Gehören Fehlentscheidungen in strittigen Szenen bald der Vergangenheit an? Luc Castaignos wird hier von Przemysław Tytoń gefoult.
Gehören Fehlentscheidungen in strittigen Szenen bald der Vergangenheit an? Luc Castaignos wird hier von Przemysław Tytoń gefoult.

Die nächste technische Revolution in der Bundesliga soll ab kommender Saison angestoßen werden. Wie die Sport Bild erfuhr, führt der DFB zu Testzwecken den Video-Beweis ein. DFB-Schiedsrichter Hellmut Krug bestätigte: „Sollte die Fifa grünes Licht geben, werden wir uns an den Tests sicher beteiligen.“ Im März tagt das für Regeländerungen zuständige International Football Association Board (Ifab) der FIFA in Cardiff und stimmt danach ab, ob die Tests anlaufen dürfen. Ein „Nein“ scheint dabei ausgeschlossen, die Direktoren sprachen bereits eine „starke Empfehlung“ aus.

Ifab-Sekretär Lukas Brud zeigte sich offen für die Neueinführung: „Wir wollen alles untersuchen. Ob es besser ist, das Spiel zu unterbrechen oder nicht. Ob besser ein Schiedsrichter in einem Van außerhalb des Stadions sitzt oder der Schiedsrichter sich am Spielfeldrand die Bilder anschaut.“ Bisher ist nur ein seit 2013 laufendes Pilotprojekt in Holland zugelassen. Ein Eingriff des Video-Schiedsrichters ist nur bei Spiel-Unterbrechungen möglich – und zwar bei folgenden Fällen:

1.) Bei einer Torentscheidung: Gab es unmittelbar vor einer Torentscheidung ein Foul, Handspiel oder Abseits, darf der Video-Schiedsrichter eingreifen.

2.) Bei einem Elfmeter: Entscheidet der Schiedsrichter unberechtigt auf Elfmeter, soll der Video-Schiri eingreifen.

3.) Bei einer Roten Karte: Der Video-Schiedsrichter kontrolliert nach einem Vergehen eines Spielers und der folgenden Spielunterbrechung des Referees, ob es sich um ein rot-würdiges Vergehen gehandelt hat.

Krug aber wünscht sich noch eine Erweiterung: „Man könnte beispielsweise überlegen, dass holländische Modell insofern zu erweitern, indem der Video-Schiedsrichter bei einem klaren, vom Schiedsrichter aber ungeahndeten Foul eingreift.“ Experten jedenfalls gehen davon aus, dass die Testphase zwei bis drei Jahre dauern könnte, bevor dann eine endgültige Entscheidung getroffen wird.

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