Spitzenspiel? Frankfurter Eintracht empfängt Hertha BSC

Die erste Englische Woche der Saison endet für die Frankfurter Eintracht mit einem Heimspiel. Gegner ist die stark in die Spielzeit gestartete Hertha aus Berlin, die wie die SGE mit neun Punkten Anschluss inmitten der Spitzengruppe der Liga steht. So könnte man die Partie zaghaft mit dem Namen „Spitzenspiel“ versehen – der Sieger würde sich erst mal oben festsetzen. Gerade für die Hessen wären es bedeutsame Punkte gegen den Abstieg, denn nach der letzten Saison ist vorerst weiterhin Demut an der Tagesordnung. Erst mal. Das Spiel wird am Samstag, den 24.09.2016 um 15:30 Uhr durch Schiedsrichter Dr. Felix Brych (216 Bundesliga-Partien) angepfiffen. Mit knapp 43.000 abgesetzten Karten ist die Partie nicht ganz ausverkauft, sodass die Tageskassen am Spieltag geöffnet haben.

DIE AKTUELLE FORM

Eine reife Leistung bot die Eintracht am Dienstag beim FC Ingolstadt. Der 2:0-Auswärts-Erfolg bei den Schanzern wurde souverän und abgezockt erspielt und mit nun schon neun Punkten aus vier Spielen stehen die Adlerträger glänzend da. Der Saisonstart ist nahezu perfekt gelungen – nicht auszudenken, wo die SGE jetzt stehen würde, wäre die Partie in Darmstadt anders ausgegangen. Aber vielleicht war es auch ein Warnschuss zur rechten Zeit. Denn durch die Hereinnahme des Mexikaners Marco Fabian erhielt das Frankfurter-Spiel nun auch in der Offensive mehr Möglichkeiten. Der 27-Jährige konnte gegen Leverkusen und nun auch in Ingolstadt vollauf überzeugen und ist aus der Startelf momentan nicht mehr wegzudenken. Auch besitzen die Hessen in ihm endlich einen gefährlichen Standard-Schützen, der anders als letzte Saison die Bälle gefährlich vor des Gegners Tor bringen kann. Jedenfalls geben die gezeigten Leistungen durchaus Anlass zur Hoffnung, dass es eine sorgenfreie Saison werden könnte. Auch beginnen nun schon wieder die Träumereien, die nach dem Darmstadt-Spiel noch in Schreckens- und Horrorszenarien seitens nervöser und absolut realistisch denkenden Fans ausgeartet sind – das wird im Frankfurter Umfeld wohl immer so sein. Von der Punktzahl her ist nahezu die halbe Miete der Vorrunde erreicht und ein Sieg oder auch nur Punktgewinn gegen Berlin würde eine überaus erfolgreiche Woche abrunden. Trainer Niko Kovac macht indes alles richtig und tritt weiterhin (berechtigt) auf die Euphorie-Bremse. Wohin zu hoch gesteckte Ziele führen können, sieht man momentan in Hamburg, Schalke und Bremen…

Eine Niederlage bei den Münchener Bayern muss jeder Verein einkalkulieren, so auch die Berliner Hertha. Euphorisch, mit neun Punkten im Gepäck, reiste die Mannschaft von Trainer Pal Dardei am Mittwochabend nach München und trat die Heimreise mit einer 0:3-Niederlage wieder an. Die zuvor hochgelobten Berliner hatten gegen den Deutschen Rekordmeister nicht den Hauch einer Chance. In einer einseitigen Partie waren die Bayern den bemühten Hauptstädtern stets einen Schritt voraus und siegten auch in der Höhe verdient. Kein Beinbruch. Zuvor konnte die Hertha drei Spiele am Stück gewinnen, darunter ein 2:1 gegen Freiburg, wie die SGE ebenfalls ein 2:0 in Ingolstadt und am Spieltag zuvor ein souveränes 2:0 gegen strauchelnde Schalker. Auf Platz 5 stehend ist man punktgleich mit der Eintracht, die das etwas bessere Torverhältnis besitzt. Die Berliner sind eine brandgefährliche Mannschaft, die sowohl in der Offensive wie auch Defensive zu überzeugen weiß. Besonders auf Stürmer Vedad Ibisevic und Mittelfeldmotor Mitchell Weiser sollte die Eintracht dringend ein Auge werfen, aber auch der Japaner Genki Haraguchi zeigt ansteigende Form. Die Defensive um Langkamp und Pekarik steht weitestgehend stabil, sodass auch hier die SGE offensiv gefordert sein wird.

STATISTIK

Bisher gab es 56 Duelle zwischen beiden Teams. Die Eintracht konnte von diesen 15 gewinnen, spielte 15-mal Remis und musste 26 Niederlagen verzeichnen. Das Torverhältnis beträgt 77:99 Tore gegen die SGE.

Heimbilanz gegen Hertha:
28 Spiele – 9 Siege, 12 Unentschieden und 7 Niederlagen. Torverhältnis: 47:43 für die Adlerträger.

Wissenswertes rund ums Spiel:
Die Eintracht ist gegen die Hertha seit vier Spielen ohne Sieg. In der letzten Saison endeten der Heimauftritt gegen Berlin mit einem mageren 1:1, das Auswärtsspiel ging mit 0:2 verloren. Mitchell Weiser erzielte hierbei ein absolutes Traumtor. Gute Auswärtsbilanz: nirgendwo sonst konnten die Hauptstädter bisher mehr Siege feiern als in Frankfurt. Mit Niko Kovac steht bei der SGE ein waschechter Berliner an der Seitenlinie, der auch von 91 – 96 und von 2003 – 2006 die Fußballschuhe für Hertha schnürte. Mit Berlin-Coach Pal Dardei ist er gut befreundet, da die beiden in dieser Zeit zusammen für BSC aufliefen, anfangs sogar als gemeinsames Abräumer-Duo vor der Abwehr.

Sperren: keine

DIE AUFSTELLUNGEN

Eintracht Frankfurt                                                                                                     Ante Rebic ist nach seiner Hüftprellung wieder fit und wird zumindest im Kader stehen. Makoto Hasebe stellt nach seiner Schaffenspause wieder eine Alternative dar und könnte wieder für Mascarell oder Huszti in die Startelf beordert werden.

Die mögliche Aufstellung der SGE:                                                               Hradecky – Chandler, Abraham, Vallejo Oczipka – Mascarell, Huszti – Seferovic, Fabian, Gacinovic – Meier

Hertha BSC
Trainer Pal Dardai könnte die Elf des Bayern-Spiels auflaufen lassen, die in den Partien zuvor gute Leistungen gezeigt hatte. Jedoch ist auch wieder ein Einsatz von Defensivspieler Per Skjelbred auf der Doppelsechs an der Seite von Fabian Lustenberger möglich.

Die voraussichtliche Aufstellung von Berlin:
Jarstein – Pekarik, Langkamp, Stark, Plattenhardt – Lustenberger, Skjelbred – Weiser, Stocker, Haraguchi – Ibisevic