David Abraham zählt zu den absoluten Leistungsträgern in Frankfurt.

Obwohl Eintracht-Innenverteidiger David Abraham erst in seine vierte Saison bei der SGE geht, ist der Argentinier schon eine kleine Institution in Frankfurt. Der 32-Jährige ist Kapitän, Abwehrchef, Fanliebling und Führungsspieler. Im XXL-Interview mit „Eintracht TV“ sprach der Rechtsfuß unter anderem über seine Anfänge im Profifußball, seine Zeit in Basel und seine bisherige Zeit in Frankfurt inklusive des Gewinns des DFB-Pokals.

Obwohl er in der Bundesliga zu den besten Innenverteidigern der Welt zählt, begann er seine Karriere in Argentinien als Mittelfeldspieler, wie er verriet: „Ich habe als Sechser angefangen, also im Mittelfeld und mit der Zeit ging es dann ein Stück zurück in die Innenverteidigung. Als ich dann gegen Ende meiner Juniorenlaufbahn zu einem Erstligaklub gewechselt bin, habe ich fortan nur noch in der Abwehrzentrale gespielt.“

Nach einiger Zeit bei Independiente in Südamerika brachte ihn die Reise in die Schweiz zum FC Basel, wo der schnelle Abwehrmann eine äußerst erfolgreiche Zeit, inklusive dreier Meisterschaften und zwei Pokalgewinnen, erlebte: „Es sind schöne Erinnerungen an eine erfolgreiche Zeit. Wir feierten viele Titel, haben in der Champions League gespielt und trotz großer Gegner die Gruppenphase überstanden.“ Aus dieser Zeit habe er auch noch immer viele Kontakte in die Fußballwelt, beispielsweise zu Yann Sommer, Granit Xhaka, Xherdan Shaquiri, Alexander Frei, und Valentin Sticker. Hier konnte er sich auch immer mal wieder in die Torschützenliste eintragen. Dabei blieb vor allem ein besonderes Tor in Erinnerung: „Wir waren sehr dominant und ich habe damals auch einige Tore erzielen können. Ein sehr schönes gegen den FC Zürich war dabei – ein Seitfallzieher. Das wurde sogar für eines der schönsten Tore der Saison nominiert!“

Der Lockruf der Fans
Nach dieser Zeit in der Schweiz ging es über den Zwischenschritt bei der TSG 1899 Hoffenheim nach Frankfurt. An diesem Wechsel hatten auch die Fans der Hessen einen großen Anteil: „Ich weiß noch, wie wir mit Hoffenheim in Frankfurt gespielt hatten und was für eine wahnsinnige Stimmung im Stadion herrschte. Das hat mich beeindruckt. Und als die Eintracht in Hoffenheim ein Tor erzielte, brach das halbe Stadion in Jubel aus. Da sagte ich mir: Das ist ein Traditionsverein, dem ich mich gerne anschließen möchte.“

In Frankfurt jedoch begann für den Argentinier eine zunächst harte Zeit: Unter Trainer Armin Veh fand er sich immer wieder auf der Ersatzbank wider und zeigte bei seinen Einsätzen nur selten starke Leistungen. Erst nachdem Niko Kovac das Zepter am Main übernahm, wuchs der 32-Jährige in seine Rolle als Leader in Frankfurt. Am Ende stand der knappe Klassenerhalt nach der Relegation in Nürnberg. Abraham selbst bezeichnet diese Saison als schwierig.

Pokalsieg als bisheriges Highlight
Doch dafür hätten die folgenden zwei Jahre entschädigt: „Dafür waren die nächsten zwei Jahre sehr schön, zweimal im Pokalfinale zu stehen und die Stimmung mitzunehmen.“ Vor allem das zweite Finale, dass die SGE mit 3:1 gegen den FC Bayern gewinnen konnte, wird dem Familienvater dabei in Erinnerung bleiben: „Sicherlich haben es uns viele nicht zugetraut, dass wir das erste Finale wiederholen können und doch haben wir es geschafft und am Ende sogar den Pokal nach Frankfurt geholt – sozusagen vollendet. Das war die absolute Glückseligkeit. Ein großartiger Erfolg der Mannschaft, der Spieler, für unser gesamtes Umfeld, für die Ewigkeit.“

Doch nicht nur aufgrund dieses Erfolges fühlt sich der Abwehrmann in der Mainstadt wohl, auch die sonstigen Rahmenbedingungen seien perfekt: „Frankfurt ist meine zweite Heimat, bezogen auf meine Karriere als Fußballer, aber auch auf mein eigenes Leben.“ Neben der „Anerkennung der Fans“ sei auch die Geburt seines Sohnes in Frankfurt ein einschneidendes Erlebnis gewesen: „Als Fußballer und als Mensch habe ich hier die besten und schönsten Momente meines Lebens erlebt, daher weiß ich nur zu gut, was ich an Frankfurt habe. „

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5 Kommentare

  1. Abraham ist ein ganz wichtiges Puzzlestück im Kader und für den Erfolg.
    Seine Nicklichkeiten kann ich ihm in den bekannten Ausmaßen verzeihen.
    Außerdem ist er schließlich Innenverteidiger.
    Zambrano war da noch giftiger 😉

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  2. solche Aussagen („daher weiß ich nur zu gut, was ich an Frankfurt habe“) von einem derart besonnenem Führungsspieler könnten für junge, aufstrebende Spieler durchaus ausschlaggebend sein, noch eine Weile in Frankfurt zu bleiben.
    Ich denke schon, daß dieser Umstand auch in der jüngsten Vergangenheit auf den einen oder anderen Spieler Einfluß genommen hat (z.B. Rebic).
    Es wächst seit Bobic etwas Großartiges zusammen –

    Weiter so, SGE

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  3. Das beste Kompliment (aus Fan-Sicht), das man heute noch im Fußball bekommen kann „Ich bin auch wegen der Fans gekommen“. Sicher nicht nur deswegen, aber das so zu betonen ist super und es kommt obendrein auch noch authentisch. Das hebt sich ab von anderen generischen Aussagen vonwegen die besten Fans. Wird ja oft gesagt, aber Abraham nimmt man es ab. Bleib gesund!

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  4. Riesen Typ, unser Capitano! Ruhig, sachlich aber, wenn es darauf ankommt, hochemotional und mitreißend. An ihm, Hase und Evan werden sich noch einige Stürmer Deutschlands und Europas die Zaehne ausbeißen.

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