Das Eckball Magazin hat ein Interview mit Erwin Hoffer geführt, welches wir auch gern an dieser Stelle für euch veröffentlichen.

Eckball Magazin: Erwin Hoffer, waren Sie als junger Bub ein eifriger Stadiongänger?

Erwin Hoffer: Klar, sehr oft sogar. Als kleiner Junge sogar schon auf den Armen meiner Eltern, damals bei Rapid Wien im Gerhard-Hanappi-Stadion.

Eckball Magazin: Steh- oder Sitzplatz?

Erwin Hoffer: Es gab, glaube ich, nur Stehplätze. Da fiel die Auswahl leicht.

Eckball Magazin: Wenn Sie nicht auf dem Platz als Stürmer stehen würden, für welchen Bereich des Stadions würden Sie sich heute eine Karte kaufen?

Erwin Hoffer: Was für eine Frage. Ich stünde hinterm Tor, dort, wo die Fans sind.

Eckball Magazin: Der Platz wird auch von den Ultras beansprucht.

Erwin Hoffer: Es könnte gut sein, dass ich ein Ultra wäre. Sie machen schließlich die Stimmung. Da ich aber ein eher ruhiger Vertreter bin, bezweifele ich, ob ich mit Doppelhalter und Bengalischen Feuern dort stehen würde.

Eckball Magazin: Gerade über die Ultras von Eintracht Frankfurt wird ob ihrer Aktion im Spiel gegen Dynamo Dresden viel diskutiert. Es wurde ein Plakat mit der Aufschrift “Bomben auf Dynamo” hochgezogen. Bekommen Sie das als Spieler mit?

Erwin Hoffer: Nur am Rand. Als Spieler bist du viel zu sehr auf das Geschehen auf dem Platz konzentriert. Solche Aktionen will ich auch nicht kommentieren und nur meinen allgemeinen Eindruck über die Fans wieder geben. Ich spielte bei Rapid Wien, beim SSC Neapel, beim 1. FC Kaiserslautern und jetzt bei Eintracht Frankfurt. All diese Vereine haben eine sehr aktive Fanszene und es macht natürlich Freude vor lauten Rängen zu spielen. Es klingt etwas flapsig, aber eine gute Stimmung bringt einem auch als Spieler mehr Spaß auf dem Platz.

Eckball Magazin: In letzter Zeit wurde fast mehr über die Anhänger der Eintracht gesprochen, als über den Fußball selbst. Das ist eigentlich ungerecht, denn sportlich läuft es sehr gut. Eintracht Frankfurt ist ohne eine Niederlage Zweiter in der zweiten Bundesliga. Stört da das Verhalten einiger Fans?

Erwin Hoffer: Für mich gibt es da klare Unterschiede. Ich mag die Stimmung auf der Tribüne und den Enthusiasmus – solange alles friedlich bleibt. Es nervt, wenn ich mich als Spieler von diesen Fans distanzieren zu muss und es ist schwierig, das Verhalten dieser Anhänger zu kommentieren.

Eckball Magazin: Werden Aktionen der eigenen Fans innerhalb der Mannschaft diskutiert?

Erwin Hoffer: Selten. Ich habe auch noch keine Gewaltausbrüche unserer Anhänger seit meinem Wechsel erlebt.

Eckball Magazin: Seit diesem Sommer spielen Sie in Frankfurt. In Neapel kamen Sie kaum zum Zuge, wurden dann zum 1. FC Kaiserslautern und nun in die zweite Liga zur Eintracht verliehen. Mit welchen Zielen sind Sie an den Main gewechselt?

Erwin Hoffer: Generell gilt: Eintracht Frankfurt gehört nicht in die zweite Liga. Wir wollen wieder aufsteigen. Ich persönlich möchte wieder mehr spielen und meinen Spaß am Fußball haben.

Eckball Magazin: Sie selber kamen in den vergangenen fünf Spielen aber über die Rolle des Reservisten nicht hinaus. Enttäuscht vom Wechsel?

Erwin Hoffer: Nein, ich bereue nichts. Die Saison ist noch nicht alt und ich bin mir sicher, dass ich öfter spielen werde. Ich habe Lust auf jede Minute auf dem Feld.

Eckball Magazin: Im Falle des Aufstiegs wären Sie nicht länger Leihspieler vom SSC Neapel, sondern würden nur noch bei der Eintracht unter Vertrag stehen. Hemmt die fehlende Klarheit über ihre Zukunft oder ist sie das normale Schicksal eines Leihspielers?

Erwin Hoffer: Das hemmt mich gar nicht. Im Gegenteil, ich möchte gerne in Frankfurt bleiben und mit dem Verein aufsteigen. Jeder erwartet das, nicht zuletzt wir selbst. Es ist kein Druck für uns und mich, sondern schlicht das Saisonziel. So gesehen passt beides gut zusammen.

von Christian Lawendel am 13.10.2011

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4 Kommentare

  1. „Vielleicht wäre ich ein Ultra“

    der ist ja witzig der Hoffer 😀

    Gutes Interview…wenn dem so ist, mag ich seine Einstellung….nicht mosern, weiter hart trainieren und die Chance suchen…

    Ich finds auch sympathisch, dass er sich nicht gleich negativ und urteilend über manche Fanaktionen äußert.
    Vielmehr findet er es wohl wirklich schwer Enthuisasmus zu bewerten…

    Auf einen dreier morgen!!!! FORZA SGE!

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  2. ich mag den jungen.
    morgen kann er mal wieder von anfang an zeigen, was er drauf hat. hoffe er nutzt seine chance und darf dann auch in zukunft mal länger ran als 10 minuten.

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  3. Nikolov hat übrigens auch ein meiner Meinung nach sehr gutes Interview in der FR gegeben. Sollte hier auch mal reingestellt werden.

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