore) hätten wir diesbezüglich eine wirklich erfolgreiche Saison erlebt. Man darf jetzt nicht zu viel von Alex Schur erwarten und sollte Veh nicht gleich verteufeln, wenn er nicht sofort auf Marc Stendera in der Startelf setzt. Stendera hat ein ganz intensives Jahr hinter sich (U19-EM, Saison als Stammspieler, U20-WM) – vielleicht muss er noch bis September durchatmen und kommt erst nach der ersten Länderspielpause etwas stärker auf.

    Alles in allem aber sehe ich Stendera von der Qualität her nicht viel schwächer wie den Wolfsburger Arnold. Könnte mir vorstellen, dass er dort problemlos so spielen würde. Stendera wirkt aber auch für sein Alter – und mag es nur am Bart liegen – sehr reif. Allerdings wird er es nur packen, wenn er auf seine Fitness achtet (Ernährung und ich habe jetzt schon häufiger im Facebook gelesen, dass er öfter mal beim „Shisharauchen“ gesehen wurde). Aber von den Voraussetzungen (gerade was den Schuss, die Passgenauigkeit und auch die Übersicht angeht) her, muss er es eigentlich dauerhaft schaffen! Lassen wir uns überraschen 🙂

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -