Abu Dhabi Tag 9: Zeit, um Bilanz zu ziehen

Neun Tage Abu Dhabi, neun Tage Trainingslager – Zeit um Bilanz zu ziehen. Schon in einer guten Woche beginnt für die Frankfurter Eintracht wieder der harte Alltag in der Fußballbundesliga. Bevor es Sonntagnacht zurück in das kalte Deutschland geht, sollte der Tag heute noch einmal genutzt werden, um sich bei perfektem Fußballwetter auf das Spiel in Leipzig vorzubereiten. Der letzte richtige Tag des Trainingslagers in der Wüste war jedoch erst einmal ein bisschen anders als die bisherigen: Niko Kovac hat es scheinbar schlimmer erwischt. Er konnte das einzige Training des Tages am Vormittag nicht leiten und musste weiterhin das Bett hüten. „Er hatte Fieber und soll sich nun auskurieren, damit er zur Rückreise wieder fit ist“, berichtet sein Bruder Robert Kovac aus dem Krankenlager. Daher leiteten die Co-Trainer Armin Reutershahn und der Jüngere der Kovac-Brüder die Einheit. In dieser passierte nicht allzu viel. Auf eine Aufwärmphase folgte ein kurzes aber intensives Trainingsspielchen. Nach nur gut 45 Minuten durften sich die Profis dann aber schon wieder umziehen und den Nachmittag zur Regeneration nutzen. Für die beiden Co-Trainer sowie für Sportvorstand Fredi Bobic galt es dann, eine Bilanz aus einer guten Woche Trainingslager in der Wüste zu ziehen. Tenor: Unter perfekten Bedingungen konnte bestmöglich gearbeitet werden. „Die Bedingungen hier waren nahezu zu perfekt. Es gibt absolut nichts zu meckern und das ist für einen Schwaben wirklich schwierig“, lacht Bobic. Und auch sportlich zeigten sich die Verantwortlichen absolut zufrieden. „Wir haben die vorbereiteten Dinge für das Trainingslager gut umsetzen können“, sagt Reutershahn und Kovac ergänzt, dass man im Vorfeld Schwächen ausgemacht und an diesen in Abu Dhabi gearbeitet habe. „Es sind gute Fortschritte erkennbar“, so Kovac.

Besonders erfreut zeigten sich die drei über die Eingliederung der neuen Spieler Sahverdi Cetin und Max Besuschkow. Sie seien von der Mannschaft voll integriert und positiv aufgenommen worden – sowohl menschlich als auch sportlich. „Cetin wird immer mal wieder bei den Profis aufschlagen. Das Trainingslager war ein erster Aufschlag, um sich einfach mal zeigen zu können. Das hatte er sich verdient und er nimmt die Situation auch richtig war. Es herrschte für ein kein Druck. Wir werden ihn weiter beobachten und schauen, welche Entwicklung er nimmt“, freut sich auch Bobic über den 16-jährigen Youngster.

Doch nicht alle Profis können unter die zehn Tage im Wüstenemirat einen positiven Strich ziehen. Für Szabolcs Huszti beispielsweise lief die intensivste Zeit der Rückrundenvorbereitung alles andere als rund. Seit Sonntag plagt er sich mit einer Reizung der Achillessehne und konnte seitdem nicht mehr am Mannschaftstraining teilnehmen. Auch heute drehte er mit Branimir Hrgota, der leichte Knieprobleme hat, lediglich einige Runden um den Platz. „Wir hoffen aber, dass Huszti spätestens am Dienstag wieder voll einsteigen kann“, sagt Reutershahn. Bei Danny Blum sieht es ähnlich aus. Er hat gestern die Hälfte des Trainings voll mitmachen können, dann hat er aber wieder ein bisschen was gespürt in seinem Knie und musste die Einheit etwas zeitiger beenden. Auch Guillermo Varela steht noch nicht voll im Saft. Bei ihm wird es laut Reutershahn auch noch „ein bisschen dauern“ bis er komplett ins Mannschaftstraining einsteigen kann. Bei Taleb Tawatha ist hingegen eine sehr erfreuliche Entwicklung zu erkennen. „Er kann alles voll mitmachen und zieht auch in den Zweikämpfen voll durch“, stellt der Co-Trainer fest.  Varela arbeitet noch mit dem Rehatrainer. Da wird es noch ein bisschen dauern.

Nicht mehr lange dauert es bis zum ersten Bundesligaspiel im Jahr 2017. Bobic geht aufgrund der guten Vorbereitung frohen Mutes in dieses: „Ich hatte nie das Gefühl, dass ein Spieler die Vorbereitung zu locker gesehen hat. Jeder hat Extra-Trainings gemacht. Niemand nimmt es für selbstverständlich, dass wir jetzt 29 Punkte haben und daher waren alle sehr fleißig.“ Der morgige Test gegen Zenit St. Peters soll diese guten Trainingseindrücke bestätigen und ein letzter Härtetest vor dem Rückrundenstart sein.