eintracht-svwerderbremenAm letzen Spieltag vor der anstehenden Winterpause bestreitet die Frankfurter Eintracht ein schweres Heimspiel. Zu Gast im heimischen Stadion ist der SV Werder Bremen, der sich momentan ebenfalls in einer schwerwiegenden Formkrise befindet. Jedoch gehen die Norddeutschen mit etwas Rückenwind in den Abstiegskrimi, da unter der Woche im DFB-Pokal ein Prestige-Erfolg gegen Mönchengladbach gelang. Anders sieht es bei den Hessen aus: die Situation vor der Partie ist mehr als angespannt und eine weitere Niederlage würde den endgültigen Absturz auf die Abstiegsränge bedeuten. Der Druck auf Coach Armin Veh ist weiter gestiegen, aber auch der Vorstand und Sportdirektor Bruno Hübner bekommen von Teilen der Fanszene ihr Fett weg. Die Eintracht versucht in dieser schweren Zeit Geschlossenheit zu bewahren und ist gewillt, mit ihrem Trainer aus der Krise zu finden. Voraussetzung dafür ist jedoch ein Punktgewinn gegen Werder. Schiedsrichter der spannenden Partie wird der erfahrene Spielleiter Wolfgang Stark aus Ergolding sein, der beide Krisen-Teams am Samstag, den 19.12.2015 um 15:30 Uhr zum Anstoß bittet. Mit bisher 44.700 verkauften Tickets wird das Waldstadion schon jetzt sehr gut gefüllt sein. Für Kurzentschlossene haben die Tageskassen am Spieltag zu den üblichen Zeiten geöffnet.

DIE AKTUELLE FORM

Der Druck auf die Eintracht ist gegen Werder Bremen so groß wie schon seit Jahren nicht mehr. Der Vorsprung auf die Abstiegsränge, insbesondere auf den letzten Tabellenrang ist vor dem Spieltag auf magere zwei Punkte geschmolzen. Bei einer Niederlage und gleichzeitigen Punktgewinnen der Mitkonkurrenten wäre der Absturz auf die Plätze 16 – 18 vorprogrammiert. Andererseits stehen sämtliche Mannschaften im Tabellenkeller an diesem Spieltag vor schweren Aufgaben. Mit einem Sieg würde sich die gebeutelten Hessen etwas Luft verschaffen und könnten die verkorkste Hinserie, die auch mit einem Erfolg gegen Werder als solche zu bezeichnen wäre, abhaken und sich mit einem positiveren Gefühl auf die Vorbereiten zur Rückrunde konzentrieren.

02.05.2015, Fussball, 1. BL, Werder Bremen - Eintracht FrankfurtAllzu viel Mut und Euphorie verbreiten die letzten Auftritte der Adlerträger jedoch nicht – der Mannschaft ist der Kampfeswille zwar nicht abzusprechen, aber viel zu schnell geben sich die Spieler auf dem Platz dem Gegner geschlagen. Der letzte Biss, der unbedingte Wille eine Partie zu gewinnen ist beim Großteil der Veh-Elf abhanden gekommen. Hinzu kommen überflüssige Foulspiele, die wie gegen Borussia Dortmund (1:4) in einem unnötigen Platzverweis enden. Das die Mannschaft auch anders kann, hat sie diese Saison das ein oder andere Mal bewiesen – aber auf dem Platz fehlt momentan ein Anführer alá Sulu (Darmstadt), der voran geht und alle mitreißt. Mittlerweile hat auch die spielerische Komponente stark nachgelassen. Zu unbeholfen erscheinen die Aktionen, die Offensive hängt teilweise in der Luft und formschwache Spieler wie Aigner und Hasebe, treffen das Tor nicht mehr bzw. leisten sich haarsträubende Fehler im Spielaufbau. Die Abwehr ergibt sich viel zu oft ihrem Schicksal und reagiert auf Gegentore nach dem Motto „War ja sowieso klar…“. Vielleicht geht aufgrund der prekären Situation ja endlich ein Ruck durch die Mannschaft. Eine Sache des Willens, denn Fußballspielen können sie alle.

Auch nicht gerade gut läuft es beim SV Werder. Wie ein Stück Holz auf der angrenzenden Weser, dümpeln die Werderaner seit mehreren Saisons in den unteren Gefilden der Tabelle herum. Schien es unter Neu-Coach Victor Skripnik anfangs noch in eine positive Richtung zu gehen, herrscht pünktlich zu Weihnachten wieder einmal Ernüchterung im hohen Norden vor. Die Abwehr präsentiert sich wiederholt als nicht sattelfest. Die Flut an Gegentoren konnte nicht gestoppt werden und somit stellen die Weser-Jungs nach dem VfB Stuttgart mit 30 Gegentoren die zweit schlechteste Abwehrreihe. Mit nur einem Punkt mehr als die SGE ist die Situation wenig zufriedenstellend. Die Kritik an Skripnik wurde von Spieltag zu Spieltag größer, die Zweifel wuchsen. Aber: nach dem 4:3-Erfolg im Pokalspiel gegen Borussia Mönchengladbach konnte die Elf viel Selbstvertrauen für die kommenden Aufgaben tanken. Sogar Alt-Meister Claudio Pizzaro fand in dieser Partie zurück zu alter Form – für einen 37-Jährigen gar nicht so schlecht. Tore schießen könne sie an der Weser, die Abwehr ist jedoch immer für Gegentore gut. In der Form, in der sich die Eintracht momentan präsentiert, ist ein Auswärtserfolg nicht unwahrscheinlich. Die Hessen können sich auf einen aggressiv zu Werke gehenden Gegner einstellen, der sicherlich für eine Überraschung gut ist und ganz und gar nicht unterschätzt werden darf.

STATISTIK

02.05.2015, Fussball, 1. BL, Werder Bremen - Eintracht FrankfurtBisher gab es 90 Duelle zwischen beiden Teams. 32-mal ging die Eintracht als Sieger vom Platz, 39-mal der SVW. Ein Unentschieden gab es in 19 Partien. Das Torverhältnis beträgt 131:143 Tore gegen die SGE.

Heimbilanz gegen Bremen: 45 Spiele – 21 Siege, 11 Remis und 13 Niederlagen. Die Torbilanz beträgt 81:56 Tore für die Hessen.

Wissenswertes rund ums Spiel: Nur in Frankfurt feierte Bremen bereits 13 Auswärtssiege. Jedoch ist die Eintracht zu Hause gegen die Hanseaten seit fünf Spielen unbesiegt. 31-mal blieb die SGE gegen Werder ohne Torerfolg. Positiv: Trainer Armin Veh verlor als Coach noch kein Heimspiel gegen den SVW.

Sperre: Slobodan Medojevic (Gelb-Rote Karte im Spiel gegen Dortmund)

DIE AUFSTELLUNGEN

Eintracht Frankfurt
Immerhin. Marco Russ, Carlos Zambrano und Marc Stendera haben allesamt ihre Gelbsperren abgesessen und stehen Armin Veh wieder zur Verfügung. Alle drei könnten in der Startelf stehen, einzig bei Zambrano ist ein Einsatz aufgrund einer Oberschenkelverletzung noch nicht ganz sicher. Indes wird Stefan Reinartz wohl erneut pausieren müssen (Knieprobleme).

Die mögliche Aufstellung der SGE
Hradecky – Hasebe, Abraham, Zambrano, Oczipka – Stendera, Russ – Ignjovski, Meier, Aigner – Seferovic

Werder Bremen
Unklar ist der Einsatz von Kapitän Clemens Fritz, der über Probleme im Oberschenkel klagt. Ulisses Garcia stünde dann bereit. Ansonsten gibt es für Coach Victor Skripnik keinen Grund, seine im Pokalspiel erfolgreiche Elf zu ändern.

Die mögliche Aufstellung des SVW
Wiedwald – Gebre Selassie, Lukimya, Vestergaard, Sternberg – Bargfrede, Fritz – Grillitsch, Öztunalli – Pizzaro, Ujah

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3 Kommentare

  1. Das wars dann wohl mit dem Verkauf von sog. Genussscheinen. Wer will die schon kaufen wenn wir gegen den Abstieg spielen und das Risiko besteht das man am Ende leer ausgeht bei einem Abstieg? Das hat der Vorstand ja prima hinbekommen. Wir sind finanziell SO am arsch. schon krass

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  2. OK, neue Finanzierungsmodelle zur Generierung zusätzlicher Gelder nur dann, wenn die Eintracht in der Tabelle gut steht.

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  3. Dieses tolle Finanzmodell hätte vor der Saison durchgeführt werden sollen, als Veh davon sprach, dass die Mannschaft ja so toll ist und im Umfeld schon von Europa gefaselt wurde.

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