28.02.2015, Fussball, 1. BL, Eintracht Frankfurt - HSVIm Vorfeld des Spieles gegen den Hamburger SV hatte sich Stefan Aigner mit der öffentlichen Kritik seiner Mitspieler kritisch auseinandergesetzt. „Ich bin keiner, der einen Mitspieler an den Pranger stellt. Kritik sollten wir intern üben„, sagte er in einem Gespräch mit der FR. Und weiter: „Wenn aber ein Trainer oder ein Manager solche Kritik übt, ist das deren gutes Recht. Das sind die Chefs. Wir als Spieler sollten uns schon zurückhalten. Man sollte nicht alles schwarz malen, wenn man ein Spiel verliert, sondern weiter optimistisch nach vorne schauen.“

Ausgerechnet Aigner sollte im Spiel gegen den HSV mit einer besonderen Form der Kritik auffallen. Nach zwei etwas überhastet vorgetragenen Angriffsaktionen und einem Fehlpass kam es zu einer Auseinandersetzung mit Eintracht-Trainer Thomas Schaaf, als dieser ihn in der 77. Spielminute für Sonny Kittel aus dem Spiel nehmen wollte. Zuvor hatte Schaaf versucht, seinen Rechtsaußen noch einmal zu motivieren.„In dem Moment habe ich das falsch verstanden. Ich dachte, er wollte mich kritisieren. Ich bin ein emotionaler Mensch,“ so Aigner nach dem Spiel. Seine Reaktion im Nachgang zu der Auswechselung blieb einem Millionenpublikum vor dem Fernseher nicht verborgen: Zunächst trat er gegen eine Wasserflasche, die ebenso wie der gebürtige Münchner explodierte, dann gestikulierte er wild in Richtung Trainer und nahm schließlich sichtlich genervt auf der Bank Platz. Seine Entschuldigung folgte auf dem Fuße: „Es war ein Fehler„, sagt der 27-Jährige gegenüber hr-sport. „Ich habe mich beim Trainer entschuldigt.“ Die Mannschaft darf sich als Zeichen seiner Reue auf einen Abend mit bayerischem Leberkäse freuen. Den Grund für seine Auswechselung konnte er im Nachhinein nachvollziehen – und sie deckte sich mit der Einschätzung seines Trainers: Er sei „fix und fertig“ gewesen. „Ich bin so viel gelaufen.“
AignerThomas Schaaf reagiert nach Spielende sehr gelassen und verständnisvoll auf die Reaktion Aigners: „Stefan hat ein großes Pensum geleistet, ist immer wieder über die Seite gezogen, aber es war auch wichtig, in der Defensive immer da zu sein. Es hat weh getan, die Wege in beide Richtungen zu machen. Deshalb habe ich gewechselt. Dass er einmal Luft ablässt, das sind Emotionen, die gehören dazu.“ Und in Richtung der zuweilen sensationslüsternen Presse: „Darüber können Sie sich doch freuen.“
Damit scheint die Sache für alle Beteiligten aus der Welt zu sein, zumal Aigner im Augenblick in Topform ist und auch gestern wieder einen starken Auftritt hinlegte. Es hat sogar den Anschein, dass der sportlichen Führung solche emotionalen Ausbrüche der Spieler nicht ungelegen kommen. Sportdirektor Bruno Hübner sprach nach dem Mainzspiel wiederholt davon, er habe Alex Meier ein wenig „kitzeln“ wollen. Möglicherweise war das Auftreten der Mannschaft und einzelner Spieler dem Trainerteam und Hübner zu ruhig, zu lethargisch und zu wenig leidenschaftlich. Nicht nur Stefan Aigner hat gestern eine passende Reaktion gezeigt.
- Werbung -

10 Kommentare

  1. Wer Leistung bringt darf auch mal ausrasten. Zeigt nur das der Spieler brennt. Das zeigt Stefan in jedem Spiel. Weiter so !

    0
    0
  2. Kostet echt nerven wenn unsere Eintracht spielt! Glücklicherweise hat es gelangt.
    Wenn Aigner nach seinen eigenen Worten “fix und fertig war”, erwarte ich von einem mündigen Spieler, dass er weil er alles gegeben hat von sich aus ein Zeichen für eine Auswechslung gibt. Alles andere schadet nur der Mannschaft!

    0
    0
  3. Beides war richtig, die Auswechslung und auch die Reaktion aus Enttäuschung.
    Natürlich sollte das nicht sein !
    Aber ich, wir wollen doch endlich mehr Emotionen, Siegeswille und Einsatzbereitschaft.

    In der Zwischenzeit ist offiziell von allen Seiten sehr Vernünftiges gesagt, damit ist es dann auch O.K.

    0
    0
  4. In meinen Augen wechselt Schaaf eh zu spät. Ab der 70. minute gehen viele aufs Zahnfleisch. da kann man auch mal einen frischen IV einwechseln und einen frischen DM um die Abwehr zu stärken. Nach vorne geht dann eh nicht mehr viel. Vor allem wenn man 2:1 führt kann man einen Piazon, Stendera und Aigner rausnehmen und Flum, Bamba und Kinsombi bringen. Aber neeeeeeeee. Lieber gegen neueingewechselte, frische Stürmer spielen, wobei man schon gegen schlappe Gegner Probleme hat. Schaaf ist einfach nicht unser Coach. Schaaf raus!

    0
    0
  5. @thealpi! Deine Kommentare sind einfach nicht zu toppen. Mal so mal so ich fordere thealpi RAUS!!!!! Zur Eintracht super Reaktion auf das Mainz Spiel. Das nicht alles im ersten Jahr klappt war klar und so vorhergesagt. Weiter so Herr Schaaf

    0
    0
  6. Stefan ist leicht zu durchschauen.

    Den Hype um Haris geht ihn tierisch auf den Sack.

    Gestern kam dann noch der kleine Wirbelwind Inui in die Quere.

    Das kann Stefan ueberhaupt nicht leiden wenn jemand seine Position spielt.

    Haris hat das schon mitbekommen und verpisst sich dann lieber in die Mitte des Spielfeld s.

    INUI kennt kein da keine Gnade.

    Piazon und Inui haben dagegen besser miteinander harmoniert.

    Die Stärke von Aigner ist zugleich seine Schwäche. SEIN EGO.

    0
    0
  7. War schon okay ihn auszuwechseln. So wertvoll er auch offensiv ist, defensiv macht er häufig nicht den Weg zurück. Es ist ja kein Zufall dass zuletzt viele Gegentore über die Seite von Chandler und Aigner entstanden sind.

    0
    0
  8. @thealpi!

    Es gibt Positionen die wechselt man nicht einfach aus, dazu gehören eigentlich alle defensive Spieler. Ich fand wir haben super verteidigt, am Ende kreuzen Madlung und Russ und kommen danach nicht hinterher. Da müssen sie wacher sein, ansonsten hat der HSV doch nichts hinbekommen…

    0
    0
  9. @thealpi!

    Deine Kritik an Schaafs späten Einwechselungen kann ich nachvollziehen. Aber warum du „Schaaf raus!“ schreibst, verstehe ich nicht!?!?. Warum ist Schaaf nicht unser Coach?

    Ich finde es läuft, alles in allem doch ordentlich! Für die nächste Saison 2-3 Verstärkungen, dann haben wir eine super Mannschaft der ich einiges zutraue. Und Schaaf und Hübner wissen nach dieser Saisons wo es noch Bedarf gibt und werden dementsprechend handeln… Habe da vollstes Vertrauen 😉

    0
    0
  10. @HNKN
    Das liegt aber im wesentlichen daran, dass Chandler, wie gegen den HSV einmal und gegen Mainz dreimal, entweder einen wichtigen Zweikampf verloren oder ein schlechtes Stellungsspiel hatte und es dadurch zum Gegentor kam. Aigner geht zwar nicht immer, aber sehr viele Wege zurück und Chandler steht selten gegen zwei Gegenspieler.

    Ich persönlich finde, dass das doch alles ok war. Aigner ärgert sich über seine Auswechslung und zeigt damit Ehrgeiz. Schaaf zeigt, dass er den Ehrgeiz zu schätzen weiß. Ich hoffe, dass sich Schaaf und Aigner, die kein gutes Verhältnis haben, durch diese Aktion etwas zusammen raufen. Dass sich Schaaf in der Presse nach so einer Aktion vor den Spieler stellt sollte Aigner doch zeigen, dass er auf ihn setzt!

    0
    0

Keine Kommentare mehr möglich.

- Werbung -