Jesus Vallejo hofft auf sein Bundesligadebüt gegen den FC Schalke 04.
Jesus Vallejo hofft auf sein Bundesligadebüt gegen den FC Schalke 04.

Als Niko Kovac am vergangenen Freitag bei der obligatorischen Spieltagspressekonferenz gefragt wurde, ob die junge und teilweise bundesligaunerfahrene Mannschaft mit einem Hexenkessel wie in Magdeburg umgehen könnte, war er noch positiv gestimmt. Die Spieler wären mit ähnlich stimmungsvollen Arenen bereits in ihren Ländern vertraut gewesen, hier sehe er keine Gefahr. Die Eindrücke aus den 120 Minuten in der ausverkauften MDCC-Arena indes zeichneten ein gegenteiliges Bild. Jesús Vallejo, der nach seiner auskurierten Verletzung – einem Ödem im Oberschenkel – bereits auf der Bank saß, war beeindruckt von der Atmosphäre in der Landeshauptstadt von Sachsen-Anhalt: „Angst kenne ich nicht. Aber so etwas habe ich bisher noch nicht erlebt.“ Nach dem schwächeren Auftritt von Michael Hector, der im Platzverweis gipfelte, könnte der junge Spanier am Samstag gegen den FC Schalke 04 sein Bundesligadebüt feiern.

Den Pokalauftritt haben Spieler und Trainerteam inzwischen analysiert und abgehakt. Das Soll, eine Runde weiterzukommen, wurde erfüllt. Kovac schob noch ein Lob im Gespräch mit dem „hr-sport“ ein und hob den konditionellen Aspekt hervor: „Wir haben 120 Minuten bei hohen Temperaturen gespielt, und kein Spieler hatte Krämpfe. Das bedeutet, wir haben in diesem Bereich sehr gut gearbeitet. Das mit der Trainingssteuerung ist Wissenschaft – und die spielt eine immer größere Rolle.“ Der Trainer richtet den Blick nun nach vorne auf den Saisonstart gegen Schalke. Die Gelsenkirchener, denen mit der Verpflichtung von den Mittelfeldspielern Nabil Bentaleb und Benjamin Stambouli noch ein Transferdoppelpack gelungen ist, wollen im Waldstadion den Grundstein für eine erfolgreiche Saison legen. Trainer Markus Weinzierl und Manager Christian Heidel sollen den Klub wieder in die Champions League führen, Mittelfeldspieler und Olympia-Silbermedaillen-Gewinner Max Meyer kündigte bereits selbstbewusst in der Vorbereitung im „kicker“ an: „Meiner Meinung nach sollte es immer das Ziel von einem Klub wie Schalke 04 sein, um die Champions-League-Plätze mitzuspielen.“

Von einer solchen Zielsetzung sind die Verantwortlichen bei der Eintracht freilich weit entfernt. Kovac hält sich, wie zuvor bereits Lukas Hradecky, bei der Formulierung eines konkreten Saisonziels zurück und umschreibt: „Wir wollen einfach sehen, dass wir besser abschneiden als im vergangenen Jahr. Wir müssen Stabilität reinbringen. Es wird Aufs und Abs geben, es wird eine gewisse Zeit dauern.“ Der Kroate wünscht sich, dass das Umfeld nicht zu schnell nervös wird: „Ich hoffe, dass wir diese Zeit kriegen und dass das Umfeld geduldiger und demütiger ist, wissend, was hier in den letzten Jahren passiert ist. Natürlich will jeder Erfolg haben, aber man muss auch realistisch bleiben und sehen, was möglich ist und was nicht.“

Kovac selbst findet sich in dieser Saison in einer neuen Rolle wieder. Musste der 44-Jährige in der vergangenen Spielzeit die Mannschaft irgendwie über Wasser halten und zum Klassenerhalt führen, ist er jetzt als Baumeister gefragt, der den Grundstein für eine bessere Zukunft legen soll. Kovac freut sich auf die Aufgabe, er will dem Team eine klare Linie und Struktur verpassen. Gradlinig nach vorne, schnell konternd und hinten kompakt stehend – so soll die Eintracht in der Spielzeit 2016/17 im Optimalfall spielen. Der Coach relativiert zwar: „Die Handschrift ist ohnehin immer relativ. Im Fußball zählt nur, ob du erfolgreich bist oder nicht.“ Ein Garant für den Erfolg der Hessen in den letzten Jahren war Alex Meier. Der Toptorjäger traf regelmäßig und war schon oft der große Retter des Vereins. Diese Last, die der Kapitän tragen musste, soll ab sofort auf mehrere Schultern in der Offensive verteilt werden. Mijat Gacinovic, Ante Rebic (wenn er denn fit ist), Branimir Hrgota, Danny Blum, Marco Fabián, Luc Castaignos und Haris Seferovic könnten für deutlich mehr Tempo, Torgefahr und Flexibilität im vorderen Drittel sorgen: „Da haben wir die Last nun auf mehrere Schultern verteilt, was auch ein positives Signal für Alex Meier sein kann: Jetzt können sich die gegnerischen Mannschaften nicht mehr nur noch auf ihn fokussieren, das ergibt Räume für Alex.“ Kovac jedenfalls traut seinem Team jedenfalls zu, die Vorgaben gut umzusetzen und blickt dem Startschuss positiv gestimmt entgegen.

 

- Werbung -

19 Kommentare

  1. Vallejo lieber für Darmstadt schonen und hoffen, dass er besser ist als die anderen.
    „Wir haben 120 Minuten bei hohen Temperaturen gespielt, und kein Spieler hatte Krämpfe. Das bedeutet, wir haben in diesem Bereich sehr gut gearbeitet!“
    Ich lach mich schlapp, klingt wie das rufen im Wald. Da will einer mit Macht was positives entdecken.

    0
    0
  2. @ 1

    Man könnte auch sagen, die sind jetzt so fit, das sie sogar 120 Minuten und mehr keinen Fußball spielen können.

    0
    0
  3. Schon krass wie Hector erst hochgelobt wurde und jetzt doch Vallejo übernehmen soll, der auch die halbe Vorbereitung verpasst hat. Ich bleibe dabei, dass die Abteilung “ Wundertüte“ ein zu hohes Risiko darstellt. Muss ehrlich sagen, dass mir da Darmstadts Ausrichung bei den Transfers fast besser gefällt. Da weiss man wenigstens halbwegs was man bekommt, auch wenn es alle keine Mega Knaller sind, aber man weiss was man hat, zB bei Schipplock und BenHatira

    0
    0
  4. Der Trainer hat es doch nach dem Spiel KLAR auf den Punkt gebracht: „Wir waren heute die schlechtere Mannschaft!“

    Ist daran irgendwas in der Einschätzung unklar, was man erklären müßte? Was es da jetzt schon wieder zu jammern gibt … ???

    0
    0
  5. Übermorgen geht es los und ich feiere meine 20 jährige Dauerkarte. Ich werde brüllen und mich freuen. Schluß mit dem Gejammer….. Am Samstag rollt der Ball und Schalke ist im Stadion. Sehr geil ✌️☀️

    0
    0
  6. Bin auf den Faktenscheck Teil 3 gespannt, oder muss für unsere Eintracht Faktenscheck 4 ran? 🙂 Bin gespannt wie oft das Wort Wundertüte vorkommt 🙂

    0
    0
  7. @5 so schautz aus und nicht anders … aufhören zu jammern und alles geben ! Du feierst 20 jähriges und ich meine Dauerkatenpremiere juhuu 🙂

    0
    0
  8. Mainz hat Öztunali geholt….der wäre auch für uns was gewesen !!!
    Glückwunsch Mainz 05 !!!

    0
    0
  9. Öztunali ist nicht wirklich eine Verstärkung. Selbst bei Bremen hat er nicht überzeugt. Daher bin ich überrascht das Mainz ihn holt. Aber Herr Schröder kennt ihn halt aus Bremen und glaubt an ihn. Für mich kein Spieler, den man holen muss.

    0
    0
  10. Ich komme mir grad vor wie ein kleines Kind, das mit platt gedrückter Nase am Schaufenster vom Süßwarenladen steht und die anderen tragen die Bonbons raus.

    0
    0
  11. ja so ein Transfer hät es schon noch sein sollen gerade nach dem Aigner Abgang. Finde es nicht gut zu meinen Luc oder Sefe könnte man ja auf rechts oder links einsetzen. Meiner Meinung nach, geht man wieder mit Baustellen in die Runde das ist nicht gut, denn Aigners Abgang war nicht geplant und es kommt so wie ich es dachte, ein Aigner Ersatz wird nicht kommen und unser Team wurde geschwächt, kann das überhaupt nicht nachvollziehen !

    0
    0
  12. Jonathan Schmied, scheinbar geht er zu Augsburg, würde uns gut stehen. Typ Rode nur mit mehr Torgefahr. Schade das wir Castaignos nicht versscherbelt kriegen, dann könnte man ihn vlt. finazieren. Ja, in Hoffenheim hat er stagniert und wir haben genug Mittelfeldspieler, aber keinen Typ Rode.

    0
    0
  13. Das ganze erinnert mich irgendwie an Inui und die Problematik links im Mittelfeld. In der Winterpause kommt dann Ochs vom FSV;-)

    0
    0
  14. Jonathan Schmid ist doch klarer Flügelspieler? Wieso ist das ein Typ Rode? Weil er kämpft?
    Ansonsten wäre der nicht schlecht, könnte auf dem rechten Flügel spielen. Denke aber, da wird keiner mehr kommen.

    0
    0
  15. Schmied ist aus Freiburg weg und hat in Hoffenheim nix mehr gezeigt. Ist für mich ein Fall wie Rosenthal und FLum. In Freiburg hats funktioniert, kaum sind sie weg ist es vorbei. Keiner, den ich unbedingt holen würde.

    0
    0
  16. @ 13 + 15

    Genau das hatte ich auch nach dem Transfer geschrieben. Anstatt hinten rechts und vorne links haben wir die Baustellen einfach nur Diagonal getauscht, jetzt ist es hinten links (Tawatha verletzt, Otsche – zumindest im 1. Spiel – grottig) und vorne rechts (kein Ersatz für Aigner, der eigentliche Ersatz Rebic noch verletzt und wenn wieder fit ebenfalls eine „Wundertüte“). Das wird sich noch rächen, ich sehe schon wieder entweder einen Schnellschuß nach dem Spiel gegen Schlacke oder hektisches Suchen im Winter…

    0
    0
  17. @18: So ist es. Nur war man sich letztes Jahr noch relativ kar drüber, dass Inui eigentlich keine wirkliche Verstärkung für uns ist und ihn abzugeben war nicht so dramatisch, da wir Kittel und einen gewissen Gacinovic für diese Position hatten. Aigner war hingegen über viele Jahre unumstrtittener Leistungsträger und Stammspieler. Die letzte Saison war nicht so dolle aber das können die wenigsten von sich behaupten. Aigner abzugeben trotz gültigen Vertrag war komplett unnötig und bringt uns ohne Not in eine ganz beschissene Position. Mit Rebic und Blum haben wir jetzt 2 Spieler, die es bisher in der 2. Liga noch nicht gepackt haben. Das kann funktionieren aber die Chance dass es nicht funktioniert ist mindestens genau so groß. Ich werds nie verstehen…..

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -