Zum Inhalt Zum Hauptmenü

Französisches Duell: Michael Olise und Dina Ebimbe kämpfen um den Ball. Foto: Imago / Fotostand

3:3 in Frankfurt: Eiskalte Adler bleiben ungeschlagen

Am 6. Spieltag der Bundesliga kam es zum Spitzenspiel zwischen der Eintracht und dem FC Bayern München. Der Eintracht winkte mit einem Sieg die Tabellenführung. Mit viel Selbstvertrauen empfingen die Hessen den großen FC Bayern und ergatterten sich ein hart umgekämpftes 3:3-Unentschieden. Damit ist der SGE die Tabellenführung nicht gelungen, aber die Mannschaft von Dino Toppmöller bleibt seit dem zweiten Spieltag weiter ungeschlagen und bleibt mindestens bis zum Ende der Länderspielpause auf dem dritten Tabellenplatz.

Bayern dominant – Eintracht gerät in Rückstand

Der FC Bayern begann wie zu erwarten sehr druckvoll und setzte in Minute zwei die erste Duftmarke im Frankfurter Stadtwald. Über rechts bediente Rapahel Guerreiro Michael Olise, der knapp das Tor verfehlte. Beim darauffolgenden Abstoß verlor Ellyes Skhiri nach einem Pass von Kaua Santos unter Bedrängnis den Ball. Bayern kam gefährlich vors Tor, doch die Situation konnte gerade noch zu Gunsten eines Eckballs der Münchener entschärft werden. Gefährlich wurde es wieder, als Serge Gnabry den Ball scharf in den Sechzehner hineinbrachte, Guerreiro kam aber nicht dran (5.). Der Rekordmeister erhöhte immer und mehr den Druck und nistete sich in der Hälfte der Eintracht ein, die aber leidenschaftlich versuchte, alles weg zu verteidigen. Dann durfte die SGE kurz mal Luft atmen. Nach einem Eckball des Gegners eroberten die Hessen den Ball, Hugo Ekitiké startete durch und spielte einen Pass auf Omar Marmoush, der jedoch im Abseits stand (9.). Die Münchener drängten weiter auf die Führung, Olise probierte es mit einem Schlenzer, Santos bekam seine Fingerspitzen dran und lenkte den Ball über die Latte. Die nachfolgende Ecke brachte dem Gegner den erwünschten Ertrag. Nach einer Flanke auf den zweiten Pfosten landete die Kugel auf den Fuß von Thomas Müller, der den Ball mittig zu Kim Min-jae passte. Der Koreaner zog ab und traf zur Führung seiner Mannschaft (15.).

SGE dreht Spiel – Bayern schlägt wieder zu

Der Schock über die kalte Dusche war den Adlerträgern anzumerken, der Tabellenführer machte weiter Druck. Doch dann war es so weit, wie aus heiterem Himmel fiel der schmeichelhafte Ausgleich. Nach einer Balleroberung in der eigenen Hälfte bekam Ramus Kristensen den Ball, spielte einen Pass nach vorne. Dort bekam Knauff irgendwie den Ball und schickte Marmoush. Der Ägypter hatte klare Tempovorteile gegenüber dem Abwehrspieler, tankte sich durch und erzielte mit dem allerersten Abschluss auf das Gehäuse von Manuel Neuer den überraschenden Ausgleich (22.). Mit dem 1:1 leckten die Frankfurter Blut, sie wirkten seitdem mutiger und gestalteten das Spiel ausgeglichener. Die Bayern blieben weiterhin überwiegend im Ballbesitz und strebten die erneute Führung an. Die Hausherren dagegen lauerten weiterhin auf Fehler der Gäste, doch auch die Männer von Toppmöller erlaubten sich den einen oder anderen Ballverlust. Nach einem Ballverlust von Marmoush wird Müller per Steckpass in Szene gesetzt. Im eins gegen eins kam der Ex-Nationalspieler nicht an Santos vorbei, der cool blieb und den erneuten Rückstand verhinderte (30.). Fünf Minuten später wurde es wieder ganz laut im Waldstadion. Wieder kontert die Eintracht, Marmoush wird wieder geschickt und lief aufs Tor von Neuer zu. Ekitiké sprintete mit, sodass eine Zwei-gegen-eins-Situation entstand. Im richtigen Moment legte der Ägypter das Spielgerät auf den Franzosen rüber, der vor Neuer cool blieb und zum 2:1 traf (35.). Spiel gedreht, doch die Führung war nur von kurzer Dauer, denn die Gäste schlugen prompt wieder zu. In der 38. Minute führten die Bayern eine Ecke kurz aus, Gnabry vernascht mit einer Körpertäuschung zwei Gegenspieler und marschiert in den Strafraum. Nach einem Pass in die Mitte bekommt Olise den Ball und scheitert zunächst am starken Santos, aber den Rebound konnte Dayot Upamecano nutzen. 2:2, mit diesem Spielstand ging es auch für beide Teams in die Halbzeitpause.

Bayern lange auf Siegerstraße – Marmoush rettet Punkt

Zur zweiten Hälfte wechselte Toppmöller Mahmoud Dahoud für Skhiri ein. Die zweite Halbzeit begann ähnlich turbulent. In der 47. Minute bekommt Kane einen Freistoß in aussichtsreicher Position zugesprochen, verzieht aber dann völlig, keine Gefahr für Santos. Aber wie in Hälfte eins bleiben die Spieler von Vincent Kompany am Drücker. Die Bayern wollen die erneute Führung zurück, Müller schlägt eine Flanke von links, die zunächst abgewehrt wird. Doch Ekitiké konnte den Ball nicht verarbeiten, verlor und ihn, sodass Olise die Kugel vor die Füße gelegt bekam und den Ball ins Eck versenkte. Nichts zu machen für Santos, 2:3 für den Rekordmeister (53.). Dann durfte sich der Frankfurter Schlussmann wieder auszeichnen, Schlitzohr Joshua Kimmich versuchte, per Freistoß den Brasilianer zu überraschen. Dieser blieb hellwach, kratzte den Ball raus und verhinderte so Schlimmeres. Mit zunehmender Spieldauer übernahmen die Gäste in rot immer mehr und mehr die Spielkontrolle. Der Tabellenzweite war um den erneuten Ausgleich bemüht, doch es fehlte die Durchschlagskraft. Wieder schlugen die Bayern Alarm, Olise feuerte einen Schuss ab, denn Santos problemlos parierte (62.). Erstmals seit dem Seitenwechsel näherten sich die Gastgeber dem Tor von Neuer. Dahoud chippte den Ball in den Strafraum, wo er Ekitiké fand, doch der Stürmer kriegte die Kugel nicht erfolgsbringend auf den gegnerischen Kasten. Dann war Feierabend für ihn, in der 66. Minute brachte Toppmöller Dina Ebimbe für den erschöpften Torschützen zum 2:1 neu ins Spiel. Wieder wurde es brenzlig für die Hintermannschaft der SGE. Olise brachte einen Freistoß auf den zweiten Pfosten, wo der eingewechselte Mathys Tel gefährlich aus spitzem Winkel aufs Tor köpfte und fast auf 2:4 erhöhte (72.).

In der 75. Minute nahm der Frankfurter Übungsleiter weitere zwei Wechsel vor. Ansgar Knauff und Hugo Larsson machten Platz für Mario Götze und Jean Bahoya. Santos durfte wieder seine Klasse unter Beweis stellen. Kingsley Coman, der ebenfalls neu ins Spiel kam, dribbelte sich durch und gab einen gefährlichen Schuss ab, den der 21-Jährige Keeper zur Ecke klärte. Zehn Minuten vor Schluss gab es den fünften und letzten Wechsel auf Frankfurter Seite. Can Uzun kam für Fares Chaibi aufs Feld. Jetzt waren es wieder die Hessen, die sich wieder mal offensiv meldeten und wie, Kristensen wurde über rechts steil geschickt und suchte das Zuspiel auf Ebimbe. Der Franzose musste den Ball nur noch einschieben, aber verpasste knapp (84.). Pech für die SGE. Und dann der Wahnsinn, als das Spiel dahin plätscherte und man sich auf den Sieg der Bayern einstellte, schlug die Eintracht ein letztes Mal zu. Und wie. Sechs Minuten Nachspielzeit wurden angezeigt, und in der 94. Minute wurde wieder Marmoush auf die Reise geschickt, diesmal von Ebimbe. Mit einem strammen Abschluss sorgte der Anführer der Torschützenliste doch noch für ein Happy End im Deutsche-Bank-Park. Marmoush markierte damit seinen 8.! Treffer. Doch es war immer noch nicht Schluss, plötzlich hatten es die Bayern wieder eilig und beinahe hätte Müller mit einer Großchance dafür gesorgt, dass Marmoush und Co. umsonst gejubelt hätten. Dem war nicht so, seinen Schuss konnte wieder einmal Santos von der Linie kratzen. Aufatmen für alle Frankfurter, aber dann war Feierabend. Eintracht Frankfurt und der FC Bayern trennten sich mit einem 3:3, mit dem besseren Ende für die Hessen. Damit geht der Europa-League-Teilnehmer als Tabellendritter mit einem sehr guten Gefühl in die Länderspielpause.

Tor: K. Santos40
∅ 1,5
Abwehr: A. Theate3
∅ 2,0
Abwehr: L. Tuta28
∅ 2,0
Abwehr: R. Kristensen13
∅ 2,0
Mittelfeld: F. Chaibi8
∅ 3,5
Mittelfeld: H. Larsson16
∅ 3,0
Mittelfeld: E. Skhiri15
∅ 4,0