Nicht nur Dank seines Gewaltschuss-Tores eine feste Größe. Makoto Hasebe arbeitet sich aus der Formkrise heraus.
Nicht nur Dank seines Gewaltschuss-Tores eine feste Größe. Makoto Hasebe arbeitet sich aus der Formkrise heraus.

Vor genau sieben Tagen sah die Welt im Frankfurter Umfeld noch um einiges trüber aus – 4 Punkte Rückstand auf den Relegationsplatz und kaum eine Spur der Hoffnung, diesen Rückstand in den kommenden beiden Nachbarschaftsduellen gegen Mainz und Darmstadt egalisieren zu können.

Und wer hätte ernsthaft gedacht, dass die Partie gestern in Darmstadt eine Blaupause zum Mainz-Spiel darstellt? In Rückstand geraten, weiter gekämpft, Spiel gedreht, als Sieger vom Platz gegangen. So darf es auch gerne in den beiden verbleibenden Partien ausgehen, auch wenn das Frankfurter-Fanherz anschließend die wohlverdiente Sommerpause mehr als gebrauchen könnte.

Doch in der Halbzeit-Ansprache musste Cheftrainer Niko Kovac ordentlich wirbeln, damit wir uns heute über diesen so wichtigen Sieg freuen dürfen. „Ich habe einfach nur appelliert, dass wir das umsetzen, was wir in den Wochen zuvor trainiert haben. Wir haben die Darmstädter Stärken gesehen, aber auch deren Schwächen. Und diese haben wir in der ersten Halbzeit nicht ausgenutzt.

Als ängstlich und reagierend beschrieb der Fußball-Lehrer das spielerische Auftreten seiner Mannschaft in den 45 Minuten. Danach fand die Mannschaft aber wieder zu sich und es wurde wieder „Fußball gespielt, anstatt die Zeit von der Uhr runterlaufen zu lassen“. Bezeichnend war seiner Meinung allerdings, dass sein Team dann durch zwei Standardsituationen zu Torerfolgen kam. Über weite Strecken der Saison konnte man als Eintracht-Fan getrost den Puls runterfahren, wenn Eckbälle oder Freistöße zugesprochen wurden. „Nur wer Standards übt, kann auch für diese belohnt werden“, so lautete sein einfaches plakatives Statement dazu.

Einzelne Spieler wollte er nicht für diese erfreuliche Entwicklung verantwortlich machen. Dennoch kommt man nicht daran vorbei, die Formsteigerung von Makoto Hasebe anzusprechen. Bereits im Mainz-Spiel (SGE4EVER.de-Note 2,5) war der Kapitän der japanischen Nationalmannschaft maßgeblich am positiven Verlauf beteiligt. Endlich wieder auf seiner Lieblingsposition der „Sechs“ blüht Hasebe wieder auf und nimmt die heimliche Rolle des Leaders im Team auf. „Für mich ist Hase ein ganz klarer Sechser. Einer der organisiert und Ruhe am Ball hat und das hat er zuletzt sehr gut gemacht“, erklärt Kovac. Unter Vorgänger Armin Veh musste der Defensivspezialist häufig auf der ungewohnten Rechtsverteidiger-Position auflaufen. Ein weiterer wichtiger Schachzug war dann die Hereinnahme von Stefan Aigner. Der Bayer musste den ersten Teil des Derbys von der Bank aus beobachten, da kein Risiko nach seiner Gehirnerschütterung von letzter Woche eingangen werden sollte. Doch davon war nicht mehr viel zu erkennen. Aufopferungsvoll und dieses Mal mit dem nötigen Schuss-Glück bewies „Aiges“, dass er doch noch Tore schießen kann. Es darf also mit Fug und Recht behauptet werden, dass vor allem die Leistungsträger sich aus ihrer Formkrise herausarbeiten und langsam aber sicher für ihre Arbeit belohnt werden.

Zwei Spiele bleiben also noch, um eine verkorkste Saison zumindest mit dem Klassenerhalt retten zu können. Die Mannschaft wird nun bis Dienstag-Vormittag freibekommen und dann gilt die volle Konzentration dem letzten Heimspiel der Saison vor ausverkauftem Haus. Und auch wenn Borussia Dortmund immer noch die Chance hat, die Deutsche Meisterschaft nach Nordrhein-Westfalen zu holen, so ist sich Kovac sicher, dass mit einem guten Auftreten über 90 Minuten auch gegen die in dieser Saison nur selten bezwungenen Dortmunder etwas zu holen ist.

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7 Kommentare

  1. Freue mich schon auf Dortmund. Werde Live beim Punktgewinn dabei sein. Weiß nur noch nicht wer Mkhitaryan und Aubameyang stoppen soll. Aber egal, wir holen Zuhause den Punkt, denn jetzt gibt es wieder Unterstützung von uns.

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  2. Oczipka weiß ja (hoffentlich) nun wie man gegen schnelle Spieler spielt. Vom Speed her wird Mkhitaryan langsamer sein 🙂 .. und Abraham stellt Auba zu und fertig. Ob aber Regäsel mit Reus klar kommt .. das wage ich zu bezweifeln. Aber da wird Aigner sicher mit aushelfen ^^

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  3. Wie lange ist es nun eigentlich her, dass Aigner das letzte Mal getroffen hat? Gefühlt war das sein erstes Tor seit 3 Jahren 😀 Hoffen wir, dass ihm das für die letzten Spiele Selbstvertrauen gibt.

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  4. Es war nicht mal sein erstes Tor in dieser Saison. Und letzte war er einer unserer Toptorschützen.

    Ich hoffe, Kovac hat eine ähnlich gute Taktik wie gegen die Bayern. Und Otsche sollte sich freinehmen. Wer Heller nicht in den Griff kriegt, macht mir gegen Dortmund eher Angst

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  5. Aus dem Kicker: „Neben der Willensstärke, die Kovac in den letzten Wochen den Seinen eingeimpft hat, war eine weitere Stellschraube das Ende des Verschiebens der Spieler zwischen den Positionen. Sein Statement, dass er Russ nur als Innenverteidiger sieht, untermauerte er mit seiner Aufstellung in Darmstadt, wo er Carlos Zambrano zunächst auf die Bank setzte. Auch Hasebe will er nicht mehr auf die Außenverteidigerposition stellen, was unter Armin Veh häufiger vorkam. „Er ist für mich ganz klar ein Spieler für die Sechs. Dort soll er der Mannschaft Stabilität geben und nach vorne Aktionen einleiten“, betont Kovac.“ Fußball kann so einfach sein,.

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  6. @6: …..wenn man als Trainer Ahnung vom Geschäft hat (so müsste dein letzter Satz enden). Ich hoffe wir haben die Reißleine gerade noch rechtzeitig gezogen. Kovac macht das hervorragend – schade, dass man sich 3/4 der Saison so sehr über den Trainer aufregen musste.

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