Leverkusens Sportdirektor ist von der Frankfurter Entwicklung angetan.

Im Vorfeld des Spiels der Frankfurter Eintracht gegen Bayer Leverkusen gab es schon viel Lob auf beiden Seiten für den Gegner. Der Trainer der Rheinländer, Heiko Herrlich, lobte die Hessen unter anderem in höchsten Tönen und machte deutlich, dass die Eintracht für ihn ein Kandidat um die Champions League-Plätze ist. Im Gespräch mit SGE4EVER.de legte Bayers Sportdirektor Rudi Völler nach und hatte nur Positives für die Verantwortlichen bei der SGE übrig.

Völler und die Frankfurter: Man kennt sich

Die Verbindungen zwischen dem gebürtigen Hessen Rudi Völler und der sportlichen Führung der Frankfurter ist beachtlich. Chefcoach Niko Kovac (1996-99) und sein Co- und Bruder Robert (1996-2000) spielten bereits unter dem Sportdirektor Völler in Leverkusen, Sportvorstand Fredi Bobic (2000-04) hingegen lief unter Völler in der DFB-Auswahl auf. Berührungspunkte gab es also ausreichend. Auf Nachfrage von SGE4EVER.de sprach Niko von einer vertrauensvollen Zusammenarbeit unter diesem und sieht auch aktuell in Rudi Völler den Vater des Erfolgs von Bayer im letzten Jahrzehnt: „Keine Frage, er macht einen sehr guten Job. Die Konstanz und Kontinuität sprechen für ihn un den Verein.“ Die Leverkusener dienen generell auch als Vorbild für die Eintracht. Dennoch will man perspektivisch den Gegner vom Samstagnachmittag überholen.

Umgekehrt ist die Wertschätzung allerdings mindestens genauso groß. In Leverkusen nimmt die erfolgreiche Arbeit der Frankfurter Führungsriege mit Argusaugen wahr:Der Klub ist insgesamt gut aufgestellt. Die große Unruhe im Umfeld, für die Frankfurt oft gestanden hat, ist nicht mehr exemplarisch. Da ist richtig gute Arbeit geleistet worden.“ Die einstige Diva ist hat sich in der Bundesliga mittlerweile einen Namen gemacht. Und das liege nicht nur an Völlers ehemaligen Weggefährten: „Nicht nur die Drei machen es sehr gut bei der Eintracht.“ Sicher. Die Kovac-Brüder und der Sportvorstand haben einen großen Anteil an der aktuellen Entwicklung. Aber mittlerweile ist der Verein so aufgestellt, dass viele Räder ineinander greifen und das große Ganze bilden. Das nimmt man wahr.

Fredi Bobic zeigt Rudi Völler wo’s in Frankfurt lang geht. (Foto: imago/Michael Weber)

Völler traut Kovac einiges zu – und erwartet ebenfalls eine umkämpfte Partie

Und doch steht natürlich Niko Kovac vor allem im Fokus. Um den gebürtigen Berliner kursierten bereits Gerüchte, dass er einer der potenziellen Nachfolger von Jupp Heynckes beim FC Bayern sein könnte. Den Verein aus München kennt der 46-Jährige durch seine Zeit als Spieler (2001-03) schon bestens, die Bayern-DNA hat den Kroaten durchaus geprägt. Und auch Völler hat Respekt, für den Weg, den Kovac als Trainer bereits gegangen ist: Niko war schon Nationaltrainer in Kroatien. Kein leichter Job, aber er hat schon das klasse hinbekommen. Auch jetzt in Frankfurt macht er das überzeugend. Er hat die Mannschaft in einem ganz schwierigen Moment übernommen, sie durch die Relegation gebracht und ins Pokalfinale geführt.“ Für den ehemaligen Bundestrainer allerdings noch lange nicht das Ende der Fahnenstange: „Man sieht, dass er ein richtig guter Trainer ist. Niko hat noch eine interessante Zukunft vor sich!“

Es dürfte also ein freudiges Wiedersehen werden zwischen den Verantwortlichen. Zumindest rund um die 90 Minuten auf dem Platz. Denn da erwartet auch Völler, wie der Frankfurter Trainer, eine intensive Partie. Die Bayer-Elf will die Chance nutzen und an den Hessen vorbeiziehen: Das ist unser Ziel, ja.“ Aber da gibt es ja auch noch den Gegner: „Die Eintracht wird sich allerdings kaum ergeben. Ich erwarte ein hart umkämpftes Spiel. Da können Kleinigkeiten entscheiden.“ Eine der besten Offensiven der Liga trifft auf eine der besten Defensiven. Es würde nicht wundern, wenn es vor allem eine taktisch geprägte Partie werden dürfte.

Ehemaliger Offenbacher wollte keinen Ärger mit Bruder riskieren

Rudi Völler, in Hanau geboren, dürfte das Aufeinandertreffen auch nutzen, um seiner alten Heimat einen Besuch abzustatten. Sein Sohn spielt aktuell übrigens Basketball bei den Gießen 46ers: „Ich wohne zwar schon lange im Rheinland, aber natürlich vergisst man nicht, wo man herkommt. Ich bin privat schon noch öfter in der Region. So weit entfernt ist meine alte Heimat ja auch nicht.“ Die alte Heimat beinhaltet bei „Tante Käthe“ auch fünf Jahre beim Erzrivalen aus Offenbach. Das konnte im Gespräch natürlich nicht unerwähnt bleiben. Ob ein Wechsel zur SGE beim talentierten Stürmer nicht auch mal im Raum gestanden hätte? Da musste er lachen: „Da hätte ich sicherlich Ärger mit meinem Bruder bekommen. Der hatte das Offenbach-Gen und damals auch viel Arbeit investiert, es auf mich zu übertragen.“ Wie passend, dass ausgerechnet Bayer Leverkusen eine Fan-Freundschaft mit dem Klub auf der anderen Mainseite hat. Die wird sicher auch beim Spiel am heutigen Samstag eine Rolle spielen. Ein echtes Derby gab es schließlich lange nicht mehr. Aber die Freunde des Feindes sind bekanntlich ja auch nicht gerade die besten Freunde. Da werden auch bei den Verantwortlichen die Sympathien für 90 Minuten ruhen müssen.

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2 Kommentare

  1. Ach ja, der „Ruuudiii“
    Wo er Recht hat , zur Eintracht, hat er Recht .
    Wichtig ist nur , dass sich unsere Führung von den ganzen , neuen und gegenüber früher lobenden Worten nicht einlullen lassen.
    Doch diese Gefahr sehe ich aktuell nicht , am besten wir beweisen das gleich heute mit 3 Punkten aus dem Waldstadion für die SGE !
    Meine Stimmung ist schon gestiegen , die Fan-Klamotten liegen bereit und bald geht’s ab ins Stadion.
    Froza SGE !

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  2. Ja, nur nicht einlullen lassen. Brandt und das Mittelfeld von Leverkusen ist erste Sahne. Bin mal gespannt was Kovac da entgegensetzt. Ein Unentschieden zu Hause wäre ja schon gut. Aber vielleicht wird es ja mehr. Freue mich aufjedenfall schon wieder auf die Stimmung im Stadion.

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