Die Stimmung im Frankfurter Waldstadion war eisig, als die Eintracht am 4. März des letzten Jahres auf den FC Ingolstadt traf. Die Schanzer standen überraschend sicher positioniert im Mittelfeld und traten dementsprechend selbstbewusst im Auswärtsspiel bei den Hessen auf. Bereits in der Anfangsphase durfte Moritz Hartmann einen von David Abraham verursachten Handelfmeter verwandeln, der Ausgleichstreffer von Marco Russ war damals zu wenig für die krisengeschüttelten Frankfurter. Trainer Armin Veh, der sich in den 90 Minuten nicht mehr heraustraute und die gesamte Spielzeit über auf seiner Bank sitzen blieb, erlebte an diesem 25. Spieltag seine letzten Momente am Main.
Rund elf Monate später hat sich der Wind bei der Eintracht mächtig gedreht. Unter Veh-Nachfolger Niko Kovac wurde nicht nur die Klasse gesichert, sondern auch auf vielen Ebenen Veränderungen vorangetrieben. So mutierte ein Abstiegskandidat innerhalb kürzester Zeit zu einer Mannschaft, die sich mit viel Willenskraft, Entschlossenheit und auch mit spielerischen Elementen selbst in die Spitzengruppe befördert hat. Ingolstadts Coach Maik Walpurgis zeigte sich bei der Pressekonferenz vor dem 21. Spieltag begeistert von der “neuen” Eintracht: “Sie dienen ein Stück weit als Vorbild für uns. Ich habe größten Respekt vor der Arbeit von Niko Kovac. Wie Frankfurt in der vergangenen Saison bis zum Schluss ruhig und gut gearbeitet hat, war fantastisch.”
Walpurgis hat für defensive Stabilität gesorgt
Der 43-Jährige, der nach zehn Spieltagen Markus Kauczinski ablöste und seitdem mehr Stabilität in die Mannschaft brachte und bereits 13 Zähler sammeln konnte, will wieder ein eklig zu bespielender Gegner werden. Die Hessen taten sich gegen die Oberbayern zumeist sehr schwer und konnten in dieser Spielzeit erstmals im Ligabetrieb ein Duell gewinnen (Gesamtbilanz: Fünf Spiele in Liga eins und zwei: 1-3-1 bei 5:5 Toren). David Abraham per Kopf und Bastian Oczipka mit einem Traumtor sorgten im Herbst für den wichtigen Auswärtserfolg. Wenige Wochen später trafen die Frankfurter erneut auf die Schanzer, diesmal musste sich der kleine Kreis an Fans (der größte Teil war aufgrund der Vorkommnisse beim Pokalspiel gegen den FC Magdeburg ausgesperrt) lange Zeit gedulden. Erst im Elfmeterschießen setzte sich das Team von Kovac dann mit 4:1 durch, nachdem zuvor in 120 Minuten kein Treffer gelang.
Gelingt den Frankfurtern gegen den ehemaligen Angstgegner der Dreierpack in dieser Saison? Alex Meier war bereits dabei, als es 2011/12 in der 2. Liga zweimal nur ein 1:1-Unentschieden gab. Der Kapitän befürchtet deshalb bei “Bild”: “Wir haben uns immer schwer getan, egal in welcher Liga. Ich denke, es wird diesmal nicht anders.” Gegen den FC Schalke 04 (0:1) und den FC Bayern München (0:2) verloren die Oberbayern erst kurz vor Schluss, beim Gastauftritt bei Hertha BSC (0:1) rappelte es hingegen bereits nach einer Minute im eigenen Gehäuse. Zwischendrin zeigte das Team gegen den Hamburger SV (3:1) eine ganz starke Partie vor heimischem Publikum. Das Dilemma zeigt sich aber deutlich an den Ergebnissen: Die Offensive ist zu ungefährlich! Meier erwartet deshalb kein Feuerwerk im Angriff, sondern “ein echtes Kampfspiel.” Er fordert von den Frankfurtern: “Wir müssen den Kopf einschalten und brauchen viel Geduld.”
Steubing von Heimsieg überzeugt
Sportvorstand Fredi Bobic hat ebenfalls großen Respekt vor einem läuferisch starken Gegner, der defensiv sehr kompakt steht und bei einem schweren Startprogramm ins neue Jahr erst fünf Gegentore kassierte. “Das wird auf jeden Fall ein sehr schwerer Brocken”, warnt Bobic davor, den Tabellen-17. zu unterschätzen. Die Ingolstädter konnten auswärts unter Walpurgis bereits zweimal gewinnen, unter anderem mit 2:1 in der BayArena. Aufsichtsratsboss Wolfgang Steubing lässt sich davon nicht beunruhigen und glaubt voller Überzegung an einen Dreier vor eigener Kulisse ein: “Ich bin mir sicher, dass Trainer Niko Kovac die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur bringt, damit wir alle einen erneuten Heimsieg feiern können.”
3 Kommentare
Denke auch, dass es schwer wird .. aber ein knapper Sieg dürfte machbar sein.
Mal was anderes:
Weiß jemand, ob Andersson Ordóñez wieder im Training ist?
Oder heilt er weiterhin seine Bänderdehnung aus?
Sind bald 6 Wochen .. rel. lang für so ne Verletzung.
Vor 16 Tagen schrieb sge4ever noch: „Er bekommt alle Zeit der Welt und wird erst wieder ins Training einsteigen, wenn er komplett fit ist“(Kovac) .. 'Die Verletzung des Ecuadorianers ist allerdings nicht schlimmer als erwartet.'
Ist mir schon klar, dass er erstmal noch keine Alternative für BL-Spiele ist.. aber bald soll es ja mal nen Freundschaftsspiel geben und für so was wäre er ja eigentlich prädestiniert.
Wird aber wohl nix, wenn er vorher nicht mal im Training gegen nen Ball getreten hat..?
Auch der Status von Medojevic würde mich mal interessieren.. Gibts da irgendeine Art der Besserung?
Ich glaube zu wissen, das Ordonez noch nicht fit ist und auch nicht am normalen Mannschaftstraining teilnimmt.
@1 Schau doch mal in die PK vor dem Spiel auf Eintracht.tv. Ich habe nur so nebenbei zugehört aber NK hat was zum Thema Ordóñez gesagt. Was aber nicht mehr genau was weil ich beim Arbeiten nur so nebenbei zugehört habe. PK´s kann man glaube ich kucken ohne ETV aboniert zu haben.
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