In der Erfolgsspur bleiben: Das war das Konzept der Eintracht vor dem heutigen Spieltag zu Gast bei der TSG aus Hoffenheim. Der Abgang von Omar Marmoush änderte zuletzt nichts an den positiven Ergebnissen der SGE. Sowohl die Begegnungen gegen Borussia Dortmund, als auch gegen Ferencváros in der Europa League konnten jeweils mit 2:0 gewonnen werden. So sollte es aus hessischer Sicht am Sonntagnachmittag des 19. Spieltages auch gegen Hoffenheim weitergehen. Die Vorzeichen standen gut, denn die TSG trat stark personell gebeutelt an: Nicht zuletzt Stammkeeper Oliver Baumann fiel aus, sodass Ersatztorhüter Luca Philipp die Pfosten der Heimmannschaft hütete.
Marmoush-Ersatz Elye Wahi war noch nicht mit der Partie. Der Franzose war erst am Freitag offiziell zur SGE gewechselt. Der vollbesetzte Eintracht-Block musste also noch auf das Debüt des Stürmers im Eintracht-Trikot warten. Insgesamt etwa 15.000 Eintracht-Fans waren in das nahgelegene TSG-Stadion gereist. Die einzige Änderung im Hinblick auf den Heimerfolg in der Europa League unter der Woche war Nnamdi Collins, der auf der rechten Außenverteidigerposition den Vorzug bekam vor Tuta, der zunächst auf der Bank platznahm.
Schiedsrichter Sascha Stegemann bat die Teams sehr früh, schon einige Minuten vor Spielbeginn auf den Platz und pfiff dann pünktlich an.
Ekitiké verwandelt Strafstoß nach schleppender Anfangsphase
Die Eintracht startete selbstbewusst in den orangen Ausweichtrikots und setzte die TSG direkt von Beginn an unter Druck. Doch auch die Hausherren pressten früh und hoch, sodass das Spiel etwas fahrig startete. Die erste große Chance hatten dann die Hausherren in der 6. Minute durch Adam Hloszek, der nach einem Freistoß der TSG an den Ball kam und dann das Spielgerät anspruchsvoll an die Torlatte knallte. Hier wäre Kevin Trapp geschlagen gewesen. Generell entwickelte Hoffenheim in der Anfangsviertelstunde etwas Oberwasser. Die Eintracht tat sich schwer, den Ball zielführend in des Gegners Hälfte zu befördern. Auch wenn sich eine Augenhöhe zwischen beiden Teams einstellte und die SGE sogar begann, zu dominieren, fiel es den Hessen schwer, zwingende Torraumszenen zu generieren. Das änderte sich schlagartig in der 26. Spielminute, als Kevin Akpoguma Eintracht-Stürmer Hugo Ekitiké strafwürdig im Sechzehner zu Fall brachte. Nach Konsultierung des VAR entschied Stegemann, zu Recht, auf Strafstoß. Ekitiké trat selbst an und verwandelte sicher ins rechte untere Eck. Somit führte die SGE durch das zehnte Saisontor von Frankfurts Nummer Elf. Diese Führung ging mittlerweile in Ordnung und auch in der Folge waren die Hessen näher am zweiten Tor als die TSG am Ausgleich. Brenzlig wurde es dann in der 38. Minute erneut durch Hloszek, der aus etwa sechzehn Metern Torentfernung in chaotischer Situation abzog. Der abgefälschte Ball ging dann aber deutlich daneben. In der Schlussphase der ersten Hälfte wirkten die Gäste aus der Bankenmetropole fahrig und unkonzentriert, was die TSG wieder zurück ins Spiel brachte. Morestedt prüfte Trapp in der 41. Minute.
TSG trifft – Ekitiké antwortet
Ohne Wechsel auf beiden Seiten ging es in die zweiten 45 Minuten. Kaum pfiff Stegemann an, schon wurde es wieder brenzlig auf Frankfurter Seite. Von links schlug Bischof eine scharfe Flanke in den Strafraum. Die Kugel segelte knapp am langen Pfosten vorbei (47.). Im Gegenzug wurde eine Minute später ein Schuss von Hugo Larsson nach einem klugen Steckpass von Can Uzun abgeblockt. Hoffenheim erhöhte den Druck und spielte sich die nächste große Chance heraus, bei der Trapp zupacken musste. Anton Stach wurde von Bischof klug ins Szene gesetzt. Der Mittelfeldspieler visierte das kurze Eck an, jedoch bewahrte der Frankfurter Schlussmann seinem Team die knappe Führung mit einer starken Parade (52.). Nach ungefähr einer Stunde fiel der vermeintlich verdiente Ausgleich für die Gastgeber. Nach einem Ballverlust im Angriffsdrittel schaltete Bischof schnell um und schickte Hlozek auf die Reise. Vor Trapp behielt er die Nerven und versenkte die Murmel ins Tor. Der Jubel hielt aber nicht lange, zuvor stand der Tscheche eindeutig im Abseits. Nach VAR-Eingriff wurde der Treffer annulliert (59). Ein Hallo-Wach-Effekt für die Hessen, die in Minute 62 durch für Götze eingewechselten Fares Chaibi reagieren wollten. Seinen Schuss aufs kurze Eck konnte der Keeper Phillip parieren. In der 65. Minute fiel erneut ein Treffer auf Frankfurter Seite und diesmal hatte das Tor Bestand. Nach einer starken Aktion bediente Hlozek den freistehenden Gift Orban. Der Nigerianer musste das Spielgerät lediglich über die Torlinie drücken. Bei diesem Gegentreffer sah die Hintermannschaft der Gäste nicht gut aus. Ein Tor, das sich längst abzeichnete.
Konnten sich die Adler von diesem Nacknschlag erholen? In der 69. Minute verpasste Ekitiké eine scharfe Hereingabe von Kristensen um Haaresbreite. Das Spiel gewann an Dynamik und ging hin und her. Auf der Gegenseite meldeten sich die Kraichgauer mit einem Pfosten-Knaller. Kramaric hatte die Führung auf dem Fuß (70.). Im Gegenzug erzielte Ekitiké nach toller Kombination die erneute Führung. Knauff steckte auf den durchgestarteten Kristensen, der wiederum den Überblick behielt und clever auf den Franzosen querlegte. Ohne Mühe manövrierte der Angreifer die Murmel ins Gehäuse (71.). Weiter ging es mit der SGE. Doppelchance vor dem Hoffenheimer Tor. Binnen Sekunden feuerte Ekitiké zwei Schüsse auf den Kasten von Phillip. Beide Male stand der Tormann auf dem Posten. Für Doppelpacker Ekitiké war in der 82. Minute Feierabend. Positionsgetreu kam Igor Matanovic neu in die Partie.
Hlozek schockt SGE
So aufgeregt das Spiel verlief, so beruhigte sich die Partie in der Schlussphase. Auf beiden Seiten gab es kaum Torannäherungen. In der 92. Minute mussten die Frankfurter die Luft kurz anhalten. Nach einer Flanke von rechts rutschte der Ball zu Kaderabek und verpasste knapp. Als alles auf einen Auswärtsdreier hindeutete, schlugen die Hoffenheimer ein letztes Mal durch Hlozek zu. Nach einem tollen Pass von Kramaric setzte der Tscheche den Ball per Volley in die Maschen. 2:2, das war auch der verdiente Endstand. Die Eintracht bleibt dennoch auf Platz 3.