Alex Meier erzielt das 3:0
Alex Meier erzielt das 3:0

Spielt er oder spielt er nicht? Diese Frage beschäftigte alle Eintracht-Fans in den Stunden vor dem Heimspiel gegen den 1.FC Köln. Trainer Armin Veh behielt seine Entscheidung für sich und spannte damit alle Anhänger der Adlerträger auf die Folter. Eine Stunde vor Anpfiff war klar: Alexander Meier, der Frankfurter Fußballgott, wird von Anfang an auflaufen. Doch wie fit kann ein Spieler sein, der fünf Monate verletzungsbedingt aussetzen musste? Und ist das Risiko, einen Rekonvaleszenten in eine intakte Elf zu integrieren, nicht zu hoch? Und überhaupt: Wo soll Meier überhaupt spielen?

Nach drei Minuten waren alle Fragen beantwortet, alle Zweifel vergessen: Der Torschützenkönig der letzten Spielzeit hatte – wahrscheinlich mit seiner ersten oder zweiten Ballberührung – wieder zugeschlagen. Aleksandar Ignjovski, der für seine überzeugende Leistung gegen Stuttgart mit einem Einsatz von Anfang an belohnt worden war, setzte sich sehenswert auf dem rechten Flügel durch, flankte nach innen und fand – natürlich – Alexander Meier. Weder Olkowski noch Sörensen konnten unsere Nummer 14 am Kopfball hindern, und Timo Horn im Tor der Geißböcke hatte keine Chance, den platzierten Kopfstoß zu erreichen. Nach diesem Treffer, der von keinem Drehbuchautor hätte besser geplant werden können, brachen bei den Rheinländern alle Dämme. In der Offensive verloren sie fast jeden Zweikampf, im Mittelfeld kamen sie regelmäßig zu spät und in der Abwehr standen sie gegen Castaignos, Seferovic und Meier auf verlorenem Posten.

Das Konzept von Armin Veh war demgegenüber aufgegangen. Mit einer spielstarken und offensiv ausgerichteten Raute wollte er den Geißböcken begegnen. Reinartz bildete die Sechs, Stendera und Hasebe agierten auf den Außenpositionen und Meier spielte hinter den Spitzen. Zwangsläufig fiel in der 15. Minute das 2:0. Marco Russ eroberte den Ball und bediente mit einem sehenswerten Pass in die Schnittstelle Luc Castaignos, der auf Horn zulief und einmal mehr seine Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor unter Beweis stellte. Damit nicht genug: Nur acht Minuten später war es erneut Alexander Meier, der nach einem traumhaften Zuspiel von Haris Seferovic die Kugel mit der linken Innenseite ins Tor schob. Die Kölner waren geschockt und fanden nur langsam ihren Rhythmus. In der 28. Minute keimte für kurze Zeit Hoffnung auf, als Modeste einen Stellungsfehler von David Abraham bestrafte, aber nur 80 Sekunden später war der Drei-Tore-Abstand wieder hergestellt. Dieses Mal war es Makoto Hasebe, der den Ball in den Lauf von Castaignos spielte, der erneut keine Mühe hatte, Horn zu überwinden. Besomnders eindrucksvoll auf Frankfurter Seite war die wiedergewonnene Passsicherheit, die Zweikampfstärke und das schnelle, direkte Spiel nach vorne.

image1(2)Im zweiten Durchgang versuchten die Kölner mit der Einwechselung von Hosiner und Osako noch das Unmögliche wahr zu machen, doch der Frankfurter Deckungsverbund stand zumeist sicher. Die Hessen nahmen spürbar das Tempo aus der Begegnung, verwalteten die Führung und ließen die Jungs von Trainer Stöger das Spiel machen. Es war vor allem der überragenden Mittelfeldachse Hasebe und Reinartz zu verdanken, dass das Tor von Hradecky kaum einmal in Gefahr geriet. Sollten die Rheinländer noch einen Funken Hoffnung mit in die zweite Halbzeit gerettet haben, so war dieser in der 73. Minute erloschen. Reinartz eroberte den Ball, setzte Castaignos in Szene, der die Kugel sehenswert zu Seferovic weiterleitete, gegen dessen Schuss mit dem Außenrist der bedauernswerte Horn erneut hilf- und chancenlos war.

Das Spiel war entschieden, die Begeisterung auf den Rängen grenzenlos und Trainer Veh nutzte die Gelegenheit, einigen Dauerreservisten zu Einsatzzeiten zu verhelfen: Flum, Kadelec und sogar Medojevic durften für ein paar Minuten gegen den Ball treten, während Stefan Aigner 90 Minuten auf der Bank schmoren musste. Köln kam noch zu einem Treffer durch Heintz, bei dem der ansonsten sichere Hradecky nicht gut aussah (81.). Der Schlusspunkt blieb aber einem Überirdischen vorbehalten. Auf Flanke von Flum vollendete Alex Meier per Kopf seinen Dreierpack (87.).

Eintracht Frankfurt legte die Basis für den überzeugenden Sieg mit Sicherheit in der ersten Hälfte. Der Schlüssel für die Leistung war dabei die erhebliche spielerische Steigerung im Vergleich zu den ersten Saisonspielen, Sicherheit im Passpiel, eine starke läuferische Leistung und Zweikampfstärke. Gegen nie aufsteckende Kölner hat die SGE erstmals gezeigt, welches Potenzial wirklich in ihr steckt.

Bitte denkt daran, die Leistung unserer Spieler auch heute wieder zu bewerten. Hier habt Ihr die Möglichkeit dazu.

 

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9 Kommentare

  1. Ganz schön fies von Armin das er den FG von Anfang an gebracht hat , sonst hätten die Kölner wenigstens ne kleine Chance gehabt.

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  2. Kürzlich hatte ein Forumteilnehmer in optimistischer Weise genau diese offensive Ausrichtung als Wunschaufstellung dargeboten, woraufhin ich antwortete, `wenn die Mannschaft so (zumindest in den Heimspielen) auflaufe, dann könnten sich die Gäste aber warm anziehen!`

    Nun konnten wir uns ja alle überzeugen, zu was diese Mannschaft dieses Jahr fähig ist.
    Oder war doch noch irgend etwas wieder nicht in Ordnung – hat unsere „Abteilung für Pessimissmus“ doch noch irgendwo ein Haar in der Suppe gefunden?

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  3. ….bei allem Meier, Sefe, Casta Gelaber…..

    ….Iggy hat Klasse gespielt und sich für den RV empfohlen,auch auf Dauer….

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  4. Hasebe ist im MF zehnmal besser als rechts wie man heute gesehen hat.Glaube der hat fast keinen Zweikampf heute verloren. Reinartz war auch stark heute. Iggy und Russ waren auch gut. Einzig Abraham hatte ( wenn man das sagen darf ) ab und zu mal Problemchen mit Modeste aber die Kölner hatten trotzdem kaum Chancen.

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  5. Ich muss zugeben, ich war skeptisch dass AMFG14 von Beginn an spielen sollte, doch ich hab mich getäuscht. AV Entscheidung war richtig Meier spielen zulassen. Klasse Comeback!
    Wir haben heute mit dieser offensive Aufstellung vollkommen überzeugt, die SGE war torgefährlich und die meisten Pässe sind heute endlich mal angekommen. Grund dafür war wahrscheinlich auch, dass die Kölner uns im Mittelfeld viel Platz gelassen haben und spät angegriffen haben. Dadurch konnten Reinharz und Hasebe (endlich wieder im Mittelfeld) ihre Stärken zeigen. Ignjovski anstelle von Hasebe hinten recht spielen zulassen, war auch goldrichtig. Er war defensiv stark und hat ordentlich nach vorne gearbeitet. Meine Meinung nach die Lösung hinten rechts.
    Die einzige Schwachstelle in dieser Mannschaft habe ich in der Innenverteidigung gesehen, insbesondere Russ. Da wird nächste Woche hoffentlich CZ6 wieder spielen.

    Und am Ende noch ein Wort zu Aigner. Obwohl wie Mannschaft heute extrem gut aufgestellt war, wird Aigner meiner Meinung nach bald wieder auf der rechten Seite spielen. Da wir heute im Mittelfeld viel Platz hatten, ging das ganze mit Hasebe und Stendera auf den Flügeln gut. Wird das Spiel im Mittelfeld aber wieder enger und man muss auf die Flügel ausweichen, geht das mit der Aufstellung sicher schief, da Hasebe und Stendera einfach zu langsam sind.
    Ich denke AV wollte Aigner nur einen Denkzettel geben.

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  6. Danke und dickes Lob,an unsere Mannschaft und Verantwortlichen.
    Und zu Alex gibt es nur ein Wort zu sagen:
    FUSSBALLGOTT !!!!

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  7. Ist eigentlich alles gesagt, man darf nicht meckern. Es war nicht alles perfekt. Ich will gar kein Sonderlob verteilen und jemanden hervorheben. Vielmehr muss ich selbst mein Urteil vom Augsburgspiel bezüglich Marco Russ revidieren. Während ich sein lustloses Getrabe da kaum ertragen konnte, hat er mir gestern richtig gut gefallen. Wenn er nur einmal pro Spiel eine solchen „Todespass“ im Stile eines Uwe Bein auspackt hat er es verdient zu spielen. Flum genauso. Kommt rein, man denkt noch „Oh Gott, der weiß wieder nicht was er mit dem Ball anstellen soll“, rechnet mit einem kurzen Abspiel bzw. Doppelpass und dann schnippelt er aus dem Fuß diese Flanke auf den Kopf von Alex. Respekt, der wusste genau wo die Pille hin muss, als hätten beide das letzte halbe Jahr durchweg zusammen gespielt. Als Russ liegen blieb, dachte ich der kommt nach der Pause nicht mehr wieder und hat was Ernstes am Knie.
    Das ist dann der Moment, wo es sich rächen kann dass man Madlung nicht mehr hat. Jetzt zweimal auswärts mind. 1 Punkt mitnehmen und man kann erstmal durchschnauben.

    Gruß
    SCOPE

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  8. Ich muss leider sagen, dass ich manches anders gesehen habe. Iggy hat solide gespielt aber gerade beim 1.Gegentor wurde unser Problem auf rechts deutlich. Die Kölner haben den Ball und Iggy will mit nach innen ziehen bis Hasebe ihm deutet außen drauf zu gehen. Das macht er sehr zaghaft und Köln kann in Ruhe flanken. Dann kommt natürllich noch das Abstimmungsproblem Oczipka / Abraham dazu. Modeste steht neben Oczipka, der orientiert sich weg ( um Abseits zu stellen ? ) und Abraham schiebt nicht raus oder nicht schnell genug zu Modeste hin. Fazit: Tor war 1. rechts zu verhindern bzw. zu erschweren und dann aber auch in der Mitte. Gerade bei Iggy merkt man die fehlende Erfahrung auf der Seite. Wenn er aber so spielt ist mir erstmal nicht bange. Die rechte Abwehrseite bleibt aber das Problem aus meiner Sicht.

    Was mir einerseits gefallen hat waren die Tacklings unserer IV’S. IN HZ 1 haben die beiden 3-4 mal die Kölner im richtigen Moment abgegrätscht und so das Durchbrechen verhindert. Andererseits hätten diese Situationen auch anders ausgehen können. Da waren wir in der Mitte einfach zu offen und haben leicht Pässe nicht verhindert.

    Auf dieses Spiel betrachtet sind dies mit Sicherheit die einzigen Haare in der Suppe weil jeder bei uns mehr gute als schlechte Momente hatte. Solche Fehler werden aber mitunter in anderen Spielen bestraft. Also Arbeit gibt’s noch genug.
    Die Auswechslungen habe ich allerdings nicht ganz nachvollziehen können. Das Spiel war nach 60-65 so weit entschieden und da hätte ich mir die Wechsel einfach früher gewünscht. Hätte mir außerdem Waldschmidt gewünscht einfach um unserem Juwel Einsatzzeit zu geben. Einwechslung Kadlec ok soll auch mal seine Zeit bekommen. Aber am Ende entscheidet das ja unser Armin. Aigner nicht zu bringen war überraschend aber der Erfolg gibt ihm natürlich recht.
    Aber genug genörgelt. Zu 80 % wars ein super Spiel mit einem absolut verdienten Sieger. Konzentriert in Hamburg und auf Schalke, dann ist da was zu holen. Gerade S04 sah gestern hinten auch nicht wirklich sehr solide aus.

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