Spielte die Defensive der Gegner ein ums andere Mal schwindelig. Kapitän Alex Meier.
Spielte die Defensive der Gegner ein ums andere Mal schwindelig. Kapitän Alex Meier.

Der Trainingstag am heutigen Sonntag war relativ kurz. Nur eine Einheit am Vormittag mussten die Profis über sich ergehen lassen, da anschließend das geplante Testspiel gegen al-Ahli auf dem Programm stand. Schlechte Nachrichten gab es hier von Haris Seferovic. Das avisierte Lauftraining zusammen mit Carlos Zambrano und Joel Gerezgiher musste der Stürmer bereits nach wenigen Minuten abbrechen. Mit schmerzverzerrtem Blick ging es zurück in die Hotelanlage. Sonny Kittel hat den Weg zum Trainingsplatz heute allerdings erst gar nicht angetreten. Hierbei soll es sich nach Vereinsangaben aber lediglich um eine reine Vorsichtsmaßnahme handeln, da der mittlerweile 23-jährige vor entsprechenden Reizungen in seinen lädierten Knien geschützt werden solle. Bruno Hübner erklärte zudem, dass er optimistisch sei, dass Seferovic zum Rückrundenstart heute in zwei Wochen wieder dabei sein könne.

Um 13 Uhr MEZ folgte dann der erste Härtetest im noch frischen Jahr 2016. Mit folgender Startaufstellung im 4-2-3-1-System begann Cheftrainer das Testspiel vor ca. 200 Zuschauern gegen den saudi-arabischen Erstligisten am Trainingsplatz des Emirates Palace –> Hradecky – Chandler, Russ, Abraham, Oczipka – Stendera, Hasebe – Aigner, Huszti, Fabián – Meier.

Auf der Ersatzbank nahmen Platz: Lindner, Ayhan, Djakpa, Kinsombi, Rinderknecht, Ignjovski, Medojevic, Gacinovic, Waldschmidt.

Torschützen:

1:0 Meier (8.)
2:0 Huszti (34.)
2:1 Muwashar (40.)
3:1 Meier (48.)
4:1 Waldschmidt (50.)
5:1 Gacinovic (89.)

Zum Spielbericht: Nach anfänglichem Abtasten und einer Abseitsposition von Alexander Meier konnte die Eintracht in der 9. Minute durch ihn in Führung gehen. Nach einem schönen Zuspiel von Marc Stendera auf Szabolcs Huszti konnte dieser eine schöne Flanke nach innen bringen, wo der von den Fans genannte „Fußballgott“ auf das Tor köpfte. Der Torhüter der Saudis konnte trotz einer starken Reaktion den Ball nur abklatschen und Meier hatte keine Probleme den Abpraller zum 1:0 zu verwerten. Für das nächste Highlight nach zehn ereignislosen Minuten sorgte die Mannschaft von Al-Ahli. Nach einem schön durchgesteckten Pass, lief einer der Stürmer alleine auf Lukas Hradecky zu, welcher die Chance allerdings mit einem starken Stellungsspiel und einer noch besseren Reaktion im eins zu eins zunichtemachen konnte. Nur zwei Minuten später hatte die Mannschaft vom ehemaligen Stuttgarter Trainer Christian Gross die nächste Chance, der Stürmer verzog die Direktabnahme aber deutlich. Nach dem Motto „Aller guten Dinge sind drei“ hatten die Saudis wiederum zwei Minuten später erneut die Chance auf den Ausgleich. Und die hatte es in sich: nach einem Laufduell zwischen einem Stürmer von Al-Ahli und Marco Fabián, ließ dieser nach einem Haken des Stürmers das Bein stehen und foulte innerhalb des Strafraums. Konsequenz: Elfmeter und Gelb für den Neuzugang aus Mexiko. Den fälligen, gut getretenen Strafstoß in der 25. Minute hielt Hradecky allerdings mit einer starken Parade. Die zweite Gelbe Karte des Spiels sah Timothy Chandler nur eine Minute später nach einem Foul im Mittelfeld. Nach einer Chance durch eine Direktabnahme von Meier, die allerdings genau in den Armen des Keepers landete, testete Huszti in der 29. Minute die Standhaftigkeit des Tores auf dem Trainingsplatz des Emirates Palace durch einen starken Flachschuss aus der zweiten Reihe, der aber an den Pfosten klatschte. In der 34.Minute belohnte sich der starke Ungar dann, indem er einen direkten Freistoß nach Foul an Hasebe präzise flach ins Torwarteck verwandelte. Die nicht vorhandene Anzeigetafel hätte also ab jetzt zwei Tore der Eintracht anzeigen müssen. Die Saudis hatten allerdings eine direkte Antwort parat, denn nur vier Minuten später lupfte der durchgebrochene Stürmer einen Steilpass über Hradecky hinweg ins Tor der Eintracht – 2:1. (38.) Nachdem nun jeweils 1-2 Gänge herausgenommen wurden, pfiff der Schiedsrichter eine kurzweilige erste Halbzeit pünktlich ab.

Überzeugte in seinem erstem Testspiel für die Eintracht. Marco Fabián.
Überzeugte in seinem erstem Testspiel für die Eintracht. Marco Fabián.

Der Trainer der Eintracht, Armin Veh, nahm zur zweiten Halbzeit einige Änderungen vor und wechselte mehrfach. Für Hradecky hütete nun Heinz Lindner das Tor,  Aleksandar Ignjovski und Constant Djakpa nahmen von nun an die Außenverteidigerpositionen von Chandler und Oczipka ein und Kaan Ayhan durfte sich für David Abraham in der Innenverteidigung neben Marco Russ beweisen. Mijat Gacinovic durfte für Stefan Aigner auf der rechten Außenbahn in die Partie und Slobodan Medojevic nahm den Platz von Stendera ein. Luca Waldschmidt ersetzte Huszti. Die Eintracht spielte nun fortan in einem 4-4-2 System, indem Meier und der eben genannte Waldschmidt als Stürmer fungierten.

Bereits in der 3.Minute der zweiten Halbzeit konnte Meier seinen Doppelpack schnüren, indem er eine Flanke von links, die Waldschmidt zunächst verpasste, aus ca. 10 Metern mit der Innenseite verwertete.

„Was der eine Stürmer kann, kann der andere auch“, dachte Waldschmidt in der 50. Minute, als er einen Pass von Ignjovski stark annahm und mit einem wunderbaren Linksschuss um den Keeper der Saudis herum zum schönsten Tor des Tages in die lange Ecke schlenzte. Die Eintracht schaltete nun merklich einen Gang zurück, außer einem Weitschuss durch Djakpa, der über das Gehäuse ging, geschah nicht mehr viel und auch einige Wechsel nahmen etwas den Spielfluss. Nico Rinderknecht kam in der 64. Minute für Makoto Hasebe und nahm dessen Position ein. Interessanter für die Taktikfüchse unter den Zuschauern wurde es in der 71. Minute. David Kinsombi kam für Meier und sowohl die Positionen als auch das System wurde nun durchgerüttelt. Kinsombi spielte Innenverteidiger und Ayhan, der auch wegen dieser Vielseitigkeit geholt wurde, rückte eine Position vor ins defensive Mittelfeld an die Seite von Rinderknecht und Medojevic. Waldschmidt spielte fortan alleiniger Stürmer, begleitet wurde er im 4-3-3 von Fabián auf links und Gacinovic auf rechts. Man merkte den Spielern von Al-Ahli den Kräfteverschleiß deutlich an, den auch gegen die etwas umgekrempelte, aber trotzdem weiterhin sichere Defensive der Eintracht gelang ihnen keine nennenswerte Offensivsituation, Lindner blieb praktisch beschäftigungslos.

Ein überzeugender Kick der SGE unter der schwindenden Sonne Arabiens.
Ein überzeugender Kick der SGE unter der schwindenden Sonne Arabiens.

Nachdem Waldschmidt in der 87.Minute seine Chance zum Doppelpack ungenutzt ließ, war die letzte nennenswerte Aktion dem Duo Medojevic- Gacinovic vorenthalten. In der 89. Minute wagte Medojevic einen Ausflug nach vorne, wurde mustergültig freigespielt und hatte noch das Auge für den mitgelaufenen Landsmann, welcher nur noch einschieben musste und so den Endstand von 5:1 herstellte.

Im Großen und Ganzen hatte unsere Eintracht die Partie, abgesehen von einer kurzen Phase vor der Pause, im Griff. Die Defensive stand weitestgehend sicher, in der Offensive wurden zum Teil gute Kombinationen gezeigt, die Hoffnung auf mehr machen.

Armin Veh war insgesamt von der Darbietung seiner Mannschaft überzeugt und erklärte auf hr-online: „Es war ein schnelles Spiel von beiden Seiten. Auch der Gegner hatte ein paar sehr gute Spieler in der Offensive.“ Und auch wenn der Test gegen keinen Gegner auf Augenhöhe stattfand, bekamen die Neuzugänge Szabolcs Huszti und insbesondere Marco Fabián ein Sonderlob vom Trainer für ihre Leistung.

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7 Kommentare

  1. Wie sieht es mit der Schnelligkeit von Fabian aus? Kann dazu jemand Stellung nehmen?
    – eher wie Caio (behäbig) oder doch schon schneller?

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  2. Bisher hat Fabián vor allem durch seine Ballannahme und Ballweitergabe brilliert. Außerdem scheint er sich, zumindest im Training oder im Testspiel sehr gut freilaufen zu können.

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  3. Getreu nach Peps Motto „mehr passen statt laufen“? 😀 .. mal sehen wie es gg den BVB wird.

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  4. Interessant.
    DS 4:4:2 wird also vermutlich für die Rr wieder trainiert.
    Hoffen wjr, dass es diesmal klappt.

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  5. Wo siehst du denn ein 4-4-2? Heute wurde doch auch 4-3-2-1 gespielt
    @ Julian: Ich kann in deiner Antwort aber keine Angabe zu seiner Schnelligkeit erkennen. Nur das er den Ball annehmen und passen und sich ganz gut freilaufen kann. Was sagt das zu seiner Schnelligkeit? 😉

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  6. Ja eben nix 🙂 du hast nach seiner Schnelligkeit gefragt und ich sagte, dass er eher durch Ballannahme und Weitergabe glänzt. Darauf meintest du, er würde „mehr laufen statt passen“ und das wollte ich damit zurückweisen 🙂 Aber egal, einigen wir uns darauf, dass er uns beide sowohl bei der Schnelligkeit und Ausdauer in die Tasche stecken würde.

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