Schaaf40 Tage Winterpause haben heute Abend ein Ende. Mit der Partie des VfL Wolfsburg gegen den FC Bayern München startet die Rückrunde der 52. Bundesligasaison. Die Anhänger von Eintracht Frankfurt müssen sich noch etwas länger gedulden, am Samstag um 15.30 Uhr dürfen dann aber auch die Hessen gegen den SC Freiburg mit dem ersten Pflichtspiel des neuen Jahres loslegen. Bieten die Adler auch in der Rückserie wieder Spektakel? Oder konnte Thomas Schaaf ein schlüssiges Defensivkonzept in der Vorbereitung erarbeiten und somit für mehr Ruhe im Spiel der Eintracht sorgen? 10:8 lautete die Differenz nach den vier Testspielen – es deutet also wieder vieles auf torreiche Partien mit Beteiligung der Eintracht hin. Und der Trainer hätte damit gar keine großen Probleme: „Weil wir alle Fans und Freunde der Eintracht mitgenommen und so begeistert hätten wie in der Hinrunde. Es würde weiter Tag und Nacht über Eintracht berichtet und gesprochen, das wäre phantastisch„, so der Coach im Interview mit BILD. Wäre es tatsächlich eine ordentliche Saison, wenn die Hessen am Ende mit einem Torverhältnis von 68:68 auf Rang 9 abschließen? „Und vielleicht müssen wir uns in dem Moment auch etwas ärgern, vielleicht können wir auch sagen: ,Das war toll!„, möchte sich Schaaf hier noch – naturgemäß – noch nicht festlegen.

Vieles wird davon abhängen, wie man in der englischen Woche gegen den SC Freiburg, den VfL Wolfsburg und den FC Augsburg punkten kann. Gerade die Partie gegen die Breisgauer gilt als „Sechs-Punkte-Spiel“, wie Nelson Haedo Valdez am Mittwoch sagte. Mit einem Sieg könnten die Hessen sofort ein Zeichen setzen und den Abstand auf die hinteren Ränge noch komfortabler gestalten. Und das mit fast derselben Mannschaft (Jan Rosenthal wurde freigestellt, um sich einen neuen Verein zu suchen. Er möchte aber im Frankfurter Raum bleiben. Sein Vertrag läuft weiterhin bis 2016!, Anm. d. Red.), die schon in der Vorrunde 23 Punkte sammeln konnte. „Wir haben unseren Kader sehr intensiv überprüft. Und wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass wir gut aufgestellt sind„, rechtfertigt Schaaf die Entscheidung, keine neuen Spieler zu holen. Jedoch werde man sich noch alles offen halten in den letzten Tagen der am Montag schließenden Transferperiode II. Große Sprünge wären für die Eintracht sowieso nicht möglich, „wir haben nicht das Geld, um übertriebene Transfers zu realisieren.“ Den Trainer der Frankfurter scheint dies aber nicht zu beunruhigen. Während Armin Veh immer wieder öffentlich Druck auf Bruno Hübner und Heribert Bruchhagen ausgeübt hatte, ist von Schaaf nichts zu hören. Mit stoischer Ruhe äußert sich der 53-jährige viel lieber zu sportlichen Angelegenheiten, ohne jemals Wünsche in Richtung Vorgesetzte über die Presse zu äußern.

Schaaf und RussSchaaf ist ein Trainer, der, neben fußballspezifischen Analysen, auch gerne den Blick über den Tellerrand hinauswagt. In den letzten Wochen ist einiges bei den Profis aus dem Ruder gelaufen: Erst sorgte Marco Reus, der ohne Führerschein fuhr, für Kopfschütteln in der Gesellschaft. Dann folgte im neuen Jahr Marco Russ, der 160 000 Euro Strafe für eine falsche eidesstattliche Erklärung bezahlen musste und jetzt auch noch der brisante Fall Yusupha Yaffa. „Wir wollen nichts schön reden, jegliches Fehlverhalten ist nicht zu entschuldigen„, bezieht der erfahrene Coach klar Stellung. Als Fußballer sei man eben in einem besonderen Bereich, der viel Aufmerksamkeit bekomme. Aber man dürfe eben nie vergessen, dass es sich um Menschen handeet, die auch Teil der Gesellschaft seien. „Und was dort stattfindet, das passiert auch in unserem Bereich. Vielleicht nicht so oft, manchmal abgeschwächter.“ Man müsse, so Schaaf, präventive Maßnahmen ergreifen: „Vielleicht müssen wir auch dort einen besseren pädagogischen Ansatz finden. Denn wir haben es mit sehr jungen Menschen zu tun, die ihre Entwicklung machen und dabei auch Fehler. Der eine oder andere Fehler muss sicher nicht sein. Und wenn es in die Richtung geht wie zuletzt, ist das mit Sicherheit nicht unbedingt schön!

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8 Kommentare

  1. Ich habe mir das Intervieuw der Bild mit Schaaf komplett durchgelesen und ich muß sagen daß TS in solchen Intervieuws zu glänzen weiss. Sowohl bei fußballspezifischen Fragen als auch in sozialen und pädagogischen Fragen macht er eine gute Figur. Er ist wie oben beschrieben eine Person welche über den Tellerrand hinausschaut, und sich nicht scheut brisante Themen zu komentieren.

    Wie schon mal erwähnt, ich war einer von denen die nicht so begeistert waren als unsere Eintracht TS verpflichtet hatte, aber via im richtigen Leben kann man immer eines Besseren belehrbar sein.

    Mach einfach weiter so Thomas !

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  2. auch wenn nicht alle mit Schaaf einverstanden sind (es werden nie alle mit dem Trainer zufrieden sein egal wer Trainer sein wird) und es auch die ein oder andere Entscheidung gibt, die als Außenstehender eher schwer nachvollziehbar ist (für mich persönlich die wenige Einsatzzeit von Kadlec und die viele Einsatzzeit von Medo, bzw. das Medo immer einem Flum oder Lanig vorgezogen wurde), kann sich die Eintracht glücklich schätzen Thomas Schaaf als Trainer zu haben. Es hätte uns und die Eintracht wesentlich schlimmer treffen können 🙂

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  3. Trainer Schaaf in der PK vor dem Freiburg-Spiel:“ 0:0 bei uns wie soll das denn gehen?“

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  4. Vielleicht meinte er auch einfach nur Unentschieden 😀 und denkt innerlich an ein 5:5 😛 !

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  5. na ja mit einem 5:5 könnte man leben (bis auf Trapp) aber ein Auswärtssieg zum Rückrundenauftakt das wär schon geil 🙂

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  6. wie oben gesagt : Respekt für Thomas Schaaf, seine Ansichten und Arbeit.

    Morgen laufen wir in Freiburg mit der nominell stärksten Mannschaft auf, also was soll’s ?? 0 : 0 oder 5 : 5 daran glaube ich nicht.
    Es wird ein harter Fight weil Freiburg schon im Abstiegsmodus ist, unsere Vorbereitungsergebnisse waren unterdurchschnittlich, doch ich glaube an den Willen unseres Teams und die individuellen Fähigkeiten. Wir können doch nicht immer Aufbaugegner sein.
    Sieg für die SGE, egal wie.

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  7. Mir wäre ein 0:0 lieber als ein 5:5.. denn dann weiß ich, dass sich in unserer Abwehr endlich mal was tut…

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  8. Ist am Ende ja egal, nur mittendrin macht ein 5:5 mehr Spass (jedenfalls wenn wir das letzte Tor machen)

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