Simon Falette gewann im Team bisher durchschnittlich die meisten Zweikämpfe.

Gegen RB Leipzig am vergangenen Wochenende war Eintracht Frankfurt in allen bedeutsamen Statistiken vorne – Zweikampf, Passquote, Spielanteile. Man konnte also keinem Messniveau aussagekräftig den Rückstand in der Fremde zuweisen. Die Eintracht war in den ersten 45 Minuten dem Gegner hoffnungslos unterlegen und jedem war klar, dass man in der zweiten Hälfte ein anderes Gesicht zeigen muss, wenn man nicht ohne Punkte nach Hause fahren wollte.

Nachdem der Mannschaft ein Punktgewinn nach 90 Minute nicht geglückt war, man aber einen deutlich besseren Auftritt in Durchgang zwei hinlegte, wurde in vielen Analysen auf die stets schwache Zweikampfführung hingewiesen. Subjektiv empfanden viele Kritiker die Hereinnahme von Boateng und Rebic als Schlüssel für das bessere Durchsetzungsvermögen der SGE gegen den Champions-League-Teilnehmer. Doch gerade letzterer konnte am Ende in der Zweikampf-Statistik nur sehr maue Werte vorweisen (29 Prozent).

Doch wie schlägt sich die Mannschaft eigentlich insgesamt nach sechs Spielen in Puncto gewonnenen Zweikämpfen im Vergleich zum Rest der Liga? SGE4EVER.de hat für Euch die Anzahl der protokollierten Zweikämpfe und den prozentualen Gewinn dieser Duelle dokumentiert.

Vereingeführte Zweikämpfegewonnene Zweikämpfe in %
Bayern München58753,36
RB Leipzig65852,60
Borussia Dortmund55351,63
FC Augsburg64651,31
Bayer Leverkusen62851,31
FC Schalke 0461451,04
VfL Wolfsburg64850,63
VfB Stuttgart57150,53
Hertha BSC57850,17
Hannover 9661250,08
Eintracht Frankfurt64949,66
Werder Bremen61149,31
1. FC Köln56348,87
Borussia M'gladbach53148,45
TSG Hoffenheim53548,42
Hamburger SV59748,11
SC Freiburg54347,34
FSV Mainz 0558747,22

Dort finden sich die Hessen auf dem gleichen Tabellenplatz wie in der Liga wieder. Mit 49,66 Prozent gewonnenen Zweikämpfen liegt man knapp unter der einschneidenden 50-Prozentmarke. Interessant ist aber vor allem die Anzahl der überhaupt geführten Zweikämpfe. Dort liegt die Eintracht auf Platz zwei und muss sich nur den Sachsen aus Leipzig geschlagen geben. Im Schnitt führt die SGE 108 Zweikämpfe pro Partie. Man kann den Spielern also auf keinem Fall vorwerfen, dass sie nicht das Duell mit ihren Gegenspielern suchen.

Auch unter den besten zwanzig Zweikämpfern finden sich gleich zwei SGE-Spieler wieder. Innenverteidiger Simon Falette gewann 67,54 Prozent seiner Zweikämpfe und weist damit den besten Wert seiner Mannschaft auf. Im Ligavergleich liegt er mit dieser Leistung auf Platz 13. David Abraham, Aushilfskapitän und Abwehrchef, schafft es mit 65,22 Prozent gewonnenen Zweikämpfen noch auf Platz 20 in die Wertung.

Die subjektive Wahrnehmung, dass Frankfurt im Vergleich zu den anderen 17 Bundesligisten bei Zweikämpfen häufiger das Nachsehen hat, kann mit stichhaltigen Argumenten also nicht bestätigt werden.

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19 Kommentare

  1. Die Zweikämpfe fand ich jetzt auch nicht so unglaublich schlecht (auch wenn ich uns da nie und nimmer im Mittelfeld der Tabelle gesehen hätte).

    Wie Paul schon richtig sagt waren die Fehlpässe und auch die Ungenauigkeiten im Umschaltspiel das große Problem.

    Wenn jeder mögliche Konter durch einen Fehlpass oder Unkonzentriertheiten direkt im Keim erstickt wird, dann ist das aus meiner Sicht ärgerlich.

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  2. Wie sieht es denn bei den Vierkämpfen aus? Oder werden die als drei Zweikämpfe gewertet? Als Beispiel nehmen wir mal Rebic, der ja immer in drei Mann reinläuft 😉

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  3. Bei den Fehlpässen liegen wir schon etwas tiefer – auf Platz 13 im Ligavergleich. Zudem spielen wir die drittwenigsten Pässe aller Bundesligisten und unter den Top75 Pass-Spielern ist kein Adlerträger zu finden. Der Spieler mit der schlechtesten Passquote aller Mannschaften ist übrigens Ante Rebic. Nur 47,5 Prozent seiner Pässe kamen beim Gegenspieler an. Bedeutet Platz 273.

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  4. Danke Julian; schöne Statistik:
    demzufolge können wir uns ja direkt schon auf den VfB freuen 🙂
    Schließlich haben wir bisher nur gegen die wirklich zweikampfstärksten Mannschaften verloren (wohlgemerkt – nur die „geführten“ Zweikämpfe).
    Naja, jetzt ein Sieg und die Welt sieht schon wieder anders aus.

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  5. @4
    Danke Julian.
    Aber Platz 13 bei den Fehlpässen klingt doch auch noch besser, als ich persönlich gedacht habe.
    Rebic ist nunmal auch eher der Spieler, der sich den Ball schnappt und lossprintet. Und vorne spielt er dann eher den Risikopass als wieder zurückzuspielen.

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  6. Auch wenn mich wie einst Cato (Ceterum censeo) anhöre, aber warum investiert die Eintracht nicht wie Dortmund und Hoffenheim in ein Foptbonaut, um das Passspiel, Reaktionszeit uvm. zu verbessern?! Wie oft kommen im Spiel Pässe nicht an oder warden zu kurz oder zu lang gespielt anstatt in den Fuß?

    https://de.wikipedia.org/wiki/Footbonaut

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  7. @4.
    Das war auch der Grund, neben der mangelnden Torausbeute, warum ich mich vehement gegen eine Weiterbeschäftigung zu dem damaligen Preis ausgesprochen habe. Mir geällt ja, wie er weder sich noch Gegner schont und wie er als Einwechselspieler für Umschung und Stimmung sorgen kann, aber sein nicht vorhandenes Auge für Mitspieler bzw. zu spätes abspielen ist schon beängstigend. Auch seine Ballführung ist grenzwertig. Es gab schon mehrmals die Situation, dass er an der Mittlelinie den Ball hatte, das leere Feld des Gegners vor sich hatte und auf dem Weg zum gegnerischen Torwart den Ball gefühlt 10 mal vorlegte statt mit vielleicht zwei Ballberührungen zum Strafraum zu spurten. Jede Ballberührung kostete Zeit und Gegner die meilenweit weg waren holten ihn wieder ein, dabei ist er ja garnicht so langsam!

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  8. Zum Thema Passspiel, Rebic u.a. nochmals diese Anfrage:
    „Ich würde ja sehr gerne wissen, inwiefern gerade das präzise Passspiel – und das betrifft ja nun nicht alleine Rebic – im Training explizit geübt wird. Und, liebe Trainingsbeobachter, wer kann auch etwas sagen über Verfassung und Leistungsstand z.B. von Stendera oder Barkok?
    Zudem: gibt es u.U. insb. für Rebic eine Art ‚Sonderpädagogik‘; ist jemandem aufgefallen, dass Kovac auf ihn ein spezielles Augenmerk richtet? Ansonsten, wenn diese seine fussballerischen (bzw. mentalen?) Schwächen nicht effektiv in Angriff genommen werden, dürfte Ante wohl tatsächlich nur noch als eine Art Joker für 20 Minuten unberechenbaren ‚Augen-zu-und-durch-Fussball‘ einsetzbar sein, z.B. als echter 9er für schnelle Konter als Solonummer.
    Und um Chandler wieder in die Spur zu bringen, sollte im Winter auf jeden Fall ein voll BL-tauglicher, starker RV kommen. Und zwar unabhängig von Status bzw. Entwicklung bei Regäsel und da Costa.“

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  9. Die Fehlpassquote ist schon auffällig. Das wird von allen hier zu recht
    bemängelt. Ärgerlich ist, dass es oft auch ohne Not und ohne Bedrängnis
    passiert.
    Eines kommt noch hinzu: Wenn der Gegner den Ball hat, rennen alle wie
    die Duracellhasen, stopfen Löcher und stellen Paßwege zu. So weit, so gut.
    Haben wir den Ball, bleiben einige stehen, oder bewegen sich ganz gemächlich.
    Der Ballführende wird oft im Stich gelassen.
    Gibt es noch Sprints in den freien Raum?
    Das war letztes Jahr anders.
    Was passiert da gerade im Team?

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  10. Ich wurde hier etwas granularer analysieren.
    Ich bin überrascht dass wir hier auch im Mittelfeld sind.
    Allerdings wette ich mit euch dass wir ganz oben sind wenn es darum geht sehr gefährliche Fehlpässe zu spielen
    die der Gegner eine Offensivsituation bzw Konter sofort ermöglichen.
    Teilweise dumme höhe Risiko Bälle die man lieber ins aus spielen müßte.
    Falette gegen Augsburg oder Willems sehr oft als zwei Beispiele.
    Zeigt auch dass die Laufwege nicht gut abgestimnt sind.War bei Veh genauso.
    Unverständlich da eigentlich Fussball ABC.
    Oder?

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  11. Statistik ist gut und wichtig , aber auch nicht bedingungslos Alles.
    O.K. , in den Zweikämpfen sind wir im Mittelmaß der BL , soweit so gut. Die Frage ist dann , wer hat denn mehr erwartet und wieso ?
    Bei der Passquote stehen wir also auf dem „Relegationsplatz“. Das ist nicht so gut !
    Daran kann und muss gearbeitet werden.
    Trotzdem ist Pass nicht gleich Pass. 10 gelungene (Quer) Pässe in der Hintermannschaft (100%) – was bringen die ? Stabilität natürlich , aber für einen Sieg ?
    Das Beispiel Rebic zeigt , er muss sich in diesem Bereich unbedingt verbessern. Doch gleichzeitig bringt er mit seinem Spiel die meiste Dynamik und Aggressivität in unseren Angriff.
    Alles eine Frage des Blickwinkels
    Forza SGE !

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  12. Endlich wird hier mal über die Pässe und das Spiel ohne Ball geredet und nicht nur über das System und die Aufstellung.
    Das Problem sind meiner Meinung nach nicht nur die Fehlpässe sondern generell die mangelnde Präzision. Da werden Bälle teilweise auf kürzeste Distanz mit einer Streuung gespielt, die jedes Kombinationsspiel unmöglich machen. Dazu kommt dann noch die fehlende Laufbereitschaft bei eigenem Ballbesitz und das Ergebnis ist dann Fußball zum Abgewöhnen.
    Wird Zeit dass Stendera mal eine Chance bekommt.

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  13. Stendera kann auch nur Bälle in die breite spielen, okay die kommen dann wenigstens oft an. An einen Ball in die Spitze von ihm, zumindest an einen der ankam kann ich mich nicht erinnern. Wenn man jetzt noch betrachtet, dass von den angekommenen Bällen 40 % auf Hallers Kopf oder Brust geschlagen wurden, ohne weiteren nutzen, weil dann der Ball nicht weitergespielt werden konnte, dawird einem richtig Angst. Was mir auch aufgefallen ist. Führen wir wie in Köln, werden Eckbälle in der Strafraum geflankt, sind wir in Rückstand wird kurz gespielt. Umgekehrt wäre richtiger, um Zeit zu gewinnen und en Ball zu halten. Natürlich muss man bei Rückstand es auch mal mit einer kurzen Ecke versuchen, aber wenn Jovic spielt gerne jede Ecke lang.

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  14. OT: Heute erstmal Tickets fürs Testspiel gekauft! Auswärtssieg im heimischen Stadion 😉

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  15. Wenn man die Regeln für die Bewertung von Zweikämpfen liest,
    erkennt man schnell, dass hier Äpfel mit Birnen und Tomaten
    verglichen werden.
    Wird z.B. der Schuss eines Angreifers geblockt, oder irgendwie
    abgewehrt, gilt das schon als gewonnener Zweikampf.
    Bei unserer Spielweise passiert das sehr oft (Abraham, Falette)
    und treibt die Quote nach oben.
    Gefühlt verlieren wir aber sehr viele Bälle bereits bei der Ballannahme
    und deshalb haben wir alle subjektiv den Eindruck, dass wir viel zu
    viele Zweikämpfe verlieren.
    Wir sind auch längst nicht mehr so spritzig und giftig, wie im Vorjahr,
    wo wir permanent am Mann waren und oft sogar gedoppelt haben.

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  16. @14
    Dass Stendera keinen Ball nach vorne spielen kann, halte ich für ein Gerücht. Aber selbst wenn er nur das Spiel kontrolliert und die Bälle in die Breite spielt, wäre das schon ein großer Vorteil gegenüber de Guzmann. Der bekommt ja aktuell nicht mal das hin. Fernandes ist sowieso eher der Zerstörer und dann wirds halt im Mittelfeld schon sehr dünn. Gacinovic kann den Spielaufbau nicht alleine stemmen, insbesondere wenn ihm ballsichere Mitspieler im Mittelfeld fehlen.
    Wir müssen ja wohl noch länger auf Fabian und Mascarell verzichten, also sollte Stendera endlich mal eine Chance bekommen.

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  17. War am Dienstag beim 16.00 Uhr Training. Viele Erkenntnisse konnte man leider nicht gewinnen.

    Was mir aufgefallen ist:

    Haller behauptet in engen hektischen Spielsituationen gut den Ball und verteilt den wieder an den Mann.
    Torgefahr hat in dem Testspiel auf Halbfeld so gut wie keiner ausgestrahlt, Ausnahme: Jovic. Hrgota kam immerhin zu Chancen, vergab diese aber kläglich.

    Tawatha machte einen recht frischen Eindruck mit teils guten Flanken.

    Falette (von dem ich doch recht viel halte) war solide, dafür immer einen absoluten Katastrophenschnitzer im Spiel.

    Rebic Barkok Blum fand ich extrem unauffällig im Trainingsspiel.

    Generell fielen kaum Tore, Chancen waren auch Mangelware.

    Willems und Tawatha lagen einmal bzw. zweimal schmerzverzerrt auf dem Boden, wo ich schon mit dem schlimmsten rechnete. Ging dann aber für alle weiter.

    Barkok hat in seinem Autokennzeichen 439 (Postleitzahl der Nordi) mit drin.

    Viele Fans sehen Haller als absoluten Fehleinkauf, von Falette wird gar nichts gehalten. (bei den Fans im Training)

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  18. Die Fans im Training sind sicherlich in der Mehrheit Rentner. Die haben dann auch noch selbst Fußball gespielt, deren Meinung kann man vertrauchen!!!

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